Krakau stand schon seit Jahren auf meiner Bucket-Liste. Auf unserem Roadtrip durch Südpolen haben wir es diesen Sommer nun endlich geschafft, diese Perle zu besuchen – und was soll ich sagen: Krakau ist genauso bezaubernd, wie alle sagen, und unser Besuch hat sich total gelohnt. Die Stadt ist lebendig, geschichtsträchtig, jung und zugleich melancholisch. Hier treffen mittelalterliche Gassen auf studentisches Treiben, urbane Coolness auf altehrwürdige königliche Pracht. Und erstaunlicher-rweise war es bei unserem Besuch im Juli gar nicht mal so voll.
Die wenigsten ausländischen Besucher:innen fahren von Krakau aus jedoch weiter in die nur ca. zwei Autostunden entfernte Gebirgskette der Hohen Tatra. Dort erlebt man statt Großstadtflair alpine Bergwelten, Holzhäuser wie aus dem Bilderbuch und jede Menge Outdoor-Abenteuer. Zwei Welten, die unterschiedlicher nicht sein könnten und die sich doch wunderbar ergänzen. In diesem Beitrag verrate ich euch also mal meine Tipps für Krakau und die Hohe Tatra und warum sich eine Kombination aus beiden Orten unbedingt lohnt. Wem der Sinn nach einem Städtetrip in Kombi mit Naturabenteuer steht, wird diese Region in Polen auf jeden Fall lieben.





Tipps für Krakau & Hohe Tatra
Die perfekte Kombi aus Städtetrip und Naturabenteuer
#1 Krakau – Polens heimliche Kulturhauptstadt
Krakau gilt als das kulturelle Herz Polens und war bis 1596 sogar die Hauptstadt des Landes. Mit der traditionsreichen Jagiellonen-Universität, die bereits im Jahr 1364 gegründet wurde, und der Altstadt, die zum UNESCO-Welterbe gehört, ist die Stadt äußerst reich an Geschichte und zieht daher Touristen aus aller Welt an. An manchen Stellen erinnerte mich Krakau fast ein wenig an Rom, denn mitunter wurden Ruinen aus dem Mittelalter freigelegt und in moderne Gebäude integriert.
Wir waren 3 Nächte in Krakau und weniger Zeit sollte man sich für die Stadt aus meiner Sicht auch nicht nehmen. Besser ist es sogar länger zu bleiben, denn Krakau ist keine Stadt, die man „abarbeitet“. Zumal es im Umland auch ein paar Highlights zu entdecken gibt. Krakau ist eine junge, fahrradfreundliche Stadt mit vielen grünen Oasen. Sie lässt sich daher am besten zu Fuß oder mit dem Rad entdecken. Und am schönsten ist es doch, irgendwo in einem kleinen Café zu sitzen, Pierogi zu probieren und dem bunten Treiben zuzusehen.
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#1.1 Das historische Zentrum
Der Rynek Główny:
Der Rynek Główny ist einer der größten mittelalterlichen Marktplätze Europas und das pulsierende Zentrum Krakaus. Er liegt im Herzen des historischen Zentrums und ist umgeben von prächtigen Bürgerhäusern, Cafés und der historischen Marienkirche.
Die Marienkirche:
Letztere ist ein besonderes Highlight, denn sie hat zwei ungleiche Türme, die der Legende nach von zwei Brüdern gebaut wurden, die sich aus Neid umbrachten. Zudem spielt ein Trompeter jede volle Stunde vom Turm aus in alle vier Himmelsrichtungen das Trompetensignal „Hejnał Mariacki“, das sogar live im polnischen Radio übertragen wird. Das Signal endet abrupt und erinnert an den Turmbläser, der im 13. Jahrhundert bei einem Mongolenangriff tödlich getroffen wurde, während er Alarm schlug. Ein Besuch des äußerst prunkvollen Chorraums ist ebenfalls lohnenswert. Versucht am besten pünktlich um 11:50 Uhr vor Ort zu sein, denn dann öffnet eine Nonne den monumentalen Hochaltar, ein spätgotisches Meisterwerk aus dem 15. Jahrhundert. Dieses Ritual findet täglich statt.
Die Tuchhallen:
Auf dem Marktplatz befinden sich außerdem die berühmten Tuchhallen (Sukiennice), in denen heute an kleinen Ständen Souvenirs, Kunsthandwerk und Bernsteinschmuck verkauft werden. Der historische kleine Postwagen auf dem Marktplatz ist übrigens nicht nur ein hübsches Fotomotiv, sondern immer noch in Funktion. Wer möchte, kann von hier aus, ganz old-school, eine Postkarte aus Krakau in die Heimat schicken.











#1.2 Das Wawel-Schloss
Ein absolutes Highlight ist auch das Wawel-Schloss mit seiner imposanten Kathedrale. Es thront auf dem Wawel-Hügel und daher hat man von der Wawel-Höhe aus auch einen herrlichen Blick über den Fluss Weichsel und die Dächer der Stadt. Das Wawel Schloss war einst die Residenz der polnischen Könige und ist heute Symbol für Polens Identität. Die Mischung aus romanischer, gotischer und barocker Architektur ist beeindruckend und beim Bummel durch die prachtvollen Höfe und Säle spürt man die Geschichte Krakaus an jeder Ecke.
Gut zu wissen: Am Fuße des Wawel-Hügels, am Ufer der Weichsel steht die Statue des Wawel-Drachen (Smok Wawelski). Der Drache speit alle paar Minuten echtes Feuer und ist daher ein Highlight für Kinder.




#1.3 Die mittelalterliche Befestigungsanlage
Keinesfalls verpassen sollte man auch die Floriańska-Straße, die von der Altstadt bis zum alten Stadttor führt, wo Straßenkünstler und Musiker für gute Laune sorgen. Am Florianstor könnt ihr auch noch Teile der mittelalterlichen Befestigungsanlage sehen, die einst dem Schutz der Stadt diente. Dahinter befindet sich der Barbakan, ein großer runder Verteidigungsbau, der ein beliebtes Fotomotiv ist und als einer der größten in Europa gilt.




#1.4 Der Stary Kleparz
Etwa 200 Meter hinter dem Barbakan liegt der Stary Kleparz, ein historischer Wochenmarkt, der seit über 600 Jahren besteht. Er befindet sich am Kleparz Square und ist sowohl bei Einheimischen als auch bei Touristen beliebt. Hier gibt es nicht nur frisches Obst, Gemüse, Fisch und Fleisch, sondern auch Gewürze, Honig und Blumen. Wer auf der Suche nach einem kulinarischen Souvenir ist, wird auf dem Stary Kleparz sicher fündig. Wir haben uns auf jeden Fall mit mehreren Gläsern Marmelade aus echten polnischen Blaubeeren eingedeckt.




#1.5 Das Jüdische Viertel Kazimierz
Ein besonders atmosphärischer Stadtteil Krakaus ist das Jüdische Viertel Kazimierz. Hier erzählen kleine Gassen, alternative Cafés, Street Art, jüdische Friedhöfe, Museen und alte Synagogen von Geschichte und Neuanfang. Vor dem Zweiten Weltkrieg war Krakau die viertgrößte jüdische Gemeinde Polens und Kazimierz war ein eigenständiges Zentrum jüdischer Kultur. All dies wurde durch die Nationalsozialisten zerstört. Heute ist Kazimierz wieder ein lebendiges, kreatives Viertel, aber auch ein Ort der Erinnerung.
Gut zu wissen: Kazimierz diente 1993 als Kulisse für die Aufnahmen des Hollywood-Films „Schindlers Liste” von Steven Spielberg.








#1.6 Das Trendviertel Zablocie
Auf der anderen Uferseite der Weichsel und nur einen Katzensprung von der touristischen Innenstadt entfernt liegt Zabłocie, ein ehemaliges Industrie- und Arbeiterviertel, das sich in den letzten Jahren zum spannendsten Kreativ- und Kulturquartier Krakaus gewandelt hat. Wo früher Fabriken, Lagerhallen und Schornsteine das Bild prägten, findet man heute hippe Cafés, Galerien, Bars, Co-Working-Spaces und moderne Lofts.
In Zabłocie befinden sich auch das MOCAK, das Museum für Zeitgenössische Kunst, sowie der Ghetto-Helden-Platz (polnisch: Plac Bohaterów Getta), der das Zentrum des Krakauer Ghettos bildete. Heute erinnert ein Denkmal aus Stühlen an die Opfer der NS-Zeit. Auch die ehemalige Emaillewarenfabrik von Oskar Schindler befindet sich hier und macht die bewegte jüdische Vergangenheit besonders greifbar. Wir haben sie jedoch nicht besucht, da wir mit unserem 14-jährigen Sohn bereits Auschwitz besucht haben.
Extra Tipp: Wir haben in einem Apartment in der Zablocie Residence* gewohnt. Sie liegt in Laufnähe zu Oskar Schindlers Fabrik sowie zu einigen hippen Cafés und Restaurants.








#1.7 Street Food in Krakau
Streetfood ist in Krakau längst mehr als nur ein schneller Snack und daher perfekt für Foodies – von traditionellen polnischen Klassikern bis zu hippen Streetfood-Trends findet man alles, was das Herz (und der Magen) begehrt. In Krakau gibt es diverse Orte, an denen sich hippe Foodtrucks, Bars und kleine Garküchen aneinanderreihen.
Eine echte Krakauer Institution ist beispielsweise das Zapiekanka: ein halbes Baguette, das mit Käse, Pilzen und allerlei Extras belegt und im Ofen knusprig gebacken wird. Ebenso der „Krakauer Bagel“, der Obwarzanek Krakowski. Dabei handelt es sich um ein ringförmiges Hefeteiggebäck mit Mohn, Sesam oder Salz, das man an jeder Straßenecke für wenig Geld bekommt. Pierogi, kleine Teigtaschen, die süß oder herzhaft gefüllt sind. Wir lieben sie. Und wer kennt sie nicht, die berühmte Krakauer Wurst?
Hier ein paar Streetfood-Spots:
- Plac Nowy
- Hala Targowa Market
- Judah Food Market (Św. Wawrzyńca 16)
- Hala Lipowa (Zablocie)





#2 Ausflüge ins Krakauer Umland
Das Umland von Krakau hat eine ganze Reihe von Highlights zu bieten, die sich perfekt für Tagesausflüge eignen. Dazu gehören beispielsweise der Ojcowski-Nationalpark, der kleinste Nationalpark Polens, und die Benediktinerabtei Tyniec. Es lohnt sich daher auf jeden Fall, länger in Krakau zu bleiben.
#2.1 Der Krakus Hügel
Der 16 Meter hohe Krakus-Hügel ist ein künstlich angelegter Erdhügel, von dessen Spitze aus sich ein toller Blick über Krakau bietet. Man nimmt an, dass es sich bei ihm um eine heidnische Kultstätte handelt, er ist aber zugleich auch die Grabstätte des legendären Stadtgründers Krak.Heute ist der Hügel, von denen es im Übrigen mehrere in Krakau gibt, ein beliebtes Ziel für Spaziergänge.


#2.2 Die Gedenkstätte Auschwitz-Birkenau
Das ehemalige Konzentrations- und Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau in Oświęcim liegt etwa 70 Kilometer westlich von Krakau und ist in gut eineinhalb Stunden mit dem Bus, der Bahn oder dem Auto erreichbar. Ein Besuch gehört zu den bewegendsten, aber auch schwersten Ausflügen, die man machen kann. Da uns ein Besuch sehr wichtig war und wir dem „kollektiven Vergessen” etwas entgegensetzen wollten, haben wir die Gedenkstätte mit unserem 14-jährigen Sohn besucht.
Und da mich viele Leute bereits danach gefragt haben: Ja, das war in dem Alter sehr gut machbar. Gerade der Jugend sollten die Dimensionen der nationalsozialistischen Verbrechen vor Augen geführt werden. Wer Krakau besucht, sollte sich für Auschwitz-Birkenau genügend Zeit und innere Ruhe nehmen, denn es ist kein „klassisches Ausflugsziel“, sondern ein bedeutender Teil der europäischen Erinnerungskultur. Tickets inkl. Führung sollte man unbedingt vorab buchen.
Extra Tipp: Von Krakau aus kann man gut einen Tagesausflug nach Auschwitz machen. Da wir jedoch aus Kattowitz kamen, haben wir eine Nacht im Hotel „Willa Zator” direkt am Bahnhof von Oświęcim verbracht. Da die Parkplätze direkt an der Gedenkstätte recht teuer sind, haben wir unseren Wagen kostenfrei am Bahnhof geparkt. Von dort aus kann man entweder mit dem Zug zur Gedenkstätte fahren oder die etwa zwei Kilometer zu Fuß dorthin laufen.




#2.2 Die Salzmine Wieliczka
Die Salzmine Wieliczka liegt etwa 15 Kilometer von Krakau entfernt, zählt zum UNESCO-Weltkulturerbe und ist eines der ältesten noch betriebenen Salzbergwerke der Welt. Hier wurde schon vor über 700 Jahren das „weiße Gold“ abgebaut. Was von außen eher unscheinbar wirkt, entpuppt sich unter Tage als magische Parallelwelt aus Salz, die sich über neun Ebenen und mehr als 300 Kilometer Gänge erstreckt.
Bereits beim Abstieg über die unzähligen Holztreppen hat man das Gefühl, in eine andere Welt einzutauchen. Tief unter der Erde erwarten einen gigantische Kammern, funkelnde Salzskulpturen, unterirdische Seen und kunstvoll verzierte Kapellen. Am beeindruckendsten ist zweifellos die riesige Kapelle der heiligen Kinga, die vollständig aus Salz gefertigt wurde – von den Kronleuchtern bis zu den filigranen Reliefs an den Wänden. Nach der Salzkathedrale von Zipaquirá in Kolumbien ist sie die zweitgrößte unterirdische Kapelle der Welt.
Gut zu wissen: Trotz ihrer Größe wirkt die Salzmine nicht beklemmend, sondern fast feierlich. Die Luft ist zudem kühl und salzig-frisch, was sehr gut für Menschen mit Lungenerkrankungen ist. Da die Mine je nach Jahreszeit sehr gut besucht ist, solltet ihr Tickets mit Zeitfenster und Führung unbedingt rechtzeitig vorab buchen.



#3 Anreise in die Hohe Tatra
Nachdem wir bereits Breslau, Kattowitz und Krakau besucht hatten, tat uns nach so viel Kultur Natur pur ziemlich gut. Diese findet man nur ca. 110 Kilometer von Krakau entfernt in der Hohen Tatra. Die Anreise ist superschön, denn hinter jeder Kurve rücken die Berge näher, bis man plötzlich mittendrin ist.
- Mit unserem Mietwagen benötigten wir über Landstraßen und die Schnellstraße Zakopianka etwa 2 bis 2,5 Stunden. Je nach Verkehr kann es jedoch auch länger dauern. Gerade am Wochenende fahren viele Krakauer gerne in die Berge.
- Es gibt auch regelmäßige Busverbindungen, die ca. 2,5 bis 3 Stunden dauern.
- Mit dem Zug ist man ähnlich lang unterwegs, aber die Fahrt führt durch das landschaftlich hübsche Vorland der Tatra.
#3 Die Hohe Tatra – Kleinstes Hochgebirge Europas
Nach dem lebendigen Krakau ist die Hohe Tatra das perfekte Kontrastprogramm. Sie ist das kleinste Hochgebirge Europas, ragt bis auf 2.500 Meter empor und liegt an der Grenze zwischen Polen und der Slowakei. Obwohl sie sich nur über etwa 25 Kilometer erstreckt, bietet sie eine wunderschöne Gebirgskulisse mit schroffen Gipfeln, tiefblauen Gletscherseen, rauschenden Wasserfällen und dichten Wäldern, in denen Bären, Wölfe und Luchse noch immer zu Hause sind.
Das Klima kann allerdings rau sein: Selbst im Sommer kann es auf den Gipfeln empfindlich kalt werden, während in den Tälern die Sonne brennt. Das Wetter schlägt oft schnell um, daher sollte man unbedingt regenfeste Kleidung einpacken. Von hier aus kann man unzählige Wanderungen unternehmen: von einfachen Spaziergängen durch blühende Täler bis zu anspruchsvollen Gipfeltouren.



#3.1 Die Bergstadt Zakopane
Die Bergstadt Zakopane, die das Herz der Hohen Tatra ist, wird auch als die „Winterhauptstadt Polens“ bezeichnet. Im Winter ist sie vor vor allem für ihre schneesicheren Pisten und ihr vielfältiges Après-Ski-Angebot bekannt. Sie hat jedoch auch im Sommer jede Menge zu bieten und zieht sogar zahlreiche Gäste aus den arabischen Ländern an. Die Hauptstraße Krupówki ist bunt, quirlig und mitunter ziemlich überlaufen, man sollte sie aber jedoch einmal erlebt haben.
Hier reiht sich ein Restaurant ans nächste und es gibt regionale Spezialitäten wie Oscypek (geräucherter Schafskäse) oder Kwaśnica (Sauerkrauteintopf), aber auch Halal-Restaurants für die vielen arabischen Gäste sowie jede Menge Bergsportläden. Wer Ruhe sucht, wird sie im Zentrum von Zakopane nicht unbedingt finden. Ich würde daher empfehlen, eine Unterkunft in einem der Dörfer rund um Zakopane zu buchen.
Extra Tipp: Wir haben in einem Apartment in der Willa Dunajec* übernachtet, das etwa 8 km von Zakopane entfernt liegt. Das Dörfchen ist sehr ruhig und ohne Auto nur schwer erreichbar. Mit einem fahrbaren Untersatz erreicht man jedoch problemlos alle Highlights der Region.





#3.2 Traditionelle Holzarchitektur
Typisch für Zakopane und Umgebung ist die einzigartige Holzbauweise im sogenannten Zakopane-Stil, die ich ganz zauberhaft fand. Mit ihren Schnitzereien, Balkonen und spitzen Dächern sehen viele der Häuser aus wie aus einem Märchenbuch entsprungen. Ein Spaziergang durch die Wohnviertel von Zakopane lohnt sich daher für alle, die sich für diese Architektur interessieren.
Villa Koliba: Sehr sehenswert ist auch die Villa Koliba in Zakopane. Das denkmalgeschützte Gebäude aus dem Jahr 1892 wurde von Stanisław Witkiewicz im Zakopane-Stil erbaut und gilt als das erste Haus dieser Art. Heute dient es als Museum, in dem Besucher:innen mehr über die Architektur und die ethnografische Sammlung des Zakopane-Stils sowie den Baustil der Goralen* erfahren.
*eine westslawische ethnische Gruppe an der polnisch-slowakischen und der polnisch-tschechischen Grenze



#3.3 Chochołów
Besonders viele dieser Häuser stehen im kleinen Dörfchen Chochołów, das 17 km von Zakopane entfernt und nahe der tschechischen Grenze liegt. Fast alle Häuser bestehen aus massiven, hellen Holzbalken, die dem Ort ein Bilderbuch-Flair verleihen. Diese Tradition geht auf das 18. und 19. Jahrhundert zurück, als die Goralen, die Bewohner der Tatra, ihre Blockhäuser auf diese Weise errichteten. Es ist besonders schön zu sehen, dass dieser Stil bis heute gepflegt wird.



#3.3 Wandern in der Tatra
Das eigentliche Highlight ist aber natürlich die Natur der Hohen Tatra. Ihre Gipfel, Bergseen und dichten Wälder machen die Region zum Paradies für Outdoorfans. Beliebte Ziele sind der Morskie Oko, ein smaragdgrüner Bergsee, das Tal der fünf Seen oder das Kasprowy Wierch, das man zu Fuß oder mit der Seilbahn erreichen kann. Leider hat uns in der Hohen Tatra ein Virus niedergestreckt, das uns nacheinander ans Bett gefesselt hat. So konnten wir nicht wie geplant ein paar Tage durch die wunderschöne Bergwelt streifen.
Wanderung zum Gipfel Wielki Kopienic:
Eine Wanderung haben wir aber zum Glück gerade noch geschafft, nämlich die Tour zum Gipfel Wielki Kopienic. Mit seinen 1.328 Metern ist dieser Berg zwar kein Riese, dafür aber perfekt für eine halbtägige Tour geeignet. Die knapp acht Kilometer lange Wanderung ist dennoch nicht ganz unanstrengend, da einige Strecken stark bergauf führen. Man kann die Tour in Zakopane starten. Wir haben sie jedoch auf einem Bezahlparkplatz an der Landstraße begonnen. Schon nach kurzer Zeit stößt man auf ein ganz besonderes Kleinod: die Holzkirche von Jaszczurówka. Dieses Schmuckstück im traditionellen Zakopane-Stil wurde Anfang des 20. Jahrhunderts erbaut und ist ein wunderbares Beispiel für die regionale Holzarchitektur.
Von dort aus führt der Weg weiter zum Eingang des Nationalparks, wo sich ein kleines Kassenhäuschen befindet. Eine Tageskarte für den Nationalpark kostet etwa 7 Złoty (PLN) pro Person. Weiter geht es bergauf durch lichte Wälder und grüne Wiesen, entlang gurgelnder Bäche und blühender Lupinen bis zum Plateau des Wielki Kopieniec. Dort kann man eine entspannte Rast zwischen pittoresken Holzscheunen einlegen, bevor man auf der anderen Seite des Bergs wieder ins Kopieniec-Tal absteigt.






#4 Krakau & die Hohe Tatra – Die perfekte Kombi
Eine Reise nach Krakau und in die Hohe Tatra ist eine wunderbare Mischung aus Geschichte, Kultur und Natur. Krakau begeistert mit seiner lebendigen Historie und seinem urbanen Flair, während die Hohe Tatra die perfekte Mischung aus Bergromantik und Outdoor-Abenteuern bietet. Diese Reise ist ideal für alle, die Vielfalt lieben und sich nicht zwischen Städtereise und Natururlaub entscheiden wollen. Vormittags durch die Altstadtgassen schlendern, nachmittags in einem Straßencafé Pierogi essen und zwei Tage später schon in den Bergen stehen und den Blick auf die Gipfel der Tatra genießen.
Für uns war diese Reise jedenfalls mal wieder ein echter Augenöffner, denn Polen ist so nah, so vielfältig und steckt voller Überraschungen. Die Kombination aus Städtetrip und Bergfeeling war daher ganz nach unserem Geschmack.
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