Kennt Ihr Katja schon? Jeder der gerade eine Hochzeit plant und dazu Inspirationen im Netz sucht, ist sicher schon mal auf ihren bezaubernden Blog fräulein-k-sagt-ja gestossen. Ähm und damit es nicht zu Missverständnissen kommt: ich plane gerade keine Hochzeit ;). Ich bin aber per Zufall über den dazugehörigen Instagram-Account auf Ihren Zweitblog Anton´s ganze Welt gestossen. Und der hat mich sofort gefesselt. Denn Katja liebt das Reisen und ist mit Ihren Lieben immer wieder gerne in der Weltgeschichte unterwegs. In der ersten Elternzeit ging es nach Neuseeland und Australien, in der zweiten nach Mexico, Florida und in die Karibik. Finde ich grandios und daher war schnell klar, daß ich sie mal direkt auf ein friendstravel-Interview festnageln musste.
Liebe Katja, erzähl mal. Wie sahen Eure Reisen vor Euren Kindern aus?
Wir sind eigentlich immer individuell gereist, haben uns Ziele gesucht und alles selbst gebucht. Dann den Rucksack gepackt und los. Oder mit nem Mietwagen eine Rundtour gemacht, das mochten wir auch sehr gerne. Ich erinnere mich an unsere Hochzeitsreise in Kanadas Westen…
Jetzt mal Butter bei die Fische. Wie haben sich Euer Reiseverhalten und die Ziele aufgrund der Kinder verändert?
Unser Reiseverhalten an sich haben wir weitestgehend beibehalten. Auch heute suchen wir Ziele, die uns gefallen, aber auch für die Kinder geeignet sind. Da findest sich ja meist schon ein guter Kompromiss. Allerdings reisen wir sehr viel langsamer. Man kennt das ja… Bis alles angezogen und versorgt sind ists schon spät bis man morgens los kommt. Dann Pausen, Essen und so weiter. Da geht der Tag schnell vorüber und man kommt scheinbar nicht vom Fleck.
Welche Art des Reisens mögt Ihr am Liebsten? Berge oder Meer? Relaxen oder Exploring? Und worauf steht Ihr gar nicht?
Ich glaube ne gute Mischung machts aus. Wir sind gerne unterwegs, schauen uns ‚Fremdes‘ an. Das hat nachhaltig betrachtet den längsten Erholungswert, weil es uns auf neue Gedanken bringt und den Kopf frei macht. Aber so ein paar Tage zum Relaxen am Wasser mögen wir auch gerne. Nur zwei Wochen an der selben Stelle rumliegen kann ich mir nicht mehr so gut vorstellen, da hätte ich das Gefühl etwas schönes nicht zu erleben.
Die Berge kenne ich zumindest nur im Winter. Wir snowboarden beide und so kam es uns nie in den Sinn im Sommer in die Berge zu fahren. Wobei – wir waren mal ein paar Tage in Südtirol, das war auch sehr schön im September. Wer weiß, vielleicht wäre das auch mal ne Alternative. Oft gibts da ja so schöne Hotels und das Essen ist sensationell.
Hast Du einen weisen Rat damit auf einer Familienreise jeder auf seine Kosten kommt?
Oh ein heißes Thema! Es ist wichtig, dass man von Anfang an überlegt, welche Erwartungen man hat und wie man die erfüllt bekommt bzw. wie realistisch die sind. Als wir dieses Jahr in Florida waren hab ich mir im Vorfeld mal einen Tag für mich gewünscht. Ein bisschen durch Geschäfte bummeln, Schuhe kaufen und dann mit dem Laptop bei Starbucks versinken. Ich habs nicht gemacht. Echt blöd, aber irgendwie war mir die Zeit zusammen doch so viel mehr wert. Hm. Aber ich hätte es tun sollen. Nächstes Mal bestimmt.
Gibt es eine Reise die Dich am Meisten beeindruckt und geprägt hat?
Es gibt zwei: nach dem Studium war ich alleine in Thailand unterwegs und hab endgültig gemerkt, dass ich in Asien nie ankommen werde. Ist einfach nicht meins. Ich liebe das Essen, aber alles andere kommt einfach nicht an mich ran.
Dafür war ich völlig angetan von Südamerika. Die vier Wochen Peru und Bolivien waren unglaublich. Was wir in dieser Zeit alles erlebt haben… Und wie beeindruckend die Landschaft war. Am Ende haben wir in Bolivien ab 4.500 Metern übernachtet und beide die ganze Nacht über phantasiert, wir sind per Anhalter in Argentinien zum Flughafen gefahren, weil unser Taxi eine Panne hatte. Was wir nur genommen haben, weil der Bus nicht vom Fleck kam… Wir sind mit dem Andean Express zum Titicaca See gefahren und haben Machu Picchu ganz früh am Morgen erlebt, haben in Cusco diese unglaublichen Mauern betrachtet und die Death Road mit dem Mountainbike runter gefahren. Ja, das war eine Reise mit ganz vielen tollen Erlebnissen, die noch sehr präsent ist.
Gibt es einen Ort wo Du immer wieder hinfahren könntest?
Ich mag Städte sehr gerne. Sydney zum Beispiel. Die Kombination zwischen Stadt und Natur ist perfekt dort. Es war schön damals mit Anton wieder dort zu sein, ein paar Jahre vorher waren wir erstmals in Australien. Dann als Familien zu den Stellen und Stränden zurück zu kommen, die wir als verliebtes Paar erlebt hatten, war ein tolles Gefühl.
Aber auch Mexico hat uns sehr positiv überrascht. Das Landesinnere, wobei wir nur auf der Yucatan Halbinsel waren, ist noch wunderbar ursprünglich und bunt. Man kann es super mit dem Mietwagen erkunden und wir haben uns nicht einmal unsicher gefühlt.
Könntest Du Dir vorstellen woanders zu leben und wenn ja, wo?
Vorstellen können wir es uns und wir haben auch schon ein paar mal drüber nachgedacht, da Ronald, beruflich gesehen, die Chance dazu hätte und auch schon mal zwei Jahre im Ausland gearbeitet hat. Aber wir werden es vermutlich nicht tun. Wir mögen Deutschland und wir leben gerne hier. Wenn man viel unterwegs ist lernt man den Standard, den wir hier haben, auch zu schätzen.
Familie und Freunde sind uns auch sehr wichtig, unsere Eltern werden nicht jünger und es tut gut auch mal ein bisschen was zurück geben zu können.
In welches Land bzw. an welchen Ort würdest eine Frau Hibbel schicken und warum? 😉
Mach mal ne Kreuzfahrt Frau Hibbel, ehrlich. Als Rucksackreisender im Herzen hätten wir nie gedacht, dass das was für uns wäre. Doch dann haben wir es letztes Jahr einfach mal getestet und ich muss sagen, dass es uns verdammt gut getan hat. Vor allem, wenn man sehr müde und k.o. in den Urlaub startet, ein paar Tage durchhängen und dennoch was sehen will, war das richtig gut. Für die Kinder natürlich auch… Alles aufregend, vieles kindgerecht und hat einfach tierisch Spaß gemacht. Wir werden es sicher wieder tun und wer weiß, vielleicht treffen wir uns dann an der Cocktailbar auf dem obersten Deck, währen die Kinder im Sonnenuntergang Autorennen spielen 🙂
Vielen Dank für das spannende Interview, liebe Katja! Viele Deiner Antworten decken sich mit unserem Reise-Lifestyle. Wobei ich Süd-Ostasien ja liebe und mit Wintersport so gar nix anfangen kann ;). Aber Sydney ist für mich auch eine der schönsten Städte der Welt und ich könnte sofort dort leben. Und nach Deinen Südamerika-Posts ist dieser Teil der Welt auch mal wieder ganz weit nach oben auf meiner Bucket List gerutscht.
Und in der Tat hatte ich bisher arge Zweifel ob so eine Kreufahrt was für mich wäre. Aber bei Dir hört sich das so nett an, daß ich das wohl mal überdenken sollte.
Hei, das ist lustig…..ich sollte eine neue Rubrik einführen: wohin würdet Ihr Frau Hibbel schicken? 😉 Da kommen sicher interessante Ziele bei raus.
2 comments
Schön! Beim Thema Südamerika und Asien geht ich mir gleich! Obschon ich Asien noch nicht mit der Familie erkundet habe: Vielleicht gefällt es meinen Männern dort ja sehr!? Ich finde Katjas Antwort zur Frage „Könntest du woanders leben?“ interessant. Manchmal habe ich das Gefühl. jeder möchte nur flüchten und allen anderen einreden, dass das Leben in der Ferne so zuckersüß ist. Woanders leben auf Zeit vielleicht, aber wer Familie hat (und damit meine ich vor allem Eltern, Geschwister & Co.) und wer sich ein schönes Zuhause geschaffen hat, fährt vielleicht gerne weg, kehrt aber ganz sicher auch gerne in sein Heim zurück. Zumindest geht es mir so!
Schön! Beim Thema Südamerika und Asien geht ich mir gleich! Obschon ich Asien noch nicht mit der Familie erkundet habe: Vielleicht gefällt es meinen Männern dort ja sehr!? Ich finde Katjas Antwort zur Frage „Könntest du woanders leben?“ interessant. Manchmal habe ich das Gefühl. jeder möchte nur flüchten und allen anderen einreden, dass das Leben in der Ferne so zuckersüß ist. Woanders leben auf Zeit vielleicht, aber wer Familie hat (und damit meine ich vor allem Eltern, Geschwister & Co.) und wer sich ein schönes Zuhause geschaffen hat, fährt vielleicht gerne weg, kehrt aber ganz sicher auch gerne in sein Heim zurück. Zumindest geht es mir so!