Der Rheinfall in der Schweiz

Ausflug zum drittgrößten Wasserfall Europas

by nadine

Der Rheinfall bei Schaffhausen in der Schweiz stand schon lange auf meiner To-See-Liste. Als Niederrheinländerin interessiert es mich natürlich, wo der Fluss an dem ich groß geworden bin, seinen Ursprung hat und wie er verläuft. Vergangenen Herbst haben wir es dann endlich mal geschafft. Auf unserer Rückreise von Lugano nach Deutschland konnten wir ihm einen kleinen Besuch abstatten. Was soll ich sagen? Wir waren total geflasht, denn mit so einem spektakulären Naturschauspiel hatten wir tatsächlich nicht gerechnet.

Der Rheinfall gehört definitiv zu den imposantesten Wasserfällen, die ich bisher in Europa gesehen habe und die Fotos geben nicht mal ansatzweise wieder, wie cool er ist. Die gewaltigen Wassermassen donnern z.T. in nur einem Meter Entfernung an einem vorbei. Guckt am besten mal hier in meinem kleinen Video. Falls ihr ihn also noch nicht auf dem Radar hattet, solltet ihr einen Ausflug dorthin unbedingt mal einplanen. Ob ihr nun auf der Durchreise seid oder vielleicht am nahegelegenen Bodensee Urlauf macht. Es lohnt sich auf jeden Fall!

Der Rheinfall in der Schweiz:

Ausflug zum drittgrößten Wasserfall Europas

#1 Lage und Entstehung des Rheinfalls

Der spektakuläre Rheinfall liegt nur ca. 5 km hinter der deutschen Grenze in der Nähe der Stadt Schaffhausen in der Schweiz. Mit einer Breite von 150 Metern und 23 Metern Höhe ist er der drittgrößte Wasserfall Europas. Die Krimmler Wasserfälle in Österreich sind die größten, der Detifoss in Island ist der zweitgrößte.

Der Rheinfall, früher auch Grosser Laufen genannt, entstand während der letzten Eiszeit vor etwa 17.000 bis 14.000 Jahren, als sich der Flusslauf des Rheins durch Erosion in den Felsen bildete. Die umliegende Landschaft ist daher geprägt von steilen Felswänden und üppigem Grün, was den Rheinfall zu einem absolut malerischen und beliebten Reiseziel macht. Es ist daher kein Wunder, dass sein imposantes Erscheinungsbild und das laute Getöse des herabstürzenden Wassers jährlich Millionen von Touristen anzieht. Im Übrigen auch sehr viele Asiaten.

Gut zu wissen: Der Wasserfluss des Rheinfalls variiert je nach Jahreszeit und Wetterbedingungen. Als wir im Oktober 2023 dort waren, schien er besonders viel Wasser zu führen und war daher extrem spektakulär. In der Regel ist der Wasserstand während der Schneeschmelze im Frühjahr und nach starken Regenfällen im Sommer am höchsten. Im Gegensatz dazu kann der Wasserstand während trockenerer Perioden im Winter und Frühling niedriger sein, was zu einem geringeren Volumen des herabstürzenden Wassers führt. Er ist jedoch ganzjährig ein Naturwunder!

#2 Anreise und Parken

Auto: Der Rheinfall ist mit dem Auto gut erreichbar und es gibt mehrere grosse Parkplätze für PKW, Busse, Wohnmobile und Motorräder in moderater Gehdistanz zum Rheinfall. Die Parkgebühren variieren je nach Parkplatz und Parkdauer. Wir haben am Nordufer geparkt und die Kosten betrugen 5 Schweizer Franken für die erste Stunde und 2 Schweizer Franken für jede weitere Stunde. Informiert euch aber am besten vorher auf der Website. Außerdem solltet ihr darauf achten, nicht zu den absoluten Stoßzeiten (Ferien, Wochenende) vor Ort zu sein, denn dann kann es schon mal eng werden mit der Parkplatzsuche.

Zug: Der Rheinfall ist auch gut mit dem Zug erreichbar. Der nächstgelegene Bahnhof ist der Bahnhof Neuhausen Rheinfall, der von verschiedenen Städten in der Schweiz aus bedient wird. Vom Bahnhof aus sind es etwa 15-20 Minuten zu Fuß zum Rheinfall, oder es gibt auch Busverbindungen, die Besucher zum Wasserfall bringen.

Bus: Es gibt zudem regelmäßige Busverbindungen, die den Rheinfall mit umliegenden Städten und Dörfern verbinden. Die Bushaltestelle „Schloss Laufen am Rheinfall“ befindet sich in unmittelbarer Nähe des Eingangs zum Rheinfall.

Gut zu wissen: Für die Einreise mit dem Auto in die Schweiz benötigt man eine Mautvignette, die ca. 40 Schweizer Franken kostet. Kürzere Zeiträume als ein Jahr oder Tagesvignetten gibt es leider nicht. Man sollte sich also gut überlegen, ob sich die Kosten für die Vignette lohnen und ob man nicht besser von Deutschland aus mit dem Zug anreist. Angeblich soll es auch einen Schleichweg für PKWs über mautfreie Straßen nach Schaffhausen geben. Das solltet ihr am besten aber selbst noch einmal überprüfen.

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#3 Eintritt zum Rheinfall-Erlebnis

Besucher:innen haben die Möglichkeit, den Wasserfall von verschiedenen Aussichtspunkten aus zu betrachten. Leider haben wir ihn aus Zeitgründen nur vom Nordufer aus gesehen, wo auch das malerische Schloss Laufen steht. Schade, denn ich hätte ihn gerne auch von der anderen Rheinseite aus bestaunt und die ca. 10 km lange Rundwanderung vom Schloss Laufen nach Schaffhausen und zurück gemacht. Next time! Meine Reisebloggerkollegin Ellen von Patotra hat dies schon gemacht und in ihrem Beitrag nochmal ein paar extra Tipps für euch.

Gut zu wissen: Der Zugang zum Nordufer ist generell kostenlos und an 365 Tagen im Jahr frei zugänglich. Tatsache ist aber auch, dass man von dort aus nicht sonderlich viel sieht. Deshalb haben wir uns Tickets für den spektakulären Felsenweg gekauft, der direkt beim Schloss Laufen beginnt. Der Eintritt kostet 5 Franken für Erwachsene und 3 Franken für Kinder und lohnt sich total.

Liebe Leser:innen, seit bald 13 Jahren findet ihr auf meinem Blog jede Menge Urlaubsinspirationen, Reisetipps und Anregungen zum Thema „achtsam Reisen“. In meine Beiträge, die für euch immer gratis sind, stecke ich sehr viel Arbeit, Zeit und Herzblut.

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#3.1 Schloss Laufen

Der Zugang zum Wasserfall erfolgt durch das Burgtor von Schloss Laufen. Dieses thront über dem Rheinfall und bietet einen atemberaubenden Blick auf den Wasserfall und die umliegende Landschaft. Die Geschichte des Schlosses reicht bis ins Mittelalter zurück, als es als Festung zur Kontrolle des strategisch wichtigen Rheinübergangs erbaut wurde. Im Laufe der Jahrhunderte diente das Schloss verschiedenen Zwecken, unter anderem als Adelssitz, Gefängnis und Zollstation. Heute ist das Schloss Laufen eine beliebte Touristenattraktion und ein kulturelles Zentrum. Besucher:innen können die gut erhaltenen Gebäude erkunden, wir haben dies allerdings ausgelassen.

Im Schloss befindet sich auch ein Restaurant, in dem regionale Spezialitäten angeboten werden. Außerdem gibt es im Schloss Laufen ein Besucherzentrum mit Informationen zur Geschichte der Region sowie Souvenirs und Andenken.

#3.2 Der spektakuläre Felsenweg

Kurz hinter der Burg beginnt der spektakuläre Felsenweg. Der erste Teil des steil abfallenden Weges kann mit einem Aufzug bewältigt werden, der die Besucher:innen von der Ebene des Schlosses hinunter zur Felsenplattform bringt. Von dort geht es jedoch nur noch über teilweise nasse Steintreppen hinunter. Es empfiehlt sich daher, festes Schuhwerk zu tragen und auf den markierten Wegen zu bleiben. Der Weg führt immer an steilen Felsen entlang, durch eine kleine Höhle und zu verschiedenen Aussichtsplattformen und Ruhebereichen. Von dort bietet sich ein grandioser Blick auf die tosenden Wassermassen und den Mittelfelsen, der dem Rheinfall seine charakteristische Form gibt und zur Bildung von Strömungen und Wirbeln im Wasser beiträgt.

Der Felsenweg ist auch mit verschiedenen Informationstafeln ausgestattet, die Wissenswertes über den Wasserfall und seine Umgebung vermitteln. Wenn ich mich recht erinnere, ist der Felsenweg nur bis zum Aufzug bzw. bis zur Schiffsanlegestelle barrierefrei. Ich habe aber nicht explizit darauf geachtet, daher checkt dies bitte selber nochmal auf der Website des Rheinfalls.

Extra Tipp: Wer keinen Eintritt zahlen möchte, hat wohl vom Südufer und entlang des Panoramarundweges aus kostenfreie Aussichten. Wir fanden die Plattformen am Schloss Laufen allerdings großartig und ihr Geld wert.

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#4 Bootsfahrt zum märchenhaften Mittelfelsen

Ein Highlight ist sicherlich eine Schifffahrt zum märchenhaft anmutenden Mittelfelsen, der inmitten der tosenden Wassermassen thront. Kein Wunder, dass Asiaten bei so viel Rheinromantik in Verzückung geraten. Leider mussten wir die Fahrt aus Zeitgründen auslassen, aber sie soll sich lohnen. Mein erster Gedanke, als ich die schaukelnden Boote inmitten der schäumenden Gischt sah: Ich bin an den Niagarafällen! Mein zweiter Gedanke: Wie wurde diese Aussichtsplattform mitten in den Wasserfall, auf einen bizarren Felsen gebaut?

Mit dem Boot kommt man sehr nahe an den Wasserfall heran und hat auch die Möglichkeit, den Mittelfelsen zu erklimmen. Die Boote legen direkt an der Felsformation an. Von dort kann man über 100 Stufen auf die 30 Meter hohe Aussichtsplattform steigen und hat einen grandiosen 360-Grad-Blick auf den Rheinfall.

Seid ihr schon mal am Rheinfall gewesen? Für uns war der Besuch jedenfalls ein überraschend spektakuläres Event.

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3 comments

Mai 2. April 2024 - 17:42

Hallo Nadine

Ich bin auf deinen Beitrag zum Rheinfall gestossen und finde ausgesprochen lesenswert. Allerdings habe ich zwei Kritikpunkte: Erstens: die Krimmler Wasserfälle sind bei Weitem nicht die grössten Wasserfälle in Europa, da gibt es andere wie z.b. die Seerenbachfälle, die von der Höhe her mächtiger sind, auch wenn auf der Internetseite der Krimmler Wasserfälle etwas anderes steht.
Der zweite Punkt wäre, in deinem Beitrag schreibst du, dass Millionen von Touristen den Rheinfall besuchen, darunter im Übrigen auch sehr viele Asiaten. Als Asiatin finde ich diese Bemerkung unangebracht. Was möchtest du damit sagen? Oder welcher Kontext soll man damit verbinden.

Mit lieben Grüssen
Mai

Reply
nadine 5. April 2024 - 21:22

Liebe Mai, vielen Dank für deinen Kommentar. Ich habe die Frage nach den höchsten Wasserfällen Europas mehrfach gegoogelt und fast immer wurden die Krimmler Wasserfälle genannt. Die Seerenbachfälle konnte ich bei meiner Suche ad hoc nicht finden. Da ich aber beide Wasserfälle nicht kenne, lasse ich mich gerne eines Besseren belehren. Schick mir doch mal den Link mit den Infos dazu. Meine Bemerkung über die vielen asiatischen Touristen war eine Tatsache, die mir vor Ort aufgefallen ist. Sie war nicht wertend gemeint. Wenn ich an einen Ort fahre, an dem mir viele deutsche Touristen auffallen, würde ich das in meinen Posts auch anmerken. Wenn Asiaten (aus welchem Teil des Kontinents auch immer) die weite Reise auf sich nehmen, um den Rheinfall zu besuchen, dann muss er wohl schon etwas sehr Besonderes sein oder wird in Asien extra promoted. Ich bin jedenfalls Rheinländerin und mir war nicht bewusst, dass er so grandios ist. LG, Nadine

Reply
Corinna 2. April 2024 - 20:53

Hallo Nadine,
der Rheinfall sieht wirklich sehr beeindruckend aus. Kann mir gut vorstellen, dass sich ein Abstecher dorthin lohnt, wenn man ohnehin in der Region ist.
Liebe Grüße
Corinna

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