Bevor die letzten Blätter von den Bäumen fallen und der Winter einkehrt, möchte ich euch nochmal mit ins herbstliche Finnland nehmen. Dort waren wir nämlich letzten Oktober und ich habe mich total in die leuchtenden Farben der finnischen Ruska, das hygge* Mökki-Feeling und natürlich „Sauna all day long“ verliebt. Wer mal so richtig abschalten und einfach in die Stille der Natur abtauchen will, wird den Herbst in Südfinnland lieben. Ich war nach ein paar Tagen auf jeden Fall tiefenentspannt.
Nichtsdestotrotz gibt es aber auch einiges zu entdecken. Wir waren z. B. in der Hauptstadt Helsinki, aber auch in Turku und auf den Schäreninseln. Zudem haben wir Tagesausflüge in die zauberhaften Örtchen Porvoo und Fiskars gemacht, die mit historischen Gebäuden, gemütlichen Cafés und Restaurants sowie kleinen Kunst- und Designshops locken. Sowohl Porvoo als auch Fiskars kann man ab Helsinki leicht erreichen, sie liegen aber in gegensätzlicher Richtung.
Herbst in Finnland:
Tagesausflug in die gemütlichen Städtchen Porvoo und Fiskars
*Das Wort hygge gibt es in Finnland im Übrigen nicht. Dafür jedoch „Kalsarikänni“, was soviel wie Unterhosenschwips bedeutet. Für die Finnen bedeutet Gemütlichkeit halt, sich halbnackt und alleine auf dem Sofa zu betrinken ;).
#1 Das historische Porvoo
Porvoo liegt etwa 50 km nordöstlich von Helsinki entfernt und ist, nach Turku, die zweitälteste Stadt Finnlands. Die ca. 800 Jahre alte Stadt am finnischen Meerbusen empfängt einen mit roten Holzhäusern, ockerfarbenen Lagerhäusern am Flussufer, Kopfsteinpflaster und vielen charmanten Cafés, Boutiquen und individuellen Shops. Zudem liegt im Zentrum der hübsche Dom von Porvoo.
Porvoo und ich – das war auf jeden Fall Liebe auf den ersten Blick. Als ich mich dann noch mit einer neuseeländischen Auswanderin und Shop-Besitzerin unterhielt, die mir von ihrem entspannten Leben in der entspannten Kleinstadt vor schwärmte, war es vollends um mich geschehen.
#1.1 Die romantische Altstadt
Da Porvoo nicht sonderlich groß ist, bedarf es eigentlich auch nicht vieler Tipps. Lasst euch einfach durch die Gässchen der historischen Altstadt treiben, bummelt durch die individuellen Shops und kehrt in ein gemütliches Café ein. Liebhaber von finnischem Design, Antiquitäten und Vintage-Artikeln werden auf jeden Fall ihre Freude haben.
Uns war das Wetter leider nicht sehr hold, denn es hat z. T. Bindfäden geregnet (sonst hätte ich wahrscheinlich auch noch viel mehr Bilder gemacht). Trotz des Wetters hat mich Porvoo jedoch auf Anhieb verzaubert. Wie mag es dort erst an einem warmen Sommertag oder in der gemütlichen Weihnachtszeit zugehen? Der Weihnachtsmarkt in Porvoo mit den typischen Glögi-Ständen soll jedenfalls magisch schön sein.
In der Natur steht man, wie überall in Finnland, natürlich auch schnell. Direkt an der Altstadt liegt ein hübsches Parkgelände mit Naturpfaden und Holzbrücken. Zudem hat man vom anderen Flussufer eine superpittoreske Aussicht auf die roten Holzhäuschen und Lagerhäuser.
#1.2 Übernachtung und Gastronomie
Wir haben eine Nacht in dieser gemütlichen Ferienwohnung* am Stadtrand verbracht und uns weitestgehend selbst versorgt. Das Restaurant Salt soll allerdings sehr gut sein, das Restaurant Zum Beispiel hat mich allein wegen seines Namens neugierig gemacht und in der Bäckerei Tuorilan Kotileipomo bekommt man hochpreisiges, aber köstliches finnisches Gebäck.
Persönlicher Tipp: Essen gehen ist, wie überall in den nordischen Ländern, hochpreisig. Es ist dafür allerdings (zumindest für meinen Geschmack) auch hervorragend. Solltet Ihr z. B. mal auf den finnischen Schäreninseln sein, gönnt euch unbedingt ein mehrgängiges Menü bei William im Hotel Nestor*. Ein Träumchen!
Gut zu wissen: Wir sind mit dem Auto angereist. Man erreicht Porvoo aber auch gut in ca. 45 Minuten mit dem Bus ab Helsinki.
#2 Das Künstlerörtchen Fiskars
Fiskars ist vielen Menschen vielleicht auf Anhieb durch Gartengeräte, Scheren und Messer Sets bekannt. Tatsächlich kommen diese stylischen Haushaltshelfer auch aus dem kleinen Ort Fiskars, der etwa 87 km östlich von Helsinki liegt. Fiskars war ursprünglich ein Eisenwerk, das 1649 gegründet wurde. Über viele Jahrhunderte wurde hier also hart gearbeitet.
Heute ist aus der historischen Eisenhütte das Örtchen „Fiskars Village“ und das Zentrum finnischen Design- und Kunsthandwerks geworden. Hier leben daher viele Handwerker und Künstler im Einklang mit der Natur. Der kleine Ort bietet einige kleine Geschäfte, die z.B. Kunsthandwerk aus Schmuck, Holz oder Glas verkaufen und einen großen Fiskars-Shop. Außerdem die lokale Brauerei Fiskarsin Panino, ein paar süße Cafés und Restaurants sowie Hotels und Ferienhäuser. Zudem finden im Sommer verschiedene Veranstaltungen, Führungen und Ausstellungen statt. 2015 wurde Fiskars Village zum besten finnischen Reiseziel gewählt und es ist daher eine beliebte Touristenattraktion.
Zugegeben….. Ich hatte etwas mehr erwartet. Fiskars ist wirklich überschaubar und wirkt im Oktober recht ausgestorben. An den großen Parkplätzen für Busse und PKW kann man jedoch erahnen, was hier im Sommer los sein muss.
Persönlicher Tipp: Wer in gute Messer oder auch Pfannen investieren möchte, wird bei Fiskars auf jeden Fall fündig werden. Wir haben uns zudem mit Glaswaren der Marke Iittala eingedeckt. Im Herbst gibt es zudem viele Rabatte, daher lohnt sich das total. Erst Recht, wenn man mit dem eigenen Auto vor Ort ist ;).
Gut zu wissen: Da unser Mökki nicht so weit von Fiskars entfernt lag, sind wir mit dem Auto angereist. Man erreicht Fiskars aber auch mit einer ca. 1-stündigen Zugfahrt vom Hauptbahnhof Helsinki nach Karjaa. Von dort aus geht es in 20 Minuten mit dem Bus bis nach Fiskars.
Finnland im Herbst zu bereisen bedeutet natürlich auch, dass mitunter schon die Bürgersteige hochgeklappt wurden. Dafür hat man bestimmte Ecken für sich allein und muss sich nicht um den letzten Parkplatz oder Tisch im Café kloppen ;). Ich reise daher auch gerne mal in der Off-Season. Insbesondere Porvoo würde ich allerdings sehr gerne nochmal im Dezember besuchen. Seid Ihr schon mal in Porvoo und Fiskars gewesen und wie hat es euch gefallen?
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