Paris mit Kindern

Die besten Tipps für eine Familienreise in Frankreichs Hauptstadt

by nadine

[Ein Beitrag von Co-Autorin Petra]

Paris und ich, das ist eine große Liebe. Seit Teenager-Tagen bin ich immer wieder dort gewesen. Als Jugendliche und als Studentin, als Paar, mit Baby und manchmal auch nur für einen Tag. Seitdem es die TGV-Verbindung von Strasbourg, meiner alten Heimat, nach Paris gibt, kann man das tatsächlich machen: morgens hin, abends zurück. Die Fahrt dauert keine 2 Stunden.

In diesem Sommer waren nun das erste Mal alle drei Kinder dabei und ich hab mich gefreut wie Bolle, ihnen „mein“ Paris zeigen zu können. Vorweg gesagt: Städtereisen mit Kindern sind eine große Bereicherung, wenn man ein paar Dinge beachtet. Wir haben beispielsweise schon darauf geachtet, dass wir uns die Tage nicht zu voll packen. Ein Highlight pro Tag war angesagt, das sie sich raussuchen durften. Drum herum war genug Zeit, um ein wenig herumzustrolchen – was in einer Stadt wie Paris sowieso das Beste ist, wie ich finde. Um euch ein wenig mitzunehmen, habe ich hier mal einige Tipps zusammengestellt, mit denen ihr euren Paris-Trip mit Kindern entspannt und trotzdem aufregend gestaltet.

Paris mit Kindern - Die besten Tipps

Paris mit Kindern:

Die besten Tipps für eine Familienreise in Frankreichs Hauptstadt

#1 Paris zu Fuß erkunden

Spaziergänge in Paris sind toll. Einfach, weil man so viel sieht und so viel mitbekommt. Ein kleines Café hier, ein wunderschöner Altbau dort … wenn man die großen Straßen weitestgehend meidet, kann man ganz entspannt und in Ruhe durch die Viertel streifen. Paris ist in Arrondissements unterteilt, also in verschiedene Stadtbezirke – die jeweils auch ihren eigenen Charakter haben. Man kann sich also auch mal ein Arrondissement gezielt herauspicken und dort auf Tour gehen. 

#1.1 Geheimtipp: Marais

Besonders empfehlenswert finde ich das hippe, 3. Arrondissement Marais mit seinen vielen kleinen Läden, Restaurants und Cafés, das sich perfekt zum Herumstromern anbietet. Nicht verpassen sollte man da auch auf keinen Fall die Rue des Rosiers, im Zentrum des alten jüdischen Viertels. Die Falafelstände dort sind so legendär, dass sie es natürlich schon lange in jeden Reiseführer und auf jeden Blog geschafft haben. Wo es das beste Falafel-Sandwich gibt, darüber lässt sich wohl streiten. Lange Schlange heißt im Zweifelsfall aber eh nur, dass es irgendwo gerade gefeatured wurde, von daher gerne auch in den Laden nebenan gehen.

Vom 3. Arrondissement kommt ihr dann direkt weiter ins 4., wo auch die Place des Vosges liegt, einer der schönsten Plätze von Paris. Dort kann man super einen kleinen Verschnaufstopp oder ein kleines Picknick machen. Und von da aus ist es auch nicht mehr weit zum Hôtel de Ville, dem Rathaus. Dort ist ein guter Metro-Knotenpunkt, um mit der Metro weiterzufahren, zum Beispiel in Richtung Louvre oder Eiffelturm.

#2 Eine gute Mischung aus Highlights und Geheimtipps planen

In einer Stadt wie Paris zu sein und die großen Sehenswürdigkeiten auszulassen, wäre schon eine Sünde. Eben weil auch die echt toll sind. Gleichzeitig braucht man aber auch mal eine Verschnaufpause vom Trubel. Gut, wenn man weiß, wo man das zwischendurch machen kann. Ich persönlich liebe das 10. Arrondissement, vor allem den Bereich rund um den Canal Saint-Martin. An schönen Wochenend-Tagen trifft man dort auch die Locals in Scharen, am Wasser oder in den Cafés sitzend und die Stimmung ist einfach grandios. 

Ums Eck gibt es ein paar ganz hervorragende Bäckereien, in denen man süße Todsünden erstehen kann, von denen jedes Stück den Kalorienbedarf des ganzen Tages deckt, zum Beispiel das Du Pain et des Idées in der Rue Yves Toudic. Man kann gechillt den Kanal entlang schlendern und einfach so lange gehen bis man ins Marais kommt (siehe Tipp oben). Oder man macht einen Abstecher ins 11. Arrondissement, in die Bastille, wo vor allem abends das Leben tobt. Es ist nämlich ein Ausgeh-Hotspot mit ganz vielen ultrahippen Bars und Restaurants. Vielleicht nicht für Kleinkind-Eltern das Wahre, aber mit Teenagern vielleicht mal ein ganz cooler Abstecher.

Extra-Tipp: Den Kanal könnt ihr auch im Rahmen einer Bootstour erkunden, inklusive unterirdischer Passage (siehe weiter unten in den Tipps eine empfehlenswerte App dazu).

#3 Der schönste Blick von Paris

Ein absoluter Premiumspot ist definitiv der Blick von den Stufen vor Sacré-Cœur auf die Stadt, die einem dort oben zu Füßen liegt. Und wenn ihr schon mal dort seid, macht auch gleich eine kleine Tour durch den Montmartre. Es ist wahnsinnig touristisch dort, keine Frage, aber einmal durch die Gassen gehen und sich das anzusehen, hat irgendwie einen Charme. Wir haben uns dann einfach ins Café direkt an der Place du Tertre gesetzt. Dort wo die ganzen Maler ihre Bilder ausstellen und Porträts und Karikaturen anbieten. Seht die 6 Euro, die ein Café au Lait dort kostet, als Eintrittsgebühr und genießt die Show :).

Ein guter Tipp ist außerdem der Tour de Montparnasse, ein ziemlich hässlicher Büroturm im 15. Arrondissement (er ist nicht zu übersehen). Auf der obersten seiner 56 Etagen gibt es eine Plattform, von der aus ihr einen Mega-Blick habt. Ein Aufzug bringt euch in Nullkommanichts hoch. Das Ganze ist um einiges günstiger als eine Fahrt auf den Eiffelturm und – großer Vorteil – ihr schaut von dort AUF den Eiffelturm und nicht von ihm herab. Die Plattform ist auch abends geöffnet, daher ist der Tour de Montparnasse auch ein toller Spot für einen Blick über die nächtlich beleuchtete Stadt. Infos und Tickets gibt’s auf der Website.

Vom Turm aus ist es übrigens auch nicht weit ins 6. Arrondissement mit dem Quartier Latin, das legendäre Künstler- und Literatenviertel, wo man sich heute noch vorstellen kann, dass Jean-Paul Sartre und Simone de Beauvoir in dem Café dort drüben sitzen und über das Wesen der Welt nachdenken. Hier steht auch die Sorbonne, die Pariser Universität, und wenn ihr Zeit habt, schlendert ein wenig durch die Straßen und durch die vielen kleinen Buchläden in ihrem Windschatten.

#4 Essen mit Kindern in Paris

Paris ist logischerweise ein absoluter Hammer, wenn ihr gut essen wollt. Mit Kindern ist das ja aber immer so eine Sache im Restaurant. In Frankreich ist es normal, dass man Kinder zum Essen mitnimmt, aber vielleicht werdet ihr bemerken, dass die ziemlich gut erzogen sind. Das ist wirklich kein reines Gerücht, französische Kinder essen auch krasse Sachen, hab ich festgestellt. Viele Speisekarten, gerade die der kleinen Bistros sind dann auch gerne ein wenig „speziell“.  Also schaut euch vorher an, was auf der Karte steht. Austern und Schnecken sind tatsächlich keine Seltenheit und auch ein Steak, das noch recht blutig gebraten auf den Teller kommt, ist jetzt zumindest bei uns nicht so beliebt als Kinderessen. 

Gefühlt essen die Pariser ständig auswärts, die Restaurants sind zumindest immer voll. Google Maps ist da auf jeden Fall ein guter Freund, denn darüber lässt sich schnell checken, wo im Umkreis ein guter Essensstopp sein könnte. Highlight bei uns sind Crêperien, denn dort gibt es immer etwas für die Kinder. Pfannkuchen gehen einfach immer! Aber Achtung, die echten bretonischen Crêpes in der salzigen Variante werden mit dunklem Buchweizenmehl gemacht. Schmeckt eh besser!

Ein Erlebnis ist auf jeden Fall ein Besuch bei Ladurée auf den Champs Elysées. Es geht furchtbar trublig zu und man fragt sich schon, wieso man bitte für Macarons in einer endlos wirkenden Schlange anstehen sollte – aber die sind wirklich himmlisch. Man kann auch ins Café gehen und sich die süßen kleinen Dinger an den Tisch servieren lassen. Übrigens gehen da auch Pariser:innen hin, meine Freundin Maya zum Beispiel. Also nicht abschrecken lassen, ist keine reine Touri-Falle.

Extra Tipp: Der Marché des Enfants Rouges ist nicht nur der älteste Lebensmittelmarkt der Stadt, sondern auch ein toller Spot, um frische Sachen beispielsweise für ein Picknick einzukaufen. Es gibt auch kleine Snackstände, perfekt für einen kleinen Lunch – japanisch oder libanesisch zum Beispiel. Ihr findet den Markt im 3. Arrondissement (das ich euch ja oben schon empfohlen habe) in der Rue de Bretagne. 

#5 Ins Museum – ja oder nein?

Okay, es klingt herausfordernd: Mit drei Kindern in den Louvre. Wir haben es gewagt und was soll ich sagen – es war toll! Die Tickets könnt ihr vorab online bestellen und habt dann ein fixes Zeitfenster für den Eintritt (ihr könnt aber so lange drin bleiben wie ihr wollt). Nicht verzagen, wenn die Schlange trotzdem superlang ist – das sind eben alle, die den gleichen Slot gebucht haben. Einfach kurz warten (nebenan in den Tuilerien geht das ganz entspannt), bis alle rein gegangen sind und dann wieder kommen. Nur nicht den Slot verpassen, kurz später kommen schon die für den nächsten Slot.

Wir haben vorab überlegt, was wir sehen wollen – denn alles könnt ihr schlichtweg nicht machen. Wir sind dann, natürlich, zur Mona Lisa (sah nach viel Trubel aus, ging dann aber flotter als gedacht sich dort nochmal anzustellen) und dann über die Halle mit den großen Meistern weiter in die Ägyptische Sammlung. Das war super spannend für die Kinder. Nach 1,5 Stunden war dann auch die Luft raus und wir sind wieder gegangen – mit großem Grinsen auf dem Gesicht. Definitiv ein Highlight, also wagt es!

Extra Tipp: Kinder bis 17 Jahre zahlen im Louvre keinen Eintritt.

Mein besonderer Tipp für ein spannendes Museum ist das Musée de l’Institut du Monde Arabe direkt an der Seine am linken Flussufer gegenüber der Bastille gelegen. Ganz einfach, weil es nochmal einen ganz besonderen Blick auf ein besonderes Thema legt, den kulturellen Austausch zwischen Frankreich und der arabischen Welt. Vor allem mit älteren Kindern ist das ein toller Stopp, wenn man mal was machen möchte, was nicht jeder macht.

Spektakuläre Architektur bieten euch das Musee d’Orsay, ein zum Kunstmuseum umgebauter Bahnhof, und auch das Centre Pompidou, wo es  extra Kinderbereiche wie die Galerie d’Enfants , das Atelier d’Enfants oder das Studio 13/16 für Teenager gibt – mit Workshops und besonderen Ausstellungen.  Der Platz vor dem Centre Pompidou eignet sich auch hervorragend zum Herumtollen, Rennen und Hüpfen. Perfekt also für eine Pause mit Blick auf das imposante Gebäude. Und bei der Eisdiele direkt daneben könnt ihr euch noch ein Eis für 3 Euro die Kugel gönnen –  nun ja: C’est Paris …

#6 Unterwegs in Paris

Neben den eigenen Füßen könnt ihr euch in Paris natürlich auch mit der Metro und mit dem Bus fortbewegen. Wenn ihr nur ein paar Fahrten macht, könnt ihr euch auch Einzeltickets kaufen. Die gibt es als „Carnet“ mit zehn Stück am Automaten (für Erwachsene sowie für Kinder) oder an den Schaltern in den Metrostrationen. Wenn ihr mehr fahrt, lohnt sich ein Tages- oder Mehrtagesticket. Achtung, die Metro ist leider überhaupt nicht kinderwagentauglich. Die Eingänge sind schmal und man muss meist ein Drehkreuz passieren. Für Kinderwägen („pousette“) gibt es einen Extradurchgang, wo man aber auch gerne mal erst klingeln muss. Außerdem muss man öfter über gefühlte tausend Treppen steigen und durch endlose unterirdische Labyrinthe gehen. Wenn es irgendwie geht, würde ich mit Baby also eher auf eine Tragevariante umsteigen.

Eine super Möglichkeit sich fortzubewegen, sind außerdem die Boote auf der Seine. Neben den klassischen Rundfahren könnt ihr auch das Hop-on-Hop-of-System von Bato Bus nutzen – eure Fahrkarte gilt dabei 24 Stunden und ihr könnt beliebig oft zwischen dem Hôtel de Ville und dem Eiffelturm hin und her fahren und unterwegs aussteigen, zum Beispiel am Louvre. Für Kinder ein perfektes Abenteuer – Paris vom Wasser aus!

#7 Übernachten in Paris

Bleibt ihr ein paar Tage oder länger lohnt es sich, bei AirBnB zu schauen. Dort gibt es eine Riesenauswahl an tollen Wohnungen in allen Ecken von Paris. Vorteil: Mehr Platz und das Gefühl, so richtig in Paris zu wohnen. Nachteil: Manchmal ist der Komfort eines Hotels auch ganz schön. Als Standort kann ich auch hier das 10ième sehr empfehlen. Grade wenn ihr mit dem Zug ankommt, am Gare de l’Est oder Gare du Nord, ist das ein guter Spot, denn ihr könnt zu Fuß zu Unterkunft laufen.  

Ein sehr empfehlenswertes Hotel ist das Magenta38* am Boulevard Magenta, keine 10 Minuten Fußweg vom Bahnhof entfernt und nahe am Canal Saint-Martin.

Wir haben dort das Vierbett-Zimmer im Erdgeschoss gebucht, von dem aus ihr direkten Zugang zur Terrasse im schnuckligen kleinen Innenhof habt. Am Abend habt ihr dieses Kleinod dann ganz für euch allein und könnt bei einem Glas Wein in den Pariser Nachthimmel schauen. 

Ebenfalls ist der Nähe findet ihr das 25Hours Hotel* am Gare du Nord und das Generator Hostel*, das auch Doppel- und Familienzimmer hat. Diese drei sind alle schön designed, dabei aber preislich fein – nach oben sind da in Paris natürlich keine Grenzen gesetzt.

#8 Tipps für die Planung eurer Paris-Reise 

Anreisen könnt ihr ganz smooth mit dem Zug. Mit dem TGV seid ihr von zahlreichen deutschen Städten aus ziemlich schnell und bequem in Paris. Ein Auto in Paris ist ohnehin unpraktisch – es steht nur rum und kostet elendig viel Geld an Parkgebühr.  Und Fliegen darf man sich innerhalb Europas sowieso gern verkneifen, wie ich finde. Online gibt es oftmals Angebote und Sparpreise, klickt euch einfach mal durch bei der SNCF.

Auch Tickets könnt ihr euch vorab schon buchen – beispielsweise in der sehr empfehlenswerten App Get Your Guide. Dort habt ihr dann alle Buchungen und Tickets übersichtlich beieinander. Sprecht miteinander, was ihr alles sehen wollt. Was sind eure Highlights? Ich finde, der Eiffelturm, der Louvre und auch Montmartre gehören definitiv dazu, auch wenn es dort sehr touristisch ist. Checkt euer Viertel vorab nach netten Adressen von Restaurant, Shops und Cafés. Und dann: Fahrt hin, lasst euch treiben und taucht ein in diese ganz besondere Stadt. 

PIN ME:

Habt ihr noch mehr Paris-Tipps? Dann her damit – wir werden sicherlich bald wieder dort sein und probieren das dann alles sehr gerne aus.

Hier findet ihr weitere Reiseinspirationen für Frankreich:

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1 comment

Christiane 22. September 2022 - 10:49

Oh wie schön. Ich stelle gerade fest, dass ich schon viel zu lange nicht mehr in Paris war. Aber: meine Tochter lernt jetzt das 2. Jahr Französisch und wir planen eine Mutter-Tochter-Reise mit dem TGV. Mein Highlight war (damals) das Musée de l‘Orangerie mit dem ovalen abgedunkelten Raum mit Monets Seerosen (die in echt riesengroß sind). Auf dem Sofa in der Mitte sitzen und staunen – fand ich magisch. So aber jetzt noch schnell euren Beitrag speichern. Merci beaucoup dafür ?

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