Wenn man von der Küste Maines links ins Hinterland abbiegt, trifft man irgendwann auf den Bundesstaat New Hampshire und die malerischen Bergzüge der White Mountains. Im Juli müssten sie wohl eher Green Mountains heißen, denn man fährt durch schier endlose Wälder.
Diese sind gerade im Herbst oder auch Indian Summer für ihre extreme Farbpracht bekannt. Im Winter zeichnet sich diese Region wiederum dadurch aus, daß sie zu den sehr frequentierten Skigebieten der USA zählt. Im Juli ist es dagegen überraschenderweise wenig überlaufen und man kann dort einen entspannten Familienurlaub in traumhaft schöner Natur verbringen.
Ausgangspunkt unseres White Mountains Aufenthaltes war der kleine Touristenort North Conway und das Red Jacket Mountain View Resort, in dem wir zwei Nächte waren. Von hier aus kann man eigentlich alle Attraktionen der Region relativ gut erreichen. Ich habe Euch also mal unsere fünf White Mountain-Highlights zusammengestellt.
#1 Das Red Jacket Mountain View Resort ist eine super Ausgangsbasis für Familien. Es hat geräumige Familienzimmer, einen Balkon mit malerischer Aussicht auf die Hügel der White Mountains, ein megaleckeres Frühstücksbuffet, ein großartiges Entertainment-Programm für Kinder sowie eine sehr coole Pool-Landschaft.
Besonders der hauseigene Kahuna Laguna Indoor Waterpark mit seinen 4 Megatunnelrutschen war der Hammer. Ich hab die Jungs kaum noch da rausbekommen und auch wir Großen hatten riesigen Spaß. Zudem gibt es jeden Tag ein anderes Kinderprogramm wie Marshmallows grillen, Outdoor-Cinema mit Popcorn, Bastelstunden etc. Wer kann bleibt am Besten direkt etwas länger hier. Unsere Kinder haben es geliebt.
#2 Wer etwas mehr Zeit hat, für den lohnt sich zudem der Kauf des White Mountains Attractions Value Passes. Mit diesem hat man freien Eintritt zu sehr vielen Attraktionen in der Region. In zwei Tagen haben wir leider nur ein paar wenige Sachen machen können, aber wir hätten mindestens für ne Woche Stoff gehabt. Mit dem Attraction Pass kann man die vielen Funparks in der Region wie z.B. Santa´s Village, Story Land oder den Whale´s Tale Water Park besuchen. Man hat damit aber auch Zugang zu diversen Nationalparks wie der Flume Gorge oder dem 1917 Meter hohen Mount Washington.
Wir haben eine Fahrt mit der Conway Scenic Railroad gemacht. Besonders vom Notch Train gibt es (gerade auch im tiefverschneiten Winter) sehr stimmungsvolle Fotos. Leider fuhr dieser zu der Zeit nicht, daher haben wir nur eine einstündige Fahrt mit der fast 100 Jahre alten Dampflok des Valley Trains gemacht. Der ist aber auch wegen der Kürze, gerade mit kleineren Kindern, sicher die bessere Wahl.
Außerdem haben wir noch einen schnellen Abstecher in den Cranmore Mountain Adventure Park gemacht. Da dieser auch im Sommer schon gegen 17 Uhr schließt, war das Geheule bei den Jungs natürlich groß. Die frühen Schließungszeiten haben sich mir nicht ganz erschlossen, denn im Sommer ist es lange hell und die Kinder hätten gerne mindestens noch 20 mal den Mountain Coaster genutzt. Und ich btw auch.
#3 Von North Conway aus kann man außerdem einen kleinen Ausflug zu Diana´s Bath machen. Die malerischen Wasserfälle sind im Juli sehr beliebt und alleine ist man weiß Gott nicht, aber die Fahrt und der 15 Minuten Walk ab dem Parkplatz lohnen sich trotzdem. Wir haben erstmal ein gemütliches Picknick gemacht und die Jungs waren anschließend todesmutig im eiskalten Wasserfall baden.
Aber Achtung! Die Steine sind glitschig und der Junior hat, als er unter dem Wasserfall stand, direkt mal nen Abgang gemacht. Mein Mutterherz setzte für ne Sekunde aus, denn das Kind war erstmal nicht mehr zu sehen, da er unter den riesigen Felsen in einem der Pools verschwunden war. Zum Glück krabbelte er aber kurz danach nur mit ein paar blauen Flecken an den Beinen wieder daraus hervor. Die Kraft der Natur sollte man halt nie unterschätzen.
Wasserfälle in denen man mit Kindern plantschen kann, gibt es im Übrigen einige in den White Mountains. Daher am Besten immer Badesachen im Kofferraum haben.
#4 Den Indian Summer-Touristen ist der Kangamus Scenic Highway quer durch die White Mountains sicher sehr bekannt. Er ist eine der bekanntesten Scenic Routes in Neuengland um die bunte Laubwaldpracht zu bestaunen. Im Sommer ist die Fahrt nicht ganz so spektakulär, aber trotzdem sehr schön. Zudem es auf der Strecke natürlich mal wieder jede Menge Elche geben soll. Da ich (wie immer) keinen einzigen gesehen habe, muß das aber irgendwie ein Fabelwesen sein.
#5 Über den Kangamus Highway kommt ihr dann auch zu meinem persönlichen Highlight der White Mountains, der Flume Gorge. Die Schlucht liegt am Fuße des Mount Liberty im Franconia Notch State Park. Mit dem White Mountains Attractions Pass ist auch direkt der Eintritt für die Schlucht bezahlt.
Wenn man durch die bemooste, tiefe Schlucht mit dem Wasserfall läuft, hat man das Gefühl in die Zeit der Dinos zurückgebeamt worden zu sein. Macht ruhig den etwas längeren Walk durch den Wald mit seinen riesigen Eiszeitfindlingen, über die Sentinel Pine Covered Bridge bis hin zur Liberty Gorge und dem spannenden, kleinen Höhlenlabyrinth. Es lohnt sich. Die Jungs sind jedenfalls voller Begeisterug gewandert und haben sich an jeder Ecke über die unzähligen Eichhörnchen gefreut.
Wälder strahlen auf uns Menschen doch immer eine unglaubliche Ruhe aus und ich glaube wir Vier waren alle verzaubert. In den Wäldern der White Mountains habe ich mich glatt ein bisschen wie Pocahontas gefühlt. Kurzum: die Gegend ist perfekt für Familien, da alle irgendwie auf ihre Kosten kommen. Ich persönlich könnte ja auf Themenparks in der Natur verzichten, aber Kinder sehen das meist anders. Aber mit so Aktivitäten wie Mountain Coaster oder Retro-Eisenbahn fahren, kann auch ich mich anfreunden. Und wir Großen kommen zudem auf Wildlife-Feeling und Ruhe.
Seid Ihr schon mal in New Hampshire und den White Mountains gewesen? Wie hat es euch gefallen und was habt ihr gesehen?
2 comments
Die Schluch schat wirklich supergeil aus und das süße Streifenhörnchen…
Liebe Grüße
Wir waren jetzt eher im Süden/Mitte New Hampshire unterwegs. Das war auch sehr interessant und eben mega viel Wald. Mir zu viel Wald wohl, aber im Indian Summer sicher super. Einige der Sachen hätte ich auch gerne noch gesehen, aber vielleicht bekommen wir es noch hin. Danke für den Bericht!