Corona Sommerferien 2020

Unsere Reise durch Deutschlands wunderschöne Mitte und mein Fazit

by nadine

Die letzten Wochen war es hier sehr ruhig und das hatte einen guten Grund – wir haben nämlich Sommerferien und waren auf Reisen. Normalerweise läute ich hier jedes Jahr meine obligatorische 6-wöchige Sommerpause ein und rühre den PC nicht an. Aber 2020 ist halt alles anders. So auch unsere Sommerferien, denn statt durch das Baltikum zu tingeln, sind wir durch Deutschlands wunderschöne Mitte gereist. Und weil mich unterwegs so viele Fragen zu unserem Trip erreicht haben, möchte ich unsere Stops hier kurz für euch anteasern. Denn vielleicht wisst ihr ja immer noch nicht, ob ihr diesen Sommer überhaupt verreisen möchtet und wenn doch, wohin.

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Unsere Reise durch Deutschlands wunderschöne Mitte und mein Fazit

Zuallererst kann ich nur sagen, dass es wirklich ganz toll war. Ich wußte natürlich auch vorher schon, dass Deutschland sehr schöne Ecken hat. Ohne Corona hätte ich aber wohl niemals 3 Wochen Ferien dafür verbraten. Deutschland-Urlaube haben wir bis dato immer nur in den Oster- oder Herbstferien gemacht. Da unsere Ferien bereits Ende Juni anfingen und die Reisebeschränkungen erst Mitte Juni gelockert wurden, kam für uns dann aber nichts Anderes in Frage. Ich bin zwar spontan, aber auch nicht so spontan erst 2 Tage vorher zu entscheiden, wo ich unsere 3-wöchigen Sommferien verbringen möchte. Zumal wir für unseren Trip alle Unterkünfte vorgebucht haben.

Da wir an der deutschen Nord- und Ostseeküste sowie in den Alpen einen Touristenansturm vermuteten, entschieden wir uns für die weniger frequentierte Mitte Deutschlands. Und das war in Corona-Zeiten definitiv die richtige Entscheidung. Denn wir hatten sehr viele tolle Spots für uns allein und dadurch war es recht entspannt.

Stop 1: Der Harz

In den Harz und nach Leipzig wollten wir eigentlich schon in den Osterferien fahren und haben das nun endlich nachgeholt. Ausgangspunkt für eine Woche Harz war das kleine Örtchen Sankt Andreasberg, von wo aus wir den Harz erkundet haben. Die Region ist allerdings recht groß, es gibt nur Landstraßen und man muß für 40-50 km locker eine Autostunde einplanen. Wir haben daher einige Highlights verpasst und Wiederkommen ist unbedingt Pflicht. Großartig am Harz fanden wir auf jeden Fall das Skandinavien-Feeling in den Wäldern, die vielen tollen Wanderwege, die so einige Highlights zu bieten haben und die pittoresken Fachwerkörtchen.

Stop 2: Leipzig

Next Stop war die sächsische Stadt Leipzig, die mittlerweile den Ruf hat Berlin, in Punkto Coolness, den Rang abzulaufen. Diesen „Hypezig“ fand ich persönlich etwas übertrieben, aber dennoch ist Leipzig eine tolle Stadt. Die Innenstadt hat uns in Corona-Zeiten zwar etwas gestresst, aber die Szeneviertel der Stadt haben mich sofort gekriegt. Abgeschrabbelte, alternative Ecken gepaart mit Streetart, moderner Architektur, coolen Cafes und Restaurants sowie vielen Grünflächen und Wasser, geben Leipzig definitiv eine gechillte Atmosphäre. Zudem fällt sofort auf, dass in Leipzig Studenten aus aller Welt leben, was der Stadt ein kosmolitisches Flair gibt.

Stop 3: Das Zittauer Gebirge

Das Zittauer Gebirge in Sachsen müssen viele Menschen wohl erstmal auf der Landkarte suchen. Es versteckt sich im „hinterletzten deutschen Eckchen“, das gefühlt schon mehr zu Polen und Tschechien gehört. Ursprünglich hatte ich über einen erneuten Besuch der Sächsischen Schweiz nachgedacht, aber diese Idee (aufgrund des angekündigtes Touristenansturmes) verworfen.

Im Zittauer Gebirge war es dagegen wahrscheinlich herrlich ruhig und wir sind durch nicht minder spektakuläre Felslandschaften gewandert. Zudem konnten wir von unserer Ferienwohnung in 5 Minuten rüber nach Tschechien laufen und mal eben in Polen ein paar leckere Pierogi essen. Ein Essen das meine Kinder, seit unserem Polen Trip 2019, extremst lieben. Spätestens nach einem Tagesausflug in die Böhmische Schweiz in Tschechien habe ich mich dann total in diese Ecke verliebt und dafür verflucht, dass wir durch die Vorbuchungen so unflexibel waren. Denn ich hätte rasend gerne die 3. Woche in Tschechien verbracht.

Im Übrigen gibt es in diesem Drei-Länder-Eck keinerlei Grenzkontrollen und man fährt immer wieder mal, fast unbemerkt, über eine Grenze. Verwirrt haben uns allerdings die fehlende Maskenpflicht und auch Abstand wurde (nach unserem Gefühl) nicht immer gewahrt.

Stop 4: Oberfranken

Auch Oberfranken ist wirklich wunderschön und überzeugt durch wunderschöne Wälder, rollende Wiesen und Felder, spektakuläre Felsen, Burgen sowie wunderschöne alte Städte wie Bamberg. Typisch Bayern sieht die ganze Region aus wie eine Postkarte und alles ist sauber, adrett und ordentlich. Selbst die unzähligen bienenfreundlichen Wildblumen-Wiesen kommen wie aus dem Katalog daher.

Es war eindeutig toll, aber in der 3. Woche hat uns wohl das erste Mal eine gewisse Überdrüssigkeit an Wäldern und Felsen erwischt. Das Wetter war mööp, die Kinder waren des Wanderns müde und ich habe mich manchmal ans Meer gewünscht. Mit Füßen im Sand und ner eisgekühlten Sangria in der Hand. Das Meer war dann aber eindeutig zu weit weg und unsere Reise zuende.

Unser Reise-Fazit im Coronasommer 2020:

War es nun richtig diesen Sommer in Deutschland zu bleiben? Zugegeben, hin und wieder schaute ich doch etwas neidvoll gen Frankreich, Kroatien, Griechenland oder Spanien. Während wir bei strömendem Regen durch Görlitz liefen, aalten sich genug andere Menschen an ausländischen Stränden. Da kam dann bei uns auch schon mal die Frage auf, ob wir nicht übertrieben ängstlich reagiert haben? Ob dem so ist, kann ich nicht wirklich beurteilen. Wenn man die erneut steigenden Corona-Zahlen betrachtet und Diskussionen über Reiserückkehrer aus dem Ausland hört, wohl nicht.

Wir haben uns jedenfalls so gut wie immer sicher gefühlt, mußten nicht all-day-long mit dem Mund-Nase-Schutz herumlaufen und hatten keine Sorge vor gesperrten Grenzen oder wie man im Notfall wieder nach Hause kommt. Für uns kam in diesem Coronasommer jedenfalls, trotz großem Fern- und Meerweh, jedenfalls kein Auslandstrip in Frage. Unser Urlaub in Deutschlands Mitte war wirklich toll und es lohnt sich auf jeden Fall endlich mal unser eigenes Land genauer unter die Lupe zu nehmen.

Ich werde trotzdem nicht zum dauerhaften Deutschland-Urlauber werden und es wird mich auch weiterhin in die Ferne ziehen. Sofern es Corona denn zulässt. Denn um mich wirklich „auf Reisen“ zu fühlen, benötige ich andere Sitten und Gebräuche, kulinarische Highlights die über Schnitzel, Döner und Wurstsalat hinausgehen und tatsächlich auch ein wenig Meer, auch wenn ich nun wirklich nicht gerne am Strand liege.

Wie sehen eure Corona-Sommerferien aus? Reist ihr ins Ausland? Bleibt ihr in Deutschland oder gar ganz Zuhause? In den nächsten Wochen und Monaten werde ich hier auf jeden Fall ausführlicher über unsere Stops berichten, aber falls ihr jetzt schon Fragen habt, dann gerne hier damit.

 

 

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1 comment

Viermal Fernweh 24. Juli 2020 - 8:43

Allesamt tolle Stationen. Das Zittauer Gebirge kenne ich, aber es ist schon eine ganze Weile her und könnte eine Auffrischung vertragen.
Wir sind auch gerade in Deutschland unterwegs und hatten ähnliche Gründe wie Ihr. Auch mir fehlt in diesem Jahr reisetechnisch etwas, aber 2020 ist alles anders und Sicherheit geht vor.
Viele Grüße aus Norddeutschland (nicht von der Küste ?). LG Ines

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