Shanghai Highlights

3 Tage in der faszinierenden Megametropole

by nadine

Eine Reise nach China stand schon seit Ewigkeiten auf meiner absoluten Wunschliste. Aber wir wissen ja alle, was dazwischen kam ;/. Abgesehen davon hatten wir aber auch jahrelang unsere Flugreisen wegen des Klimas reduziert. Unsere letzte Fernreise war daher 2018 nach Malaysia und Singapur. Dieses Jahr ist mein Traum nun endlich in Erfüllung gegangen und daher möchte ich euch zunächst mit nach Shanghai nehmen, wo wir im Juli auf dem Weg nach Bangkok einen dreitägigen Stopover eingelegt haben. Auf dem Rückweg sind wir übrigens über Peking geflogen, was ebenfalls ein absolutes Highlight war.

China zu bereisen, kommt für die meisten Menschen aus verschiedenen Gründen nicht in Frage. Ich wollte mir jedoch unbedingt mal ein eigenes Bild machen. Ich muss zugeben, dass eine Reise nach China zunächst kein leichtes Unterfangen ist. Deshalb habe ich mir für unser erstes Mal China ganz bewusst die zwei bekanntesten Metropolen Shanghai und Peking ausgesucht. Ich hatte die Hoffnung, dass es dort nicht ganz so kompliziert ist und wir uns erst einmal in den chinesischen Lifestyle eingrooven können. Was soll ich sagen? Mein Plan ist aufgegangen. Und mit Shanghai haben wir eine der coolsten und faszinierendsten Megacities erlebt, die uns alle vier auf Anhieb in ihren Bann gezogen hat. Daher nehme ich euch heute ein bisschen mit auf die Reise und zeige euch unsere Highlights in Shanghai.

[Shanghai Highlights]

3 Tage in der faszinierenden Megametropole

#1 Fakten über Shanghai

Shanghai ist mit 24,87 Millionen Einwohnern, wie eigentlich alle Städte in China, gigantisch groß. Die größte Stadt Chinas ist jedoch das für uns eher unbekannte Chongqing mit schlappen 32 Millionen Einwohnern. Übrigens seit 2004 Düsseldorfs Partnerstadt. Die Hauptstadt Chinas ist Peking mit „nur“ 21,8 Millionen Einwohnern. Shanghai wiederum ist ein wichtiges Finanzzentrum und verfügt über einen der verkehrsreichsten Containerhäfen der Welt. Mit dem Shanghai Tower (632 m) besitzt die Stadt zudem das dritthöchste Gebäude der Welt. Das markante Bauwerk fügt sich perfekt in die beeindruckende Skyline Shanghais ein.

Im 19. und frühen 20. Jahrhundert erlebte Shanghai einen starken Aufschwung und wurde durch internationale Verträge zur Handelsstadt. Dadurch prägten viele ausländische Einflüsse das Stadtbild. Im historischen Uferviertel Bund oder im französischen Viertel Xintiandi findet man deshalb noch heute einige koloniale Gebäude aus der Zeit der Briten oder Franzosen. Shanghai gilt auch als kulturelles Zentrum Chinas. Die Stadt verfügt über zahlreiche Museen und traditionelle Tempel. Der Mix aus historischer Bedeutung, kulturellem Reichtum und futuristischer Entwicklung macht Shanghai zu einer der faszinierendsten Städte der Welt. Wir waren auf jeden Fall total geflasht!

#2 Allgemeine Tipps

Eine Reise nach China ist de facto nicht so einfach. Durch diverse Einschränkungen, vor allem im Bereich des Internets, ist die Planung etwas aufwendiger und schreckt wahrscheinlich so manchen Touristen erst einmal ab. Da wir vorher noch nie in China waren, hatten wir auch ein bisschen Bammel und haben uns für den Anfang nur auf Shanghai und Peking konzentriert. Für den Einstieg war das die richtige Entscheidung. Rückblickend kann ich nun sagen, dass sich der höhere Planungsaufwand für unseren China-Trip auf jeden Fall gelohnt hat. Wenn man sich erst einmal mit den chinesischen Apps und Gepflogenheiten vertraut gemacht hat, ist es gar nicht so schwer, wie es auf den ersten Blick scheint. Jetzt würden wir uns auf jeden Fall auch zutrauen, durch das Land zu reisen ;).

#2.1 Anreise

Da wir China unbedingt mit einem Strandaufenthalt verbinden wollten, entschieden wir uns für einen Stop-Over-Flug mit Air China von Frankfurt über Shanghai nach Bangkok in Thailand. Ich habe über Booking Gabelflüge gebucht. So konnten wir auf dem Hinweg einen dreitägigen Stopover in Shanghai einlegen und auf dem Rückweg über Peking fliegen. Diese Kombination hat uns sehr gut gefallen.

Air China schneidet bei den Bewertungen auf Tripadvisor nicht so gut ab. Wir waren aber zufrieden und können nichts Negatives berichten. Außer, dass der Online-Check-In nicht wirklich funktioniert. Dafür waren die Sitzplätze und das aufzugebende Gepäck im Preis inbegriffen. Das bietet ja auch nicht mehr jede Airline an.

Extra Tipp: Vor der Ankunftshalle des Flughafens Pudong warten natürlich zahlreiche Taxis. Die Preise sind relativ hoch (mindestens 50 Euro) und die Fahrt in die Stadt dauert je nach Tageszeit minimum 45 Minuten. Da wir auf dem Hinweg vom langen Flug ziemlich k.o. waren und nicht wussten, was uns erwartet, haben wir ein teures Taxi genommen. Auf dem Rückweg fuhren wir jedoch mit der Shanghai Metro vom Stadtzentrum (Haltestelle West Nanjing Road) zum Pudong International Airport. Die Fahrt dauert nicht viel länger als eine Taxifahrt, kostet aber nur einen Bruchteil. Ein besonderes Highlight ist sicher auch die Fahrt mit dem MAGLEV (Magnetschwebebahn), der bis zu 430 km/h fährt und den Flughafen Pudong mit der Innenstadt verbindet.

#2.2 Visum & Einreise

Noch bis Ende 2025 können Deutsche ohne Visum für 14 Tage nach China einreisen. Leider wurde diese Regelung erst veröffentlicht, nachdem wir unsere Flüge gebucht hatten. Vorher durften Deutsche maximal 72 Stunden ohne Visum im Land bleiben. Das war natürlich schade, denn wenn wir das früher gewusst hätten, wären wir definitiv länger in Shanghai und auch in Peking geblieben.

Die Immigration nach China dauert natürlich etwas, da unter anderem ein Gesichts- und Fingerabdruckscan gemacht wird. Ich fand es aber nicht aufwendiger als z. B. eine Einreise in die USA. Allerdings sollte man mindestens 1 bis 1,5 Stunden einplanen, bis man seine Koffer abholen kann.

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#2.3 Internet, Apps & Zahlung

Zum Thema Internet gibt es so viel zu sagen, dass es diesen Beitrag sprengen würde. Deshalb wird es demnächst einen separaten Beitrag mit Tipps von mir geben. Sich hier gut vorzubereiten ist extrem wichtig, zumal man in China eigentlich kein Bargeld mehr benutzt und alles nur noch über Bezahldienste wie Alipay läuft.

Fakt ist auch: Unsere üblichen Apps wie Facebook, Instagram, WhatsApp, Google und Co. sind in China gesperrt. Selbst Tiktok funktioniert nicht (zum Leidwesen meines großen Teenagers). Der Zugriff auf Googlemaps ist zwar möglich, aber man kann sich nicht unbedingt auf die Angaben verlassen und landet unter Umständen an einem anderen Ort.

#2.4 Essen

Ich gebe zu, das Thema Essen hat uns in China ein wenig an unsere Grenzen gebracht. Einerseits ist China ein kunterbuntes Food-Paradies und wir kamen aus dem Staunen nicht mehr heraus. Andererseits ist das Essen für uns oft gewöhnungsbedürftig. Chinesen lieben zum Beispiel knorpeliges, schlabbriges oder megascharfes Essen, womit man uns meistens nicht hinter dem Ofen hervorlocken kann.

Da die Speisekarten in der Regel auch nur auf Chinesisch sind, ist eine Essensbestellung zudem immer eine Überraschung. Da helfen auch keine Übersetzungs-Apps, die dann „weißes Gesicht“ oder „gebratener Schnurrbart“ ausspucken ;). Für mich, als Vegetarierin war das ein bisschen schwierig, daher bin ich oft bei schnöden Nudelsüppchen hängengeblieben. Für Chines:innen scheint das Essen jedoch oberste Priorität zu haben. So viele und zu jeder Tageszeit gut gefüllte Restaurants und Essensstände auf einem Haufen habe ich jedenfalls noch nie gesehen.

Mein Tipp: Ich hätte mir des Öfteren einen Local an meiner Seite gewünscht, der uns in Sachen Essen ein wenig an die Hand genommen hätte. Daher lohnt sich bestimmt eine Food-Tour, die man z.B. bei GetyourGuide* buchen kann.

#2.5 Metro & Taxis

In Shanghai kommt man perfekt mit der Metro von A nach B, die wir daher auch ständig genutzt habe. Die Kosten für eine einfache Fahrt liegen gerade mal bei 3 Renminbi Yuan (ca. Euro) und die Tickets kann man recht einfach an den Fahrtkartenautomaten kaufen. Hierfür benötigt man allerdings Alipay. Dafür braucht man allerdings Alipay. Die Metro in Shanghai deckt fast das gesamte Stadtgebiet (bis zum Flughafen Pudong PVG) ab, ist sehr sauber, total günstig und superpünktlich.

Alternativ kann man ein Taxi nehmen, das wir immer über die DIDI-App bestellt haben. DIDI ist eine Art Uber und funktioniert meistens recht gut. Die Kosten sind relativ gering und werden direkt von der bei Alipay hinterlegten Kreditkarte abgebucht. Shanghai besitzt zudem die erste kommerzielle Magnetschwebebahn (Maglev), die die Stadt mit dem internationalen Flughafen Pudong verbindet und mit bis zu 430 km/h fährt.

#2.6 Kosten

Grundsätzlich fand ich die Kosten in China moderat bis sehr günstig. Natürlich könnt ihr für alles viel Geld ausgeben, es gibt aber auch meist auch eine Low-Budget-Alternative. Rundreisen quer durch das Land sind perse hochpreisig und geführte Tagestouren auch. Ihr könnt z.B. locker 500 € für eine geführte Tour zur Chinese Wall zahlen (für 4 Personen). Wir haben sie jedoch auf eigene Faust besucht und daher nur einen Bruchteil bezahlt, aber dazu ein anderes Mal mehr.

Sehr günstig essen könnt ihr auf jeden Fall in den zahlreichen Foodmalls und auch viele Restaurants bieten sehr preiswerte Gerichte an. Natürlich könnt ihr euch aber auch ein absolutes Luxusmenü gönnen. Denn Reichtum findet man in Shanghai auch an jeder Ecke. Etwas hochpreisiger sind die Übernachtungen, aber für uns als 4-köpfige Familie war das immer noch vollkommen ok. Ich habe unsere Hotels über booking gebucht, was einwandfrei geklappt hat.

#2.7 Klima

Wer wie wir im Juli nach China reist, muss sich auf jeden Fall auf mörderische Temperaturen einstellen. Shanghai war mit 38 Grad und fast 100% Luftfeuchtigkeit wirklich extrem schweißtreibend und wir haben uns gefühlt nur von Aircondition zu Aircondition gehangelt. Auch in Peking lagen die Temperaturen um die 34 Grad. Wenigstens hat es nicht geregnet. Diese hohen Temperaturen sollen aber auch für Shanghai außergewöhnlich gewesen sein. Denn laut Wetter-App waren es ein paar Tage später nur noch 30 Grad. Dafür hatten wir aber keinerlei Probleme mit Luftverschmutzung durch Smog. Dazu muss man aber auch sagen, dass wir vor allem E-Autos und E-Roller wahrgenommen haben.

Mein Tipp: Wer mit so einer Hitze nicht zurecht kommt, dem kann ich eine Reise im Sommer nicht wirklich empfehlen. Frühling oder Herbst sind für eine Reise in diese Breitengrade sicher besser geeignet. Das wussten wir zwar, aber leider sind wir mit unseren Schulkindern ja immer an die Ferienzeiten gebunden. Zudem wollten wir länger als 2 Wochen reisen.

PIN IT AND SAVE IT FOR LATER!

#3 Unsere Shanghai Highlights

3 Tage bzw. 2 Nächte reichen aus, um das Wichtigste von Shanghai zu sehen. Ich würde aber mindestens 3-4 Nächte empfehlen, um z.B. auch Orte wie das Wasserdorf Zhujiajiao zu besuchen. Und dann gibt es ja auch noch so Highlights wie das Disneyland Shanghai. Es gibt auf jeden Fall viel zu sehen. Und ich bin eigentlich immer ein großer Fan davon, sich auch mal treiben zu lassen und nicht nur die Highlights abzuhaken.

#3.1 The Bund

The Bund ist Shanghais berühmte Uferpromenade entlang des Huangpu-Flusses, die für ihre kolonialen Gebäude im europäischen Stil bekannt ist. Von hier aus hat man auch einen atemberaubenden Blick auf die Skyline von Pudong mit ihren hypermodernen Wolkenkratzern, darunter der berühmte Oriental Pearl Tower (das Gebäude mit der rosa Kugel).

Wer tagsüber kommt, kann gemütlich an der Uferpromenade entlang schlendern. Doch spätestens bei Sonnenuntergang strömen gefühlt Millionen Chines:innen herbei, um die bunt beleuchtete Skyline zu bestaunen. Die Besuchermassen haben uns Dorfmenschen jedenfalls fast erschlagen ;). Spätestens hier merkt man, dass China 1,4 Milliarden Einwohner:innen hat. Um ein Chaos zu vermeiden, wurden die Menschenmassen mit Megaphonen und Absperrungen in eine Richtung gelenkt. Das funktionierte tiptop. Zumal sich alle vorbildlich verhielten.

#3.2 Pudong und die Skyline

Das Bild der futuristischen Skyline Shanghais (Pudong) kennt vermutlich jedes Kind. Sie ist das Wahrzeichen der Stadt und beherbergt einige der höchsten Gebäude der Welt, darunter den Shanghai Tower, das Shanghai World Financial Center und den Jin Mao Tower. Der ikonische Oriental Pearl Tower bietet außerdem eine coole Aussichtsplattform mit Blick über die Stadt. Wir hätten ihn sehr gerne besucht, aber leider fehlte uns am Ende die Zeit. Also lieber etwas mehr Zeit für Shanghai einplanen.

#3.3 Die Nanjing East Road

Die 5,5 km lange Nanjing East Road gilt als eine der berühmtesten Einkaufsstraßen Chinas und erstreckt sich von der Uferpromenade The Bund bis zum Jing’an-Tempel im Westen der Stadt. Das Zentrum der Einkaufsstraße bildet der People’s Square, der die Straße quasi in zwei Hälften teilt. Er ist sowohl tagsüber als auch nachts ein pulsierender Ort für Shopping und Unterhaltung.

Hier findet man eine Mischung aus ausgefallenen Geschäften, modernen Einkaufszentren, coolen Restaurants, Cafés und traditionellen Märkten. Im westlichen Teil findet man eher große Luxus-Einkaufszentren, im östlichen Teil überwiegend kommerziell ausgefallene Läden. Die Nanjing Road ist vor allem nachts ein echter Hingucker, denn sie ist gespickt mit riesigen KI-generierten Leuchtreklamen, die einen ins Staunen versetzen.

#3.4 Die Nanjing West Road

Wenn man wenig Zeit hat, muss man die Nanjing West Road nicht unbedingt gesehen haben. Aber wer die Zeit bis zum Flug überbrücken will, kann hier noch einmal durch einige sehr luxuriöse Einkaufszentren schlendern oder den buddhistischen Jing`an-Tempel besuchen. Der Tempel aus dem Jahr 247 n. Chr. liegt in einem der am dichtesten bebauten Viertel Shanghais. Deshalb ist er auch von modernen Hochhäusern und Einkaufszentren umgeben und wirkt mit seinen goldglänzenden Dächern eigentlich etwas deplatziert. Aber das ist wohl auch der Anachronismus Shanghais.

Gut zu wissen: Der Jing`an Tempel liegt direkt an der Metrostation Jing`an Tempel, Metro 2, 12 oder 13.

#3.5 Das Viertel Tianzifang

Das historische Viertel Tianzifang ist das Pendant zur glitzernden Nanjing East Road und bekannt für seine engen Gassen, historischen Gebäude und kreativen Geschäfte. Tianzifang ist ein Hotspot für Kunst, Design und Kunsthandwerk sowie für Cafés und kleine Boutiquen, die Tradition mit Moderne verbinden. Es ist auf jeden Fall eines der Viertel, die man sich in Shanghai nicht entgehen lassen sollte. Denn hier sieht man unter anderem, wie die normale Bevölkerung außerhalb der riesigen Hochhaussiedlungen lebt.

Die alten Backsteinhäuser, in deren Untergeschossen sich viele kleine Läden, kreative Galerien oder hippe Cafés befinden, haben ihren ganz eigenen Charme. Das Besondere ist zudem, dass die Obergeschosse meist noch bewohnt sind. Das ist u.a. daran zu erkennen, dass die Wäsche der Bewohner:innen an Leinen über den Gassen aufgehängt ist.

Gut zu wissen: Die Keimzelle des Viertels ist die Long 210. Ihr erreicht Tianzifang mit der Metro M9/ Dapu Bridge.

#3.6 Yu (Yuyuan) Garden

Ein weiteres Highlight ist der Besuch des 400 Jahre alten Yu-Gardens, der wie eine kleine Oase inmitten der Wolkenkratzer Shanghais wirkt. Die 1,25 Hektar große Anlage bietet eine Reihe von Sehenswürdigkeiten wie sechs Gartenlandschaften, malerische Teiche, Brücken, Pavillons und Pagoden. Wer wie wir am Nachmittag kommt, darf natürlich nicht erwarten, allein durch die historischen Tempelanlagen und Gärten zu schlendern.

Wer das Gedränge vermeiden will, sollte seinen Besuch daher unbedingt auf den Vormittag legen oder kurz vor Toresschluss kommen. Aber auch mit mehr Besucher:innen ist der Yu Garden, der aus der Ming-Dynastie stammt, einfach nur wunderschön anzuschauen und ich fühlte mich wie in eine Filmkulisse gebeamt. Zumal man hier besonders häufig auf Chinesinnen trifft, die sich extra für ein Fotoshooting in bezaubernde traditionelle Gewänder kleiden.

Yuyuan-Basar:

Um zum Yu-Garden zu gelangen, durchquert man zunächst den belebten Yuyuan-Basar, auch bekannt als Yuyuan Old Street oder Chenghuang Miao Market. Die Gebäude des Yuyuan-Basars mit ihren charakteristischen geschwungenen Dächern und rot-goldenen Fassaden sind im traditionellen chinesischen Stil erbaut. Das verleiht dem Ort eine nostalgische Atmosphäre, die an das alte Shanghai erinnert.

Ob die Gebäude wirklich alt ist, kann ich aber nicht sagen. Aber da hier alles auf Touristen ausgerichtet ist, habe ich mich manchmal wie im Phantasialand gefühlt. Es gibt hunderte von Souvenirständen, Imbissbuden mit lokalen Spezialitäten, traditionelle Teehäuser und Restaurants, aber auch internationale Ketten wie Starbucks oder Häagen-Dazs.

Extra Tipp: Ihr erreicht den Yu-Garden bzw. den Yuyuan-Basar mit der Metro M10, Yuyuan Garden.

#3.7 Die Former French Concession (FFC)

Mein persönliches Highlight war auch die Former French Concession (FFC). Sie zeichnet sich durch äußerst charmante, von Platanen gesäumte Straßen und historische Gebäude im europäischen Stil aus. Wenn man durch dieses bezaubernde und zugleich ruhige Viertel schlendert (Nanchang Road/ paralell zur Middle Huaihai Road), kann man sich kaum vorstellen, im hektischen China zu sein. Hier reihen sich individuelle Geschäfte und Boutiquen, gemütliche Cafés, stilvolle Restaurants und Bars aneinander. Vor allem coole Coffeeshops schießen hier wie Pilze aus dem Boden und scheinen das bevorzugte Ziel chinesischer Hipster zu sein. Entsprechend hoch sind die Preise.

Extra Tipp: Übrigens lässt sich dieser Stadtteil (wie viele andere auch) sehr gut mit dem Fahrrad erkunden. Mit den Kindern im Schlepptau haben wir das nicht gemacht. Aber eigentlich ist man in Shanghai neben dem E-Scooter sehr viel mit dem Fahrrad unterwegs, das man sich gefühlt an jeder Ecke ausleihen kann. Tatsächlich gibt es in Shanghai auch einige recht gut ausgebaute Radwege.

#4 Hoteltipp

Sehr ans Herz legen kann ich euch unsere Unterkunft, das Campanile Shanghai Huaihai*. Bei der Buchung wusste ich tatsächlich nicht so ganz genau wo es liegt, da Google Maps einfach zu ungenau ist. Vor Ort hat sich die Lage dann allerdings als perfekt herausgestellt. Das Hotel liegt sehr ruhig in einem Hinterhof der belebten Einkaufsstraße Middle Huaihai Road, in der Nähe der Metrostation Middle Huaihuai Road Station und nur wenige Gehminuten von der ehemaligen französischen Konzession entfernt.

Das Campanile Shanghai Huihai verfügt über saubere, gemütliche Doppelzimmer mit Bad und bietet morgens ein Frühstücksbuffet mit chinesischen und europäischen Speisen an. Die Mitarbeiter:innen an der Rezeption waren sehr nett, sprechen aber nicht gut Englisch. Wir haben daher immer den Google Übersetzer benutzt, was meistens gut geklappt hat.

#4.1 Die Middle Huaihai Road

Die mondäne Middle Huaihai Road ist quasi das Shoppingherz Shanghais, denn hier reihen sich schicke Boutiquen, coole Stores, Kunstgalerien, Snackbars und internationale Modeketten aneinander. Neben der Shoppingmall Central Plaza, gibt es zudem ein paar klassische koloniale Fassaden zu sehen, die unter Denkmalschutz stehen.

#5 Persönliche Eindrücke

Dass China wirklich ein Land der Superlative ist, davon konnten wir uns in kürzester Zeit selbst überzeugen. Sowohl in Shanghai als auch in Peking fühlten wir uns zuweilen ins Jahr 2075 gebeamt. Von der Shoppingmall bis zur Metro – alles ist hypermodern und technisch auf dem neuesten Stand. Gleichzeitig bewahrt China seine jahrtausendealten Traditionen, was eine Reise dorthin besonders eindrucksvoll macht. Uns erschien jedenfalls alles super aufgeräumt und ordentlich, die Züge waren megapünktlich und überhaupt war alles extrem effizient.

Besonders beeindruckt hat uns, wie freundlich, offen und neugierig die Menschen waren. Ständig wurden wir angesprochen, man wollte Fotos mit uns machen (ich möchte nicht wissen, an wievielen Wänden wir nun hängen) und rief uns freudig „Nǐ Hǎo! Welcome to China!“ zu. Das hatten wir, insbesondere in einer Millionenstadt wie Shanghai, wirklich nicht erwartet. Natürlich haben wir auch negative Aspekte nicht außer Acht gelassen. Aber wir haben wieder einmal gemerkt, dass Menschen unglaublich viele Vorurteile hegen und man sich, wenn möglich, immer auch ein eigenes Bild machen sollte.

#6 Lesetipps

Wer eine Reise nach China plant, sollte sich vorher unbedingt mit der chinesischen Mentalität vertraut machen. Denn diese ist, wie wahrscheinlich in fast allen asiatischen Ländern, völlig konträr zu unserer westlichen Kultur. Als Lesetipp kann ich euch dazu das Buch „111 Gründe, China zu lieben„* von meinem Reiseblogger-Kollegen Oliver Zwahlen empfehlen. Oliver hat mehrere Jahre in China gelebt und kennt sich daher bestens aus. Das Buch ist nicht nur sehr informativ und lehrreich, sondern auch äußerst witzig und teilweise skurril. Ich habe einige Male wirklich herzhaft gelacht.

Warum laufen ältere chinesische Herren gerne bauchfrei herum? Warum sehen Chinesinnen oft aus wie Supermodels? Warum suchen Chines:innen gerne Menschenmassen auf (während wir vor ihnen flüchten ;))? Warum gibt es nur etwa 700 Nachnamen bei 1,4 Milliarden Einwohnern? etc. etc. Sein Guide ist nicht nur eine Liebeserklärung an China, sondern auch eine kritische Gebrauchsanweisung zum besseren Verständnis dieser uns doch sehr fremden Kultur.

Ansonsten hatten wir, aufgrund des Internetmangels, seit Jahren mal wieder einen klassischen Reiseführer dabei. Der Dumont Shanghai* mit Faltplan & Metromap hat uns dabei gute Dienste erwiesen.

Shanghai! Wir waren wirklich sofort geflasht! Wart ihr schon mal dort oder könntet ihr euch vorstellen, dorthin zu reisen?

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2 comments

Oli 9. Oktober 2024 - 15:11

Hallo Nadine,

Toller Rundumschlag mit wunderschönen Fotos zu einer spannenden Stadt. Und natürlich auch vielen Dank für die liebe Erwähnung des Buchs. Ich habe mich sehr gefreut, dass es dir gefallen hat. 🙂

Ich würde, wenn ich darf, allerdings noch gerne zwei Sachen zu deinem Artikel ergänzen. Zunächt einmal zur Grösse von chinesischen Städten. Die sind natürlich gigantisch, keine Frage. Aber die Zahlen sind – wahrscheinlich politisch motiviert – auch ein bisschen geschummelt, denn sie umfassen nicht das eigentliche Stadtgebiet, sondern die ganze Provinz. Im Fall von Chongqing ist das eine Fläche, die ziemlich genau doppelt so gross ist wie die Schweiz. In Shanghai und Peking ist es weniger krass, aber im Prinzip ähnlich.

Das andere ist das mit dem Taxi. Zugegeben, ich bin jetzt schon ein paar Jahre nicht mehr in Shanghai vom Flugplatz in die Innenstadt gefahren, aber 80 Euro scheinen mir etwas arg viel. In allen Flughäfen und Bahnhöfen gibt es offizielle Taxi-Stände. Dort fahren Taxis eigentlich immer nach Meter, hat aber den Nachteil, dass es teilweise lange Schlangen gibt. Das nützen manche Fahrer aus und bieten so eine Art Premium-Service an. Das heisst du musst nicht warten, dafür einiges mehr zahlen. Das sind die Fahrer, die in der Wartehalle auf ankommende Passagiere warten. Mein Tipp wäre, an denen einfach vorbeizulaufen und die offiziellen Taxis zu nehmen. Aber vielleicht haben auch die Preise seither stark anzogen.

Gruss,
Oli

Reply
nadine 9. Oktober 2024 - 15:24

Hei Oli!
Freut mich, dass Dir als China-Experte mein Beitrag gefällt :). Zu Deinen Anmerkungen: Das Taxi hat 50 € gekostet, nicht 80 €. Finde ich prinzipiell ok, bei der Entfernung. Aber wenn man bedenkt, wie billig die Metro ist, dann doch teuer. Und man kommt damit ja super von A nach B. Mein Eindruck war aber schon, dass das der übliche Flughafentaxi-Preis ist. DIDI ist dagegen natürlich unschlagbar günstig.
Und klar, kann natürlich sein, dass die Größenverhältnisse der Städte nicht ganz stimmen. Aber ganz ehrlich: Köln hat auch nur knapp über eine Million Einwohner, weil jedes Dorf im Umkreis von 25 km dazu gezählt wird ;). So oder so….. ob 5, 15 oder 25 Millionen. Irgendwann merkt man eh nicht mehr, wie groß eine Stadt ist, weil man sich ja meist eh nur in der absoluten Innenstadt bewegt, oder? VlG, Nadine

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