Innsbruck kennen viele Menschen tatsächlich nur, weil die Stadt der perfekte Stop auf der Reise von Deutschland nach Italien ist. Schnell eine Nacht in einem Hotel einlegen und weiter geht´s gen Süden. Dabei lohnt sich Innsbruck unbedingt für einen längeren Aufenthalt. Wir haben Innsbruck letzten Herbst, auf unserer Rückreise vom Gardasee, spontan einen kleinen Besuch abgestattet und uns auf Anhieb verliebt.
Denn sie ist jung & hip, historisch & stylish und verbindet urbane Lässigkeit mit traumhafter Alpenkulisse. Es stand also schnell fest, dass Wiederkommen Pflicht ist und so haben wir die quirlige Studentenstadt kürzlich erneut besucht. Statt bunt leuchtender Herbstimpressionen, fanden wir diesmal jedoch Schnee und Eis auf dem Berg und zarte Frühlingsgefühle im Tal vor. Die perfekte Mischung.
Innsbruck mit Kindern:
Unsere Tipps für einen entspannten Städtetrip in Tirols wunderschöne Hauptstadt
Innsbruck ist die Hauptstadt des österreichischen Bundeslandes Tirol und seit Langem ein beliebtes Ziel für den Wintersport. Sie liegt im idyllischen Inntal und ist umrahmt von einer bis zu 2.500 Meter hohen, imposanten Alpenkulisse. Neben Ski- und Rodelsport kann man dort in den wärmeren Monaten auch perfekt wandern oder bergsteigen.
Die Stadt ist von Bauwerken aus der Kaiserzeit sowie moderner Architektur geprägt und zu den 133.000 Einwohnern gehören zudem etwa 34.000 eingeschriebene Studenten aus aller Welt. Und das gibt der Stadt ein sehr kosmopolitisches, junges Flair.
#1 Umweltfreundliche Anreise mit der Bahn
Mit der Bahn nach Innsbruck zu reisen kann ich euch nur ans Herz legen. Wir sind die ca. 700 km im Herbst mit dem Auto gefahren und haben etwa 10 Stunden gebraucht. Diesmal haben wir uns in die Bahn gesetzt und waren von Köln aus, mit Umstieg in München, in knapp 7 Stunden am HBF Innsbruck. Gerade in Ferienzeiten ist die Autobahn gen Süden ein einziger Stau und die Fahrt entsprechend stressig. Zudem hat der Alpenraum zunehmend mit zu viel Verkehr und CO2 zu kämpfen. Unsere Anreise mit der Bahn war dagegen total entspannt und wir konnten ab München das vorbeiziehende Bergpanorama genießen.
Abgesehen von der umweltfreundlichen Anreise sind auch die Kosten ein Pluspunkt. Wir haben für 2 Erwachsene und 1 Kind 255 Euro für die Hin- und Rückreise bezahlt. Hier lohnt sich natürlich eine zeitige Buchung, um einen Sparpreis (ca. 3 Monate vor Abreise) zu ergattern. Mit den hohen Spritpreisen, Verschleiß, Österreich Mautvignette und Parkgebühren kommt man sicher nicht günstiger davon.
#2 Nachhaltig Übernachten in der Faktorei
Wir haben drei Nächte im wunderschönen Boutiquehotel Faktorei übernachtet, das im Herzen von Innsbruck liegt. Es befindet sich direkt am Inn und nur wenige Gehminuten von der Altstadt entfernt. Das Haus aus dem 15. Jahrhundert bietet 12 individuell restaurierte Gästezimmer, die alte und moderne Architektur miteinander verbinden. Mein nordisches Designerherz schlug direkt höher, denn die Faktorei ist sehr ästhetisch und man spürt sofort, dass natürliche Materialien, Qualität und Nachhaltigkeit im Fokus stehen.
Unser geräumiges, allergikerfreundliches Zimmer verfügte über ein schönes Bad mit Regenwald-Dusche, kostenfreiem WLAN, einem ausziehbaren Schlafsofa für unseren 10jährigen Sohn und einem kleinen Sitzbereich mit einer Karaffe frischen Wasser. Unser morgendlicher Blick aus dem Fenster fiel direkt auf den Inn und die wunderschöne Bergkulisse – ein adäquater Ersatz für den fehlenden Fernseher. Mal von schlechten News detoxen ist im Hotel Faktorei* definitiv möglich. Wie auf Wolken schläft man im Übrigen in den aus Naturmaterialien gefertigten Boxspringbetten, den natürlichen Bettdecken aus Bambus und Baumwolle und der hochwertigen Bettwäsche aus Leinen. Hier lässt man seine müden Knochen nach einem sportlichen Tag in der Innsbrucker Bergwelt gerne ins Bett fallen.
Neben einer Bar und einem Garten gehört zu dem Hotel auch ein gemütliches Café, in dem man Frühstück aus biologischen, saisonalen und regionalen Produkten sowie einen sehr leckeren Milchkaffee bekommt.
#3 Ein Bummel durch die pittoreske Altstadt
Die Innsbrucker Altstadt gehört mit zu den Schönsten, die ich in letzter Zeit gesehen habe und ein Bummel ist wie eine Zeitreise durch die Jahrhunderte. Während man durch die mittelalterlichen Häuserzeilen und Laubengänge wandelt, erhascht man immer wieder einen kurzen Blick auf die majestätischen Alpen. In den schattigen Altstadtgassen kann man hervorragend einen Kaffee oder Sprizz trinken und verspürt fast schon ein wenig italienisches Flair.
Highlight ist das Goldene Dachl, das seinen Namen den 2.657 feuervergoldeten Kupferschindeln verdankt und über dem die imposanten Gipfel der Nordkette thronen. Kaiser Maximilian I. ließ das Wahrzeichen der Stadt um 1500 n. Chr. als eine Art Loge erbauen, von der er das bunte Treiben der Stadt und Ritterturniere beobachten konnte, aber auch öffentliche Verbrennungen oder gewaltsame Auseinandersetzungen. Heute befindet sich in dem reich verzierten Gebäude ein Museum, in dem das Leben Kaiser Maximilians I. Thema ist. Für Kinder gibt es interaktive Stationen und eine Rätsel-Rallye. Der Eintritt ist mit der Innsbruck Card kostenfrei.
Schräg gegenüber steht das 1730 entstandene, barocke Helbinghaus, mit seiner reich verzierten, gotischen Fassade. Aber auch alle anderen historischen Gebäude auf der Herzog-Friedrich-Straße, sind eine Augenweide. Hält man sich vom Goldenen Dachl aus gesehen rechts, kommt man zur Kaiserlichen Hofburg, deren Prunkräume und Säle man ebenfalls mit der Innsbruck Card kostenfrei besichtigen kann. Ihr heutiges Aussehen hat sie nach einer umfassenden Modernisierung im 18. Jahrhundert Kaiserin Maria Theresia zu verdanken. Hält man sich am Goldenen Dachl links, kommt man zur Ottoburg mit ihren vielen Erkern und rot-weiß-rot gestrichenen Fensterläden. Sie war einst Teil der alten Stadtmauer und beherbergt heute ein Restaurant mit Tiroler Küche.
Am nördlichen Ufer des Inn befinden sich die bunten Altstadthäuser der Mariahilfzeile, die zu den beliebtesten Fotomotiven Innsbrucks zählt. Die pittoreske Kulisse ist ebenfalls Teil der Altstadt und hier befindet sich auch das Hotel Faktorei*.
#4 Shoppen auf der Prachtstraße
Die Maria-Theresien-Straße liegt am Ende der Altstadt und ist die autofreie Flaniermeile von Innsbruck. In den prachtvollen Gebäuden neuerer Zeit, die meist Palais bedeutender Adelsfamilien waren, befinden sich heute unzählige Boutiquen und Modeketten aber auch Straßencafés, Shoppingmalls, Galerien und Büros. Gleichzeitig zog mit dem Kaufhaus Tyrol oder der Rathauspassage die Architektur der Moderne ein, die sich harmonisch in das Bild einreihen.
Mitten auf der Prachtstraße befindet sich die Annasäule und am Ende der Maria-Theresien-Straße steht die Triumphpforte. Von hier aus hat man gen Norden, einen großartigen Ausblick auf die Stadt und das Alpenpanorama.
#5 Quer durch Innsbruck schlemmen
Dank seines kosmopolitischen Flairs hat Innsbruck eine coole Gastroszene. Hier mal ein paar Restaurants, die wir euch ans Herz legen können:
- Weitsicht Innsbruck: Im Restaurant Weitsicht könnt ihr atemberaubend über den Dächern von Innsbruck dinieren. Es befindet sich im 12. Stock des aDLERS Lifestyle Hotel* und verbindet das Beste aus der modernen Tiroler Küche mit aromatischen Einflüssen aus aller Welt. Das Weitsicht ist eher hochpreisig, aber ein Besuch lohnt sich unbedingt. Denn neben dem wirklich hervorragenden Essen und dem superfreundlichen Personal hat man eine grandiose Aussicht auf die Stadt und umliegenden Berge. Mein Tipp: Für den Ausblick besser bei Tageslicht kommen. In der wärmeren Jahreszeit ist auch die Dachterrasse geöffnet. Würde ich nochmal meinen 50sten Geburtstag feiern, dann definitiv hier :).
- HIMAL Nepali Kitchen: Äußerst leckeres und bezahlbares nepalesisches Essen bekommt ihr im Himal Nepali Kitchen. Der Laden ist sehr beliebt, daher sollte man vorher unbedingt eine Reservierung machen. Der Mango Lassi und das Paneer Royal sind sehr empfehlenswert.
- Woosabi Innsbruck: Sehr coole, asiatische Fusion-Küche gibt es im Woosabi. Das Interior ist stylish, die Bedienung freundlich und die Bowls sind ziemlich lecker. Auch hier ist eine Reservierung jedoch empfehlenswert, denn das Restaurant ist gut besucht.
- Markthalle Innsbruck: Direkt am Ufer des Inn liegt die Markthalle, in der man ein paar kleine, aber feine Gastro-Erlebnisse findet. Hier kann man einen kulinarischen Bummel einlegen und sich einen leckeren Snack auf die Hand kaufen oder auch einfach gemütlich einen italienischen Espresso trinken. Täglich präsentieren Landwirte, Metzger, Feinkost-Spezialisten, Gemüse- und Obstverkäufer ihre regionalen Produkte.
#6 Sparen mit der Innsbruck Card
Wenn man z.B. das Goldene Dachl und den Alpenzoo besuchen möchte sowie die Bergbahn nutzen will, lohnt sich der Erwerb einer Innsbruck Card. Mit dem Kauf sind bereits viele Erlebnisse inkludiert, wie z.B. die Eintritte in die Innsbrucker Museen, der Hop-on Hop-off Bus Sightseer sowie Top-Attraktionen wie die Swarovski Kristallwelten. Außerdem sind die öffentlichen Verkehrsmittel und die Miete eines Citybikes für 3 Stunden kostenfrei. Zudem ist je eine Berg- und Talfahrt mit den Bergbahnen in Innsbruck und Umgebung inkludiert. Hier hat man die Wahl zwischen der Nordkettenbahn zum Top of Innsbruck oder der Patscherkofelbahn.
Man kann die Karte für 24 Stunden, 48 Stunden oder 72 Stunden erwerben und sie startet ab Beginn der ersten Nutzung. Hier findet ihr die aktuellen Preise. Je länger die City Card gültig ist, desto größer wird die Ersparnis, da der Preis pro Tag sinkt. Da die Hin- und Rückfahrt auf die Nordkette schon 40 Euro kostet, ist diese Karte wirklich ein lohnenswertes Angebot. Zudem kann man es mit einer mehrtägigen Karte natürlich etwas entspannter angehen und muss nicht alle Attraktionen in 24 Stunden abgrasen.
PIN ME:
#7 Sanfter Wintersport in der Region Innsbruck
Neben Stadterlebnissen reist man auch für Bergsport nach Innsbruck. Und das bietet sich insbesondere im Winter an, da die Skigebiete direkt am Stadtrand liegen. Daher ist es auch ein vollkommen normales Bild, dass Skifahrer oder Snowboarder mit Brettern unterm Arm durch die Einkaufsstraße laufen. Frühlingsfeeling in der Stadt, Winterfun auf dem Berg – das ist in Innsbruck jederzeit möglich. Die Nordkettenbahn gondelt einen von der Innenstadt in gerade mal 30 Minuten auf 2.500 Meter Höhe.
Da wir jedoch keine Skifahrer sind und uns eher „sanfte Winteraktivitäten“ interessieren, berichte ich euch beim nächsten Mal, was wir noch so in Innsbruck getrieben haben. Ich sag aber schon mal so…. sanft ist nicht automatisch Senioren-Programm und Österreicher verstehen darunter mitunter etwas Anderes als wir Flachlandtiroler ;). Action ist auf jeden Fall vorprogrammiert.
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7 comments
Seit Jahren versuche ich schon nach Innsbruck zu kommen. Bisher hat es immer nur für eine Durchfahrt gereicht – nach Bozen vor ein paar Jahren. Dabei ist Innsbruck für mich ein unbedingtes Must Do – schon allein weil ich gehört habe das sie auch für Mädelsurlaub ideal sein soll. Dank deiner tollen Bilder hab ich jetzt wirklich Lust drauf! Danke dir!
Janett
Ich kann Dir die Stadt echt nur empfehlen. Wir waren im Herbst schon mal dort und haben uns spontan verliebt. Gerade unsere Kids fanden es mega, weil die Stadt so jung ist. Unser Jüngster hat bereits beschlossen als Snowboarder irgendwann nach Innsbruck zu ziehen. 🙂 Ist aber auch für nen Mädelstrip ein tolles Ziel. LG, Nadine
Ach, Innsbruck ist schön. Müsste ich auch mal wieder hin!
Liebe Nadine,
von München aus ist es nicht weit nach Innsbruck, trotzdem war ich vor etwa 20 Jahren zuletzt da. Es hat mir einfach nie gefallen. Aber deine Fotos und Texte machen richtig Lust, der Stadt doch mal wieder eine Chance zu geben. Vielen Dank!
Liebe Grüße
Elke
Dann wird es aber wirklich Zeit mal wieder dorhin zu fahren. Mit der Bahn ist man von München aus ja ruckizucki da. Lohnt sich total. VlG, Nadine
Da hätten wir uns in Innsbruck ja fast getroffen! Obwohl, vielleicht doch nicht – anders als ihr haben wir die Stadt nur morgens und abends gesehen, zwischendurch hieß es „Skifoan“! Allerdings fand ich es schon schade, dass meine Tochter außer Pisten und Pool (im Hotel) nix weiter sehen wollte, sodass wir Innsbruck mit großer Wahrscheinlichkeit nochmal besuchen werden. Mit dem Zug geht es ja wirklich sehr komfortabel.
Liebe Grüße
Jenny
Wie jetzt? Waren wir echt zur gleichen Zeit da? Tagsüber waren wir natürlich auch nur im Schnee unterwegs, aber da wir superzentral gewohnt haben, konnten wir am Abend immer noch durch die Stadt bummeln und was essen gehen. Deiner Tochter müsste Innsbruck doch super gefallen haben. Die Stadt besteht gefühlt ja nur aus Studenten. LG, Nadine