Urlaub im Berchtesgadener Land ist wahrscheinlich zu fast jeder Jahreszeit schön. Als wir in den Osterferien (Ende März) dort waren, hielt das Wetter jedoch einiges an Überraschungen für uns bereit. Wir hatten Schnee, Regen, Nebel und Sturm, aber auch den ersten Föhn mit frühlingshaften Temperaturen. Unsere Tagespläne mussten wir daher des Öfteren über Bord werfen und spontan etwas ganz anderes machen.
Zum Glück gibt es im Berchtesgadener Land jedoch ziemlich viel zu entdecken, daher ist es leicht eine schöne Alternative zu finden. Der Landkreis Berchtesgadener Land liegt nämlich im äußersten Südosten Bayerns und ragt wie ein Arm bereits in Österreich hinein. Es grenzt daher im Osten, Süden und Westen an das Salzburger Land, ist von hohen Bergen umgeben und punktet mit einer beeindruckenden Natur.
Urlaub im Berchtesgadener Land:
Die 10 schönsten Ausflüge mit der Familie
In diesem Beitrag findet Ihr daher mal die 10 schönsten Ausflüge mit der Familie. Ob bei Regen, Schnee oder Sonnenschein.
- Urlaub im Berchtesgadener Land:
- Die 10 schönsten Ausflüge mit der Familie
- #1 Der Königssee im Nationalpark Berchtesgaden
- #2 Die Predigtstuhlbahn
- #3 Der Zauberwald und der Hintersee
- #4 Das Salzbergwerk Berchtesgaden
- #5 Me-Time: Meditation im Salzheilstollen
- #6 Wanderung am Soleleitungsweg
- #7 Das Haus der Berge
- #8 Die Rupertustherme in Bad Reichenhall
- #9 Der Windbeutelbaron
- #10 Wanderung durch das Klausbachtal
- Extra Tipp: Die Wimbachklamm und das Kehlsteinhaus
- Die 10 schönsten Ausflüge mit der Familie
#1 Der Königssee im Nationalpark Berchtesgaden
Highlight des Berchtesgadener Landes ist eindeutig der glasklare, majestätische Königssee, der mit seinen Steilhängen zu beiden Uferseiten an einen norwegischen Fjord erinnert. Er liegt am Fuße des Watzmann, wird vom südöstlich gelegenen Obersee gespeist und gilt als einer der saubersten Seen Deutschlands. Den Obersee hätten wir uns auch supergerne noch angeschaut, aber leider fehlte uns für die Wanderung dorthin die Zeit.
Ab Schönau am Königssee, kann man sich in 35 Minuten mit lautlosen Elektrobooten bis zur Wallfahrtskirche St. Bartholomä übersetzen lassen. Die Schifffahrt durch die imposante Bergkulisse ist wirklich ein Erlebnis. Auf halbem Weg gibt es ein kleines Trompetenkonzert und man wird Zeuge eines nachhaltigen Echos, was meine Kinder sehr spannend fanden.
Die Schiffe fahren ganzjährig (außer 24.12.) und in der Hauptverkehrszeit (Ferien, Wochenenden, Feiertagen) bei schönem Wetter ca. alle 10 – 15 Min. Genaue Abfahrtszeiten und Preise findet Ihr hier.
Ab der Haltestelle St. Bartholomä kann man entweder einen gemütlichen, barrierefreien 30-minütigen Rundweg laufen oder in ca. 3 Stunden (hin und zurück) zur berühmten Watzmann Eiskapelle wandern. Letztes wollten wir eigentlich machen, mussten dann aber aufgrund der Schneelage passen. Die Wege waren völlig vereist und man hörte zudem immer wieder, wie gewaltige Lawinen den Weg ins Tal suchten.
#2 Die Predigtstuhlbahn
Die Predigtstuhlbahn existiert seit 1928 und ist damit die älteste, im Original erhaltene Seilbahn der Welt. Wir hatten tagelang auf Schönwetter gewartet, um uns auf die Bergstation in 1.584 m Höhe hochfahren zu lassen. Wir wollten nämlich unbedingt in der urigen Almhütte Schlegelmulde etwas essen und das Bergpanorama genießen. Oben angekommen wurden wir dann auch bei strahlendem Sonnenschein, fast anderthalb Meter hohem Schnee und einer wunderschönen Kulisse belohnt.
Unglücklicherweise währte unser Alpenglück nur kurz, denn wegen einer Sturmwarnung hatten wir nur gut eine Stunde Zeit und mußten dann wieder ins Tal fahren. Wir sind also nicht in der Schlegelmulde essen gegangen und waren etwas enttäuscht. Sturm bei strahlend blauem Himmel? Das Wetter schlägt in den Bergen jedoch schnell um und auch ein Föhn kann solche Windböen verursachen, dass die Bergbahn nicht mehr fahren kann. Übernachten kann man auf dem Gipfel nicht und eine stundenlange Wanderung ins Tal durch hohen Schnee, wollten wir dann doch nicht riskieren.
Weitere Infos zur Predigtstuhlbahn inkl. Preisen und Abfahrtszeiten entnehmt ihr hier.
#3 Der Zauberwald und der Hintersee
Eine wahrhaft zauberhafte kleine Wanderung kann man durch den Zauberwald am wunderschönen Hintersee bei Ramsau machen. Der ebenfalls glasklare und smaragdgrüne Bergsee ist umrahmt von schneebedeckten Gipfeln und eine absolute Postkartenidylle. Die Wanderung ist ideal für Familien mit Kindern, denn hinter jeder Ecke gibt es etwas zu entdecken. Gurgelnde kleine Wasserfälle, Höhlen und knorrige alte Bäume, unter denen man durchlaufen muss.
#4 Das Salzbergwerk Berchtesgaden
„Lustig. Hier war ich schon mal irgendwann in den 80er Jahren während einer Klassenfahrt“, sagte mir Herr Hibbel, als wir mit der kleinen Grubenbahn in die Tiefen des Salzbergwerkes Berchtesgaden fuhren.
Seit 1571 wird hier hier schon Salz abgebaut und das „Weiße Gold“ der Alpenstadt Bad Reichenhall ist sicher jedem bekannt, steht es doch in allen Supermärkten. Gerade für Kinder ist der Besuch des Bergwerkes ein totales Highlight. Nach der Fahrt mit der Grubenbahn geht es nämlich auf zwei Holzrutschen weiter in die Tiefe. Auch wir Großen fanden den Besuch jedoch äußerst kurzweilig und wirklich lohnenswert.
Nach der 1. Rutsche geht es vom Kaiser-Franz-Sinkwerk weiter zur Steinsalzgrotte, welche nach König Ludwig II von Bayern benannt wurde. Weitere spannende Stationen sind das Salzlabor, der Blindschacht, der Streckenvortrieb oder das Bohrspülwerk. Dann geht es über eine zweite Holzrutsche weitere 40 Meter in die Tiefe und es folgt eine beeindruckende Fahrt über den unterirdischen, wunderschönen Spiegelsee.
Fotos darf man im Übrigen nicht im Bergwerk machen, daher gibt es von uns nur ein paar Beweisbilder auf der Rutsche und dem Grubenwagen, die das Salzbergwerk von uns geschossen hat.
#5 Me-Time: Meditation im Salzheilstollen
Direkt neben dem Salzbergwerk befindet sich der Salzheilstollen, der in Westeuropa einzigartig ist. Er befindet sich eingefasst in einem Salzheilstock und die unterirdische Luft lindert durch die hohe Salzkonzentration Atemwegserkrankungen wie Asthma, Bronchitis, Nasennebenhöhlenleiden und Heuschnupfen.
Da in dem Raum zudem absolute Stille herrscht, bietet er sich optimal für verschiedene Entspannungsprogramme an. Da ich mich schon lange mal an Meditation versuchen wollte, hatte ich mich für die 2-stündige „Stille im Berg“-Meditation mit Rüdiger Wienecke entschieden. Natürlich ohne den Rest der Bande, denn ich wollte mal etwas me-time haben.
Ich hatte erst leichte Bedenken. 2 Stunden lang völlige Stille und dabei nicht einschlafen? Halte ich das durch? Und überhaupt, ist das nicht ein bißchen zu esoterisch? Die Tiefenentspannung stellte sich bei mir jedoch, dank kuscheliger Decken, flackerndem Kerzenlicht und der beruhigenden Stimme unseres Meditationsleiters, jedoch sehr schnell ein. Nach 2 Stunden dachte ich nur: schade schon vorbei! Definitiv ein Erlebnis, das ich gerne wiederholen würde und wirklich jedem ans Herz legen kann. Ich bin aus dem Stollen jedenfalls herausgeschwebt.
#6 Wanderung am Soleleitungsweg
Das Berchtesgadener Land ist geprägt vom Salz der Berge und der Alpensole aus der Tiefe. Daher ist eine Wanderung über einen der Salz- und Soleleitungsweg sehr interessant, da man hier sehr gut nachverfolgen kann, wie die Sole (Salzbrühe), einst durch Holzröhren floss. Die Wege sind eben (z.T. jedoch sehr schmal) und es geht immer wieder mal durch Tunnel, über Brücken und entlang der Holzröhren, genannt „Deicheln“.
#7 Das Haus der Berge
Einen der wenigen Regentage nutzten wir für einen Besuch im Haus der Berge. Das Motto im Berchtesgadener Nationalparkzentrum lautet: Natur sehen, hören, fühlen, schmecken und begreifbar machen. Neben der preisgekrönten Dauerausstellung „Vertikale Wildnis“ gibt es verschiedene interaktive Stationen sowie spannende Wechselausstellungen, die Fragen zur Flora und Fauna der Berchtesgadener Alpen beantworten.
Was sind die schönsten Wanderungen im Nationalpark? Wie leben Steinadler und Gemsen? Wie sehen die 4 Jahreszeiten in den Alpen aus? usw. Ein sehr schönes, modernes Museum, das einen Besuch lohnt.
#8 Die Rupertustherme in Bad Reichenhall
Highlight für unsere Kinder war eindeutig unser Besuch in der Rupertus Therme in Bad Reichenhall. Ich muss gestehen, dass ich nicht unbedingt so ein Freund von Spaßbädern bin, in dieser Therme kommt jedoch jeder auf seine Kosten. Auf mehreren Etagen sowie Innen- und Außenbereichen, findet man unterschiedliche Kalt- und Warmwasser-Schwimmbecken sowie Whirlpools. Außerdem gibt es eine Saunalandschaft, Fitness- und Wellnesscenter sowie Gastronomie.
Der sehr gut besuchte Kinderbereich mit Wasserrutschen und Riesenschwimmreifen, hat mich persönlich zwar etwas überfordert, war aber natürlich das pure Glück für meine Jungs. Ich fand dafür die Solegrotte samt Soleschwebebecken und Soledampfbad grandios. Hat etwas von einem Besuch im Toten Meer. Auch der Außenbereich mit Infinity Pool und Blick auf die Alpen ist großartig. Nach 5 Stunden kamen wir völlig verschrumpelt, aber happy und entspannt aus der Therme.
#9 Der Windbeutelbaron
An einem ziemlich kalten und usseligen Tag stand uns der Sinn nach heißem Kakao und Kuchen und so landeten wir per Zufall beim Windbeutelbaron. Von dessen Sonnenterrasse soll man eigentlich eine grandiose Aussicht auf Berchtesgaden und die umliegenden Berge haben. Vor lauter Nebel sahen wir aber leider nichts, dafür waren die Windbeutel der Hammer.
Tipp: Die Windbeutel sind wirklich gigantomanisch groß. Zwei Kinder können sich definitiv einen Windbeutel teilen. Selbst ich Schleckermaul habe meinen Windbeutel kaum geschafft.
#10 Wanderung durch das Klausbachtal
Eins meiner Highlights war die ca. 2 1/2 stündige Wanderung durch das Klausbachtal bis zur Hängebrücke. Die Wege sind ziemlich eben, haben nur leichte Steigungen und daher ist die Wanderung auch sehr gut mit Kindern machbar. Startpunkt der Wanderung ist der Parkplatz am Klausbachhaus, direkt am Hintersee.
Nach der Hängebrücke kann man noch weiter bis zum Grenzübergang Hirschbichl mit dem gleichnamigen Gasthaus laufen. Für uns war das aufgrund der Wetterverhältnisse aber leider nicht mehr möglich. In den Sommermonaten gibt es einen Alm-Erlebnisbus, mit dem man dann auch zurück zum Parkplatz fahren kann.
Extra Tipp: Die Wimbachklamm und das Kehlsteinhaus
Aufgrund der Wetterverhältnisse Ende März haben wir leider nicht alles sehen können. Das Kehlsteinhaus und die Dokumentation Obersalzberg sind z.B. während der Wintermonate von November bis März geschlossen. Auch die spektakuläre Wimbachklamm haben wir verpasst, da sie aufgrund der Schneeschmelze im Frühling noch gesperrt ist.
Auf unserer Reise waren wir zuweilen sprachlos über die Schönheit des Berchtesgadener Landes und wähnten uns manchmal eher in Kanada als in Deutschland. Wir kommen also auf jeden Fall wieder, dann aber nochmal in den Sommermonaten, ohne Schnee und Eis. Habt Ihr noch Tipps, was wir dann unbedingt sehen sollten?
8 comments
Hallo Nadine, Du hast in letzter Zeit so viele tolle Orte in Deutschland vorgestellt, dass ich tatsächlich auch mal Bock bekomme, in der Heimat Urlaub zu machen. Eigentlich dachte ich Deutschland wäre eher was fürs Alter, aber ich glaub ich muß das mal überdenken. VG, C.H
Ah, vielen Dank. Das freut mich. Mir ging es ehrlich gesagt ja selber jahrelang so. Aber 1. kann man mit Kindern nicht ständig durch die Weltgeschichte jetten, 2. wird man älter und findet andere Dinge spannend und 3. sollten wir gerade wegen des Umweltschutzes auch unbedingt unser(en) eigenes(n) Land/ Kontinent wieder mehr entdecken. Ich wünsche Dir viel Spaß dabeo. LG, Nadine
Auf jeden Fall die scharitzkehlalm, und die almbachklamm besuchen.
Hallo Nadine,
tolle Beschreibung der Touren und super Fotos.
Ich kann auf jeden Fall noch den Obersee (mit Röthbachfall) empfehlen, den ich noch schöner finde als den Königssee und den Hintersee. Der ist auch sehr kindertauglich. Das gilt auch für die Wimbachklamm und das Wimbachgries.
LG, Marcus
Wenn man im Berchtesgadener Land mit Kids unterwegs ist dann lohnt sich auch der Salzburger Zoo und Gut Aiderbichl sowie auch der Triassic Park in Waidring. Auch ist der Grünstein ab Parkplatz Hammerstiel für Kids machbar.
Schöner Bericht und paar Tipp’s sind auf jeden Fall dabei, die für mich/uns neu waren.
Wir waren letzten Sommer paar Tage in Berchtesgaden und waren mega von dem Naturbad Aschauerweiher begeistert ( wunderschön für Kinder UND Erwachsene ).
Vielen Dank für das schöne Feedback zur Meditation im Salzheilstollen, war ein unglaublich schöner Nachmittag. Liebe Grüße, hat mich sehr gefreut, Rüdiger Wienecke
Sehr schöne Bilder und ein schöner Bericht. Wir verweilen gerade für 11 Tage im schönen Berchtesgaden. Gerade mit einem 4jährigen Kind muss man schon sehr bedenken was man macht. Aber bis jetzt war jeder Tag ein kleines Abenteuer und jeder war am Tagesende zufrieden. So waren wir wandern (wollten eigentlich auf den Jenner, aber wegen der „noch“ Großbaustelle der Bahn haben wir uns für die Königsbachalm entschieden – gut zu laufen, auch für Kinder), baden (Auschauerweiher – schönstes Naturbad ever!), Märchenpark Ruhpolding, Königsee (natürlich Schifffahren 😉 – sind bis zum Wasserfall hinter gelaufen, die Strecke am Obersee entlang ist etwas knifflig da Steigweg, aber mit Ruhe gut zu meistern, St. Bartholomä haben wir links liegen gelassen, da die Zeit zu knapp war -aber kennen wir auch schon), Salzbergwerk Berchtesgaden (bei schlechtem Wetter etwas mehr Zeit einplanen), Hintersee (sehr schön für Kinder), Zinkenstübel (von der Roßfeld-Mautstelle-Nord aus mit Schatzsuche für Kinder – als Belohnung gibt es ein Eis).
Wir kommen nächstes Jahr auf jedenfall wieder, denn wir wollen ja noch weitere Hüttenstempel sammeln. 🙂 LG