Tipps für Turku

City-Guide für einen Trip in Finnlands älteste Stadt

by nadine

Wer an Finnland denkt, hat wohl hauptsächlich unendliche Wälder und unzählige Seen im Kopf. Dicht gefolgt von der quirligen Hauptstadt Helsinki und dem winterlichen Lappland. Unbedingt einen Besuch wert ist jedoch auch Turku, die älteste Stadt Finnlands. Sie wurde im 13. Jahrhundert gegründet und kann somit als das historische Zentrum des Landes bezeichnet werden. Zwischen 1809 und 1812 war sie sogar die Hauptstadt Finnlands.

Turku liegt in an der finnischen Südwestküste, direkt an der Mündung des Aurajoki-Fluss, der nach 3 Kilometern ins Meer mündet. Ab hier befindet man sich in einem wunderschönen Schärenmeer mit rund 20.000 Inselchen. Turku hat daher einen der größten Häfen Finnlands und bietet sehr gute Schiffsverbindungen nach Schweden und auf die finnischen Åland-Inseln an. Mit 200.00 Einwohnern ist sie die sechstgrößte Stadt Finnlands und wegen ihrer schwedischen Minderheit, offiziell zweisprachig. Sie ist überschaubar und gemütlich und man kann die Highlights daher gut zu Fuß erkunden.

Offenlegung: Dieser Beitrag enthält Werbung. Wir wurden von Visit Turku zu diesem Presseaufenthalt eingeladen. Meine eigene Meinung bleibt davon wie immer unberührt und mein Blogpost beruht ausschließlich auf unseren eigenen Erfahrungen.  
Tipps für Turku in Finnland

Tipps für Turku:

City-Guide für einen Trip in Finnlands älteste Stadt

Wir haben Turku diesen Herbst besucht und uns auf Anhieb wohlgefühlt. Die Atmosphäre ist lässig und die Lage, aufgrund der Nähe zum finnischen Archipelago, einfach perfekt. Hier kommt daher mein City-Guide für Turku, mit Tipps für einen Trip in Finnlands älteste Stadt.

#1 Highlights der Innenstadt

Da Turku bereits 800 Jahre auf dem Buckel hat, hatte ich mir zunächst eine wunderschöne Altstadt erhofft. Leider fiel am 5. September 1827 jedoch dreiviertel der Stadt dem großen Turku-Feuer zum Opfer. Von den einst wunderschönen alten Holzhäusern steht heute daher nur noch ein kleiner Teil im Freilichtmuseum Luostarinmäki. Turku ist architektonisch also eher modern geprägt, hat aber auch viele Bauten im Stil des Historismus. Einer Stilrichtung, die sich 1830/40 entwickelte und auch das Stadtbild von Helsinki bestimmt.

Die Innenstadt von Turku befindet sich rund um den Marktplatz, der aktuell aber eine riesige Baustelle und auf den ersten Blick wenig einladend ist. Es gibt jedoch ein paar schöne Shoppingmalls und das Stockmann Department Store, dass ein wenig an ein kleines KaDeWe erinnert. Der eigentliche Charme von Turku zeigt sich am besten bei einem Spaziergang entlang des Flusses Aurajoki. Rund um das Flussufer befinden sich zahlreiche gemütliche Cafés, stylishe Restaurants und kreative Shops.

Mein Tipp: Ein paar coole kleine Läden befinden sich auf der Linnankatu und Kristiinankatu, wie z.B. KUI Design.

Die Markthalle Turun Kauppahalli

Turku verfügt über eine wunderschöne Markthalle, die 1896 erbaut wurde und der Helsinki Kauppahalli in nichts nachsteht. Ich fand Turkus Halle ehrlich gesagt sogar schöner und auch günstiger. Es gibt ca. 50 Stände mit frischem Obst, Gemüse, Fleisch und Fisch und natürlich auch finnischen Spezialitäten. Wer also unbedingt mal Rentierfleisch probieren möchte, wird hier fündig werden. Mittags kann man sehr gut in der Turku Kauppahalli essen und befindet sich dann auch in bester Gesellschaft mit den Locals. Zudem sind die Preise für finnische Verhältnisse wirklich gut.

Der Dom von Turku

Der Dom von Turku ist das Wahrzeichen der Stadt und ein Nationalheiligtum in Finnland. Ich muss gestehen, dass ich Kirchen meist wenig spannend finde. Der Turun tuomiokirkko ist jedoch die einzige mittelalterliche Kathedrale Finnlands und liegt beschaulich im Zentrum der Stadt. Wir haben ihm daher pflichtbewusst einen Besuch abgestattet. Er wurde ca. 1300 erbaut und musste wegen Feuer, mehrfach erneuert werden.

Mein Tipp: Besucht den Dom unbedingt an einem Wochentag. Wir waren Sonntagvormittags vor Ort und hatten wegen der Messe leider keinen Zugang.

Das Freilichtmuseum Luostarinmäki

Auf der gleichen Flussseite wie der Turkuer Dom, befindet sich auch das Freilichtmuseum Luostarinmäki. Das Kunsthandwerksmuseum liegt mitten im einzigen Stadtteil Turkus, das 1827 vom großen Feuer verschont wurde. Die Häuser im Museum stammen daher z.T. aus dem 18. Jahrhundert und sind noch im Originalzustand. Hier bekommt man also sehr gut ein Bild davon, wie idyllisch Turku einst aussah.

Das hübsche Museum ist unbedingt einen Besuch wert. Es zeigt mit mehr als 30 Werkstätten und Ateliers die kunsthandwerkliche Geschichte von Turku. Die traditionellen Holzhäuser sind offen zugänglich und vermitteln sehr gut, wie die Finnen einst gelebt, gegessen und sich gekleidet haben.

#2 Hoteltipp: Von der Zelle zur Suite

Wer unbedingt mal hinter finnischen äh schwedischen Gardinen nächtigen möchte, wird das Boutiquehotel Kakola lieben. Es befindet sich im alten Turkuer Stadtgefängnis, das ca. 1850 erbaut wurde. Es liegt auf dem Kakolanmäki Hill, nahe des Flusses Aurajoki. Von dort aus erreicht man in ca. 10 Fußminuten das Stadtzentrum.

Die geräumigen Familienzimmer, sind mit einem sehr gemütlichen Doppelbett, einem vergitterten Etagenbett (Highlight für Kinder) und einem ansprechenden Bad mit Dusche ausgestattet. Zudem haben die Zimmer Fußbodenheizung und Klimaanlage, kostenloses WiFi, TV, eine Lavazza-Kaffeemaschine und einen Wassersprudler. Die Ausstattung ist hochwertig und es mangelte an nichts. Mein Gedanke war daher des Öfteren: wenn Wände sprechen könnten. Das Einzige worauf man in den unteren Etagen verzichten muss, ist eine nette Aussicht. Wie einst die Häftlinge, schaut man auch heute nur auf den Innenhof mit den dicken Gefängnismauern.

Das Hotel Kakola ist wirklich sehr geschmackvoll eingerichtet und perfekt restauriert. Viele kleine Details erinnern jedoch immer noch an die düstere Geschichte dieser außergewöhnlichen Location. Das Hotel hat eine coole Hotelbar und ein gemütliches Restaurant. Morgens wird hier ein reichhaltiges Frühstücksbuffet angeboten, das neben finnischen Spezialitäten auch Smoothies und Pancakes beinhaltet. Im Übrigen bemüht sich das Hotel auch um Maßnahmen für nachhaltigeres Reisen. Es wird z.B. auf Müllreduzierung geachtet und Einsparungen von Wasser, Energie und Treibhausgasen vorgenommen.

Mein Tipp: Unbedingt einen Hotelparkplatz vorreservieren. Er kostet 10 € pro Tag.

#3 Food Capital of Finland

Wer es bisher noch nicht wusste: Turku ist Finnlands Food Capital. In den letzten Jahren haben sich in Turku nämlich zahlreiche großartige Restaurants angesiedelt, die es mit den Hipsterläden in Kopenhagen und Stockholm aufnehmen können. Wir haben auf dem finnischen Archipelago z.B. absolut firstclass-mäßig geschlemmt, aber dazu ein anderes Mal mehr.

Für Turku hatten wir eine Food Walk Card, mit der man in fünf verschiedenen Restaurants jeweils ein Gericht probieren kann. Zur Auswahl stehen dabei insgesamt zehn verschiedene Food-Locations in der Innenstadt. So kann man sich von der Vorspeise bis zum Dessert durch die Stadt schlemmen und lernt dabei die lokale Küche kennen. Sobald man die Karte das erste Mal genutzt hat, ist sie 3 Tage lang gültig. Da die meisten Restaurants eher schick und hochpreisig sind, haben wir uns mit Kind für entspanntere Locations entschieden. Beispiel: In einem teuren Restaurant bekommt man z.B. eine Vorspeise pro Person, in einem Café ein Stück Kuchen, ein Sandwich und Getränk bzw. Kaffee oder Tee.

Hinweis: Leider wird es die Food Walk Card 2023 nicht mehr geben. Schade, denn Essen gehen ist in Finnland grundsätzlich ein teures Vergnügen. Lunch ist jedoch immer günstiger als Abendessen, daher kann man hier sparen. Sehr lecker gegessen haben wir mittags z.B. im Restaurant NOOA direkt am Fluss und in der Turku Markethall. Ein Mittagessen bekommt man dort für ca. 10-12 € pro Person. Leitungswasser ist grundsätzlich kostenlos und wird gerne in einer Karaffe an den Tisch gestellt.

#4 Die Burg von Turku

Die Burg von Turku (finnisch: Turun linna, schwedisch: Åbo slott), liegt direkt am Hafen und ist die bekannteste Sehenswürdigkeit der Stadt. Einst kontrollierten die Schweden von hier aus den Schiffsverkehr in ihre Heimat. Turun linna ist das größte mittelalterliche Gebäude Finnlands und extrem sehenswert.

Von außen könnte die Burg glatt als Filmkulisse für Games of Thrones herhalten. Sehr überraschend fanden wir jedoch ihre enorme Größe. Auf den ersten Blick wirkt sie eher klein und unspektakulär, doch man braucht gefühlt Stunden, um die unzähligen Räume, Hallen und Säle zu besichtigen. Typisch schwedisch, sind alle Räumlichkeiten im IKEA-Style angelegt ;). Sprich man läuft sich die Hacken ab, um nach drölfzig Durchgangszimmern wieder den Ausgang zu erreichen.

#5 Der Hafen von Turku

Nahe der Burg Turku liegt der Hafen und das Forum Marinum. Auf einer Ausstellungsfläche von 850m2 können sich Besucher:innen über die Geschichte der finnischen Marine und des finnischen Seehandels informieren. Wir haben einen Besuch zeitlich leider nicht mehr geschafft, aber es soll sehr sehenswert sein.

Auf einem Spaziergang entlang der Hafenpromenade bekommt jedoch jeder einen kleinen Vorgeschmack, denn hier liegt u.a. die Suomen Joutsen, ein dreimastiger Großsegler von 1902 sowie Kriegsschiffe, Schiffe der Küstenwache und Berufsfischerei usw. Der Turkuer Hafen ist der zweitgrößte Finnlands und ab hier verkehren die Silja Line und Viking Line nach Stockholm und auf die Åland Inseln.

#6 Meet with a Finn

Wenn Ihr mal etwas ganz Spezielles erleben wollt, kann ich euch ein Local Home Visit in Turku empfehlen. Denn wann trifft man auf Reisen schon mal auf „Einheimische“ und erlebt ihren ganz alltäglichen Lifestyle? Wir haben an einem Nachmittag Heljä und ihre Familie in ihrem Haus auf Hirvensalo Island besucht und sie hat uns viel über finnische Gepflogenheiten und ihre Kultur erzählt. Von ihr weiß ich u.a. auch, dass es nicht unbedingt üblich ist, dass Finnen nackt in die Sauna gehen ;).

Gemeinsam haben wir an ihrem Steg geangelt, Apfelkuchen gebacken und eine gemütliche Zeit beim Coffeebreak verbracht. Sie bringt euch aber auch gerne persönlich die finnische Saunakultur näher, geht in den Wald um Pilze und Beeren zu suchen oder fährt mit dem Boot raus in die finnischen Schären.

Liebe Heljä, vielen Dank nochmal für den lustigen und kurzweiligen Nachmittag!

Finnische Entspanntheit

Noch etwas zur finnischen Entspannheit, die wir als ziemlich großartig empfunden haben. Wir haben sogar Briten, Amerikaner und Neuseeländer getroffen, die mit ihren Kindern speziell nach Turku ausgewandert sind. Helsinki war ihnen zu stressig ;). Alle haben von der hohen Lebensqualität geschwärmt, die man in Finnland hat. Und auch davon, dass der Alltag für die gesamte Familie viel entspannter wäre, als im Heimatland.

Die bewährte Entspannungsmethode der Finnen lautet: Hütte, Sauna und See. Wir können jedenfalls bestätigen, dass wir uns schon nach 5 Tagen im Mökki tiefenentspannt fühlten. Nur mit Kalsarikännit*, der finnischen Vorstellung von Gemütlichkeit, tue ich mich noch schwer ;).

* sich in Unterhosen daheim alleine auf dem Sofa betrinken

PIN ME:

Hier findet Ihr weitere Tipps für Turku & Finnland:

Turku Sehenswürdigkeiten | Die alte Hauptstadt von Finnland

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6 comments

Kristina 1. Dezember 2022 - 10:51

Oh wie großartig, ein sehr guter Freund lebt in Helsinki und bei unserem letzten Besuch stand Turku auf der Liste, weils von Helsinki ja super erreichbar wäre, leider haben wir es nicht geschafft. Aber es sieht super schön aus. LG Kristina

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Marion 5. Dezember 2022 - 14:08

Megaschöne Bilder und so eine herrlich herbstliche Stimmung! Ich muss unbedingt mal mehr von Finnland sehen, bisher kenne ich nur Helsinki und ein bisschen was von der Umgebung.
LG
Marion

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nadine 13. Dezember 2022 - 12:01

Hallo Marion! Dann nichts wie hin. Finnland besteht zwar gefühlt nur aus Wäldern und Seen, aber das ist halt so herrlich entspannend. Besonders auch im Herbst. Und da ist Turku halt die perfekte Homebase. LG, Nadine

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Travelsanne 5. Dezember 2022 - 14:39

Das sieht so herrlich einladend aus! Der Sohn unserer Freunde hat ein Schuljahr in Turku verbracht und uns alle mit seiner Begeisterung angesteckt.
Liebe Grüße,
Sanne

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Julia 20. Dezember 2022 - 23:43

Wie krass, dass beinahe die ganze Stadt durch ein Feuer zerstört wurde… Wunderschöne Bilder und tolle Tipps! Ob ich mich mit Kalsarikännit anfreunden kann, muss ich mir noch überlegen 😉

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nadine 21. Dezember 2022 - 18:40

Ja, der letzte Punkt ist wirklich sehr gewöhnungsbedürftig. Wundert mich bei den harten aber herzlichen Finnen so gar nicht. 😉 Und ja, what a pity mit dem Feuer. Wenn man z.B. mal nach Porvoo fährt, sieht man sehr gut, wie Turku heute hätte aussehen können. LG, Nadine

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