Wien mit Kindern

8 kinderfreundliche Tipps für ein Wochenende in Österreichs Hauptstadt

by nadine

Schwüle 34 Grad zeigte das Thermometer an, als wir mit unserem 7jährigen Sohn ein Juli-Wochenende in Wien verbrachten. Zuvor waren wir 5 Tage lang am schönen Neusiedler See im Burgenland, der nur 70 km entfernt liegt und somit das Naherholungsgebot der Wiener ist. Es bietet sich also unbedingt an, einen Trip nach Wien mit dem Burgenland zu kombinieren. Wer eine Woche bleibt, kann durch Weinberge wandern, Surfer-Lifestyle genießen, das ungarische Steppenland erkunden und abschließend durch das pompöse Wien flanieren.

Zugegeben, bei diesen Temperaturen schleppten wir uns ein wenig durch die Stadt und waren wenig erpicht auf ein straffes Sightseeing-Programm. Man hielt es fast nur vor dem Ventilator aus. Also haben wir uns in gemächlichem Tempo durch die Stadt treiben lassen, immer auf der Suche nach einem kühlen Plätzchen. Von der Eisdiele zum nächsten Springbrunnen, vom klimatisierten Museumshop in den Biergarten und weiter in den schattigen Park von Schönbrunn. Einen erneuten Besuch würde ich also auf jeden Fall in den Frühling oder Herbst legen ;).

Wien mit Kindern:

8 kinderfreundliche Tipps für ein Wochenende in Österreichs Hauptstadt

#1 Das Hundertwasserhaus

Das Hundertwasserhaus ist eins der architektonischen Highlights von Wien und wurde vom gleichnamigen Künstler Friedrich Hundertwasser kreiert. Die Bewohner des Hauses dürfen die bunte Fassade rund um ihre Fenster nach eigenem Geschmack gestalten und so kommt es, dass das Haus von mehr als 200 Bäumen und Sträuchern geziert wird und zu einer grünen Oase macht. Direkt nebenan liegt das Kunsthaus und gegenüber das Hundertwasser Village, ein kleines buntes Einkaufszentrum. Stellt euch hier auf Besuchermassen ein, aber ein Spaziergang durch das Viertel und entlang des Hundertwasserhauses lohnt sich auf jeden Fall.

#2 Schloß Schönbrunn und sein weitläufiger Park

Das Schloß Schönbrunn ist wohl die beliebteste Sehenswürdigkeit Wiens und war daher auch, trotz der Hitze, extrem überlaufen. Der Eintritt zu den Privatgemächern von Kaiserin Maria Theresa, das Sisi Museum, Kindermuseum etc. kostet einiges, aber für uns kam das mit dem Knirps im Schlepptau, eh nicht in Frage. Den Schloßpark kann sich man zu großen Teilen umsonst anschauen, diverse Attraktionen kosten aber auch Eintritt. Ich wollte unbedingt das wunderschöne Palmenhaus sehen, der Junior den Irrgarten und den Labyrinthikon Spielplatz. Der Eintritt ins Palmenhaus liegt bei 5 € für Erwachsene und 4 € für Kinder ab 6 Jahre. Die Familienkarte ins Labyrinth und den Spielplatz kostet 13,50 €.

#3 Der Naschmarkt

Der Naschmarkt lockt mit über 120 Ständen und Lokalen und man bekommt von Wienerisch bis Vietnamesisch so ziemlich alles an Leckereien. Wir hätten uns am Liebsten einmal durch die wienerische Küche geschlemmt, aber auch hier sind die Preise recht hoch. An ein paar saftigen Mohnzelten kommt man aber nicht vorbei. Samstags findet am Naschmarkt auch ein großer Flohmarkt statt.

#4 Das Schmetterlingshaus

Auf besonderen Wunsch meines Sohnes haben wir das Schmetterlingshaus im Palmenhaus des Burggartens besucht. Während das Kind jeden exotischen Schmetterling begeistert bestaunte, hatte ich eher Augen für das wunderschöne Jugendstilglashaus. Der Miniatur-Regenwald mit seinen unzähligen großen und kleinen Schmetterlingen ist wirklich hübsch, aber auch hier kostet der Eintritt für 2 Erwachsene und 2 Kinder 20 € (inkl. Ermäßigung mit der Vienna City Card).

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#5 Der Wiener Prater

Am Wiener Prater kommt man mit Kindern kaum vorbei, zumal wir auch nur 10 Gehminuten vom Eingang entfernt wohnten. Der Eintritt in den Prater ist kostenlos und das Gelände wirklich sehr weitläufig. Der Prater ist bereits 250 Jahre alt und somit der zweitälteste Vergnügungspark der Welt. Manch ein Fahrgeschäft ist bereits ein bißchen in die Jahre gekommen, aber so crazy Sachen wie der 117 Meter hohe Praterturm, der Boomerang oder das Wiener Riesenrad scheinen beliebt wie eh und je zu sein. Am Wochenende finden dort unzählige Junggesellen(innen)-Abschiede statt und meine Freundin Doni, die alte Kirmesmaus, hätte hier wahrlich ihre Freude ;).

#6 Der Wiener Spittelberg

Eine Ecke, die mir persönlich am Besten gefallen hat, ist der Wiener Spittelberg mit seinen kleinen Gässchen und den vielen alternativen Cafés, Restaurants und Shops. Wegen der Hitze hatten einige Einzelhändler spontan beschlossen, an diesem Samstag gar nicht erst zu öffnen. Aber auch so scheint dieser Teil Wiens, eher nicht so die erste Anlaufstelle von Touristen zu sein. Also ganz mein Ding. Falls ihr mal dort sein solltet, schaut unbedingt im Glacis Beisl vorbei. Das Restaurant mit seinem supergemütlichen Biergarten grenzt an das Museumsquartier und hat megaleckere Schnitzel. Normalerweise essen wir kein Fleisch, sehen das aber nicht so dogmatisch. Zu ganz besonderen Anlässen oder im Ausland probieren wir auch mal was.

#7 Das Museumsquartier

Ein weiteres cooles „Viertel“ ist das Museumsquartier mit seinen vielen spannenden Museen und Cafés. Einen Museumsbesuch hatten wir nicht eingeplant, haben aber des Öfteren die klimatisierten Museumshops zur Abkühlung aufgesucht. An diesem Wochenende fand ein kleiner Street Food Market direkt vor den ehemaligen kaiserlichen Hofstallungen statt und wie immer haben wir jede Gelegenheit für ein kleine schattige Pause und eine Abkühlung genutzt.

#8 Mit dabei: Die Vienna City-Card

Für unsere 3 Tage in Wien haben wir die Vienna City Card (Option 1 – ohne Hop On / Hop Off-Tour) genutzt. Die Card bekommt man für 24/ 48 oder 72 Stunden in Hotels, Tourist-Informationen, Ticketstellen der Wiener Linien oder online zu kaufen. Ab Entwertung kann man dann das Wiener Verkehrsnetz in der Kernzone nutzen. Pro Vienna City Card fährt ein Kind unter 15 Jahren gratis mit. Die Karte war recht praktisch, auch wenn wir viel gelaufen sind. Die Fahrt zum Flughafen Wien ist jedoch nicht in der Karte inkludiert. Die Vienna City Card bietet ansonsten über 210 Rabattvorteile für diverse Attraktionen, Museen, Restaurants und Shoppingmöglichkeiten. Hier hat man dann ein paar Cent bis Euro Ermäßigung beim Eintritt.

Dbzgl. hat sich die City Card nur wenig für uns gelohnt, denn Wien ist teuer und gefühlt kostet fast alles Eintritt. Bei einem Rabatt von einem Euro macht sich das im Portemonnaie also leider nicht wirklich positiv bemerkbar. Wer also wirklich viel von Wiens Highlights sehen möchte und z.B. die Spanische Hofreitschule, Schloss Schönbrunn oder das Wiener Riesenrad besuchen möchte, sollte sich on top besser noch den Vienna Pass kaufen. Teuer ist ein Besuch der Stadt so oder so, aber der Pass ermöglicht einem zumindest freien Eintritt zu über 60 der beliebtesten Highlights.

Unser Wien-Fazit:

Wien ist einfach nur wunderhübsch, pompös, sauber und adrett und es ist kein Wunder, dass Touristen aus aller Welt diese Stadt lieben. So richtig Bääm hat es trotzdem nicht bei mir gemacht. Ich habe hin und herüberlegt, woran das liegen könnte und bin zu dem Entschluss gekommen, dass es mir zu „aufgeräumt“ ist.  Zudem hat es mich gestört, dass wirklich alles Eintritt kostet und zudem auch recht teuer ist. Bei den Preisen ist uns z.B. glatt der Appetit auf ein Stück Sachertorte vergangen und ich fand es auch nicht angemessen, dass ein relativ normaler Spielplatz, wie das Labyrinthikon in Schönbrunn, Eintritt kostet.

Rund um Schönbrunn und die Innenstadt sind die Straßen zudem überschemmt von Touristen aus aller Welt. Pferdekutschen, Sisi-Flair, Barockschlösser und verkleidete Mozart-Statisten mit gepuderter Perücke finden jedoch ganz besonderen Anklang bei Asiaten und Amerikanern. Mir war das ehrlich gesagt, fast schon etwas sehr aufgesetzt und zuviel des Guten.

Beim Bummel durch den Spittelberg und das Museumsquartier habe ich jedoch bemerkt, das Wien auch anders kann. Ich mag es halt etwas alternativer und entdecke auch immer gerne die stillen, lauschigen und unaufdringlichen Ecken einer Stadt. Vielleicht muß ich also nochmal bei normalen Temperaturen wiederkommen und das normale und vielleicht sogar etwas schrabbelige Wien, abseits der extremen Touristenpfade, entdecken.

Ein Tipp zur An- und Abreise: Wirklich lohnenswert ist der etwas teurere City Airport Train (CAT), der in 16 Minuten vom Flughafen in die Innenstadt fährt. Auf der Rückreise kann man die gratis Gepäckfächer des CAT nutzen und auch direkt am Bahnhof Wien Mitte sein Gepäck einchecken. Gerade wenn man erst abends fliegt und noch den ganzen Tag in Wien unterwegs ist, ist das sehr hilfreich und praktisch.

Weitere Tipps zu Wien findet ihr bei meinen Familienreisebloggerkollegen: 

Family4travel: Wien mit Kindern – So war´s, ungeschminkt und herrlich

FamilyEscapes: Wien mit Kindern: Sieben Dinge, die ihr unbedingt tun müsst!

Hier findet Ihr weitere Reiseinspirationen für Österreich:

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6 comments

Stefanie 7. November 2018 - 21:13

Hach ja, Wien. Wir fanden es toll damals, ich habe unsere Tage dort in superschöner Erinnerung. Auch, weil irgendwie an jeder Ecke für die Kids was geboten war. Wenn ich deinen Bericht lese, merke ich, dass wir aber eine ganze Menge nicht gesehen haben. Vielleicht sollte ich die Stadt gleich nochmal auf die Bucketlist setzen? Danke dir für den Link! Liebe Grüße Stefanie

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nadine 14. November 2018 - 18:27

Liebe Stefanie, da ihr alle Drei hier ja schwer begeistert gewesen seid, habe ich das scheinbar nur anders empfunden. Ich fand Wien echt superhübsch, aber mir war der ganze Pomp und Protz echt zuviel. Vielleicht haben wir deshalb auch versucht diese Ecken eher zu meiden und die normaleren Orte gesucht. Die haben mir eindeutig so viel besser gefallen. GlG, Nadine

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Lena 8. November 2018 - 10:02

Ich hätt’s ja gut gefunden, wenn du die Gesichter der Pferde auch verpixelt hättest, so als Statement. 😀 Ansonsten wunderschöne Fotos, die mir echt noch mal Lust auf Wien machen! Das Schmetterlingshaus und das Palmenhaus sind der Hammer, aber der Eintritt natürlich auch. Ich hab Wien gar nicht mehr als so exorbitant teuer in Erinnerung (in der Beziehung hat mich bloß Barcelona traumatisiert). Aber wir haben auch einen Tag komplett im Museum verbracht und hatten ein paar Kooperationen. Das ist dann schon die Gefahr als „professioneller Reiseblogger“, dass einem (also mir) da die Relation entgleitet, wenn man es nicht selbst bezahlen muss. Trotzdem, ich hätt jetzt echt Bock, in den Zug zu steigen und nach Wien zu fahren!

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nadine 14. November 2018 - 18:32

Liebe Lena, teuer ist natürlich immer Ansichtssache, aber wenn ich für jeden Spielplatz und Park Eintritt zahlen muß und mit minimum 20 € dabei bin, dann läppert sich das halt rasend schnell. Und wir haben uns schon einiges verkniffen. London fand ich da z.B. echt viel einfacher. Da sind die Eintritte in die Museen und Parks frei und auch so, gibt es soviel zu gucken, das man gar nicht unbedingt das Bedürfnis hat in Madame Tussaud oder ähnliches zu rennen. Aber wie gesagt….. vielleicht muß ich einfach irgendwann nochmal hin und uns war einfach viiieeel zu heiß. 🙂 LG, Nadine

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Ines | Viermal Fernweh 9. November 2018 - 12:19

Ich war zweimal und Wien und würde glatt nochmal hinfahren. Dein Bericht und vor allem die Fotos machen richtig Lust dazu. Meine Tochter wünscht sich eine Reise nach Wien ganz doll. Deine Bilder darf ich ihr garnicht zeigen, sonst muss ich gleich fürs nächste Wochenende Flüge buchen. Die Sachertorte haben wir uns beim letzten Mal auch geklemmt. Liebe Grüße, Ines

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Wien mit Kindern: Kurztrip in die lebenswerteste Stadt der Welt | weltwunderer 22. Januar 2020 - 10:40

[…] hat das alternative Wien in der Hochsommerhitze […]

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