Cherbourg in der Normandie

Die Highlights der Hafenstadt am Ärmelkanal

by nadine

Ein Besuch der normannischen Hafenstadt Cherbourg auf der Halbinsel Cotentin stand schon lange auf meiner To-See-Liste. Im vergangenen Oktober hat es endlich geklappt. Auf unserem Roadtrip durch die Normandie legten wir einen Übernachtungsstop in Cherbourg ein und erkundeten die lebendige Hafenstadt am Ärmelkanal. Da Cherbourg, genau wie Le Havre, im 2. Weltkrieg stark zerstört wurde, ist sie nicht unbedingt ein Ort, in den man sich auf Anhieb verguckt. Sie ist eher eine Stadt für den 2. Blick, denn sie hat einige interessante Highlights zu bieten.

Wusstet ihr, dass Cherbourg z. B. den größten künstlichen Hafen der Welt hat und deshalb riesige Kreuzfahrtschiffe hier anlegen, um über den Atlantik nach Nord- und Südamerika zu fahren? Und dass Cherbourg deshalb auch der letzte Hafen auf dem europäischen Festland war, den die Titanic angesteuert hat? Ich nehme euch heute mal mit nach Cherbourg und verrate euch meine Highlights in der Hafenstadt am Ärmelkanal.

Offenlegung: Dieser Beitrag enstand in bezahlter Werbepartnerschaft mit Normandie Tourisme. Meine eigene Meinung bleibt davon wie immer unberührt und mein Blogpost beruht ausschließlich auf unseren eigenen Erfahrungen.  

Cherbourg in der Normandie:

Die Highlights der Hafenstadt am Ärmelkanal

#1 La Cité de la Mer

Die Cité de la Mer war der Grund, warum ich unbedingt nach Cherbourg wollte. Sie ist ein ziemlich beeindruckendes Meeresmuseum, das sich ganz der Unterwasser- und Tiefseeforschung widmet. Das Museum befindet sich im ehemaligen transatlantischen Art Déco Hafenbahnhof von Cherbourg, in dem 1912 auch die Passagiere der Titanic für ihre Überfahrt registriert und eingecheckt wurden. Die Atmosphäre ist also ganz besonders.

Das Meeresaquarium:

Das Museum bietet unter anderem ein tolles Meeresaquarium mit insgesamt 17 Aquarien, die verschiedene Ökosysteme darstellen. Hier leben neben Clown- und Doktorfischen auch Haie, Rochen, Seepferdchen, Quallen und ein wunderschöner großer Oktopus. Ein besonderes Highlight ist das imposante Abyssal Aquarium, das mit einer Tiefe von fast elf Metern zu den tiefsten Aquarien Europas zählt.

Das Atom-U-Boot „Le Redoutable“:

Ein besonderes Highlight ist das französische Atom-U-Boot „Le Redoutable“, das mit einer Länge von 128 Metern zu den größten U-Booten der Welt zählt. Das U-Boot wurde in den 90er Jahren außer Dienst gestellt und kann heute als Museumsschiff in der Cité de la Mer besichtigt werden. Es bot einst Platz für 135 Mann Besatzung und konnte mit bis zu 16 ballistischen Raketen bestückt werden.

Die Tiefsee-Boote:

Zum Angebot des Museums gehört auch eine Ausstellung verschiedener Tiefseeboote, darunter das Tauchboot Archimède, das im Kurilengraben eine Tiefe von 9.545 Metern erreichte, und die Deepsea Challenger, mit der James Cameron am 26. März 2012 auf den Grund des Challengertiefs in einer Tiefe von 10.898 Metern hinabstieg. Fanden wir sehr beeindruckend. Besucher:innen können auch Teil einer virtuellen Unterwasserexpedition werden und in die Tiefe abtauchen.

Die Titanic-Ausstellung:

Last but not least erwartet einen die interaktive Ausstellung „Die Titanic, zurück in Cherbourg“ sowie die Dauerausstellung „Vergessene Objekte, wiedergefundene Geschichten“. Die Besucher:innen werden mit auf eine Zeitreise in die Vergangenheit des berühmten Schiffes und seines Untergangs genommen. Zu sehen sind unter anderem verschiedene persönliche Gegenstände von Reisenden, die aus dem Wrack der Titanic geborgen wurden, sowie Nachbauten der verschiedenen Kabinen. Nachdem wir vor einigen Jahren bereits im Titanic Museum in Belfast waren, fand ich auch diese Ausstellung sehr bewegend und empfehlenswert.

Gut zu wissen: La Cité de la Mer liegt direkt am Hafen von Cherbourg, ist mit dem Auto sehr gut zu erreichen und man kann direkt vor dem Museum parken.

#2 Der Hafen von Cherbourg

Der Hafen von Cherbourg wurde im 18. Jahrhundert entwickelt und ist einer der größten künstlichen Häfen der Welt. Insbesondere unter Napoleon Bonaparte wurde der Hafen stark ausgebaut, da er als strategischer Stützpunkt gegen die britische Flotte dienen sollte und auch in den beiden Weltkriegen war er von militärischer Bedeutung. Heute ist er vor allen Dingen wichtig für den Handel, den Tourismus und die Fischerei und hier legen neben den Fähren nach UK und Irland auch große Kreuzfahrtschiffe an.

Der Hafen ist in mehrere Abschnitte unterteilt, darunter der Handels-, Militär- und Jachthafen. Dabei zählt der Jachthafen zu den größten in Europa und ist ein Paradies für Segler und Wassersportler. Es gibt zudem zahlreiche Möglichkeiten Bootsausflüge zu machen, Boote zu beobachten, entlang der Promenaden zu spazieren und in eines der zahlreichen Restaurants einzukehren um frischen Fisch und Meeresfrüchte zu genießen.

Extra Tipp: Das Restaurant L`Equipage, direkt am Yachthafen von Cherbourg, bietet leckere Gerichte in cooler Atmosphäre mit Blick auf die Marina und die Cité de la Mer. Ganz in der Nähe befindet sich auch das #Cherbourg-Schild, ein beliebter Fotospot.

#3 Das Stadtzentrum

Das Stadtzentrum von Cherbourg liegt unweit des Hafens und verbindet das Flair einer historischen Hafenstadt mit modernen Akzenten. Eine schöne normannische Altstadt wie z.B. in Honfleur gibt es in Cherbourg leider nicht mehr. Da der Hafen im 2. Weltkrieg eine wichtige strategische Bedeutung hatte, wurde die Stadt während des D-Day zu stark zerstört. Vereinzelt gibt es jedoch noch schöne historische Gebäude wie das Théâtre à l’Italienne oder die historische Markthalle Les Halles. In der Haupteinkaufsstraße Rue des Portes findet man eine Vielzahl von Boutiquen, Souvenirläden, Cafés und Restaurants.

Gut zu wissen: Durch die Fährverbindungen nach England und Irland hört man auf den Straßen von Cherbourg öfters Englisch. Ich fühlte mich daher, nicht nur wegen der britischen Telefonzellen, glatt nach England gebeamt ;).

#3.1 Übernachtungstipp

Wir haben im Hotel Ambassadeur* übernachtet, das zentral und direkt an der Hafenpromenade liegt. Das Ambassadeur ist sehr gemütlich und bietet ein gutes Frühstück mit Blick auf den Hafen. Von hier aus kann man bequem zu Fuß ins Stadtzentrum und zur Cité de la Mer gehen. Geparkt haben wir ca. 500 Meter entfernt, auf dem kostenfreien 2 Quai Caligny Parking Gratuit.

#4 Stadt der Regenschirme

Warum Cherbourg die Stadt der Regenschirme ist, war mir zunächst nicht ganz klar. Regnet es dort so oft? War mir bisher nicht aufgefallen. Vielmehr hat es mit der Regenschirmmanufaktur Le Véritable Cherbourg und dem französischen Musicalfilm „Die Regenschirme von Cherbourg“ mit Catherine Deneuve aus dem Jahr 1964 zu tun. Durch diesen Film wurde Cherbourg international bekannt. Die eigentliche Manufaktur entstand jedoch erst danach.

Die Schirme „Made in France“ sind heute sehr bekannt und werden sogar in der Boutique des Elysée-Palastes verkauft. Man kann die Regenschirm-Manufaktur besichtigen und, wenn man möchte, gleich ein stilechtes Souvenir kaufen. Die Schirme sind allerdings eine kleine Investition und die Preise fangen bei ca. 125 € an. War mir dann doch zu viel, dafür dass ich einen Regenschirm meistens an der nächsten Ecke vergesse ;). Hübsch anzusehen sind sie trotzdem.

#5 Fort du Roule

Für einen grandiosen Panoramablick über Cherbourg lohnt sich ein Abstecher auf den Hausberg Montagne du Roule. Auf 117 Metern Höhe befindet sich das Musée de la Libération, von dessen Mauern aus man die ganze Stadt und das Meer überblicken kann. Das Museum selbst ist in einer alten Festung untergebracht, die während des Zweiten Weltkriegs von der deutschen Wehrmacht besetzt war. Leider haben wir es zeitlich nicht geschafft, das Museum zu besuchen, aber es soll sehr interessant sein. Es dokumentiert die Befreiungsgeschichte der Stadt im Zweiten Weltkrieg und es gibt viele Artefakte aus dieser Zeit sowie Dokumentationen und Karten, Berichte von Zeitzeugen und einen Blick auf die Alliierten.

PIN IT AND SAVE IT FOR LATER!

Wart ihr schon einmal in Cherbourg und wie hat es euch gefallen? Wir fanden, dass sich ein kurzer Aufenthalt auf jeden Fall lohnt.

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