Ich hab ja ein Faible für ausgefallene und stylishe Unterkünfte und war daher ziemlich happy, als wir im Juli ein Wochenende im magdas Hotel in Wien verbringen konnten. Denn das magdas ist einfach anders – unkonventionell, locker, hip, farbenfroh, couragiert, weltoffen und zudem auch noch nachhaltig. Ein soziales In-Hotel also und daher voll mein Ding.
einfach anders – das magdas Hotel in Wien
#1 Das Besondere: die Mitarbeiter
Das Besondere am magdas Hotel* sind an erster Stelle die Mitarbeiter. Dort arbeiten nämlich Menschen aus 16 Nationen mit unterschiedlichsten Lebensgeschichten und Hautfarben – ob aus dem Kongo, Afghanistan, Bangladesh, Iran oder Österreich. Jeder einzelne Mitarbeiter macht dieses Hotel einzigartig. Da es für Menschen mit Flüchtlingshintergrund in Österreich nach wie vor schwierig ist Jobs zu finden, hat es sich das magdas zur Passion gemacht, gerade Flüchtlingen eine Chance zu geben.
Aktuell werden z.B. 8 junge Menschen mit Fluchthintergrund in den verschiedenen Hotelbereichen ausgebildet. Mittlerweile wird das Hotel von zwanzig ehemaligen Flüchtlingen und 15 Hotelprofis betrieben und ist somit ein Vorbild für gelungene Integration.
#2 Ein unverwechselbarer Style
Das magdas wurde in Kooperation mit Künstlern, Architekten und Studenten gestaltet und gibt ihm dadurch einen unverwechselbaren Touch. Es ist viel mehr als nur ein Hotel – nämlich ein Platz für Begegnungen. Salon, Café, (supergroße) Lounge, Bibliothek und Garten ermöglichen das Zusammentreffen zwischen Touristen und Wienern, Menschen aus aller Welt und Besuchern der lokalen Kreativszene. Hier trifft man sich, isst, trinkt und quatscht. Ob beim Sonntagsbrunch, zum Mittagessen, auf einen Kaffee zwischendurch oder zum Cocktail trinken.
#3 Die Lage zwischen Prater und Innenstadt
Das Hotel liegt im Grünen, zwischen dem Donaukanal und Grünen Prater. Von dort aus ist man jedoch schnell in der belebten Innenstadt und steht in nur 5 Gehminuten mitten im Getümmel des Wiener Prater, zwischen Riesenrad und Achterbahn. Von unserem Zimmer aus konnten wir abends den wild blinkenden und beleuchteten Prater sehen, was toll war. Allerdings kann man den Lärm von dort auch bis kurz vor Mitternacht hören. Zudem fand im nahegelegenen Ernst Happel Stadion ein Konzert statt und daher war, bei nächtlichen 30 Grad und offener Balkontür, an Schlaf leider nicht zu denken. Aber das ist sicher die Ausnahme.
#4 Architektur und Design
Die Architektur und das Design des Hotels ist ungewöhnlich, denn es war ursprünglich mal ein Altenheim. Dies kann man noch an der ein oder anderen Ecke, wie z.B. den barrierefreien Badezimmern oder dem Frühstücksraum, erahnen. Da für den Hotelumbau wenig Geld zur Verfügung stand, hieß das Konzept Re- und Upcycling und das ist dem magdas, aus meiner Sicht, perfekt gelungen. Jedes einzelne Möbelstück hatte bereits ein Vorleben und könnte sicher Geschichten erzählen.
Da dienen z.B. Gepäckablagen der Bahn als Kleiderschränke oder alte Fahrradlenker wurden zu Garderoben umfunktioniert. Und daher hat auch jedes der 88 Upcycling-Design Hotelzimmer seinen ganz eigenen Charakter. Wir bewohnten zu Dritt die Suite im Vintage-Design, mit Terrasse und Blick auf den Prater. Neben dem Doppel- oder Twinbett gibt es auf Anfrage ein Zustellbett, Dusche/ WC, Föhn, Ventilator (den wir bei der Affenhitze auch dringend benötigten), Couch, TV, Teekocher und Bio-Kosmetikprodukte.
#5 Das internationale Frühstücksbuffet
Das Frühstücksbuffet ist, wie das ganze Hotel, international. Da gibt es dann neben den Wiener Kaisersemmeln, einen leckeren italienischen Cappucino und orientalische oder afrikanische Salate. Allerdings hätte ich mir für den Preis von 14 € p.P. dann doch noch etwas mehr Auswahl gewünscht. Das magdas Frühstück gibt es täglich von 07:00 bis 10:00 Uhr (inkl. Heißgetränken und Säften 14 € pro Person). Sonntags gibt es, auch für außerhäusige Gäste, von 11:00 bis 14:00 Uhr ein Brunch mit warmen Speisen, das 26 € pro Person kostet.
#6 Weitere Goodies
Außerdem: gratis WLAN, Fahrradverleih, Tablet-Verleih, Seminarräume
Unser Fazit:
Das Design des magdas Hotel* (was im Übrigen „ich mag das“ bedeutet) ist sicher nicht jedermanns Geschmack. Man muß schon ein kleines Faible für Sozialkaufhaus-Schick haben. Wir fanden das jedoch super, weil es mal etwas völlig anderes in den Weiten der durchdesignten Hotelwelt ist. Großartig ist auch das außergewöhnliche Engagement des Hotels, Flüchtlingen eine berufliche Chance zu geben. Damit gehört das magdas eindeutig zu den Vorzeigeprojekten in Europa und vermittelt: es funktioniert und sogar sehr gut!!
Und weil der kölsche Spruch „Jeder Jeck ist anders“ auf das magdas wie die Faust aufs Auge passt, könnte man es auch gut nach Köln transportieren. Selten habe ich in einem Hotel zwischen hippen Twens im 80ies Look, amerikanischen Rentnern, bärtigen Afghanen und buntgekleideten Westafrikanern gefrühstückt. Mehr multikulti und weltoffen geht nicht. Ich mag das.
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8 comments
Das sieht ja cool aus und das Konzept ist 1A. Kommt sofort auf meine Liste. Danke für den Tipp. VG, Cleo
Viiiiiiielen lieben Dank für diesen super tollen Artikel!! Wir werden ihn gleich auch auf unserer Facebook Seite teilen!!!
Sehr gerne und ich würde mich freuen. LG, Nadine
Lustig. Ich würde es nie buchen, da meine Seele immer sehr moderne, schlichte und harmonische Unterkőnfte sucht, hier würde ich mich keine Sekunde wohl finden in diesem Möbelchaos. Aber zum Glőck, gibt es auch Gäste, denen es gefällt. 🙂
LG
Liebe Flögi, es hätte mich auch eher gewundert, wenn das Dein Style wäre ;). Aber zum Glück ist ja jeder Geschmack anders, sonst würden wir alle an den gleichen Orten rumhängen. LG, Nadine
Vor ein paar Tagen fragt mich meine Tochter, ob wir nicht mal nach Wien fahren können. Ein Hotel haben wir jetzt schon ;-). Danke für den Tipp, ich mag es auch viel lieber, wenn es nicht von der Stange ist.
Liebe Grüße, Ines
Liebe Ines, nee, von der Stange ist das wirklich nicht. Aber halt auch nicht jedermanns Geschmack. Dann viel Spaß bei der Reiseplanung :). LG, Nadine
[…] Sollte das Boutiquehotel Stadthalle mal ausgebucht sein (und das ist es oft!): Nadine von Planet Hibbel hat in einem anderen Wiener Hotel übernachtet, das ebenfalls ein sehr nachhaltiges Konzept verfolgt. […]