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Habt ihr Lust auf eine Reise durch Harry-Potter-mäßige Dörfer und Landschaften wie aus dem Auenland der Hobbits? Dann nehme ich euch heute noch einmal mit auf eine Reise durch die nördlichen Cotswolds in England, die wir im letzten Sommer gemacht haben. Nachdem wir auf dem Hinweg nach Wales ein paar Tage in den südlichen Cotswolds verbracht haben, sind wir auf dem Rückweg in die nördlichen Grafschaften gefahren. Hier kommt ihr zu meinem ersten Beitrag über die südlichen Cotswolds.

Da die Cotswolds ein Gebiet von über 2000 km² umfassen und in 6 Grafschaften aufgeteilt sind, kann man sie nicht wirklich in einem Rutsch besuchen. Am besten nimmt man sich daher gleich etwas mehr Zeit und klappert in Ruhe ein paar Highlights ab. Davon gibt es nämlich jede Menge und ich weiß jetzt schon, dass das nicht unsere letzte Reise in das Herz von England war. In diesem Beitrag bekommt ihr nun also nochmal 7 weitere Tipps für die märchenhaften Cotswolds.

Reise durch das Herz von England

7 Tipps für die märchenhaften Cotswolds

#1 Gretton

Ausgangspunkt für unseren Aufenthalt in den Cotswolds war das kleine Dorf Gretton in der Grafschaft Gloucestershire. Es liegt ca. 20 Autominuten von der Stadt Cheltenham entfernt, die wir übrigens verpasst haben. Auch 5 Nächte reichten halt nicht aus, um alles zu sehen.

Im kleinen Gretton geht es wirklich sehr beschaulich zu. Es gibt quasi nichts, außer dem sehr beliebten Pub „The Royal Oak“, der mit leckerem Essen, einer großer Außenterrasse und fabelhaften Aussichten lockt. Gretton war für uns jedoch ideal, um in Ruhe alle Highlights der Umgebung zu erkunden. Wir wohnten im gemütlichen The Cottage*, das ich allerdings nur eingeschränkt empfehlen kann. Das Ferienhaus mit 2 Schlafzimmern ist wirklich süß, aber die Betten sind eher für kleinere Menschen (unter 180 cm) gedacht und es liegt direkt an der Durchgangsstraße.

#2 Winchcombe

Ca. 3 km von Gretton entfernt liegt jedoch das mittelalterliche Örtchen Winchcombe und Sudeley Castle, ein prächtiges Landschloss aus dem 15. Jahrhundert. Wir haben das Castle nicht besucht, es soll mit seinen angelegten Gärten und Pfauen jedoch sehr sehenswert sein. Von unserem Ferienhaus in Gretton haben wir eine kleine Wanderung über üppige Wiesen und Felder nach Winchcombe gemacht und sind mit den Bus zurückgefahren.

Winchcombe ist reich an Geschichte und es gibt viele gut erhaltene Gebäude aus verschiedenen Epochen, darunter die St. Peter’s Church, eine normannische Kirche mit sächsischen Elementen, und das Almshouse, ein historisches Gebäude, das einst als Armenhaus diente. Darüber hinaus bietet das Dorf eine Vielzahl von gemütlichen Pubs, charmanten Cafés und kleinen Geschäften, die lokale Produkte und Handwerkskunst verkaufen.

Gut zu wissen: Rund um Winchcombe soll es einige Wanderwege geben, z.B. den bekannten Cotswold Way. Nach meiner Erfahrung sind die Wanderwege in England jedoch nicht immer so supi gepflegt. So mussten wir teilweise durch hüfthohes Gras laufen oder sogar Kuhweiden überqueren. Dies hat mich einigermaßen nervös gestimmt, immerhin sterben mehr Menschen durch Kühe als durch Haie ;).

#3 Stratford-upon-Avon

Stratford-upon-Avon ist eine historische Marktstadt in der Grafschaft Warwickshire, die vor allem als Geburts- und Sterbeort des berühmten Dramatikers William Shakespeare bekannt ist. Die Stadt liegt am Fluss Avon und zieht jedes Jahr Millionen von Besuchern an, die das Erbe des großen Dichters erleben möchten. Und das ist in Stratford-upon-Avon nicht zu übersehen. An jeder Ecke stößt man auf Souvenirs, Inschriften und das Konterfei von William Shakespeare. Einer der Höhepunkte der hübschen Stadt ist Shakespeares Geburtshaus, in dem der Dichter 1564 das Licht der Welt erblickte. Weitere wichtige Sehenswürdigkeiten sind die Holy Trinity Church, in der er begraben liegt, und Anne Hathaway’s Cottage, das Haus seiner Frau.

Neben Shakespeares Erbe bietet Stratford-upon-Avon eine malerische Altstadt mit historischen Gebäuden, Kopfsteinpflasterstraßen, charmanten Fachwerkhäusern und einer Uferpromenade entlang des Flusses Avon. Die Stadt hat zudem eine lebendige Kunst- und Kulturszene mit Theatern, Galerien, Veranstaltungen und natürlich dem Royal Shakespeare Theatre. Es ist eines der renommiertesten Theater Großbritanniens und bietet erstklassige Aufführungen von Shakespeare-Stücken sowie zeitgenössische Produktionen.

Gut zu wissen: Wir waren ca. Mitte Juli in den Cotswolds und die Anzahl der Touristen war nach unserem Empfinden noch überschaubar. Die Mittagszeit, in der viele Busse mit Tagesausflüglern aus London oder Oxford ankamen, haben wir allerdings meist gemieden.

#4 Broadway

Ein weiterer charmanter Ort in den Cotswolds ist Broadway mit seinen charakteristischen honigfarbenen Cotswold-Steinhäusern. Die Hauptstraße von Broadway, bekannt als High Street, ist gesäumt von kleinen Shops, Cafés, Pubs und Restaurants. Zudem gibt es mehrere Galerien und Kunsthandwerksläden, die lokale Kunstwerke und handgefertigte Produkte anbieten.

Gut zu wissen: In der Nähe von Broadway steht auf einem der höchsten Punkte der Cotswolds der berühmte Broadway Tower. Von der Spitze des Turms soll man einen atemberaubenden Blick auf die umliegende Landschaft haben. Der Turm hat eine Aussichtsplattform mit Panoramablick sowie ein Besucherzentrum und ein Café. Ob sich der Eintritt lohnt, kann ich allerdings nicht sagen, da er bei unserer Ankunft bereits geschlossen war.

#5 Bourton-on-the-Water

Bourton-on-the-Water ist von idyllischen kleinen Kanälen und steiernen Brücken durchzogen und daher auch als Venedig der Cotswolds bekannt. Zuviel sollte man in Punkto Kanälen jetzt nicht erwarten, aber Bourton-on-the-Water ist ein netter kleiner Ort, den man mitnehmen sollte. Entlang der Wasserwege befinden sich zahlreiche Cafés, Restaurants, Pubs und nette kleine Geschäfte.

#6 Upper & Lower Slaughter

Upper und Lower Slaughter, auch Slaughters genannt, sind zwei weitere malerische Dörfer in den Cotswolds. In beiden Dörfern scheint die Zeit stehen geblieben zu sein und man fühlt sich in die Kulisse eines Jane-Austen-Films versetzt. Sie verzaubern mit ihrer ruhigen Atmosphäre, wunderschönen historischen Gebäuden, imposanten Herrenhäusern, jahrhundertealten Kirchen und historischen Wassermühlen. Am liebsten hätte ich mich sofort auf einem der alten Landgüter einquartiert und mit dem Schreiben eines historischen Romans begonnen ;).

#7 Stow-on-the-Wold

Stow-on-the-Wold ist eine charmante Marktstadt in der Grafschaft Gloucestershire, die auf eine lange Geschichte zurückblickt. Hier befindet sich einer der ältesten Pubs Englands, das Porch House. Es soll seit dem 10. Jahrhundert bestehen und ist daher ein Ort voller Geschichten und Legenden. Manche behaupten, es sei ein Treffpunkt für Schmuggler und andere zwielichtige Gestalten gewesen. Rund um den hübschen Marktplatz befinden sich zahlreiche Geschäfte, Cafés, Restaurants und Antiquitätenläden.

#7.1 The Tolkien Door

Ein weiteres Highlight ist die normannische St. Edwards Church aus dem 11. Sie ist bekannt für ihre historischen Grabmäler und die märchenhaft anmutende „Tolkien Door“. Zwei junge Eiben wurden vor etwa 300 Jahren zur Verschönerung des Eingangsportals an der Nordfassade gepflanzt. Heute sind die Bäume Teil des Türrahmens und haben das alte Holztor zu einer der meistfotografierten Türen in den Cotswolds gemacht.

Gerüchten zufolge diente das Tor als Inspiration für J. R. R. Tolkiens „Doors of Durin“, das Westtor von Moria (Der Herr der Ringe). Tolkien studierte an der Universität Oxford und besuchte die Cotswolds häufig. Wenn man durch die Region reist, glaubt man daher sofort, dass die malerischen Shires mit ihren historischen Dörfern ihn zu seinen fantastischen Romanen inspiriert haben.

Extra Tipp: Für eine kleine, aber feine british Tea Time oder ein Lunch ist die Old Bakery der richtige Ort. Die Räumlichkeiten sind nicht besonders spektakulär, aber die Besitzer Jackie und Alan sind wirklich entzückend und bereiten ihre Menüs mit viel Liebe zu.

PIN IT AND SAVE IT FOR LATER!

Was meint ihr? Wären die Cotswolds etwas für Euch? Ich hatte sie schon seit Jahren auf meiner Reise-Bucketliste und sie haben mich in Wirklichkeit noch viel mehr geflasht. Ich kann gar nicht sagen, welches der vielen kleinen Dörfer mein persönliches Highlight war. Auch wenn sie sich irgendwie ähneln, hat doch jedes seinen eigenen märchenhaften Charme.

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