Normalerweise fahren wir jeden Januar in die Eifel, um mit den Kindern zumindest mal einen Tag im Schnee zu verbringen. Diesen Winter ist jedoch alles anders. In den rheinischen Höhenlagen zeigt das Thermometer 10 Grad an. Bei strahlendem Sonnenschein und erstem Vogelgezwitscher kommen da eher Frühlingsgefühle als Winterfeeling auf. Es musste also ein Eifel-Alternativprogramm her, um die enttäuschten Kinder bei Laune zu halten, und so landeten wir im LVR-Freichlichtmuseum in Kommern.
Historische Freilichtmuseen finden wir immer spannend und haben daher auch schon so einige rund um den Globus besucht. Ob Skansen in Stockholm, Stiklestad in Norwegen oder das Dorfmuseum Mönchhof am Neusiedlersee in Österreich. Tatsächlich haben wir in Nordrhein-Westfalen aber noch nie eins besucht und daher wurde es dringend Zeit, mal unsere eigene rheinländische Kultur zu entdecken.
Ausflug in die Eifel:
Das LVR-Freilichtmuseum in Kommern
Das LVR-Freilichtmuseum Kommern liegt nahe Mechernich und der hübschen Burg Satzvey, die für ihren romantischen Weihnachtsmarkt sowie mittelalterliche Ritterspiele bekannt ist. Ebenfalls in der Nähe liegen die abenteuerliche Kakushöhle, der wilde Kermeter im Nationalpark Eifel, der Michelsberg zum Rodeln und der Wasserfall Dreimühlen zum Wandern.
Das Freilichtmuseum liegt auf einer Anhöhe inmitten des Waldes und bietet an klaren Tagen eine tolle Weitsicht bis nach Köln. Das weitläufige Gelände verteilt sich auf eine Fläche von 10 ha und man benötigt mindestens 2-3 Stunden um sich alles in Ruhe anzuschauen. Bei schönem Wetter kann man das Ganze aber auch ausweiten, denn neben der Gaststätte mit 70er Jahre inspirierten Gerichten gibt es einen Picknickspot sowie diverse Rastplätze.
Auf dem Gelände stehen 70 original historische Gebäude, wie sie tatsächlich einmal in ihrem Dorf standen. Diese sind ausgestattet mit Möbeln und Haushaltsgegenständen aus der jeweiligen Zeit und beamen die Besucher direkt ins 18te bis 20ste Jahrhundert. Die Dörfer stammen aus dem Rheinland, vom Niederhein, aus dem Bergischen Land, dem Westerwald und der Eifel. Anhand der traditionellen Architektur kann man dann auch mal gut die „kulturellen Unterschiede“ erkennen.
Auf dem Areal gibt es einen netten Spielplatz und in den Höfen leben viele Nutztiere wie Schafe, Ziegen, Pferde, Schweine, Gänse und Hühner. Im Winter ist das Freilichtmuseum sicher nicht ganz so pittoresk wie im Frühling und Sommer. Dafür muß man es sich jedoch nur mit wenig Besuchern teilen. Ich könnte mir vorstellen, dass der Andrang groß ist, sobald es ab März wieder viele Veranstaltungen für Groß und Klein gibt. Dann werden Workshops und Attraktionen, die einen mit auf Zeitreise nehmen. Ein Jahrmarkt wie Anno Dazumal. Die Walpurgisnacht. Schreiben wie vor 100 Jahren. Flitzebogen bauen. Winterbräuche pflegen etc. etc. Es gibt viele spannende Events, die einen kleinen Eindruck aus vergangenen Zeiten vermitteln.
Highlight unserer Kinder war im Übrigen der Tante Emma Laden aus den 30er Jahren. Dort konnten sie sich eine bunte Tüte für kleines Geld zusammenstellen. Ein völlig normales Relikt aus meiner 70er/ 80er Jahre Kindheit. Für meine Jungs aber die Attraktion schlechthin sich einfach eine Brausekugel für 10 Cent zu kaufen.
Hier könnt ihr die Öffnungszeiten und Preise checken. Der Eintritt in das Museum ist in jedem Monat am zweiten Freitag frei!
Seid ihr schon mal im LVR-Freilichtmuseum Kommern gewesen? Wie hat es euch gefallen? Und habt ihr noch Ausflugstipps für diese Ecke?