Wir Rheinländer:innen sind in Punkto Schnee ja leider immer extrem unterversorgt und fristen daher ein trauriges Winter-Dasein. Der Winter in der Kölner Bucht bedeutet in der Regel nasskalte 4-8 Grad und graue Tristesse. Kein Wunder, dass wir spätestens im Februar alle ausflippen, uns Pappnasen aufsetzen und hemmungslos betrinken. Das hält man ja im Kopf nicht aus ;).
Wenn der Schnee also nicht zu uns kommen will, fahren wir ihm ein- bis zweimal im Jahr hinterher. Und dafür fahren wir dann in der Regel in die nahe gelegene Eifel. Auch hier ist Schnee nicht immer Programm. Aber sobald die Wettervorhersage drei Flocken für die Region vorhersagt, lassen wir alles stehen und liegen und machen uns auf den Weg für ein wenig Winteraction. In diesem Beitrag (vom Winter 2017) findet Ihr nun also meine Wintertipps für die Eifel bzw. 6 tolle Ausflugsziele für Familien.
Wintertipps für die Eifel:
6 tolle Ausflugsziele für Familien
#1 Rodeln am Michelsberg
Hügel zum Rodeln gibt es in der Eifel natürlich jede Menge. Allerdings will man ja auch nicht einfach über die Kuhweide eines Bauern brettern. Daher bietet sich der frei zugängliche Michelsberg, in der Nähe von Bad Münstereifel, optimal an. Dieser Tipp hat sich in den letzten Jahren ziemlich herumgesprochen, daher fährt am Wochenende das halbe Rheinland dorthin. D.h. Es wird voll und man bekommt mitunter auch keinen Parkplatz mehr.
Fahrt daher lieber so früh oder spät wie möglich am Tag dorthin. Parken könnt Ihr direkt auf dem Waldparkplatz auf dem Michelsberg. Von dort aus sind es nur ein paar hundert Meter zum Rodelhügel, von dem ihr einen grandiosen Weitblick über die schneebedeckte Landschaft der Eifel habt. Danach auf der selbstgebauten Schneecouch Kekse essen und heißen Tee aus der Thermoskanne trinken – Herrlich!
#2 Schneewanderung zur St. Michaelskapelle
Wenn Ihr schon mal da seid, könnt Ihr direkt noch den Michelsberg umrunden und zur alten St. Michaelskapelle laufen, die um 1500 erbaut wurde. Ihr habt zu allen Seiten eine tolle Rundumsicht und schaut von den Hügeln der Kalkeifel über die Wälder des Nationalparks Eifel bis zu den Mooren des Hohen Venns.
Der Michelsberg wurde schon von den Römern als strategisch günstig gelegener Aussichtspunkt genutzt und diente später den Franken als heidnische Kultstätte. Die Wanderung ist natürlich zu jeder Jahreszeit schön, in tief verschneiter Winterlandschaft aber natürlich besonders bezaubernd.
#3 Der Wasserfall oder auch Eisfall Dreimühlen
Ein weiterer Ausflugstipp in der Nähe von Bad Münstereifel ist der Wasserfall Dreimühlen bei Nohn. Er ist durch Ablagerungen von drei stark carbonhaltigen Zuflüssen des Ahbaches entstanden und von Moos überwuchert. Wegen seiner Besonderheit wurde er zum Naturdenkmal der Eifel erklärt. Gerade bei starkem Frost ist ein Besuch besonders lohnenswert, da die gefrorenen Eiszapfen auf dem moosgrünen Untergrund ein imposantes Naturschauspiel bieten.
Einen Eisfall vermutet man vielleicht in Österreich oder der Schweiz, aber nicht unbedingt in unseren Breitengraden. Als wir da waren, hatte es kurz zuvor Blitzeis gegeben und nachts fielen die Temperaturen auf minus 15 Grad. Der Eisfall war daher besonders hübsch anzuschauen. Die Strecke bis zum Wasserfall war allerdings auch eine einzige Rutschpartie.
#4 Der Weihnachtsmarkt an der Kakushöhle
Einmal im Jahr findet direkt am ersten Dezemberwochenende ein kleiner Weihnachtsmarkt direkt vor der beeindruckenden Kulisse der Kakushöhle, nahe Mechernich statt. Es gibt ca. 20 Buden und die Preise sind wirklich sehr moderat, was wir sehr sympathisch fanden (Glühwein 2 €, Waffeln 1,50 €). Stand 2017.
Bei Einbruch der Dunkelheit werden die Felsformationen in ein stimmungsvolles Licht getaucht und es gibt Fackeln, romantische Feuerstellen und einen kleinen Weihnachts-Chor. Sonntagnachmittags gibt es zudem eine Nikolausfeier mit kleinen Geschenken für die Kinder. Beginn ist am Samstag um 14.00 Uhr, Sonntags um 11.00 Uhr.
Gut zu wissen: Je später der Tag, desto voller wird es und die komplette Landstraße ist von beiden Seiten zugeparkt. Daher besser früher als später kommen.
#5 Erkundung der Kakushöhle
Auch hier solltet Ihr euch natürlich direkt noch die Kakushöhle anschauen, die zu jeder Jahreszeit einen Besuch wert ist. Die bizarren Karsteinfelsen mit dem Höhlenlabyrinth entstanden vor ca. 300.000 Jahren und gehören zu den bedeutendsten prähistorischen Fundstätten in Europa. Man kann sich ziemlich gut vorstellen, wie die Steinzeitmenschen einst diese Höhle bewohnten und um ihr Feuer herum saßen.
Das Gelände hat diverse, weitläufige Wanderwege und liegt idyllisch zwischen Höhenzügen und Tälern. Außerdem finden sich auch immer wieder Spuren der Römer und Kelten, die hier ebenfalls lebten.
#6 Der wilde Kermeter im Nationalpark Eifel
Der barrierefreie Natur- und Erlebnisraum „Wilder Kermeter“ in der Nähe von Mechernich ist ein schönes Ausflugsziel für eine Winterwanderung mit Kindern. Ein 200 Meter langer Holzweg durch die Waldwildnis und verschiedene interaktive Stationen ermöglichen dem Besucher einen Einblick in das ökologische Herzstück des Nationalparks Eifel. Für Kletterfreudige gibt es auch einen kleinen Abenteuer-Abschnitt, auf dem man über schmale Holzstämme laufen muss. Ein Spaß für Groß und Klein. Kinderwagenschieber und Rollstuhlfahrer können jedoch auch daran vorbeifahren.
Das ca. 6 km lange Wegenetz geht durch Rotbuchen-Mischwälder über den Bergrücken Kermeter bis hin zum Ausblick Hirschley, wo man eine schöne Panoramaaussicht auf den Rursee hat. Ein Rundweg, der mit Kindern in unserem Alter (6 und 10 Jahre) gut machbar war.
Persönlicher Tipp: Wir haben die Wanderung 6 Jahre später nochmal im Sommer gemacht. Auch sehr fein und empfehlenswert. Guckt Ihr hier: Spannende Tipps quer durch den Nationalpark Eifel
Habt Ihr noch weitere Wintertipps für die Eifel für mich? Toll soll auch das Skigebiet Hellenthal sein. Bis dorthin haben wir es allerdings noch nicht geschafft.
Hier findet Ihr weitere Reiseinspirationen für die Eifel:
3 comments
Hach, am Michelsberg war es aber auch einfach klasse. Voll war es, ja, aber durch den breiten und langen Rodelhang habe ich das gar nicht als schlimm empfunden. Allein bei der Parkplatzsuche braucht man Geduld 😉
Gestern waren wir im Bergischen Land. Da wo wir eigentlich hin tollten, sind wir vor lauter Autos gar nicht gekommen. Haben statt dessen einen kleinen Rodelhang gefunden. Auch nett, hätte nur was länger sein können. Dafür konnte ich mit Maya so richtig durch den verschneiten Wald wandern gehen. Solange noch Schnee liegt, gehts auch nächstes WE wieder los 🙂
Tolle Bilder und tolle Erlebnisse.
Liebe Grüße
Ja BadMü ist schön. Aber ein paar Kilometer weiter in der Gemeinde Hellenthal findet man wunderbare Rodelhänge und wenige Menschen. Man muss sich nur trauen, die ausgefahrenen Wege zu verlassen. Wer braucht schon einen Rodellift? Wir touren hier jetzt jeden Tag auf Waldwegen mit unseren Langlaufski und fühlen uns wie in Norwegen.
Winterliche Grüße
Monika Liebeler