[Ein Beitrag von Co-Autorin Petra]
Der Schwarzwald steht aktuell hoch im Kurs – kein Wunder, denn Urlaub im eigenen Land hat 2020 nochmal einen regelrechten Schub erfahren. Wir alle kennen die Hintergründe. Aber auch schon vorher hat sich die Region im Südwesten zu einem Top-Urlaubsziel gerade für Familien entwickelt.
Das freut mich persönlich umso mehr, denn ich bin in dieser Ecke Deutschlands aufgewachsen. Und immer, wenn ich zu Besuch in der alten Heimat bin, sind auch die Trips durch den Schwarzwald fest gebucht.
Ganz vorne dabei: Die Themen-Wanderwege, die es mittlerweile an vielen Orten gibt. Ein paar davon rund um die Nationalparkregion Schwarzwald will ich euch hier vorstellen. Ihr könnt sie perfekt in euer Urlaubsprogramm einbauen, denn das sind keine Mega-Wanderungen, sondern kleine feine Touren, die immer auch einen Mehrwert für die Kids eingebaut haben – Stationen mit Wissenswertem und zum Mitmachen, Rätsel oder kleine Schatzsuchen.
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5 tolle Themen-Wanderungen mit Kindern im Schwarzwald
#1 Der Holzweg in Baiersbronn
Baiersbronn, das ist auf den ersten Blick erst einmal verbunden mit gehobener Gastronomie. Insgesamt versammeln sich in dem kleinen Ort nämlich acht Michelin-Sterne, unter anderem das legendäre Drei-Sterne-Lokal Traube Tonbach. Aber da ihr vermutlich eher weniger Zeit im Sterne-Restaurant verbringt, kommt hier die wichtigere Info: Auch für Familien mit Kinder gibt’s in der Gegend viel zu entdecken! Wir waren vor einiger Zeit auf dem Holzweg unterwegs (lustiges Wortspiel, ich weiß). Auf dem es, ja genau ihr habt es erraten, ums Holz geht.
Verschiedene Stationen beleuchten das Material aus allen möglichen Perspektiven. Da geht’s um die Bestimmung von Baumarten und was man aus Holz alles machen kann, es gibt ein Rindenhäuschen, Bohlenwege und ein Riesen-Klangspiel. 21 Stationen sind es insgesamt auf gut 2 Kilometern Länge. Und natürlich ist das alles immer um einen herum. Der Rundweg führt nämlich komplett durch den Wald.
Photocredit: allesinklein, Petra
Bei der Touristeninformation Baiersbronn gibt es übrigens auch einen Kinderpass mit Wimmelkarte, in den man alle Erlebnisse beim Wandern eintragen kann.
#2 Der Räuber-Hotzenplotz-Pfad in Gengenbach
Unser Ausflug zum Hotzenplotz-Pfad in diesem Sommer war ein ziemlich nasses Vergnügen. Mitten unterwegs hat uns nämlich ein fetter Gewitterschauer überrascht. Und so haben wir die zweite Hälfte des spannenden Weges eher im Stechschritt hinter uns gebracht. Was total schade ist, denn der Wanderweg ist total schön angelegt – gerade wer die Geschichten und Figuren aus den Geschichten vom Räuber Hotzenplotz kennt, wird total begeistert sein.
An den verschiedenen Stationen müssen die Kinder Rätsel lösen, die zum Ende dann ein Lösungswort ergeben. Dazwischen gibt’s immer wieder schöne Ausblicke, Passagen durch dichten, dunklen Wald (ja Leute, wir sind im SCHWARZwald!) und dann auch wieder lichte Streuobstwiesen.
Photocredit: allesinklein, Petra
Dem Städtchen Gengenbach solltet ihr übrigens auch unbedingt einen Besuch abstatten. Fachwerkhäuser und enge Gassen sind hier angesagt. Ein wunderschöner Ort, um ein bisschen zu schlendern, Kaffee zu trinken und Eis zu essen. Wenn ihr gute Restaurants mögt: Kann ich euch einen Besuch im zentral gelegenen Lokal Reichsstadt nur empfehlen. Vor allem im Sommer, wenn man draußen im mediterranen Garten sitzen kann. Das geht natürlich auch mit Kindern.
#3 Der Rosi-Rotkelchen-Weg in Oppenau
Oppenau liegt im lauschigen Renchtal und der Rosi-Rotkehlchen-Weg dort wurde erst im Frühjahr 2020 eröffnet. Startpunkt ist mitten im Ort, dann schlängelt sich der Weg den Berg hinauf. Aussichtsterrassen lassen immer wieder den Blick frei auf die Schwarzwald-Landschaft. Man kann in einem Pavillon ausruhen oder an der Freizeitanlage oben am Berg ein Picknick auf der wunderschönen Bergwiese machen (und dabei noch ein paar Sprints üben, denn da oben gibt es tatsächlich eine Tartanbahn). Runter in den Ort geht es durch Obstbaum-Wiesen hoch überm Tal.
Photocredit: allesinklein, Petra
Und wer ist jetzt Rosi Rotkehlchen? Der Wanderweg thematisiert, vielleicht ahnt ihr es schon, die Welt der (Sing)Vögel. Und Rosi ist so etwas wie das Maskottchen, das immer wieder auftaucht. An einen Vielzahl von Stationen erfahrt ihr Wissenswertes über die Vögel in Wald, Wiese und Garten. Die 3,5 Kilometer lange Runde schafft ihr in 2 bis 3 Stunden.
#4 Entlang der Allerheiligen-Wasserfälle
Fährt man von Oppenau etwas weiter den Berg hinauf kommt man nach Allerheiligen. Rund um die Wasserfälle dort gibt es einen Rundweg, am oberen Ende steht das alte Kloster. Ein wirklich magischer Ort. Von der Klosteranlage sind nur noch Ruinen übrig, denn sie ist bereits vor 200 Jahren abgebrannt. Aber genau das macht es so besonders.
Bei unserem letzten Besuch im Sommer waren wir sehr früh dort und das Morgenlicht, das durch die Ruine schien, als wir oben ankamen, hatte diesen Zauber, der die ganz speziellen Momente ausmacht. Außerdem hatten wir durch unser Early Bird beim Aufstieg die Wasserfälle praktisch für uns alleine.
Photocredit: allesinklein, Petra
Also heißer Tipp: Früh kommen, Picknick mitnehmen und dann oben an der Ruine im Morgenlicht frühstücken. Ab 11 öffnet auch das ziemlich empfehlenswerte Restaurant an der Ruine, wo man schön draußen sitzen kann.
#5 Der Lothar-Pfad im Nationalpark Schwarzwald
Wenn man in meiner badischen Heimat den Namen „Lothar“ erwähnt, weiß eigentlich jeder, um wen es da geht. Nämlich den Sturm mit diesem Namen, der im Dezember 1999 durch den Südwesten fegte. Dachziegel und Bäume flogen damals durch die Gegend – und durch den Schwarzwald pflügte Lothar eine Schneise der Verwüstung. Dort, wo er ganze Hänge abrasierte, kann man auf dem Lotharpfad besichtigen, wie sich der Wald langsam wieder sein Territorium zurückholt. Auf Stegen, über Leitern und Treppen führt der Erlebnispfad. Am Ende hat man viel über den Wald gelernt und darüber, wie man mit einer solchen Sturmwurffläche umgeht.
Wer noch mehr erfahren möchte, kann das im nahe gelegenen Nationalparkzentrum tun. Oder ihr fahrt noch etwas weiter auf der Schwarzwaldhochstraße und stattet dem sagenumwobenen Mummelsee einen Besuch ab. (Keine Angst vor den Souvenirshops zu Beginn, der Rundweg ist wirklich schön).
NOCH EIN PAAR TIPPS & INFOS
Die genannten Touren macht ihr am besten ohne Kinderwagen. Kleinere Kinder lieber in eine Rückentrage packen. Auch wenn es meistens schon irgendwie geht – keiner hat Lust, den Buggy über Stock und Stein zu schleppen.
Zu den meisten Startpunkten kommt ihr auch mit dem Bus oder der Bahn. Bequemer und unkomplizierter ist natürlich das eigene Auto, gerade wenn die Tour irgendwo im Wald startet.
ÜBERNACHTEN
Im Schwarzwald gibt es unzählige Möglichkeiten für Hotels, Pensionen, Ferienhäuser und Ferienwohnungen. Ein Klassiker ist natürlich Urlaub auf dem Bauernhof – am allerbesten natürlich in einem echten Schwarzwaldhof.
Wenn ihr auf der Suche nach etwas Besonderem seid, das Alt und Neu perfekt verbindet, schaut euch mal die im Frühjahr 2020 neu eröffnete Scheune Anni in Gutach* an – das ist übrigens die Heimat der berühmten Schwarzwälder Bollenhüte und auch das Freilichtmuseum Vogtsbauernhöfe und die Sommerrodelbahn in Gutach sind unbedingt einen Besuch wert.
WAS IHR SONST NOCH MACHEN KÖNNT
Vom Schwarzwald aus seid ihr auch schnell in der Oberreinebene. In Rust in der Nähe von Freiburg gibt es den bekannten Europa-Park, den ich schon als Kind heiß geliebt habe. Mittlerweile ist das ein riesiges Themenpark-Areal samt Hotels und seit kurzem auch einer Indoor-Wasserwelt. Auch Freiburg und Karlsruhe sind unbedingt einen Besuch wert, genauso wie im Elsass Straßburg oder Colmar.
Im Sommer gibt es viele große und kleine Seen, in die man springen kann und im Herbst zur Weinlese ist in den Weinbergen entlang der Schwarzwaldhänge rund um Offenburg oder am Kaiserstuhl besonders schön. Genauso wie übrigens im Frühling, wenn überall die Obstbäume blühen.
Zwei Extra-Tipps hab ich noch für die Gegend im hinteren Kinzigtal: Der Alternative Wolf- und Bärenpark Schwarzwald gibt geretteten und misshandelten Tieren eine neue, artgerechte Heimat. Und wenn ihr schon ältere Kinder habt und auf der Suche nach Aktion seid: Dann solltet ihr der Hirschgrund Zipline Area mal einen Besuch abstatten.
BUCHTIPP
Noch mehr Ideen für kleine Ausflüge, Miniurlaube und ganze Wochenenden findet ihr im superschön gemachten Guide 52 kleine & große Eskapaden im Schwarzwald von Yvonne Weik, erschienen im Dumont Verlag.
Über die Co-Autorin:
Petra lebt mit ihrer Familie im Umland von München und hat beruflich als PR Managerin für einen großen Reiseveranstalter jahrelang die Welt bereist. Als Mutter von drei Kids weiß sie mittlerweile die Vorzüge von Zielen vor der Haustür sehr zu schätzen. Deshalb trifft man sie auch gerne mal auf einem Berg an. Der darf in Bayern stehen, aber auch sehr gerne in den österreichischen Alpen oder in Südtirol.
Ab und zu überkommt sie dann aber doch die Sehnsucht nach Meer und Sand zwischen den Zehen – da trifft es sich gut, dass man von Oberbayern recht schnell in Italien ist. Auf ihrem Blog allesinklein.com schreibt sie über die kleinen und feinen Momente des Familienlebens. Und auch sonst ist das Schreiben ihr täglicher Begleiter – in ihrem Job als selbständige Redakteurin und Texterin. Blog: allesinklein Instagram: allesinklein Facebook: allesinklein |
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