Portugal im Herbst

Unsere Highlights an der Atlantikküste rund um Peniche & Baleal

by nadine

Portugal hat unsere Herzen schon lange erobert. Meine Eltern haben einige Jahre an der Algarve überwintert, und deshalb war ich schon in den 90er-Jahren mehrmals dort. 2015 machten wir dann das erste Mal mit Kind einen Roadtrip von Faro nach Lissabon und seitdem ist es große Liieebööö. Als wir im Oktober 2019 auf dem Weg zu den Azoren einen Zwischenstopp in Lissabon einlegten, entschieden wir, den Aufenthalt um ein paar Tage zu verlängern und endlich auch die Region nördlich von Lissabon zu erkunden. Und das hat sich auf jeden Fall gelohnt.

Der Herbst mag auf den ersten Blick nicht so verlockend erscheinen, aber gerade im Oktober formt die Atlantikküste hier ihre spektakulärsten Wellen. Die Temperaturen liegen immer noch bei angenehmen zwischen 20 und 25 Grad, und die Sommertouristenmassen sind längst abgereist. Perfekte Bedingungen also für einen entspannten Herbsturlaub an Portugals Atlantikküste.

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Portugal im Herbst:

Unsere Highlights an der Atlantikküste rund um Peniche & Baleal

#1 Endlose Surferstrände und wilde Steilküste

Die Strände Portugals gehören für mich zu den schönsten Europas. Ich liebe die wilde, zerklüftete Küste rund um Cascais, Peniche, Baleal, Nazaré und Ericeira, die endlosen Sandstrände und den Duft von salziger Meeresluft. Die gesamte Region erinnert ein wenig an Kalifornien oder die Great Ocean Road in Australien – nur mit portugiesischem Charme.

Im Herbst sind die Wellen besonders beeindruckend. An Orten wie Nazaré bilden sich die legendären „Suptubos”, perfekte, röhrenförmige Wellen, die Surfer aus der ganzen Welt anziehen. Sie können in der Zeit von Oktober bis Februar bis zu 30 Meter hoch werden. Es lohnt sich daher auch im Herbst und Winter hier zu urlauben.

Ein weiteres Highlight ist der Praia da Ursa im Parque Natural de Sintra-Cascais. Der Weg dorthin ist etwas anstrengend und beschwerlich, weshalb wir mit den Kindern den Abstieg zum Strand nicht gemacht haben. Die exponierte Lage verhindert aber vielleicht auch, dass der Strand zum völlig überlaufenen Hotspot wird.

#2 Nazaré – Stadt der Monsterwellen

Nazaré ist weltberühmt für seine riesigen Wellen, die durch die Unterwasserschlucht „Canhão da Nazaré“ entstehen. Hier haben Surfer wie Sebastian Steudtner Rekorde gebrochen. Im Jahr 2020 ritt er auf einer 26,21 Meter hohen Monsterwelle und und steht damit bis heute im Guinness-Buch der Rekorde. Bei unserem Besuch im Oktober 2019 gab es statt Supertubos leider nur Badewannenfeeling ;). Das Meer präsentierte sich uns vollkommen glattgebügelt. Trotzdem lohnt sich ein Spaziergang am Nordstrand oder der Blick vom Leuchtturm. Vom Aussichtspunkt Sítio aus bietet sich ein grandioser Blick auf die Stadt und die Küste. Die Stadt selbst wirkt im Herbst fast verschlafen, was den Charme nur noch verstärkt.

#3 Die Halbinsel Peniche

Nach dem Sommer scheint die Region rund um die Halbinsel Peniche in eine Art Dornröschenschlaf zu fallen. Viele Restaurants und Bars sind geschlossen, und außer den Surfern trifft man kaum Touristen. Diese entspannte bis verschlafene Atmosphäre hat jedoch auch ihren Reiz.

#3.1 Der Surferort Baleal

Wir wohnten in Baleal, einem kleinen Surferort, der am Rande des Städtchens Peniche liegt. Baleal besteht hauptsächlich aus Neubauten, Hotels und Surfschulen und hat irgendwie keinen richtigen Ortskern. Peniche, indem auch Portugiesen leben, gefiel uns daher besser. Wer im Herbst jedoch einfach nur die hervorragenden Surfspots, den endlosen Strand und die wunderschöne Küstenlandschaft mit ihren Pfaden genießen möchte, wird es auf jeden Fall mögen.

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#3.2 Der Fischerort Peniche

Die meisten Touristen kommen wohl nur nach Peniche, um mit dem Ausflugsboot zu den vorgelagerten Berlenga-Inseln zu fahren. Ein Spot, der eigentlich auch auf unserer To-See-Liste stand. Leider fahren im Oktober jedoch keine Boote mehr dorthin, was ausnahmsweise mal ein Nachteil der Nebensaison ist. Peniche sollte man sich aus meiner Sicht jedoch nicht entgehen lassen, denn der Fischerort hat sich immer noch seine Authentizität bewahrt.

Da die Fischerei seit jeher ein wichtiger Wirtschaftszweig ist und der Ort den größten Fischereihafen Portugals hat, ist Peniche auf den ersten Blick vielleicht nicht so malerisch. Statt schicker Touristenrestaurants dominieren hier aber noch Lokale, in denen auch die Einheimischen essen gehen und es täglich frischen Fisch und Meeresfrüchte gibt.

Festung von Peniche:

Die Festung von Peniche, die auf einer felsigen Landzunge thront, ist ein historisches Highlight. Ursprünglich im 16. Jahrhundert erbaut, diente sie während der Salazar-Diktatur als Gefängnis für politische Gefangene. Heute informiert ein Museum über diese bewegte Zeit und gibt einen Einblick in Portugals Geschichte. Ein Besuch der ehemaligen Zellen ist stellenweise beklemmend, erinnert aber daran, dass Portugal 36 Jahre lang vom Diktator Antonio de Oliveira Salazar regiert wurde, der sein Land in die Isolation und den wirtschaftlichen Ruin trieb. Portugal hat lange gebraucht, um sich von dieser Zeit zu erholen, aber glücklicherweise ist es heute ein wirtschaftlich blühendes und beliebtes EU-Land.

#4 Ericeira – der Hipster Surfspot

Ericeira, nur 50 km von Lissabon entfernt, ist unser persönliches Highlight gewesen. Mit charmanten Gassen, hippen Surfshops, Cafés und Restaurants zieht der Ort Surfer aus aller Welt an. Im Herbst ist es hier angenehm ruhig und die Atmosphäre entspannt. Wir wohnten in einem gemütlichen, weiß getünchten Fischerhäuschen mitten in der Altstadt, nur zwei Minuten vom Strand entfernt. Nachts hörten wir die Brandung gegen die Kaimauer donnern – ein Traum für alle, die das Meer lieben.

Ericeira eignet sich zudem ideal als Ausgangspunkt für Tagesausflüge nach Sintra, Cascais oder in die Hauptstadt Lissabon.

Gut zu wissen: Das Altstadthäuschen in dem wir gewohnt haben, scheint leider nicht mehr vermietet zu werden. Ich habe hier jedoch eine ähnliche Unterkunft, die Casas Bernardes* gefunden.

#5 Das mittelalterliche Städtchen Óbidos

Nur wenige Kilometer von der Küste entfernt liegt Óbidos, eine der malerischsten Kleinstädte Portugals. Die verwinkelten Gassen, alten Häuser und das imposante Burgtor versetzen Besucher sofort in vergangene Zeiten. Hier ist tatsächlich auch im Herbst noch einiges los, aber die Touristenmassen halten sich im Vergleich zum Sommer in Grenzen. Cafés, kleine Shops und charmante Läden machen Óbidos zu einem perfekten Ziel für einen entspannten Spaziergang durch mittelalterliches Flair. Der ein oder andere Laden wäre sogar eine perfekte Filmkulisse für einen Harry Potter-Film.

Extra Tipp: Meine Freundin Eva vermietet ca. 5 km von Óbidos entfernt ein wunderschönes Ferienhaus mit zwei Schlafzimmern, Terrasse, Garten und Pool. Die Casa Piccadilly* ist nicht ganz günstig, aber ein absolutes Schmuckstück. Sie eignet sich für alle, die Wert auf hübsche Architektur und „quiet luxury” gepaart mit Surferflair legen.

#6 Ausflug ins märchenhafte Sintra

Sintra ist ein Muss für jeden Portugalbesuch, denn bunte Paläste, Burgruinen und märchenhafte Landschaften machen die Stadt zu einem Ort wie aus einem Disneyfilm. Im Herbst lässt sich die Stadt deutlich entspannter erkunden als im Sommer, auch wenn die Highlights wie der Palácio da Pena oder die Quinta da Regaleira auch in der Nebensaison gut besucht bleiben.

Ein eigener Blogbeitrag widmet sich komplett Sintra, daher verweise ich hier nur auf die wichtigsten Tipps. Nämlich früh starten, Tickets online sichern, und unbedingt Zeit für einen Spaziergang durch die Gärten einplanen.

Unser Fazit: Portugal im Herbst ist entschleunigend

Zentralportugal, insbesondere die Atlantikküste rund um Peniche, Baleal, Nazaré und Ericeira, zeigt sich im Herbst von einer ganz besonderen Seite. Es ist ruhig und stimmungsvoll, und die Region ist gleichermaßen ideal für Familien und Surfer. Die Kombination aus wilden Stränden, historischen Städten und märchenhaften Ausflugszielen macht diese Region zum perfekten Reiseziel im Herbst.

Auch wenn wir diesmal leider nur fünf Tage Zeit hatten, werden wir definitiv wiederkommen. Beim nächsten Mal wollen wir jedoch auch weiter bis nach Porto und vielleicht sogar Galizien reisen, wo mein halbspanischer Sohn seine Wurzeln hat.

Hier findet ihr weitere Reiseinspirationen für Portugal:

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4 comments

Carla 16. Juni 2020 - 12:12

Traumhafte Bilder, liebe Nadine! Jetzt habe ich auch Meer-Weh und Saudade! LG, Carla

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Mandy 26. Januar 2021 - 18:34

Liebe Nadine,
ein toller Beitrag über ein wundervolles Land. Wir waren schon mehrfach in Portugal und es zieht uns immer wieder in diese wilde Natur mit den zauberhaften Felsformationen an den Stränden.
Die Gegend um Peniche hat uns auch sehr gefallen und wir wollen den Norden von Portugal unbedingt intensiver erkunden, sobald es wieder möglich ist.
Danke für herrlichen Fotos, die sofort ein angenehmes Gefühl ins Herz zaubern.

Liebe Grüße
Mandy

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nadine 27. Januar 2021 - 10:54

Vielen lieben Dank, Mandy. Ja Portugal ist wirklich zauberhaft, allerdings wird es mir ab Oktober dort zu usselig. Meine Eltern haben dort früher immer den Winter verbracht und da viele Häuser ja keine richtigen Heizungen haben, ist alles immer klamm und muffig. Und jetzt schau ich mir besser selber nochmal meine Fotos an. An diesem grauen, nass-kalten Coronatag können wir alle ein angenehmes, warmes Gefühl im Herzen gebrauchen. 🙂 GlG, Nadine

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Mandy 27. Januar 2021 - 21:10

Liebe Nadine,
bisher waren wir nur in den Sommermonaten in Portugal.
Danke für Deinen Tipp – stimmt, gerade im Norden bläst einem der Atlantik-Wind frisch um die Nase.
Ja, Deine Fotos strahlen ein wundervolle Energie aus, das hilft an ungemütlichen Tagen.
Liebe Grüße
Mandy

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