Frau Hibbel im März

5 Fragen am Fünften – von Diplomatie, analogen Weltreisen und herzhaften Lachanfällen

by nadine

Kinnas, ich weiß gar nicht wie mir geschieht, denn ich habe das erste Mal seit über 7 Jahren unter der Woche 2 1/2 Tage kinderfrei. Der Jüngste ist auf Klassenfahrt und der Große wechselmodelltechnisch wieder bei seinem Papa. Da ich dieses Jahr die ITB in Berlin aussetze, kann ich also endlich mal alles Liegengebliebene abarbeiten oder auch einfach nur rumschlunzen, wenn mir der Sinn danach steht. Spontan habe ich Bock auf ne Runde #randomfacts und hüpfe daher mal wieder auf den Fünf Fragen am Fünften-Zug der lieben Luzia Pimpinella auf. Passend zu ihrer Reisefrage gibts ne Tüte Analoges, daher seht die Bilderqualität bitte nach.

Frau Hibbel an Koala – Queensland 1999

Von Adelaide nach Alice Springs, 1999

Pulau Tioman, Malaysia 1999

1. Sagst Du immer, was Du denkst?

Kommt ganz darauf an, worum es geht. In der Regel versuche ich, (auch wenn man mich direkt nach meiner Meinung fragt) immer eine halbwegs diplomatische Antwort zu geben. Menschen absichtlich zu verletzen, liegt mir total fern. Was aber nicht heißt, dass es nicht auch mal passieren kann. Gerade wenn man mich dauerhaft ärgert (was zum Glück eher selten passiert), kann ich schon auch mal zur Wildsau und sehr kritisch werden. Grundsätzlich finde ich Menschen, die einem ungefragt und ungefiltert alles vor den Latz knallen, aber ziemlich abtörnend. Wenn einem auf Dauer etwas auf dem Herzen liegt, halte ich es jedoch gerade unter Freunden für wichtig, dies auch mal auszusprechen, als es in sich hineinzufressen. Auch hier finde ich es aber wichtig, dass man konstruktiv und diplomatisch bleibt.

Ganz anders sieht es aus, wenn es um meine persönliche Meinung zu einem bestimmten Thema wie z.B. Umweltschutz geht. Vielleicht ist es eine Frage des Alters, aber ich habe keine Lust mehr meinen Mund zu halten, nur um Anderen zu gefallen. Damit begebe ich mich gerade auf dem Blog natürlich des Öfteren auf dünnes Eis, weil es mich angreifbar macht. Nur über Heile Welt-Themen zu schreiben, damit mich bloß niemand dissen kann, liegt mir jedoch auch fern. Dann würde mich das Bloggen dauerhaft anöden und daher müßt ihr hier ab und an auch mit unbequemen Themen rechnen, die mir am Herzen liegen.

Mit meinen Reisebegleitern in Hoi An, Vietnam 1999

Frau Hibbel in den Cameron Highlands, Malaysia 1999

Ko Tao, Thailand 1999

Vietnamesische Motorradgang anno 1999

2. Wirst Du immer dort wohnen blieben, wo Du nun wohnst?

Eindeutig Nein. Ich bin zwar im Rheinland aufgewachsen und wenn ich länger auf Reisen bin, verspüre ich auch eine Art Heimatgefühl für die Region Köln und Düsseldorf, aber gerade in dem Dorf, in dem wir derzeit wohnen, bin ich auch nach 6 Jahren mental nicht angekommen. Ich mag weder Karneval und Schützenfeste, Dorfgeklüngels und spießige Vorgärten, Braunkohletagewerke und Chemiekonzerne – all das gibt es aber hier und gibt mir kein Gefühl von „angekommen sein“. Mit Sicherheit ein Grund, warum ich immer reisen und nie nach Hause fahren will.

Da wir durch meinen großen Sohn, der im Wechselmodell bei mir lebt, jedoch noch ein paar Jahre örtlich gebunden sind, muß das Umziehen noch warten. Das nagt des Öfteren an mir, da mein Mann immerzu tolle Jobangebote in ganz Europa bekommt, wir aber hier gebunden sind. Wohin es uns später mal verschlagen wird, kann ich nicht sagen. Ich könnte mir von Hamburg, über Norwegen bis hin nach Mallorca oder Portugal sehr viele Orte vorstellen.

Whiteheaven Beach, Australien 1999

Frau Hibbel am Great Barrier Reef, 1999

3. Wie klingt Dein Lachen?

Puuh… keine Ahnung. Ich bin mit Sicherheit keine Kichererbse, lache aber auch nicht laut und dröhnend. Ich denke, wenn mich etwas amüsiert, lache ich jedoch aus vollem Herzen und dann kann es auch schon mal zu Lachanfällen mit Tränen kommen. Gerade die Tage habe ich mich beim Stille Post spielen mit meinen Kindern total kaputt gelacht. Und mit meiner Freundin Jenny von den Travelistos habe ich mal während eines seriösen Events, als wir uns gegenseitig zeichnen sollten, vor lauter Tränen lachen halb unter den Stühlen gelegen. Peinlich, aber sooo lustig. Wirklich oft bringt mich mein Kerl zum Lachen – mit ein Grund warum ich mich in ihn verliebt habe.

4. Was war Deine weiteste Reise?

Ich habe sehr viele weite Reisen gemacht, aber der weiteste Trip war de fakto meine einjährige Weltreise (1999 – 2000), die mich einmal um den ganzen Erdball geführt hat. Von Frankfurt nach Südostasien (Vietnam, Thailand, Malaysia, Singapur, Bali), Australien (von Queensland nach South Australia und bis nach Alice Springs), Neuseeland (Nord- und Südinsel), den Südpazifik (Fiji), Mittelamerika (Kalifornien, Mexiko, Belize und Guatemala) und zurück. Eine meiner besten Zeiten überhaupt.

Die analogen Fotos zu dieser Reise treiben mir jedoch fast Tränen in die Augen. Schon vor 20 Jahren stand ich meist hinter der Kamera und daher gibt es nur wenig Bilder von mir (alternativ verwackelt, Kopf oder Füße abgeschnitten). Zudem ging mir in Neuseeland die Kamera kaputt und aus Geldmangel knipste ich fortan nur noch mit einer totalen Billigkamera. Heute wäre das ein undenkbarer Zustand und ich konnte ja nicht ahnen, das ich mal Bloggerin werden würde, die halbwegs passable Fotos benötigt ;). Wenn ich mir die traurigen Fotos anno 1999 so anschaue, hätte ich große Lust die gleiche Reise nochmal zu wiederholen. Auch wenn ich einige Länder wie Neuseeland oder Bali (allein schon wegen der Tourimassen) auslassen würde.

Frau Hibbel und ihr schrottiger Van, Neuseeland 2000

Frau Hibbel am Franz Josef Glacier, Neuseeland 2000 (Wie mag der wohl 2019 aussehen?)

Frau Hibbel und die Backpacker-Fiji-Gang anno 2000

5. Was kannst Du stundenlang tun, ohne das Dir langweilig wird?

Reisen, fotografieren, lesen, durch die Natur wandern und selbstgebackenen Kuchen essen (ist auf Dauer jedoch eher suboptimal).

Häuserliebe in Mexiko, 2000

Durch den Dschungel von Tikal, Guatemala 2000

Wie ist das bei Euch? Tragt ihr eure Herzen auf der Zunge, lacht ihr lauthals, liebt ihr euer Zuhause und was könntet ihr immerzu machen?

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1 comment

Carla 7. März 2019 - 10:05

Liebe Nadine, Deinen Frust mit den analogen Fotos kann ich sehr gut nachvollziehen. Dafür hast Du die Welt jedoch noch zu einer Zeit bereist, die ich in der Form nicht mehr kennenlernen werde. Und darum beneide ich Dich. Es war sicher ein Abenteuer analog um die Welt zu reisen. Heute ist alles venetzt und man weiß sofort Bescheid, wenn ein Sack Reis in China umfällt. Liebe Grüße, Carla

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