Dänemark mit Kindern

10 Gründe für die gemütliche & stylishe Region Nordseeland

by nadine

Nordseeland, gerne bekannt auch als die „Dänische Riviera“, liegt nur ca. 30 Minuten nördlich von Kopenhagen und ist ein Mix aus langen, kinderfreundlichen Sandstränden, Unesco-geschützter Natur, charmanten Fischerdörfchen sowie kulturellen Highlights. Zudem ist man nur einen Katzensprung von Schweden entfernt, das man recht easy über die Öresundbrücke oder per Fähre ab Helsingør erreichen kann.

Auf unserem Weg nach Schweden haben wir im Juli also direkt mal einen einwöchigen Stop in Nordseeland eingelegt. Unser hübsches Novasol-Ferienhaus im kleinen Ort Dronningmølle war dann auch die perfekte Homebase, um viele Ausflüge in die Umgebung zu machen. Heute bekommt ihr eine Ladung Tipps für die Region Nordseeland von mir und ein paar Gründe, warum sich eine Reise dorthin unbedingt lohnt.

[aktualisierter Beitrag vom 5.11.2019]

Dänemark mit Kindern:

10 Gründe für die gemütliche & stylishe Region Nordseeland

#1 Riviera-Feeling

Es liegt sicher nicht unbedingt am Wetter, sondern vielmehr am Flair, das der Region Nordseeland den Beinamen Riviera eingebracht hat. Viele Kopenhagener besitzen hier luxuriöse Ferienhäuser oder kleine, gemütliche Hütten, in denen sie ihre Ferien verbringen. Im Sommer ticken die Uhren in Nordseeland gefühlt etwas langsamer und das Leben erscheint locker, leicht und in Watte gepackt. Man hat viel Zeit und auf gar keinen Fall Stress.

Die Dänen sind ja per se ein stylishes, hübsches Völkchen und wir fühlten uns mancherorts dann auch wie in einer Werbekulisse. Die meist schwarzen Architekturhäuser sehen aus wie aus einem Schöner Wohnen-Katalog und die gut gelaunten Dänen sitzen in den zahlreichen Straßencafés und Restaurants, schlürfen Weißwein und essen aufgetunte Smørrebrøds. Im Sommer gibt es viele Outdoor-Feste und Konzerte und man findet immer irgendwo etwas lässigen Ibiza-Hippie-Style.

#2 Kinderfreundliche, weiße Strände

Die Strände des Öresund sind sicher nicht vergleichbar mit der französischen Riviera. Aber im Gegensatz zu den dänischen Nordseestränden sind sie flach und ziemlich wellenarm. Da sie je nach Strandabschnitt auch einen Lifeguard haben, sind sie daher optimal für Kinder und eignen sich perfekt fürs Stand-Up-Paddling.

Unser Lieblingsstrand war der in Tisvilde mit seinen pittoresken, bunten Badehäuschen. Wer einen breiten weißen Sandstrand sucht, wird in Hornbaek fündig werden. Mir alten Frostbeule waren 19 Grad Wassertemperatur zu kalt, aber meine Kinder hat das definitiv nicht abgehalten, ins Meer zu springen.

#3 Shopping Deluxe, Loppis Märkte & Sozialkaufhäuser

Dänemark ist ein absolutes Shoppingparadies für Liebhaber von nordischem Interior & Design. Selbst in den kleinsten Ortschaften gibt es entzückende kleine Shops. Nehmt daher am Besten eine extra Tasche mit. Im Örtchen Gilleleje gibt z.B. sogar einen kleinen TineK Home Outlet. Da ich meinen Konsum seit einiger Zeit sehr runtergefahren habe, habe ich mir tatsächlich nichts gekauft. Für diese Zurückhaltung kann ich mir nur auf die Schulter klopfen, denn das war wahrlich nicht leicht.

Grandios fand ich auch die unzähligen kleinen Loppis bzw. Trödelmärkte. In Dänemark veranstaltet nämlich jeder, wie und wann er will, seinen eigenen kleinen Loppis. Dann wird einfach alles, was nicht mehr benötigt wird, vor der eigenen Haustür zum Verkauf angeboten. Zudem gehört das Einkaufen in Second Hand Läden und Sozialkaufhäuser in Dänemark zum guten Ton.

In ganz Skandinavien gibt es nämlich einen allgegenwärtigen sozialen Verhaltenskodex, den ich extrem sympathisch finde. Dieser basiert darauf, dass alle Menschen gleich sind und man sich nicht durch besondere Statussymbole hervorheben möchte. Das hat zur Folge, dass wirklich jedermann im Sozialkaufhaus shoppen geht und erstmal dort Dinge kauft, die er vielleicht benötigt. Sollte unbedingt auf Deutschland projiziert werden.

#4 Kunst, Kultur und Museen

Wie auch die Norweger haben die Dänen ein großes Faible für Kultur. Gerade Kunstmuseen besucht man oft und gerne auch mit Kindern.  Wer sich für moderne bis zeitgenössische Kunst interessiert, sollte daher unbedingt das Louisana Museum of Modern Art besuchen. Es befindet sich in einem weitläufigen Park direkt mit Blick auf den Öresund.

Das Museum hat 6 bis 8 Ausstellungen im Programm und ist wirklich sehr sehenswert. Der Skulpturengarten liegt direkt auf den Klippen mit Blick auf das Meer, es gibt gläserne Gänge, Workshops für Kinder, eine coole Lichtinstallation sowie einen schnieken Museumsshop mit Concept Store Charakter.

Des Weiteren haben wir das Munkeruphus besucht, das quasi direkt vor unserer Haustür in Dronningmølle lag. Das Munkeruphus ist das frühere Zuhause des dänischen Künstlers Aagaard Andersen und liegt in einem bezaubernden Garten direkt am Strand des Öresund. Die Kunstwerke wurden in die Natur integriert und im einstigen Wohnzimmer des Hauses ist heute ein gemütliches Cafe.

Ebenfalls direkt um die Ecke von unserem Ferienhaus lag der Rudolph Tegners Museum & Statuepark, den wir aber leider nicht mehr geschafft haben. Auch von diesem Museum habe ich nur Gutes gehört.

Gut zu wissen: Alle drei Museen könnt ihr im Übrigen kostenfrei mit der Copenhagen Card besuchen! Womit wir direkt zum nächsten Punkt kommen.

#5 Ein Tag in Copenhagen

Ein Tagesausflug nach Copenhagen ist aus meiner Sicht Pflicht, auch wenn die Sommerferien sicher nicht die beste Zeit dafür ist. Denn dann platzt die Stadt touristentechnisch aus allen Nähten. Happig teuer ist sie auch – man bezahlt mitunter nur für ein Smørrebrød (ein stylish belegtes Butterbrot) schon schlappe 15 €. Ich war bereits mehrfach in Copenhagen, meine Jungs allerdings nicht. Daher haben wir an einem Juli-Tag einen Ausflug dorthin gewagt. Da wir aber keine Lust auf endlose Warteschlangen, z.B. vor dem Tivoli hatten, sind wir einfach nur durch die Stadt geschlendert. Meinen Copenhagen-Beitrag findet ihr hier.

#5.1 Die Copenhagen Card

Wer noch nie in Copenhagen war, dem empfehle ich mind. 2-3 Tage einzuplanen, denn die Stadt ist wirklich sehr hip und hyggelig. Dann lohnt sich auch der Kauf einer Copenhagen Card. Diese ermöglicht nämlich freien Eintritt in insgesamt 87 Museen und Sehenswürdigkeiten in der Copenhagen-Region. Dazu gehören auch ein paar Attraktionen in Nordseeland. Wir haben uns in Copenhagen direkt für 72 Stunden besorgt, aber auch dann ist es eigentlich unmöglich, sich alles anzuschauen.

Die 72 Stunden-Karte kostet für Erwachsene 93 Euro und Kinder ab 10 Jahre 47 Euro. Kinder von 0-9 haben freien Eintritt in Kombi mit einer Erwachsenenkarte. Man bekommt die Copenhagen Card in diversen 7-Eleven Läden in der Region. Der Kauf lohnt sich auf jeden Fall, wenn man vor hat sich viele Bezahlattraktionen anzuschauen. Hier könnt ihr checken, was alles darunter fällt. Abgesehen davon, kann man mit der Karte auch den kompletten Nahverkehr gratis in Nordseeland nutzen. Und da Parkplätze in Copenhagen Mangelware und sehr teuer sind, sollte man diese möglichst auch nutzen.

#6 Lauschige, stylishe Fischerörtchen

Ob Dronningmølle, Gilleleje, Tisvilde oder Hornbaek – jedes dieser Örtchen ist klein, aber fein. Es gibt kleine Shops, Supermärkte, Bäckereien, Cafes, Restaurants, Flohmärkte und Streetfood-Courts und man muss wirklich gar nichts missen. In Gilleleje gibt es direkt am Hafen eine kleine Krebs-Rennstrecke. Die Kinder können dort mit Netzen die Krebse einfangen und dann wieder laufen lassen. Die Kids finden das megacool, mir taten die armen Krebse aber ehrlich gesagt ziemlich leid. Das sind wahrscheinlich die einzigen Lebewesen Nordseelands, die ernsthaft Stress haben.

Am Nakkehoved Leuchtturm östlich von Gilleleje gibt es einen netten Wanderweg entlang der Küste mit Blick auf den Öresund und Kattegat. Gerade abends hat man hier dann einen sehr schönen Sonnenuntergang.

#7 Reicht eine Woche aus?

Eindeutig nicht! Denn obwohl wir jeden Tag auf Jück waren, haben wir viel zu viel verpasst. Das spannende Wikingermuseum in Roskilde z.B. oder die Königsschlösser Kronborg, Fredensborg und Frederiksborg. Und eigentlich reicht auch ein Abstecher nach Copenhagen nicht aus, um die Stadt richtig zu erkunden. Mal ganz davon abgesehen, wollten wir aber natürlich auch nicht nur unterwegs sein, sondern auch unser gemütliches Novasol-Ferienhaus für 7 Personen genießen. Oft wollten unsere Kinder auch gar nicht erst losfahren, sondern einfach nur den ganzen Tag im weitläufigen Garten spielen und auf dem grandiosen Trampolin herumspringen. Ich empfehle für einen entspannten Urlaub also mindestens 14 Tage. Danach ist man mindestens genauso entspannt und glücklich wie die Dänen.

Meine Familienreiseblogger-Kollegin Jenny von den Weltwunderern war im Übrigen ebenfalls in der Ecke unterwegs. Ihr Dänemark Geheimtipp für Familien lautet: Helsingør Da ärgere ich mich dann mal umso mehr, dass wir das Städtchen verpasst haben.

#8 Geht Dänemark auch günstig?

Dänemark ist, genauso wie Norwegen, nicht unbedingt ein günstiges Pflaster. Die Dänen verdienen gut und daher sind die Verbraucherpreise auch entsprechend hoch. Gerade in den Sommerferien, wenn auch die Dänen urlauben, ziehen die Preise für Unterkünfte nochmal an. Wer dies umgehen möchte, fährt besser in der Nebensaison. Aber ich bin mir sicher, dass die Region auch im Herbst sehr schön und dann besonders gemütlich ist. Denn Hygge haben die Dänen ja nun mal drauf.

Ansonsten kann ich nur empfehlen, sich selbst zu versorgen und sich teure Restaurantbesuche oder den Verzehr von Alkohol zu sparen. Wir fanden die Preise in den Supermärkten Netto oder Superbrugsen echt ok und sie haben wirklich eine sehr große Auswahl. Auch Wein und Bier fanden wir jetzt nicht so schlimm teuer, aber wer hier vorsorgen möchte, kann sich ja auch einfach etwas Vorrat aus der Heimat mitbringen. Einzig und allein das obligatorische Eis für die Kinder fanden wir etwas schwierig. Denn wenn die Kugel Eis 3 € kostet, überlegt man sich das schon dreimal, ob das jetzt sein muss.

PIN IT AND SAVE IT FOR LATER!

#9 Anreise mit der Fähre von Puttgarden nach Rødby

Die Anreise nach Nordseeland ist eigentlich sehr unkompliziert. Für Norddeutsche sowieso, aber auch wir Rheinländer haben es in ca. 9 Stunden dorthin geschafft (inkl. der Fähre ab Puttgarden auf Fehmarn). Wir hatten die Tickets bereits vorab online mit der Scandlines gebucht. Da wir nicht genau wussten, ob wir die angepeilte Abfahrtszeit schaffen würden, haben wir uns für ein Flex-Ticket entschieden, mit dem man spontan auf jede andere Fähre mitkommt. Das ist zwar teurer, hat sich bei uns aber gelohnt, da wir dadurch eine frühere Überfahrt nehmen konnten. Grundsätzlich muss ich aber sagen, dass ich die Fähre überteuert finde. Wir haben für die One Way-Strecke Puttgarden-Rødby für 4 Personen plus PKW 123 € (Flexticket) gezahlt. Und das für eine 45-minütige Überfahrt.

Wer danach noch weiter nach Schweden reisen möchte, dem empfehle ich unbedingt direkt die Scandlines Schweden Kombi zu buchen. Wir haben das nicht gemacht, weil wir spontan bleiben wollten. Rückblickend war das aber auf jeden Fall die teurere Variante. Die One Way Fahrt über die Öresundbrücke nach Schweden kostet für einen normalen PKW nämlich 52 €. Es ist also auf jeden Fall günstiger, das Kombi-Ticket zu buchen. Zudem sagten uns Dänen, dass die 20 minütige Fährüberfahrt von Helsingør nach Helsingborg der schönere und schnellere Weg wäre.

#10 Anreise mit der Bahn

Wir haben es nicht selbst gemacht, da uns unsere Reise noch nach Schweden und Polen führte. Aber man kann auch prima mit der Bahn von z.B. Köln nach Copenhagen reisen. Tickets gibt es z.T. schon für ca. 130 € return. Der Zug braucht inkl. einmal Umsteigen in Hamburg auch nur 10 Stunden. Wenn man vor Ort dann noch die Copenhagen Card hat, kann man kostenlos den Nahverkehr in ganz Nordseeland nutzen.

Seid ihr schon mal in der Region Nordseeland gewesen? Dann habt ihr sicher noch Tipps für uns, denn wir haben mit Sicherheit zu viel verpasst.

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2 comments

Claudia 12. November 2019 - 14:41

Vielen Dank für die schönen Impressionen. Jetzt freue ich mich umso mehr auf unsere Reise im Mai nächsten Jahres nach Dänemark. 🙂 VG, Claudia

Reply
Dänemark-Spezial mit Tipps von Reisebloggerinnen und -bloggern 5. März 2021 - 22:23

[…] Lest dazu weiter bei Nadine auf dem Familien-Reiseblog Planethibbel. […]

Reply

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