Italien mit Kindern

Unsere 7 Lieblingsorte in der Toskana

by nadine

[Ein Beitrag von Co-Autorin Petra]

Es gibt diese Gegenden, in die es einen immer wieder zieht. Die Toskana ist für mich eine davon. Wobei es etwas gedauert hat, bis diese Liebe entbrannte, denn die Ferien meiner Kindheit habe ich vor allem in Frankreich verbracht. Aber von München aus ist Italien halt doch nah und so entwickelte sich das eben auch mit mir und der Toskana, als ich anfing in München zu studieren. Seitdem war ich unzählige Male dort. Manchmal nur für ein paar Tage oder sogar nur Stunden auf der Durchreise, trotzdem gab und gibt es immer genug Zeit für ein paar neue Entdeckungen.

Seitdem wir Kinder haben, sind Fernreisen bei uns sowieso eher abgemeldet, dafür steht der Süden immer ganz oben auf der Agenda. Die Toskana ist in noch zumutbarer Entfernung, zumal auf der Route über die Alpen hervorragende Stopps möglich sind. Innsbruck. Südtirol. Gardasee. So kann man aus einer Reise in die Toskana ganz easy einen Roadtrip machen. Auch in der Toskana selbst sollte man sich unbedingt vom Fleck bewegen. Es wäre zu schade, nur dazusitzen, diese irre Licht in sich aufzusaugen und die Landschaft zu betrachten. Wobei ich zugeben muss, dass ich gerade das in der Toskana wahnsinnig gerne tue.

Und wenn ihr dann unterwegs seid, lohnt ein Besuch in einem (oder mehrerer) meiner Toskana Favorites. Kommt mal mit, ich verrate sie euch!

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Unsere 7 Lieblingsorte in der Toskana

#1 FLORENZ

Starten wir mal mit dem Erwartbaren. Florenz ist einfach der Hammer. Diese Stadt ist perfekt zum Flanieren, Shoppen, Kultur genießen, fein Essen gehen – einfach alles. Dazu die Architektur, die pralle Geschichte, das italienische Leben: Das alles ist einfach eine große Liebe. Ich finde es auch toll, einfach mal nur einen Nachmittag in Florenz zu verbringen und dann weiterzufahren. Nix anschauen, kein Museum, einfach nur treiben lassen, idealerweise mit einem Gelato in der Hand.

Photocredit: Petra Warth

Einziges Manko: Parken ist nicht so einfach. Am besten oben beim Piazzale Michelangelo und dann zu Fuß in die Stadt. Dort oben ist auch ein feiner Campingplatz, bei dem man beim Zähneputzen auf die beleuchtete Kuppel des Doms sehen kann. Wer sein Quartier in der Stadt hat: Dort gibt es Parkhäuser (auf italienisch garage genannt, der Name ist Programm) – große Autos da reinzufahren ist eine echte Herausforderung (ich spreche aus Erfahrung). Man kommt aber auch mit dem Zug gut nach Florenz, von München in etwa 8 Stunden, mit Umsteigen in Bologna. Für einen reinen Städtetrip eine echte Alternative.

#2 SAN GIMIGNANO

Touristen-Hotspot und trotzdem ein Lieblingsort. Warum? Weil es halt einfach so wunderschön ist. Ende August waren wir wieder dort und es war verdammt wenig los. Ob das daran liegt, dass derzeit viele Touristen aus Asien und Nordamerika doch noch fehlen? Wie auch immer: Es ist ohnehin eine gute Idee, eher gegen späten Nachmittag zu kommen, dann im milden Abendlicht durch die Gassen zu streifen, auf der Piazza einen Aperitivo zu nehmen und sich dann in eines der süßen kleinen Restaurant zu setzen. Mit Kindern könnt ihr auch einfach ein Picknick machen, ist unstressiger im Falle des Falles. Und nicht vergessen, ein Eis bei der Gelateria Dondoli zu verkosten, die immerhin mal Eisweltmeister wurden und wo es einen Haufen verrückter Sorten wie Safran-Zimt-Vanille gibt.

Photocredit: Petra Warth

Extratipp: Im Le Vecchie Mura einen Sundowner nehmen – dort sitzt ihr direkt an der Stadtmauer und blickt auf die toskanischen Hügel. Früh genug da sein, das wissen nämlich auch andere, dass das da toll ist.

#3 PIETRASANTA

Andere Ecke der Toskana, genauso schön. Das Städtchen Pietrasanta haben wir entdeckt, als wir ein wenig Zeit totzuschlagen hatten, bevor es auf die Fähre nach Korsika ging. Der Ort liegt nämlich verkehrsgünstig in der Nähe der Küstenautobahn circa eine Stunde von Livorno entfernt (wo sich der Fährhafen befindet) und bietet sich damit für einen kleinen Stopp an. Pietrasanta ist ein Künstlerort, in dem viele Kunstschaffende leben und arbeiten und auch in den Straßen sieht man überall Kunst.

Photocredit: Petra Warth

Zusammen mit der großen Piazza im Ortskern und den angrenzenden Gassen mit einigen richtig guten Restaurants ist das eine perfekte Mischung. Die Kids können auf der Piazza toben, die Eltern trinken dabei Cappuccino und sprechen darüber, wie es wäre, wenn man hier einfach immer wohnen würde. Und beglückwünschen sich dazu, dieses Kleinod entdeckt zu haben.

#4 LUCCA

Nicht weit von Pietrasanta liegt Lucca, die Stadt, in der man auf der Stadtmauer Fahrrad fährt und die so ziemlich der Inbegriff einer toskanischen Stadt ist. Kleine Gassen, hübsche Plätze, verwunschene Ecken … es macht einfach Spaß, dort zu spazieren und zu flanieren, sich in ein Café zu setzen und die Nase in die Sonne zu halten. Genau wie Pietrasanta ist auch Luca ein perfekter Ort für einen Stopp, wenn man noch weiter möchte. Oder man bleibt gleich ein paar Tage und steuert von Lucca aus die Ziele in der Umgebung an.

Photocredit: Petra Warth

Pisa ist auch ums Eck, wo wir in diesem Sommer wieder gemerkt haben, dass man ja immer denkt, das sei so touristisch dort. Ist es auch, aber abseits der Besucherwege ist Pisa eine supertolle und junge Studentenstadt, die man sich auf jeden Fall anschauen sollte. Und für Kinder sind der Schiefe Turm und die Story dahinter einfach megaspannend.

Falls ihr euch mehrere Tage in der Ecke dort herumtreiben wollt, habe ich übrigens einen Tipp für ein wunderschönes kleines B&B in der Bergen oberhalb von Lucca.

#5 ELBA

Okay, die Insel muss natürlich auf die Liste. Wir waren vor etlichen Jahren das erste Mal dort, als wir Elternzeit hatten und mal testen wollten, wie sich die Toskana im Oktober so anfühlt. Wir hatten wunderschöne Tage auf der Insel, waren viel unterwegs, hatten unfassbar tolle Stellplätze mit unserem VW Bus mit Blick aufs Meer und direkt am Strand, haben die wunderbare Inselhauptstadt Portoferraio erkundet und sozusagen die Closing Week auf der Insel voll mitgenommen.

Photocredit: Petra Warth

Als dann die letzten Herbsturlauber langsam von dannen zogen und uns ein Herbststurm samt Fieberinfekt des Kindes auch wieder aufs Festland trieb, hatten wir uns schon längst in diese wunderschöne Insel verliebt. Mein Traum ist seitdem, ein Ferienhaus dort direkt am Wasser zu finden, das man mit guten Freunden mieten kann und das nicht pro Nacht das kostet, was wir normalerweise für eine Woche bezahlen. Wenn also wer was weiß: Meldet euch!

#6 CASTIGLIONE DELLA PESCAIA

Als wir das erste Mal in Castiglione waren, hatte ich ein 8 Monate altes Kind mit Dreitagefieber und war entsprechend unentspannt. Ich hatte meine Kamera im Shuttle-Bus vom Campingplatz liegen lassen, das Kind schrie und hatte eine knallheiße Stirn, kurzum ich war total unempfänglich für die Reize dieses kleinen Fischerörtchens. Was für ein Glück, dass ich das bei den nächsten Besuchen dann nachholen konnte. Das lohnt sich nämlich!

Vor allem muss man wissen, dass man von der Hauptachse des Ortes hinauf zur Burg steigen muss. In den Kopfsteinpflastergassen dort oben finden man eine Handvoll herrlicher Restaurants und Bars, so schön dass man am liebsten den ganzen Abend bis weit in die Nacht dort bleiben würde und dieses satte italienische Draußen-Leben mitmachen. Hinsetzen, Vino trinken und so tun, als sei man Italiener*in. So stelle ich mir das vor. Geht immer noch nur bedingt bei uns, denn auch wenn es kein Dreitagefieber mehr bei uns gibt, die Kinder sind immer noch Kinder und wollen betreut werden. Wie gut, dass das in Italien mit der Bettgehzeit nicht so streng gehandhabt wird. Granita auf die Hand abends um halb 11? Easy.

Photocredit: Petra Warth

Mein Tipp: Wenn ihr mal auf was anderes als Pizza und Pasta Lust habt, solltet ihr ins Casina Kitch gehen. Beste Burger und dazu Rock’n’Roll Sound, direkt im Zentrum von Castiglione. Und noch ein Tipp: Gegen 18 Uhr fahren die Fischer in den Hafen ein und entladen ihre Boote. Hinstellen und zugucken! Kisten voller Fisch und Meeresfrüchte, für Kinder absolut faszinierend. Am Kai gibt es auch Fischläden, wo ihr direkt frischen Fisch kaufen könnt.

#7 DER SÜDEN DER TOSKANA

Jetzt kommt kein Ort mehr, sondern gleich eine ganze Region. Man fährt eine Meile dorthin, das stimmt, und ist irgendwann näher an Rom als an den Orten im Norden der Toskana. Die Landschaft ist nicht mehr so lieblich wie man das aus anderen Teilen der Toskana kennt, sondern karger und schroffer, mit endlosen Feldern, die sich über die Hügel spannen. Gerade wer Kunst mag, sollte sich diese Ecke auf jeden Fall mal näher ansehen, denn dort gibt es mit dem Skulpturengarten des Schweizer Künstlers Daniel Spoerri und dem Tarot Garden von Niki de Saint Phalle zwei absoute Kunsthighlights. Außerdem kommt aus Montalcino der Brunello, einer der tollsten Rotweine und es lohnt sich den dortigen Weingütern und Enotheken mal einen Besuch abzustatten. Schön ist auch der kleine Ort Bagno Vignoni, in dem es noch alte, erhaltene Strukturen eines Thermenkomplexes gibt und der um ein antikes Wasserbecken herum gebaut ist. Auch dort gibt es immer wieder Kunst-Installationen und Events, dazu eine ganze Reihe schöner Restaurants, Bars und Cafés, die sich um das zentrale Thermenbecken herum gruppieren.

Photocredit: Petra Warth

Und nicht zuletzt liegt in dieser südlichen Ecke der Toskana auch noch Saturnia, wo man in natürlichen Kalksteinterrassen im Thermalwasser baden kann. Diesem Ort will ich seit fast 10 Jahren endlich mal einen Besuch abstatten – war für dieses Jahr auch fest eingeplant. Nun ja, kam was dazwischen. Die Kids wollten aufs SUP und an den Strand, da war ich dann überstimmt. Nächstes Mal. Ganz sicher. Allzu lange wird’s nicht mehr dauern bis zum nächsten Toskana-Trip. Wie das halt so ist mit den Herzenszielen.

HIER NOCH EIN PAAR BUCHTIPPS

Wer klassische Reiseführer mag: Der Michael Müller Verlag hat quasi die Bibel zur Toskana im Angebot. Cool und hip findet ihr bei der SZ Edition. Und im Naturzeit Verlag gibt es einen Guide für die Südtoskana und Elba mit Kindern.

Habt ihr noch mehr Lieblingsorte in der Toskana? Erzählt doch mal – für die Bucket List bei der nächsten Toskana-Tour.

Über die Co-Autorin:

Petra lebt mit ihrer Familie im Umland von München und hat beruflich als PR Managerin für einen großen Reiseveranstalter jahrelang die Welt bereist. Als Mutter von drei Kids weiß sie mittlerweile die Vorzüge von Zielen vor der Haustür sehr zu schätzen. Deshalb trifft man sie auch gerne mal auf einem Berg an. Der darf in Bayern stehen, aber auch sehr gerne in den österreichischen Alpen oder in Südtirol.

Ab und zu überkommt sie dann aber doch die Sehnsucht nach Meer und Sand zwischen den Zehen – da trifft es sich gut, dass man von Oberbayern recht schnell in Italien ist. Auf ihrem Blog allesinklein.com schreibt sie über die kleinen und feinen Momente des Familienlebens. Und auch sonst ist das Schreiben ihr täglicher Begleiter – in ihrem Job als selbständige Redakteurin und Texterin.

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1 comment

Miuh 17. Oktober 2021 - 0:18

Liebe Petra, super schöne Bilder zu dieser Region Italiens!
Die Toscana – genauer gesagt, Florenz – hat mich, seit ich 15 Jahre alt war. Seither war ich immer wieder dort, mal mit dem Zelt, mal im Hotel, mal in der uralten Stadtwohnung, mal mit Freunden in der Villa … dabei habe ich die meisten der hier gezeigten Orte erlebt und die Toscana hat einfach immer wieder ihren Zauber! Die anderen beiden Ziele: Lucca und Pietrasanta muss ich mir nun unbedingt einmal noch genauer ansehen.
Liebe Grüsse, Miuh

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