Frau Hibbel, wie wohnst Du eigentlich?

Vor Kurzem hat mich die liebe Berit von Marmeladekisses gefragt wie ich eigentlich so wohne? Also wenn ich mir ihre geniale Bude in einem alten Duisburger Kloster so anschaue, weiß ich gar nicht ob ich Euch unsere bescheidene Hütte überhaupt noch zeigen will. Da herrscht ja dank der wilden Kerlen eh immer nur Chaos und wenn man sein Geld am Liebsten fürs Reisen ausgibt, spart man halt auch am Interior. Unsere Wände sind auch nach 2 Jahren immer noch viel  zu nackig und fragt nicht nach Lampen… Aber nun gut. Ich stehe dann mal Rede und Antwort :).

An welchem Ort wohnst Du und wie?

Wir wohnen in einem kleinen 150 Jahre alten Einliegerhaus eines großen Bauernhofes. Der eigentliche Hof wird seit 2 Jahren kernsaniert, was zur Folge hat, daß man so langsam das Gefühl von Dauerbaustelle gekommt. Unser Häuschen wurde aber bereits vor 2 Jahren komplett saniert und wir wohnen dort auch nur zur Miete. Und seit ich sehe wie unglaublich viel Arbeit die Renovierung eines eigenen alten Hauses bedeutet, ist mir auch die Lust vergangen sowas jemals selbst in Angriff nehmen zu wollen. Andererseits würde ich gerne so viele Dinge an unserem Häuschen ändern, darf aber nicht. Ich würde z.B. gerne im Wohnzimmer eine Backsteinwand freilegen, aber ich befürchte unser Vermieter würde nen Föhn kriegen.

Bist Du glücklich an Deinem Wohnort oder überlegst Du, irgendwann noch mal umzuziehen?

Sagen wir mal so. Ich wohne zwar gerne ländlich, hab´s aber irgendwie nicht so richtig mit der „Landbevölkerung“. Als Ex-Städter ist es unglaublich schwer dort Fuß zu fassen. Es sei denn man tritt in den örtlichen Schützen- oder Dackelzuchtverein ein, was aber absolut nicht mein Ding ist. Mit unserem Häuschen bin ich superglücklich und eigentlich auch mit der Wohnlage. Wir wohnen genau zwischen Köln und Düsseldorf und wenn ich will, bin ich in 20 Minuten in der einen oder anderen Stadt. Da ich die Landschaft in dieser Gegend aber nicht sonderlich schön finde und auch die ganze Industrie nicht mag, möchte ich irgendwann auf jeden Fall mal komplett wegziehen. Allerspätestens wenn meine Jungs aus dem Haus sind. Im Moment bin ich wegen unseres Wechselmodells total gebunden.

Wo würdest Du in diesem Fall am liebsten landen?

Am Liebsten irgendwo wo es warm ist. Und auf jeden Fall in der Nähe vom Meer. Oder inmitten von Weinbergen. Wenn Australien nicht so arschweit weg wäre, wahrscheinlich in einem Vorort von Sydney. Da hat man das nämlich alles beisammen. Aber da ich von Herzen Europäer bin, muss ich mich wohl noch auf unserem schönen Kontinent auf die Suche nach dem perfekten Ort machen. Habt Ihr Tipps?

Und wie würdest Du dann wohnen wollen – ländlich, urban, mit einem Garten oder in einem Loft?

Urban bis ländlich. Ich bin eigentlich von Geburt an eine totales Stadtkind, lebe aber durch meine Kinder mittlerweile in einem Dorf. Ich finde es für Kinder einfach viel schöner zwischen Feldern und Kühen groß zu werden, als auf der Einkaufsstrasse. Ich mag die Ruhe auf dem Land und wusel gerne in unserem kleinen Gärtchen rum. Ich brauche aber auch immer die Nähe zu einer großen Stadt, selbst wenn ich da gar nicht so oft hinfahre. Kurzum: ich hätte gerne auch weiterhin ein altes Häuschen mit Garten.

Hast Du WG-Erfahrung und wenn ja, wie war die Zeit?

Ich habe ca. 6 Jahre in Köln in einer WG gewohnt. Anfangs mit Freunden, was großartig war. Später kamen neue, fremde Mitbewohner dazu und es wurde nach und nach zu einer Zweck-WG. Das fand ich doof und darauf hätte ich absolut keinen Bock mehr. Zumal wir einen grundverschiedenen Geschmack hatten und ich mit Möbeln und einer Lebensweise klar kommen musste, die so gar nicht meine waren. Aber ich bin wohl nun auch etwas raus aus dem WG Alter. Für junge Leute finde ich es aber cool und denke, man sollte es mal gemacht haben. Ich denke aber irgendwan nochmal über ne Alten-WG nach. Seniorenheim geht so gar nicht ;).

Wie sorgst Du dafür, dass Du Dich in Deinen eigenen vier Wänden wohl fühlst?

Am Wohlsten fühle ich mich wenn es ordentlich ist. Funkioniert nur leider zu selten. Ich brauche immer Bücher und Magazine um mich rum. Ein Haus ohne Bücher ist mir völlig suspekt. Ich liebe Familienfotos an den Wänden, die Souvenirs von meinen Reisen (ich sammel z.B. Sand in Flaschen), Kerzenschein und seit Kurzem diese Lightballs. Die machen so ein supergemütliches Licht.

Welcher Raum gefällt Dir zu Hause am besten und welchen behandelst Du stiefmütterlich?

Ich liebe im Sommer unseren kleinen Hof mit unserer Europaletten-Lounge. Da ist es so gemütlich, daß ich dort am Liebsten schlafen würde. Die Verwandlung konnte man letztes Jahr hier verfolgen. Mittlerweile sieht es schon wieder ein bisschen anders aus. Ich finde unseren Flur grandios wegen der tollen alten Fliesen. Leider ist das auch das Einzige an richtig Altem, was übrig geblieben ist. Sämtliche alte Holzdielen wurden irgendwann von Vormietern rausgerissen und daher leben wir nun mit Laminat. Eine Schande. Ich mag außerdem unser Wohn- / Esszimmer und im Winter häng ich gerne mit den Jungs auf dem Sofa rum und wir lesen Bücher und kuscheln. Total stiefmütterlich behandel ich leider mein Ankleidezimmer. Das ist mittlerweile zu einer Aufbewahrungsstätte für potentiellen Trödel verkommen.

Wie würdest Du Deinen Einrichtungsstil beschreiben?

Skandinavisch schlicht mit einem Hauch Hippie-Ethno-Style. Ich schleppe einfach zu gerne Souvenirs aus aller Welt mit nach Hause. Masken, Decken, Bilder oder Lampen. Sonst wäre mir das wohl auch alles zu clean. Unser Haus ist auch 2 Jahre nach unserem Umzug leider immer noch nicht „fertig“. Noch immer fehlen z.T. Lampen und Bilder. Aber ich kann mich einfach nicht überwinden einfach irgendwas aufzuhängen. Nein, ich warte lieber bis mir die Lampe schlechthin irgendwo über den Weg läuft. Ich finde einfach, daß ein Zuhause wachsen muss. Ansonsten mag ich den Mix aus alt und neu. Ich liebe unseren alten Klostertisch und unsere alte DDR-Fabriklampe in Kombi mit den „modernen“ Eames-Stühlen. Auch wenn die mittlerweile scheinbar fast jeder hat. Und ich schleppe auch mal den ein oder anderen Flohmarkt oder Sperrmüllfund nach Hause, der dann erstmal aufgearbeitet werden muss.

Lieber kreatives Chaos oder penible Ordnung?

Ich mag es ordentlich, bin aber nicht penibel. Würde auch nicht funktionieren mit Kindern. Bei uns herrscht daher wohl immer kreatives Chaos und ich kämpfe wie Don Quichote dagegen an. Sinnloses Unterfangen.

Was ist Dir beim Besuch einer fremden Wohnung zuletzt positiv aufgefallen?

Ordnung ;). Immer wieder neue tolle Dekoideen. Wie z.B. bei Anne von überallundnirgendwo. Oder tolle Typographien und so`n Eyecatcher wie bei Katja aka AntonsganzeWelt.

Und was ist Dein absolutes Wohn-NO-GO? 

Gelsenkirchener Barock. Wände mit Wischtechnik. Schrankwände aus dem Möbelhaus. Ansonsten ist halt jeder Jeck anders und wenn wir alle den gleichen Geschmack hätten, wäre das Leben wohl ganz schön öde.

11 Nominierungen bekomme ich leider gar nicht hin, denn ich kenne ja fast nur Reiseblogger und die sind alle nie zuhause ;). Aber ich würde mich sehr freuen wenn folgende Leutchen die Fragen beantworten würden:

Überallundnirgendwo
Anton´s ganze Welt
MrsBerry
glasklarundkunterbunt

und natürlich jeder der Lust darauf hat….

PS: Diese Fotos entsprechen natürlich nicht den täglichen Tatsachen und sind nur schöner Schein. In der Regel sieht es bei uns so aus.