Bereits bei meinem ersten Besuch in Georgetown auf der Insel Penang im Jahr 1999, habe ich mich Hals über Kopf in die kleine Stadt verknallt. Damals schlenderten wir noch fast allein durch die Gassen der Altstadt, bewunderten die hübschen britischen Kolonialbauten und alten, chinesischen Geschäftshäuser, schlürften Mango Lassi und aßen das beste Indisch aller Zeiten. 19 Jahre später hat sich Penang, wie sehr viele Orte in Asien, extrem verändert. Die Insel gehört zu den beliebtesten Gegenden Malaysias und namhafte große Firmen aus aller Welt, haben sich dort angesiedelt. In der Vorstadt sind unzählige Hochhäuser und moderne Shoppingkomplexe aus dem Boden geschossen und die Altstadt der Hautpstadt Georgetown gehört seit 2008 zum Weltkulturerbe. Nichtsdestotrotz hat Georgetown bisher zum Glück noch nichts von seinem alten Charme eingebüßt.
Georgetown: zwischen Hipster-Kulisse und Tradition
#1 Schmelztiegel an Kulturen:
Georgetown ist, wie ganz Malaysia, ein Schmelztiegel vieler asiatischer Kulturen auf kleinstem Raum. Vom relativ ruhigen, gechillten Chinatown ist man schnell im grell-blinkenden, knallbunten und lauten Little India. Von den alten, traditionellen, hölzernen Clan Jetties fix in einem der supermodernen Shoppingmalls. Es gibt Tempel, Kirchen und Moscheen in allen Variationen. Orte, an denen einem vor lauter Lärm, Gestank und visueller Eindrücke fast die Sinne schwinden, aber auch Ecken voller Stille, Schönheit und Anmut.
#2 Stylishe Unterkünfte:
Georgetown hat eine grandiose Auswahl an stylishen Unterkünften. Wir haben 3 Nächte in einem airbnb eines modernen Hochhauses direkt an der Promenade, ca. 4 km außerhalb des Zentrums gewohnt. Wären wir ohne Kinder gereist, hätte ich mich auf jeden Fall in der Altstadt in einem der wunderschönen, chinesischen Häuser einquartiert. Mit den Kindern war uns ein Pool wichtiger, denn es war klar, dass die Jungs an einem reinen Städtetrip sonst wenig Freude gehabt hätten. Unser geräumiges airbnb mit 2 Schlafzimmern, 2 Bädern, Küche und Wohnraum kam dafür mit einer gigantischen Aussicht auf die Straße von Malakka sowie einem kleinen Infinity Pool auf dem Dach.
Wäre nicht der unfassbare Lärm zu jeder Tages- und Nachtzeit auch noch im 13. Stock zu hören gewesen, könnte ich euch dieses Loft ans Herz legen, denn wir haben recht komfortabel gewohnt. Aufgrund der Pubs, Restaurants und Cafes in der angrenzenden Mall lief jedoch bis 3 Uhr nachts laute Musik und morgens um 7 Uhr startete dann laut dröhenendes Entertainment in Form von Aerobic-Mitmachkursen. Unsere Nächte waren daher leider extremst kurz und wir mussten feststellen, dass Asiaten scheinbar ein anderes Verhältnis zu Ruhe und Schlaf haben.
Ansonsten buchen wir jedoch sehr häufig über airbnb und haben fast immer positive Erfahrungen gemacht. Es gibt unglaublich viele tolle airbnb Unterkünfte in Malaysia, aber ich kann immer nur wieder dazu raten, sich die Bewertungen der Gäste gut durchzulesen. Gerade Asiaten kritisieren sehr ungern, daher sind negative Punkte nicht immer sofort herauszulesen. Falls ihr ebenfalls eine Unterkunft über airbnb buchen möchtet, würde ich mich freuen, wenn ihr dies über meinen airbnb-Einladungslink* macht. Für euch fallen keinerlei Kosten an, aber ich bekomme eine kleine Provision auf mein Reiseguthaben und ihr einen Rabatt von bis zu 25 € auf eure erste Buchung.
#3 Streetart:
In Malaysia ist in den letzten Jahren sehr viel Streetart entstanden. Ob Ipoh, Melakka oder Georgetown….. diese Kunst gibt den alten, traditionsreichen Städten ein ganz besonderes Flair. Hauswände und Gebäude, die schon kurz vorm Verfall stehen, werden nach und nach bemalt und zack… hat man ein touristisches Highlight. Ob das nun ursprünglich so gewollt war, sei mal dahingestellt. Fakt ist jedoch, dass die Streetart extrem gut ankommt. Auch wir waren begeistert und konnten uns dem Hype nicht entziehen. Tatsächlich soll der litauische Künstler Ernest Zacharevic, der 2012 mit seiner Kunst die Straßen Georgetowns verschönerte, aber gar nicht mal so angetan vom entstanden Instagram-Hype um seine Kunst sein. Gerade in den frühen Abenstunden muß man z.T. Schlange stehen, um ein Bild von einem der Murals machen zu können.
#4 Hipsterflair:
In die alten kolonialen und chinesischen Gebäude sind in den letzten 20 Jahren unzählige coole Cafes, Restaurants, Shops, Boutiquehotels und Ateliers gezogen. Georgetown scheint dieser Tage „the place to be“ zu sein und verströmt wahrlich ein bißchen Hipsterflair. Wir überlegten glatt, ob wir uns nicht spontan auch so ein wunderschönes Altstadthäuschen kaufen sollten. Aber auch die sind mittlerweile fast unbezahlbar geworden. Die liebe Stephanie vom Blog Freileben, ist vor einiger Zeit mit ihrem Sohn nach Penang gezogen ist und wir konnten ihren Schritt gut verstehen. Das Leben dort scheint wirklich sehr angenehm zu sein. Mit Stephanie trafen wir uns auch einen Abend, aßen zusammen in einem der megagünstigen indischen „Restaurants“ und quatschten über das unterschiedliche Leben in Malaysia und Deutschland.
#5 Food Mekka:
Wie fast überall an Malaysia´s Westküste kann man in Georgetown fantastisch essen und wir haben gefühlt auch kaum was anderes gemacht. An jeder Ecke duftet es und locken verrückt aussehende Gerichte. Gerade abends, wenn unzählige Buden und Wägelchen ihr Streetfood anbieten, möchte man sich am Liebsten einmal quer durchschlemmen. Zudem ist Malaysia für uns Europäer immer noch ziemlich günstig. Zu Viert haben wir oft nur 10-12 € für eine ganze Mahlzeit mit Getränken ausgegeben.
Ich muß gestehen, dass ich echt überlegt habe, ob ich überhaupt noch über Georgetown schreiben kann. Natürlich kursieren im Internet bereits zig Blogberichte über die Insel, aber ich glaube auch, dass Penang nicht noch mehr Promotion benötigt. Gerade asiatische Touristen sind dort bereits zahlreich vertreten und ich finde, man muß die wunderhübsche Stadt glatt vor weiteren Touristenmassen schützen. Ich kenne ja bereits den gravieren Unterschied zwischen 1999 und 2018. Noch kann man hier vielleicht nicht von Overtourism sprechen, aber gerade wenn der Instagram-Tourismus noch zunimmt, wird die Stadt sicher nicht mehr gemütlich und chillig sein.
Seid ihr schon mal in Georgetown gewesen und wie hat es euch gefallen?
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5 Comments
Georgetown hat es mir auch auf den ersten Blick angetan. Ich hätte gern nochmal mehr Zeit für die Stadt und die Insel!
Liebe Grüße
Gela
Toller Bericht und Fotos! Ich war vor ca. 7 Jahren in Penang, allerdings nur kurz und anscheinend war die Stadt da auch noch nicht vom Hype erfasst…
Liebe Stefanie, naja, es ist schon recht busy, aber ich habe den Eindruck es sind mehr asiatische Touristen unterwegs. Außerdem waren wir im Oktober dort. Ist jetzt auch nicht gerade High Season. Wer weiß wie es in der Trockenzeit ist? Aber noch, hat sich Georgetown seinen Charme tatsächlich noch bewahrt. LG nach China, Nadine
Die Fotos, wo deine Kinder mit den Wandmalereien zusammenschmelzen sind echt toll geworden.
LG
Tolle Fotos und klasse geschriebener Bericht, danke dir! Die Kinder wollen halt auch einfach raus! Den ganzen Tag im Hotelzimmer von irgend einem Wellness Boutique Hotel zu verbringen ist einfach nichts.
Liebe Grüsse,
Penny