Dies & Das im Dezember, Januar und Februar

Dunkel-Winter, ein halbes Jahrhundert und Love Is All We Need

by nadine

Eigentlich wäre mir heute nach Feiern zumute……. endlich haben wir diesen unsäglichen Winter hinter uns gebracht und der Frühling steht vor der Tür. Für diese Woche ist strahlender Sonnenschein angesagt, wir haben (nach einer Corona-Infektion beim Jüngsten) das Virus unbeschadet überstanden und sind gerade frisch aus dem traumhaft schönen Innsbruck zurück. Es gibt also jede Menge Gründe dankbar zu sein und die Ankunft des Frühlings mit Tusch, Konfetti und ner Schampus-Dusche zu feiern. Wenn, ja wenn….. wir nun nicht auch noch Krieg in Europa hätten.

Nach diesem Dunkel-Winter hätte ich nicht gedacht, dass es noch so viel schlimmer kommen könnte. Aber schlimmer geht scheinbar immer und das Leben lehrt einen doch immer wieder, dass es anders kommt als man denkt.

Dies & Das im Dezember, Januar und Februar 2022

#1 Dunkel-Winter

Wohin ich auch hörte: alle jammerten über diesen zweiten Corona-Winter, der uns mental sehr viel abverlangt hat. Nach 2 Jahren Pandemie ist der Akku einfach leer und das Virus hat jede Menge Spuren hinterlassen. Auch ich habe diesen Winter als den dunkelsten meines Lebens empfunden. Drei Monate Tristesse, kaum mal Sonnenschein und keine einzige Schneeflocke. Das Leben zog nichtssagend und mit kaum erinnerungswürdigen Ereignissen an uns vorbei und ich hatte ständig das Gefühl, meine wertvolle Lebenszeit zu verschenken. Dazu die galaktischen Inzidenzen, die ständigen Bad News, die Spaltung unserer Gesellschaft, private Sorgen und am Ende auch noch Krieg. Es ist einfach genug! Aber ich befürchte, nach unseren persönlichen Befindlichkeiten fragt das Leben nicht.

#2 Corona in da House

Nachdem wir uns zwei Jahre tapfer geschlagen haben, hat uns das Virus am Zenit dann doch noch getroffen. Natürlich hat es sich der Jüngste im Hause in der Schule eingefangen, aber wie die meisten Kinder, hatte auch er kaum Symptome. Kurz nach der Positiv-Testung war er schon wieder topfit und turnte durchs Haus. Abstand halten war da kaum machbar und daher zitterten wir die ganze Zeit vor einer Ansteckung. Zumal für mich ein besonderer Tag und eine Reise anstand. Tatsächlich haben der Teen und wir Großen uns dann aber nicht angesteckt.

Ob es am Booster oder an unbekannten Gegebenheiten lag, werden wir wohl nie erfahren. Aber ich war unendlich dankbar. Denn wie eine Familien-Ansteckung mit mehrwöchiger Quarantäne aussehen kann, habe ich bei meiner Co-Autorin Petra mitbekommen. Kaum war einer gesund, fing der Nächste an. Braucht also kein Mensch.

#3 Krieg in Europa

In den letzten Jahren habe ich mir viele Gedanken um die Pandemie und die Klimakrise gemacht und wie unser aller Leben wohl zukünftig aussehen wird. Da wir eigentlich schon genug existenzielle Probleme haben, wäre ich also nie auf die Idiotie eines Krieges in Europa gekommen.  Als ich morgens im Radio davon erfuhr, brach ich erstmal in Tränen aus. Ich war erschüttert, gelähmt und verängstigt. Was wenn dies ein Flächenbrand wird? Hat die Menschheit denn gar nichts gelernt? Aber wieder mal zeigt sich, dass ein einziger Mensch eine ganze Welt in den Abgrund stoßen kann.

Nach ein paar Tagen Abstand in Österreich, habe ich ein wenig mentale Kraft zurückerlangen können. Und die sagt mir nun störrisch: „Fuck you, P. ! Dann friss und erstick daran.“

Aber Liebe ist immer stärker als Hass. Ja, vielleicht gewinnt ein schlechter Mensch einen Krieg und erschüttert den ganzen Planeten. Diese Welt ist leider nicht gut und wird es wohl auch nie werden. Aber die meisten Menschen haben das Herz am rechten Fleck und wir werden für Frieden, Freiheit & Liebe protestieren. Ob nun mit der Pappnase auf der Straße oder im stillen Kämmerlein vor dem PC. Jeder Jeck ist halt anders. Mein größtes Mitgefühl gilt den Ukrainern und ich verbeuge mich zutiefst vor ihrem Mut der Verzweiflung.

Hier ein paar seriöse Hilfsstellen, die jede Spende gerade mehr als gut gebrauchen können:

Diakonie Katastrophenhilfe
Uno Flüchtlingshilfe
Ärzte ohne Grenzen
Caritas
SOS Kinderdörfer

#4 And just like that….. ein halbes Jahrhundert

Wie ich schon auf Instagram anmerkte, erspare ich es euch, über die Tücken des Älterwerdens zu fabulieren ;). Denn 50 ist definitiv ein Alter, in dem es anfängt zu zwicken und zu zwacken und man sich an manchen Tagen nicht mehr im Spiegel erkennt. Außerdem erschreckt man sich, wenn man feststellt, dass Twens Deine Kinder sein könnten und man den Gedankengängen der Post Millenials mitunter nicht mehr folgen kann. Irgendwann ist man halt nicht mehr jung, selbst wenn man sich im Herzen immer noch wie 35 fühlt.

Da jung sterben aber nie eine Option war, bin ich einfach nur dankbar, dass ich 50 Sommer in Frieden und Freiheit erleben durfte. Das ist ein unglaubliches Privileg, dass viele Menschen auf dieser Welt nie hatten.

#5 Meine Energie-Tanke

Wenn ich in den letzten Tagen eins mal wieder festgestellt habe, dann das Reisen einfach meine Energie-Tanke ist. Kaum habe ich die Haustür verlassen, lasse ich mehr oder weniger meine Sorgen zurück. So erging es mir auch gerade im wunderschönen Innsbruck, wo wir die Karnevalstage verbracht haben.

In den letzten zwei Jahren habe ich oft versucht mich damit zu arrangieren, dass ich nur noch selten unterwegs sein kann. Mit dem Ergebnis, dass ich mich wie ein Tiger im Käfig fühlte und immer unzufriedener wurde. Es hilft mir ständig durch die Natur zu rennen, täglich zu meditieren, für die kleinsten Dinge dankbar zu sein oder in zig seichte Folgen von Downtown Abbey abzutauchen ;). Außerdem haben mir die Bücher und Youtube-Videos von Dr. Eva Wlodarek immer sehr viel positiven Input vermittelt. Aber wirklich glücklich bin ich nur, wenn ich unsere eigentlich wunderschöne Welt entdecken kann.

Liebe Leser:innen meines Blogs! Wie geht es euch in diesen schwierigen Zeiten? Ich schenke jedem Einzelnen von euch, als Zeichen meiner Dankbarkeit und Wertschätzung, ein ♥, ein Lächeln und ein kölsches Bützchen! Denn Love Is All We Need!

 

 

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6 comments

Andrea 1. März 2022 - 17:35

Liebe Nadine. I feel you so much.
Mir ging es fast genau so wie dir in jeglicher Form in diesem Winter. Außer dass ich mich an die 50 schon ein paar Tage/Jahre länger gewöhnen konnte ?. Ich bin heute Morgen aufgewacht und habe mich so gefreut, dass wir endlich März haben ??. Niemals habe ich den Frühling mehr herbeigesehnt als dieses Jahr.
Ich bin auch meist am Glücklichsten, wenn ich unsere Gegend hier verlassen kann und reisen darf und ich hoffe, dass wir alle reichlich Gelegenheit dazu haben werden in diesem Jahr. Hier ist schon so einiges gebucht.
Und ja, love is all we need um diesen ganzen Wahnsinn hoffentlich bald zu überstehen
??❤️. Hoffe es klappt bald nochmal auf einen gemeinsamen ☕️. Herzliche Grüße aus der Nachbarschaft ?

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nadine 3. März 2022 - 15:02

Liebe Andrea! Zum Glück gibt der frühe Frühling gerade alles um ein wenig unsere Laune aufzuhellen. Speichern wir mal besser jeden Marmeladenglasmoment ab und sammeln Kräfte. Wer weiß schon was da noch kommt? Zuviele Gedanken darf man sich aber auch nicht machen und die Hoffnung möglichst nicht verlieren. Das Leben ist und bleibt halt eine emotionale Achterbahnfahrt. Und ja, gerne demnächst ein Käffchen in der Sonne. Freu mich drauf. 🙂 GlG; Nadine

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Marianna 2. März 2022 - 15:24

Liebe Nadine! Reisen hält scheinbar jung, denn Du siehst never ever nach einem halben Jahrhundert aus. 🙂 Ich wünsche Dir nachträglich nur das Beste und dass die zweite Hälfte genauso friedlich sein wird, wie die erste. Was Anderes mag ich mir gerade gar nicht vorstellen. Ja, der Winter war hart und ich hatte mich auch so sehr auf den Frühling gefreut. Dass dieser nun so ganz anders wird, als wir alle vermutet hätten, ist gerade schwer zu ertragen. Aber die Hoffnung stirbt bekanntlich zuletzt. LG, Marianna

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nadine 8. März 2022 - 9:06

Liebe Marianna, wie lieb…… von ♥ danke! Und ja, das wünsche ich uns allen auch so sehr. Frieden, Freiheit und Gesundheit und die Einsicht, dass wir unser Zuhause nur noch retten können, wenn wir endlich ins Handeln kommen. Und jetzt genießen wir erstmal den lang ersehnten Frühling. Ich sende Dir ganz viel Sonnenschein, Nadine

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Marie 6. März 2022 - 17:36

Liebe Nadine,
mir geht es ähnlich wie dir. Und irgendwie habe ich eine ähnliche Lebenskurve wie du. 2 Söhne im ca.-Alter wie deine, diese Reiselust seitdem ich denken kann. Mich hat es in den letzten 2,5 Jahren alle Reisepläne zerbröselt, sobald ich sie ausgesprochen hatte. Erst Klima-Verantwortung, dann Insolvenz vom Arbeitgeber, dann Pandemie, mehr Pandemie und jetzt der Krieg. Mein Plan, meine beste Freundin nach 7 Jahren in Toronto zu besuchen ist damit dahin, denn ich kann nicht meine Familie in Europa lassen, während ich durch New Brunswick toure.
Und während ich mich fühle wie ein völlig vertrocknetes Blümchen, tut mir dein Text so gut. Deine Sätze treffen bei mir in ein Gefühlsvakuum und füllen es mit Mut und Hoffnung. Danke!
Marie

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nadine 8. März 2022 - 9:04

Liebe Marie, ja….. nach vertrocknetem Blümchen fühle ich mich auch. Aber wie man ja gerade sieht, geht es immer noch viel schlimmer. Wir haben ein warmes Zuhause, sind gesund und haben was zu Essen. Da wird man ganz bescheiden und dankbar. Hat ja nie jemand behauptet, dass das Leben einfach ist und wir für immer in unserer Wohlfühlblase leben werden. Aber es geht immer weiter und ich hoffe jetzt einfach mal, dass die Intelligenz und das Mitgefühl siegen werden. Jeden Tag auf das Wesentliche besinnen, akzeptieren was gerade ist und weniger in der Zukunft oder Vergangenheit leben. Auch ich muß das trainieren, aber zusammen sind wir weniger allein. 🙂 GlG, Nadine

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