Falling for fall

10 mal Herbstliebelei und warum man ihn unbedingt genießen sollte

by nadine

Irgendwann in den letzten Jahren ist etwas passiert, dass ich zuvor nicht für möglich gehalten hätte – der Herbst ist zu meiner liebsten Jahreszeit mutiert. Da ich mich bis vor einiger Zeit als absolutes Sommerkind bezeichnet hätte, muß dieser Prozess wohl schleichend vonstatten gegangen sein. Diese unglaubliche Hitze im Sommer, klebrige Sonnenmilch-Haut, Sand in allen Poren und Sonnenbrand auf meinem Scheitel, mag ich nicht mehr sooo gerne. Vielleicht zieht es mich aus diesem Grund mittlerweile auch immer öfter in nördliche Gebiete. Was jetzt nicht heißen soll, dass ich was gegen Traumstrände, Muckelwärme und Palmen einzuwenden hätte. Ganz im Gegenteil. Wir sprechen uns nach dem rheinländischen Winter nochmal, denn Matsch und graue Tristesse sind nach wie vor nicht so meins.

„Autumn is a second spring
when every leaf is a flower.“

Dafür mag ich den Herbst jedoch sehr. Die Tage sind mitunter noch angenehm warm, die Luft ist jedoch schon kühl und frisch, das Licht golden und die Natur gibt einfach alles. Früher konnte ich den Herbst und Winter nicht leiden und habe daher so oft es ging, die Flucht gen Tropen angetreten. Mittlerweile habe ich jedoch halbwegs meinen Frieden mit unseren Wetterkapriolen geschlossen und versuche einfach jede Jahreszeit mit all ihren Vorzügen zu genießen. Wer will denn schon 365 Tage im Jahr 30 Grad und blauen Himmel haben ;)? Weihnachten unter Palmen finde ich btw ziemlich stimmungslos. Es gibt also so gar keinen Grund, für nen gepflegten Herbstblues und Deprifeeling.

10 mal hibbelsche Herbstliebelei

#1 Klar mag ich endlose Sommerabende, so wie in Schweden. Aber seien wir mal ehrlich, so richtig gut schläft man doch meist nur, wenn es stockdunkel ist. Bekomme ich meine Kinder im Sommer meist nie ins Bett, gehen sie im Herbst ohne groß zu murren schlafen und stehen auch am Wochenende nicht mit den Hühnern auf. Gibt ja auch nicht viel Besseres, als sich in sein muckeliges Bettchen zu kuscheln, während der Wind ums Haus weht und der Regen aufs Dach prasselt.

#2 Endlich wieder Zeit für Kamin und Badewanne! Liebe ich beides und verflixt, hab ich beides nicht. Daher hat unser nächstes Ferienhaus auf Rügen aber auf jeden Fall Kamin und Wanne und als Goodie noch ne Sauna dazu. Wahrscheinlich zieh ich da nie mehr aus.

#3 Im Sommer schaue ich so gut wie nie Fernsehen. Ok, schaue ich auch sonst kaum, bis auf politische Diskussionsrunden oder Reportagen. Aber ich stehe auf gute Filme und Serien und die kann man im Herbst wieder stundenlang ohne schlechtes Gewissen gucken. Gerade erst haben wir „The Living and the Dead“ geschaut, eine absolut großartig gruselige Serie, die leider schon nach einer Staffel wieder eingestellt wurde. Doof. Nun sollte ich mich an Anlehnung an unseren Sommertrip nächstes Jahr vielleicht doch mal an „Games of Thrones“ herantasten. Und wenn Ihr noch Serien-Tipps habt, dann bitte unbedingt her damit.

#4 Bücher und Magazine liebe ich total und blättere auch immer noch ganz oldschool. Endlich ist also wieder ein wenig Zeit um sich auf der Couch in ne Decke einzumummeln und rumzuschmökern. Apropos Schmökern…. in der aktuellen Herbstausgabe des Schweizer Globetrotter Magazins könnt Ihr neben so spannenden Destinationen wie Russland (würde mich ja mal sehr interessieren), Papua Neuguinea, Korsika oder Griechenland, ein kleines Interview mit mir lesen. Da es die Zeitschrift in Deutschland im normalen Handel nicht gibt, kann man sie nur abonnieren oder per App lesen.

#5 Ich gebe zu, ich bin nicht so die Megaköchin, aber ich esse gerne :). Wie gut also, dass der Herr des Hauses am Wochenende gerne mal den Kochlöffel schwingt und dann so richtig leckere Herbstgerichte mit Pilzen, Kürbissen und Co. zaubert, Waffeln oder Zimtschnecken backt.  Ich könnt mich aktuell z.B. in Kürbis-Zimtschnecken reinlegen. Und das allerleckerste Pumpkin-Porridge gibts bei Edelgrün in Köln Ehrenfeld. Wer auf Clean Eating steht, sollt dort unbedingt mal hingehen.

#6 Der Herbst bietet sich auch super dazu an, mal neue Dinge auszuprobieren. Selber einen Sauerteig ansetzen und Brot backen, stricken lernen (ok, ist jetzt nicht so meins, weil null Talent, find ich aber trotzdem nett), eine neue Sprache lernen oder sich ein neues Hobby anschaffen und so wie ich z.B. auf Ahnenforschung gehen.

Bei uns sind in den letzen Wochen sehr spannende Sachen dabei herausgekommen. Und auch wenn jetzt sicher wieder einige Menschen schimpfen und die Keule schwingen werden, von wegen Datenschutz und Co….. wir haben trotzdem Gentests machen lassen. Wir haben uns vorab umfassend informiert welcher Anbieter der Beste ist und auch das Kleingedruckte gelesen. Aber ja, falls damit jetzt Schindluder getrieben wird und demnächst ein Frau Hibbel-Klon durch die Weltgeschichte rennt, dann ist das halt so. Am Besten kommt sie dann direkt bei mir vorbei, ich könnt nämlich gut nen Klon gebrauchen, der hier mal ordentlich putzt. Wie dem auch sei, das Ergebnis war bei uns Beiden eine Megaüberraschung. Soviel kann ich jedenfalls mal sagen: ich bin zu 100 % und aus vollstem Herzen Europäerin!!!! Den Rest dürft Ihr Euch denken ;).

#7 Ich oute mich jetzt mal…. ich mag Halloween. Vielleicht nicht so die ganz klassische Variante mit billiger Plastikdeko, Trick or Treat und Horror-Clown a la Stephen Kings „ES“. Da kann ich Nachts echt nicht mehr schlafen. Aber ich mag dieses „Dias del Muerto“ Feeling wie in Mexiko. Nachdem Herr Hibbel uns letztes Jahr mal ganz toll geschminkt hat, wollten wir dieses Jahr eigentlich mal so ne kleine Party schmeißen. Aber Halloween fällt dieses Jahr in unsere Herbstferien, von daher wird das nix. Also setz ich das nochmal auf die Liste fürs nächste Jahr.

#8 Im Herbst igel ich mich auch gerne mal wieder zuhause ein und mach es mir hyggelig. Ich liebe Interior und Design, aber das kommt durch die viele Herumreiserei meist zu kurz. Neue Kissen, neue Wandfarbe, Kuscheldecke, Kerzchen und ein Arm voller Eukalyptus, in der Wohnung verteilt. Der riecht so toll. Und schon will man kaum noch für die Tür gehen.

#9 Trotzdem ist nur Zuhause abhängen auch nicht so meins. Ich muß immer raus in die Natur und finde der Herbst bietet sich optimal für Wanderungen und Ausflüge an. Auch bei Regen. Dann schmeißt man sich halt in den Friesennerz und die Gummistiefel und stapft ne Runde durch den bunten Wald. Umso besser schmecken danach der heiße Kakao oder Tee und die Kürbiswaffeln daheim. Wir machen eigentlich fast jedes Wochenende einen Ausflug. Ein paar Tipps für NRW und Umgebung findet Ihr hier. Die Ausflüge sind gerade auch im Herbst besonders schön.

#10 Der Herbst ist aber natürlich auch eine super Jahreszeit zum Reisen. Auf der Südhalbkugel beginnt der Frühling, in Südeuropa sind die Temperaturen endlich moderat und in Nordeuropa kann man bereits Nordlichter sehen. In den letzten Jahren waren wir im Herbst z.B. in der Bretagne oder in Norwegen unterwegs. Kann ich nur empfehlen. Dieses Jahr haben wir in Nordrhein Westfalen leider so spät Herbstferien, dass manche europäische Länder als Reisedestination wegfallen. Da ich z.B. Griechenland fett auf meiner Reiseliste stehen hatte, ist es besonders ärgerlich, dass dort bereits die Bürgersteige hochgeklappt werden und es kaum noch bezahlbare Flugverbindungen gibt. Hat nun den Vorteil, dass wir endlich mal an die Ostsee kommen, wo wir noch nie waren. Außerdem haben wir gerade erst ein herbstlich schönes Wochenende auf der Nordseeinsel Texel verbracht und was wir dort so getrieben haben, verrate ich euch selbstverständlich in Kürze.

Erzählt mal? Was steht bei Euch diesen Herbst an und worauf freut Ihr Euch besonders?

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3 comments

nordicfamily 15. Oktober 2017 - 21:20

Bei der nordicfamily steht Wandern in Dänemark auf dem Programm!

Reply
Melli 16. Oktober 2017 - 5:50

Hallo Nadine,
zwar bin ich aus dem denkbar traurigsten Grund auf deinen Blog gestoßen – Frollein Ü. war eine große Inspiration, und ich habe mich jede Woche auf ihren Blog gefreut, wollte ihr so oft einen Kommentar schreiben, wie toll ich ihren Blog finde, hab es aber nie gemacht und mir daher vorgenommen, das zu ändern (jetzt hol ich mal kurz Luft ;-)). Dein Blog ist ebenfalls sehr überzeugend, man merkt die Leidenschaft fürs Reisen, und das kann ich soooo gut nachvollziehen. Vor allem, wenn Kinder dabei sind, sieht man die Welt, auch wenn man sie schon kennt, aus einer anderen Perspektive. Also, großes Kompliment an dich. Nun aber zum eigentlichen Punkt, du fragtest ja nach Tipps für Rügen. Da die Insel unser Herz erobert hat, hier unsere Favorites. #1 Bar Arcona in Binz an der Strandpromenade – hier gibt es die besten Cocktails. Preisgekrönt. Auch alkoholfrei. Einfach lecker. Die Kinder lieben es und ich kann den Erwachsenen dringends eine „Lotte“ empfehlen (die kann allerdings nur der Chef höchstpersönlich und sie steht nicht auf der Karte ;-)). #2 Geräucherter Fisch auf die Hand, nach einer Wanderung am Strand (plant Stunden ein, es gibt soo viele schöne Flintsteine dort…) vom Kap Arkona zum Fischerdörfchen Vitt. Fisch gibts direkt bei der Räucherbude am Hafen. Sehr lecker! #3 Wanderung zum Königsstuhl durch den Buchenwald im Herbst von Sassnitz aus (Auto kann man dort am Hafen parken). Angegeben ist der Weg glaube ich mit zwei Stunden, wir haben mit 2 Kindern aber locker 5 Stunden gebraucht. Es geht oft treppab und wieder rauf, ist aber gerade im Herbst total toll dort. Fantastische Stimmung, mal goldgelbes Blätterdach, mal halloweenmäßige Nebelstimmung, immer dieses unglaublich karibik-farbene Meer dabei. Kamera nicht vergessen! Zurück bequem mit dem Shuttelbus. Nun ist mein Kommentar aber wirklich lang genug. Ich bin gespannt, was ihr auf Rügen erleben werdet und wünsche euch viel Spaß!

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Nadine 16. Oktober 2017 - 9:58

Liebe Melli! Ich freue mich tooootal über Deinen Kommentar. Vielen lieben Dank, für all die tollen Tipps. 🙂 Und ja, das mit Anne hab ich auch immer noch in den Knochen stecken. Da ist wirklich eine Rieseninspiration und Granate an Kreativität von uns gegangen. GlG, Nadine

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