Vor zwei Jahren haben wir in den Osterferien die französische Region Hauts-de-France entdeckt. Eine Ecke, die wir noch nicht kannten und die auch noch nicht so viele deutsche Touristen auf dem Schirm haben, obwohl sie von Nordrhein-Westfalen aus gesehen eigentlich ganz nah liegt. Zugegeben, der April war nicht die beste Zeit für einen Urlaub in Nordfrankreich, denn es war oft stürmisch, kalt und regnerisch. Aber wir haben versucht, das Beste aus dem bescheidenen Wetter zu machen und ein paar schöne Ecken entdeckt, die ich in der wärmeren Jahreszeit gerne noch einmal besuchen würde.
Die Opalküste der Hauts-de-France ist auf jeden Fall eine Reise wert, denn es gibt einige hübsche Fischerdörfer, Hafenstädte und Naturhighlights zu entdecken. Natürlich haben wir nicht alles gesehen, aber das, was wir entdeckt haben, möchte ich euch heute vorstellen und auch die Frage einer Leserin beantworten, wie lange es sich lohnt, in der einen oder anderen Ecke zu verweilen. Also kommt doch mal mit!





Hauts-de-France entdecken:
Die schönsten Orte an Frankreichs Opalküste
#1 Die Opalküste
Die Opalküste (Côte d’Opale) in der Region Hauts-de-France ist eine der schönsten und abwechslungsreichsten Küstenlandschaften Nordfrankreichs. Mit ihren dramatischen Steilküsten, weiten Sandstränden und charmanten Küstenorten ist sie ein ideales Reiseziel für Naturliebhaber und Ruhesuchende. Sie beginnt gleich hinter der belgischen Grenze und erstreckt sich bis nach Le Treport an der Grenze zur Normandie. Vom Rheinland aus sind es nur etwa 360 bis 500 km, je nachdem, wohin man fährt. Man ist also mitunter schneller an der nordfranzösischen Küste als an der deutschen Nord- oder Ostsee.
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#2 Dunkerque
Die Hafenstadt Dunkerque (Dünkirchen) liegt nur etwa 20 km von der belgischen Grenze entfernt. Wir haben sie für ein paar Stunden besucht, bevor wir von hier aus die Fähre nach Dover in England genommen haben. Das Stadtzentrum fanden wir nicht besonders aufregend, aber Dunkerque hat einen kilometerlangen Strand namens Plage de Malo-les-Bains mit Cafés und Restaurants.
Außerdem gibt es einige Museen wie das Musée Portuaire, das sich mit der bewegten Geschichte Dunkerques als wichtiger Handelshafen und Schauplatz der dramatischen Evakuierung von 1940 („Operation Dynamo“) beschäftigt. Im Musée de l’Operation Dynamo im ehemaligen Fort des Dunes erfährt man mehr über die dramatische Evakuierung von mehr als 300.000 Soldaten während des Zweiten Weltkriegs. Dunkerque ist also auf jeden Fall einen kleinen Stopp wert, bevor es weiter entlang der Küste oder mit der Fähre nach England geht.




#3 Calais
Auch die Hafenstadt Calais ist den meisten wohl nur als Fährhafen nach Dover in England bekannt. Doch es lohnt sich, Calais etwas genauer unter die Lupe zu nehmen. Auf den ersten Blick wirkt die Stadt nicht gerade einladend, da sie im Zweiten Weltkrieg stark zerstört wurde. Eine malerische Altstadt gibt es daher leider nicht mehr. Doch Calais ist im Umbruch, arbeitet stark an seinem Image (es gibt z.B. den coolen Surfer-Conceptstore CalaisFornia) und hat einige nette Highlights zu bieten, die man in der Hafenstadt nicht unbedingt vermuten würde.
Calais hat zum Beispiel eine sehr hübsche Strandpromenade, auf der ein feuerspeiender mechanischer Drachen seine Runden dreht, und einen tollen, weitläufigen Strand. Vom Leuchtturm Phare de Calais, den man besteigen kann, hat man einen spektakulären Blick über die Stadt, den Ärmelkanal und bei gutem Wetter bis nach England. Es gibt coole Streetart zu bestaunen und auch das Rathaus von Calais ist ein Schmuckstück. Wir haben gleich mehrere Nächte in Calais verbracht, was vielleicht nicht unbedingt nötig ist. Man kann die Stadt aber gut als Ausgangspunkt nutzen, um weitere Highlights entlang der Küste zu entdecken.





#4 Cap Blanc-Nez & Cap Gris-Nez
Die beiden spektakulären Steilküsten Cap Blanc-Nez & Cap Gris-Nez sind die Höhepunkte der Opalküste. Das Cap Blanc-Nez liegt nur 16 km von der Hafenstadt Calais entfernt und beeindruckt mit seinen weißen Kreidefelsen, während das 30 km entfernte Cap Gris-Nez mit seiner rauen, felsigen Küstenlandschaft fasziniert. Hier kann man auf Klippenpfaden spazieren gehen und an klaren Tagen bis nach England blicken. An Wochenenden oder in den Schulferien ist es mitunter nicht so einfach hier einen Parkplatz zu finden, daher legt einen Besuch besser auf einen Wochentag.




#5 Wissant
Das kleine Fischerdorf Wissant liegt genau zwischen dem Cap Blanc-Nez und Cap Gris-Nez und ist für seinen langen Sandstrand und perfekte Bedingungen für Windsurfer und Kitesurfer bekannt. Der Ort hat sich seinen ursprünglichen Charme bewahrt und bietet gemütliche Restaurants mit frischem Fisch und Meeresfrüchten. Kleine, traditionelle Häuser und malerische Gassen laden zudem zum Bummeln ein und die Umgebung eignet sich für Spaziergänge und Radtouren. Bei Ebbe wird der Strand besonders weitläufig, bei Flut wird er jedoch extrem schmal. Wissant ist recht unaufgeregt und eignet sich daher für Naturliebhaber und Ruhesuchende.





#6 Wimereux
Der hübsche Badeort Wimereux war schon allein wegen seiner bunten Belle-Epoque-Villen, die ein nostalgisches Seebadflair versprühen, mein persönlicher Favorit. Der lange Sand- und Kiesstrand ist ideal für Spaziergänge oder ein Picknick mit Blick aufs Meer. Wimereux hat eine kleine Einkaufsstraße mit sehr süßen Geschäften und netten Cafés und Restaurants. Der charmante Küstenort ist also ein perfektes Ziel für einen entspannten Urlaub an der nordfranzösischen Küste mit einer Mischung aus Natur, Architektur und Gastronomie. Bei schönem Wetter hätte ich es hier sicher ein paar Tage ausgehalten.









#7 Boulogne-sur-Mer
Boulogne-sur-Mer ist die größte Stadt an der Opalküste und ein bedeutender Hafenort mit einer reichen Geschichte, einer hübschen Altstadt und einer lebendigen Meereskultur. Leider hat es bei unserem Besuch in Strömen geregnet, so dass wir die charmante Haut Ville mit ihren engen Gassen, hübschen Plätze und der gut erhaltenenen Stadtmauer aus dem Mittelalter nicht so wirklich genießen konnten. Hier befindet sich auch die Basilika Notre-Dame mit ihrer imposanten Kuppel und das Château-Museum. Boulogne-sur-Mer ist ansonsten ein wichtiger Fischereihafen und in den Markthallen kann man fangfrische Meeresfrüchte kaufen oder in einem der Fischrestaurants am Hafen genießen.
Gut zu wissen: Zum Glück liegt in Boulogne-sur-Mer auch das Nausicaá, Europas größtes Meeresmuseum. Hier kann man bei schlechtem Wetter gut ein paar Stunden verbringen, denn es bietet faszinierende Einblicke in die Welt der Ozeane, inklusive eines riesigen Haitunnels und eines beeindruckenden Großaquariums.







#8 Le Touquet-Paris-Plage
Le Touquet-Paris-Plage, oft einfach als Le Touquet oder „Pariser Strand“ bekannt, ist ein mondäner Badeort, der im 19. Jahrhundert zum Lieblingsort der wohlhabenden Pariser Gesellschaft wurde. Bis heute strahlt der Ort eine Mischung aus Eleganz, Nostalgie und Naturverbundenheit aus. Der feine Sandstrand von Le Touquet erstreckt sich über mehrere Kilometer und ist perfekt für lange Spaziergänge, Sandsegeln und Wassersport.
Der Badeort beeindruckt zudem mit prächtigen Art-Déco-Villen aus den 1920er-Jahren, die sich harmonisch in die Pinienwälder einfügen. n Spaziergang durch die Straßen zeigt die luxuriöse Vergangenheit des Badeortes. Wir haben Le Touquet nur auf der Durchreise einen kurzen Besuch abgestattet, aber ich denke, hier hält man es auch gut länger aus.




#9 Berck-sur-Mer
Berck-sur-Mer ist ein familienfreundlicher Badeort, der für seinen langen und breiten Sandstrand, sein maritimes Erbe und sein berühmtes Drachenfestival bekannt ist. Wir waren nur einen Nachmittag in Berck-sur-Mer, um das spektakuläre Drachenfestival zu besuchen. Und das hat sich wirklich gelohnt. Jedes Jahr im Frühling findet dieses farbenfrohe Ereignis statt, bei dem riesige Drachen am Himmel tanzen. Ein Muss für Groß und Klein!
Ansonsten sind die Promenade und der breite, feine Sandstrand ein absolutes Highlight und ideal für lange Spaziergänge, Sandburgen bauen und Wassersport. Berck ist außerdem bekannt für seine starken Winde, die den Ort zu einem Hotspot für Kitesurfer und Strandsegler machen. Berck-sur-Mer war früher auch ein wichtiger Fischerei- und Kurort. Daher gibt es einige charmante Villen aus der Belle Epoque und das Maritime Museum Opale Sud, das von dieser Zeit erzählt.
Gut zu wissen: Das internationale Drachenfestival findet 2025 vom 12. April bis 21. April statt!!





#10 Baie de Somme
Unser letztes Ziel an der französischen Opalküste war die Baie de Somme, wo wir 5 Tage verbracht haben. Die Baie de Somme zählt zu den schönsten Buchten Frankreichs und ist ein echtes Paradies für Naturliebhaber. Sie erstreckt sich über etwa 70 km² und bietet eine beeindruckende Mischung aus Salzwiesen, Sanddünen und Wattlandschaften, die sich mit den Gezeiten ständig verändern. Hier liegt auch das mittelalterliche Örtchen Saint-Valery-sur-Somme, mit seinen malerischen Gassen und tollen Aussichten auf die Bucht. Auf der gegenüberliegenden Seite des Deltas befindet sich der kleine Fischerort Le Crotoy, der einst ein Lieblingsort von Jules Verne war.









Die Opalküste in der Hauts-de-France ist eine Perle für alle, die authentische Naturerlebnisse, malerische Dörfer und französischen Charme suchen. Egal, ob für einen Tagesausflug oder einen längeren Aufenthalt – es gibt viel zu entdecken. Seid ihr schon in dieser Ecke Frankreichs gewesen und wie hat es euch gefallen?
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