Ausflug an den Niederrhein

6 Highlights im Naturpark Schwalm-Nette

by nadine

Idyllische Auen- und Heidelandschaften, knorrige Kopfweiden, beschauliche Dörfer und historische Burgen und Herrenhäuser – Das ist der Niederrhein in Nordrhein-Westfalen. Deutschlands längster Fluss, der Rhein, hat der Region ihren Namen gegeben und prägt die Landschaft bis heute.

Kürzlich haben wir mal wieder einen Ausflug an den Niederrhein gemacht und einen sehr idyllischen Tag im Naturpark Schwalm-Nette verbracht, der 1965 gegründet wurde. Er liegt im äußersten Westen von Nordrhein-Westfalen, grenzt an die Niederlande und erstreckt sich auf einer Fläche von 435 km² vom Kreis Kleve bis nach Mönchengladbach. Es gibt also einiges zu entdecken. Daher nehme ich euch heute mal mit auf unseren abwechslungsreichen Ausflug an den Niederrhein und stelle euch 6 Highlights im Naturpark Schwalm-Nette vor.

Offenlegung: (Werbung) Dieser Beitrag wurde gefördert durch das Ministerium für Umwelt, Naturschutz und Verkehr des Landes Nordrhein-Westfalen und Tourismus NRW. Meine eigene Meinung bleibt davon wie immer unberührt und mein Blogpost beruht ausschließlich auf meinen eigenen Erfahrungen und Gedanken.  

Ausflug an den Niederrhein:

6 Highlights im Naturpark Schwalm-Nette

#1 Das beschauliche Örtchen Wachtendonk

Wachtendonk ist ein kleiner, beschaulicher Ort, der nur ca. 15 km vom niederländischen Venlo entfernt liegt. Ein Besuch lohnt sich unbedingt, denn der historische Ortskern lockt mit rund 120 denkmalgeschützten Gebäuden, zu denen u.a. das Rathaus, der Pulverturm und das Haus Püllen gehören. Zudem spürt man bereits die Nähe zu den Niederlanden, denn für so einen kleinen Ort gibt es ungewöhnlich viele nette Cafés, Restaurants und individuelle Shops. Einen Bummel durch Wachtendonk kann man zudem sehr gut mit einer kleinen Wanderung durch die herrlichen Niers-Auen verbinden.

Mein Tipp: Lecker Käffchen und Kuchen gibt es im gemütlichen Café (und Weinstube) Harmes „Im Hinterhof“.

#2 Der Erlebnispfad Kulturlandschaft Wachtendonk

Rund um Wachtendonk liegt nämlich der ca. 12,7 km lange Erlebnispfad Kulturlandschaft Wachtendonk. Hier treffen die Flüsschen Nette und Niers aufeinander und bilden die typische Auenlandschaft mit ihren Pappelalleen, Eichwäldchen, Kopfweiden und Altarmen. 21 Infotafeln informieren einen dabei über die wandervolle Wasserwelt mit seiner Fauna, Flora und Sehenswürdigkeiten. Wer nicht die ganze Strecke ablaufen möchte, kann sich auch für einen Abschnitt entscheiden, denn sie ist in Erlebnispfad Nord und Süd unterteilt. Ein Highlight der Route Nord soll die Selbstbedienungsfähre AIWA (= Anlage im Wasser) sein, mit der man selbständig auf die andere Seite des Flussufers kommt.

#2.1 Wanderroute Süd

Wir haben uns allerdings für die Wanderroute Süd entschieden, die nur etwa 3,5 km lang ist. Startpunkt ist der Parkplatz am Sportplatz Wachtendonk (Sportpark Laerheide, Schoelkensdyck 4 47669 Wachtendonk), wo eine Hinweistafel über die einzelnen Stationen des barrierefreien Erlebnispfads informiert. Der Weg führt vorbei an der Burgruine Wachtendonk und entlang der Niers, mit ihrem putzigen, rot-weiß gestreiften Leuchtturm. Bei seinem Anblick kommt glatt Küstenfeeling am Niederrhein auf.

Der Leuchtturm gehört im Übrigen zum Holleshof, der im Sommer ein beliebtes Ziel für Familien ist. Er hat ein riesiges Maislabyrinth, einen Abenteuerspielplatz und einen Kanuverleih mit Anlegestelle. Von hier aus kann man also direkt ganz entspannt über die Niers paddeln.

Hinter dem Holleshof schlängelt sich der Weg weiter an der wunderbar naturbelassenen Niers entlang. Auf den Feldern grasen unzählige Wildgänse und schnattern fröhlich vor sich hin. Danach zweigt der Weg nach rechts ab und führt durch Felder, einen kleinen Eichenwald und über eine hübsche Allee zurück zum Sportplatz. Von dort aus kann man einfach noch in den Ortskern von Wachtendonk laufen und sich entspannt in ein Café setzen und das Naturparkzentrum Schwalm-Nette besuchen.

Hier findet Ihr die genaue Wanderroute auf meinem Komoot-Account:

Klicken Sie auf den unteren Button, um den Inhalt von www.komoot.de zu laden.

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Gut zu wissen: Der Erlebnispfad Wachtendonk gehört zu den Premium-Wanderwegen der Wasser.Wander.Welt, die z.T. grenzüberschreitend sind. Der Naturpark Schwalm-Nette geht dabei in den deutsch-niederländischen Naturpark Maas-Schwalm-Nette über. Die Strecken werden insbesondere von EBike-Fahrer:innen gut genutzt, da man mal durch die herrliche Natur schnell zu den Landesnachbarn rüberdüsen kann. Die Wanderwege sind allerdings auch barrierefrei und leicht begehbar und es wurde darauf geachtet, Naturerlebnisse für jedermann zugänglich zu machen.

#3 Das informative Naturparkzentrum Schwalm-Nette

Mitten im historischen Zentrum von Wachtendonk liegt das Naturparkzentrum Schwalm-Nette. Es befindet sich im Haus Püllen aus dem Jahr 1634. Neben wechselnden Ausstellungen und Naturparkfilmen, gibt es viele Informationen rund um die Entstehung der niederrheinischen Landschaft sowie der Entwicklung von Natur und Kultur. Von der Eiszeit bis heute. Das kleine Naturparkzentrum ist sehr informativ und vermittelt einem anhand von 12 handlungsorientierten Modellen, wie sich z.B. Hochwasser auf die Landschaft auswirkt. Desweiteren bietet das Naturparkzentrum ein paar schöne Veranstaltungen und Führungen wie Obstbaumschnitt, Apfelsaft pressen oder Vogelartenwanderungen an.

Sehr toll ist das Projekt „Naturpark-Bienen-Entdecker“, bei dem man alles über das Leben der Honig- oder Wildbiene erfährt. Bei einem Besuch am Bienenstock in Imkerschutzbekleidung kommt man den Bienen dabei sogar ganz nah. Imkerin Claudia Terporten erklärt einem dabei ganz genau, wie man mit Smoker und Stockmeißel arbeitet, verloren gegangene Bienenvölker wieder einfängt oder die Drohnen ihre Königin umsorgen. Man darf sogar einen Finger in die Waben tunken und frisch produzierten Honig probieren. Ein Highlight für Groß und Klein und absolut empfehlenswert für Kindergartenkinder und Schulklassen. Wir fanden es auf jeden Fall großartig.

Gut zu wissen: Der Eintritt ins Naturparkzentrum ist für Besucher und Schulklassen kostenlos. Führungen und Veranstaltungen können telefonisch oder per Mail im Naturparkzentrum gebucht werden.

#4 Das Freilichtmuseum Grefrath

Im 10 km entfernten Grefrath liegt das Niederrheinische Freilichtmuseum und nimmt einen mit auf eine Zeitreise. Hier können kleine und große Besucher:innen einen Blick in ca. 30 historische Hoflanlagen, Werkstätten und Fachwerkhäuser werfen und sich über das Leben vergangener Zeiten am Niederrein informieren. Und das war, man kann es sich vorstellen, oft sehr beschwerlich.

In der denkmalgeschützten Dorenburg, die den Mittelpunkt, des kleinen Freilichtmuseums bildet, finden wechselnde Sonderausstellungen zu volkskundlichen Themen statt. Im museumseigenen Tante-Emma-Laden kann man einzeln abgezählt Bonbons, selbstgebackene Kuchen und niederrheinische Spezialitäten kaufen. Und im Spielzeugmuseum gibt es authentisches Spielzeug aus drei Jahrhunderten zu entdecken, die uns auch in unsere eigene 70er/80er Jahre Kindheit zurückbeamte. Und wenn das noch nicht genug ist, kann man mit der Actionbound-App „Zombie-Apokalypse im Freilichtmuseum“ spielen. Im Foyer des Museums gibt es den entsprechenden Code zum Einscannen. Unser Kind war auf jeden Fall voll im Element ;).

Gut zu wissen: Das Niederrheinische Freilichtmuseum bietet abwechslungsreiche Veranstaltungen an – ob Mittelalterfest, Nacht der Sinne, Märchentage, Ernte Dank oder Romantischer Weihnachtsmarkt.

#5 Schönste Stadt am Niederrhein: Kempen

Kempen stand schon lange auf meiner To-See-Liste, denn mit ihren Fachwerkbauten und Patrizierhäusern, soll sie die schönste Stadt am Niederrhein sein. Nun haben wir sie endlich mal erkundet und ich kann bestätigen, dass sie wirklich sehr charmant ist.

Das Zentrum vom Kempen bildet der belebte Buttermarkt, um den zahlreiche wimpelgeschmückte Gassen und historische Gebäude wie z.B. die kurkölnische Landesburg oder die Turmmühle liegen. Die Altstadt liegt zudem inmitten einer alten Stadtmauer, die man heute noch durch das Kuhtor begehen kann. Ursprünglich waren es jedoch vier Stadttore. Besonders entzückend ist die Alte Schulstraße mit ihren unzähligen Fachwerkhäusern, die ca. 1600 gebaut wurden. Die krummen Häuschen sind liebevoll dekoriert und mit Blumen geschmückt und bieten ein wirklich ganz bezauberndes Bild.

#6 Niederrheinische Gutshof-Idylle

Kleine Schlösschen und hübsche Gutshöfe gibt es ja einige am Niederrhein. Gut Heimendahl bzw. Haus Bockdorf bei Kempen fand ich allerdings besonders idyllisch. Das Gut soll bereits aus dem 14. Jahrhundert stammen und besteht aus einer wasserumwehrten Backsteinanlage mit Torhaus, einem imposanten Herrenhausmit Türmchen und den Verwaltungsgebäuden. Im Schlosspark und auf den umliegenden Wiesen und Feldern, leben zudem Schafe, Schweine, Enten, Hühner und jede Menge Truthähne, die hier glücklich und freilaufend vor sich hingockeln. Die Tiere werden allerdings irgendwann geschlachtet und man kann ihr Fleisch dann im hauseigenen Hofladen kaufen.

Als wir dort waren, hatten die Pforten von Gut Heimendahl sowie die Gastronomie leider schon geschlossen. Ich bin mir aber sicher, das sich ein Besuch lohnt. Die Familie von Heimendahl setzt sich seit 150 Jahren für die Erhaltung der niederrheinischen Kulturlandschaft ein. Und dafür öffnet sie an 6 Tagen die Woche ihre Tore oder lädt sie Veranstaltungen ein.

Gut zu wissen: Gut Heimendahl musste schon öfters als Filmkulisse herhalten. Tatsächlich erinnerte mich das Herrenhaus auch spontan an Downtown Abbey oder einen alten Miss Marple-Krimi.

Wir dürfen den Niederrhein im Übrigen ebenfalls unsere Heimat nennen, wobei wir im nördlichen Teil leben, der sich bis vor die Tore von Köln erstreckt. Da diese Ecke zumeist von Industrie geprägt ist, ist sie leider nicht ganz so idyllisch. Schaut man sich allerdings mal abseits der Pfade um, finden sich auch hier noch ziemlich lauschige Ecken. Hier findet Ihr 18 schöne Ausflugsziele für diese Ecke NRW´s.

PIN IT AND SAVE IT FOR LATER!

Hier findet Ihr weitere Reiseinspirationen für Nordrhein-Westfalen:

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5 comments

Christiane 12. Juni 2023 - 23:17

Ein sehr informativer Beitrag liebe Nadine. Kempen steht auch auf meiner Bucketliste von NRW und vielleicht nehme ich deinen Beitrag jetzt endlich zum Anlass auch mal hinzufahren und nicht nur vorbei auf dem Weg nach Holland ? LG Christiane

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Susan 13. Juni 2023 - 10:20

Liebe Nadine,
spätestens bei dem Wort „Bienenentdecker“ hattest du mich. Wie cool ist das denn! Da wäre ich sofort dabei.
Ich bin schon zu einer der Rheinquellen gewandert, war an Bodensee und Rheinfall und im Rhein schwimmen und habe in Basel einen Blick auf den Rhein geworfen, habe ihn in Köln und Düsseldorf überquert, aber dein Beitrag macht Lust, dem Rhein mal zu folgen und die Landschaften rechts und links davon, näher zu betrachten. Danke für die Anregung.
LG
Susan

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Dennis 13. Juni 2023 - 16:18

Hej Nadine,
schöner Tipp. Gleich um die Ecke und ideal für einen spntanen Wochenend-Ausflug.

LG
Dennis

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nadine 14. Juni 2023 - 9:40

Dann nix wie hin. Erst Recht wenn es für Dich um die Ecke ist. LG, Nadine

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Eli 19. Juli 2023 - 15:06

Das kling ja nach einem wunderbaren Ausflug! Viele verbinden NRW ja direkt mit dem Ruhrpott, aber das Bundesland hat noch soooo viel mehr zu bieten. Auch wenn Essen, Mülheim, Duisburg und Co. natürlich auch ihren Charme haben. Industriekultur trifft Natur – das ist für mich das Besondere an NRW!

LG Eli

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