Frankreich ist wahrlich gesegnet mit malerischen Ortschaften. Einige ganz besondere Perlen liegen jedoch im Elsass an der Grenze zu Deutschland. Das märchenhafte Colmar und seine umliegenden Dörfer sind so schön, dass sie sogar Disney zu seiner Version von „Die Schöne und das Biest“ inspiriert haben sollen.
Wir waren in den Osterferien eine Woche im Elsass und hatten genügend Zeit, uns die schönsten Orte anzuschauen und auch einen Abstecher in die Vogesen zu machen. Der Frühling, wenn alles grünt und blüht, eignet sich wirklich hervorragend, um in das wunderschöne Elsass zu reisen. Aber wahrscheinlich hat dort jede Jahreszeit ihren ganz besonderen Zauber. Heute verrate ich euch mal 7 märchenhafte Orte, die man unbedingt gesehen haben sollte.
Das Elsass in Frankreich:
7 märchenhafte Orte, die man gesehen haben sollte
#1 Colmar
Colmar liegt 20 km von der deutschen Grenze entfernt direkt an der Elsässischen Weinstraße, die für ihren Riesling und Gewürztraminer bekannt ist. Sie ist die drittgrößte Stadt des Elsass und hat nur knapp 70.000 Einwohner. Trotzdem wirkt sie viel größer mit ihren zahllosen schönen Fachwerkhäusern, verwinkelten Gassen und romantischen Kanälen. Hinter jeder Ecke wartet ein neues Ah und Oh und überall gibt es etwas zu entdecken.
Das Flüsschen Lauch hat die Stadt stark geprägt und das Viertel „Petite Venise“ entstehen lassen. Hier reihen sich bunte Fachwerkhäuser zu beiden Seiten des Flusses aneinander und man kann das Viertel auch bei einer romantischen Gondelfahrt erkunden. Am „Quai de la Poissonerie“ (Fischerkai) lagerten früher die Fischer ihren Fang und verkauften ihn auf dem Fischmarkt. Gleich daneben befindet sich die hübsche Markthalle, in der regionale und typisch elsässische Produkte angeboten werden, und auch das angrenzende Gerberviertel mit seinen hohen Fachwerkhäusern ist eine Augenweide.
Colmar hat wirklich unzählige historische Gebäude, wie z.B. das Maison Pfister oder das Maison des Têtes. Lasst euch einfach durch die Stadt treiben und genießt die Kulisse, die einem Grimmschen Märchen entsprungen zu sein scheint.
In Colmar steht übrigens auch eine 12 Meter hohe Nachbildung der New Yorker Freiheitsstatue. Da ihr Erfinder, der Künstler Auguste Bartholdi (1834-1904), aus Colmar stammt, wurde sie ihm zu Ehren errichtet. Wir haben sie verpasst, aber sie steht an der Rte de Strasbourg.
Gut zu wissen: An Ostern findet in Colmar ein großer Ostermarkt statt und die Stadt ist wirklich österlich herausgeputzt. Überall findet man Osterkörbe mit Häschen, Hühnern, bunten Eiern und Bändern. Allerdings ist die Stadt dann auch extrem voll. Man sollte also unbedingt versuchen, möglichst früh am Tag anzureisen oder den Besuch auf einen Wochentag zu legen.
#2 Riquewihr
Riquewihr ist ein mittelalterliches Dorf mit ca. 1200 Einwohnern und liegt direkt an der Weinstraße. Es trägt die Auszeichnung „Die schönsten Dörfer Frankreichs“ und so ist es nicht verwunderlich, dass sich Touristenmassen durch die Altstadt schieben.
Neben zahlreichen Souvenirläden, Boutiquen und Restaurants laden auch Weinstuben zu Weinproben und Besichtigungen ihrer Weinkeller ein. Blumenschmuck gibt es übrigens das ganze Jahr über, aber zu Ostern und Weihnachten wird wirklich alles dekoriert, was nicht niet- und nagelfest ist ;).
#3 Kaysersberg
Kaysersberg war einst Reichsstadt und besitzt daher auch eine Reichsburg, die über dem Städtchen thront. Heute ist Kaysersberg ein weiterer beliebter touristischer Anziehungspunkt an der elsässischen Weinstraße, durch dessen Zentrum das Flüsschen Weiss fließt. Die hübschen Häuserfassaden sind mit Blumenkästen geschmückt und auf den kleinen Plätzen laden zahlreiche Cafés und Lokale dazu ein, bei einem Gläschen Wein zu verweilen und die Leute zu beobachten.
Gut zu wissen: Kaysersberg ist die Geburtsstadt von Albert Schweitzer und das Museum des Friedensnobelpreisträgers von 1952 befindet sich im Herzen der Stadt.
#4 Écomusée d’Alsace
Das Ecomusée d’Alsace liegt in Ungersheim zwischen Mulhouse und Colmar und ist das größte lebendige Freilichtmuseum Frankreichs. Es ist wie ein elsässisches Dorf zu Beginn des 20. Jahrhunderts aufgebaut und zeigt sehr anschaulich, wie die Menschen damals gelebt haben.
Das Museum besteht aus ca. 75 verschiedenen Gebäuden und ist auf jeden Fall einen Besuch wert. Vom Turm aus hat man einen fantastischen Blick über das Museumsdorf, das so idyllisch ist, dass sich auf jedem Hausdach Storchenpaare zum Brüten niedergelassen haben. Es lässt das ländliche Erbe wieder aufleben und bringt den Besuchern das traditionelle Leben im Elsass durch tägliche Animationen und Veranstaltungen näher.
#5 Eguisheim
Auch das mittelalterliche Eguisheim trägt den Titel „Schönstes Dorf Frankreichs“ und erinnerte mich mit seinen verwunschenen Gassen und hutzeligen Häuschen manchmal an Harry Potters Winkelgasse. Das charmante Örtchen hat sich in den letzten Jahren daher zum Insta-Spot des Elsass entwickelt und so ist es kein Wunder, dass sich unzählige Touristen durch die engen Gassen schieben.
In der Weihnachtszeit findet in Eguisheim ein Weihnachtsmarkt statt, der mit Sicherheit so kitschig-schön ist, dass er sich auch als Kulisse für einen Roman von Charles Dickens eignen würde.
Gut zu wissen: So mancher Anwohner ist verständlicherweise nicht begeistert von dem Touristenansturm vor seiner Haustür. Die Vorstellung, dass Influencer auf meiner Fußmatte posieren, fände ich auch nicht so cool. Also Rücksicht nehmen und möglichst leise durch die engen Gassen spazieren.
#6 MAUSA Vauban – Musée d’Art Urbain et du Street Art
Das Mausa Vauban Streetart Museum in der kleinen Stadt Neuf-Brisach ist ein ganz besonderer Ort. Denn mit seiner urbanen und internationalen Straßenkunst fällt es zwischen all den historischen Sehenswürdigkeiten aus dem Rahmen und bietet ein tolles Kontrastprogramm.
Außerdem befindet es sich in den Katakomben einer sternförmigen Festung, die Ende des 17. Jahrhunderts erbaut wurde und fast vollständig erhalten ist. Auf 1200 m2 sind unzählige Werke internationaler Street-Art-Künstler zu sehen, und es kommen ständig neue hinzu. Auch auf dem Außengelände der Festung, das man umrunden kann, befinden sich verschiedene Kunstwerke. Wir fanden es grandios.
Weitere Informationen, Öffnungszeiten und Preise gibt es hier.
#7 Das Château du Haut-Kœnigsbourg
Die prachtvolle Château du Haut-Kœnigsbourg (Hohkönigsburg) bei Sélestat ist mit jährlich rund 500.000 Besuchern die meistbesuchte Burg des Elsass und ein französisches Nationaldenkmal. Die Burg thront in 757 m Höhe auf einem mächtigen Buntsandsteinfelsen am Ostrand der Vogesen und der Blick reicht weit über die Rheinebene bis zum Kaiserstuhl und auf mehrere benachbarte Burgruinen.
Die Hohkönigsburg wurde in der ersten Hälfte des 12. Jahrhunderts von den Herzögen von Lothringen erbaut. Im Laufe der Jahrhunderte und in unzähligen Kriegen wurde sie immer wieder zerstört. Der Architekt Bodo Ebhardt restaurierte Anfang des 20. Jahrhunderts mit großem Aufwand die 9 Meter dicken Mauern, Türme, Zugbrücken, Wohn- und Schlafräume, Waffenkammern, Küche und Säle. Auch Elemente des täglichen Lebens wie Kachelöfen, Latrinen, Spülbecken und Brunnen wurden rekonstruiert, so dass man sich geradezu ins Mittelalter gebeamt fühlt.
Gut zu wissen: Die phantasievolle Rekonstruktion der Burg inspirierte den J.R.R. Tolkien-Illustrator John Howe zu seinen zahlreichen Werken.
ÜBERNACHTUNG:
Wir hatten für 4 Nächte diese gemütliche Ferienwohnung* mit Garten in Bischwihr, die für uns optimale Homebase war, um die Region rund um Colmar zu erkunden. Natürlich gibt es aber auch unzählige tolle Unterkünfte direkt in der Innenstadt.
ESSEN:
In Frankreich isst man gerne und gut, und das gilt natürlich auch für das Elsass. Allerdings sind die elsässischen Spezialitäten deutlich deftiger als die klassische französische Küche. Berge von Wurst, Fleisch, Schinken und Speck stehen auf jedem Speiseplan und das war vor allem für uns Veggies nicht immer so einfach. Aber wir sind da nicht dogmatisch und haben uns irgendwann in unser Schicksal ergeben ;). Spätestens wenn man einen Elsässer Salat bestellt, weiß man, was gemeint ist. Ein Salatblatt, eine Brühwurst und ein Haufen Käsehobel.
Wer Wurst, Flammkuchen, Sauerkraut, Brezeln und Spätzle liebt, kommt hier voll auf seine Kosten. Besonders empfehlenswert ist das Restaurant La Couronne in Scherwiller. Dort gibt es eine große Auswahl an typisch elsässischen Gerichten.
Gut zu wissen: Die Elsässer essen früh zu Mittag, daher sind die Restaurants meist schon um 12.30 Uhr sehr gut besucht. Reservierungen sind daher empfehlenswert.
Seid ihr schon einmal im Elsass gewesen? Wir waren auf jeden Fall total verzaubert von den märchenhaft anmutenden Dörfern und den schmucken Fachwerkhäusern. Ich bin immer wieder überrascht, wie vielfältig Frankreich ist und wie viel es noch zu entdecken gibt. Übrigens ist auch Straßburg unbedingt einen Kurztrip wert.
Bei 2onthego findet Ihr im Übrigen weitere Tipps für Colmar: Colmar Sehenswürdigkeiten: Entdecke die bezaubernde Altstadt
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