10 Mythen über Zecken

Plus die besten Vorsorgemaßnahmen gegen Zecken

by nadine

[Dieser Beitrag enstand in Zusammenarbeit mit Pfizer.]

Zecken sind bei uns mittlerweile jedes Jahr ein Thema. Denn spätestens, wenn die Tage wieder wärmer werden, sind wir mit den Jungs gerne und oft in der Natur unterwegs. Genauso wie die kleinen Blutsauger, die aktiv werden, sobald es mehrere Tage am Stück 7 Grad warm ist. In Deutschland reicht die Zeckensaison daher meist von Februar bis Oktober. Aber wie oft haben wir auch im Dezember noch 10 Grad. Die Saison kann sich also ständig verschieben und die Spinnentiere werden dadurch zu einem Ganzjahres-Thema.

Auch dieses Jahr hatten wir schon regen Zeckenkontakt. Ob im April im heimischen Wald, im Mai in Holland, im Juni in Schweden oder im August in Norwegen; ständig wird einer von uns von einer Zecken gestochen. Und da ja mittlerweile allgemein bekannt ist, das Zecken schwerwiegende Krankheitserreger übertragen können, bin ich sehr vorsichtig geworden. Mit Borreliose und FSME (Frühsommer-Meningoenzephalitis-Virus) ist jedenfalls nicht zu spaßen. Letztes Jahr gab es daher zu dem Thema schon mal einen umfassenden Zecken-Post von mir.

Beim Blaubeerpflücken in Norwegen

Dieses Jahr möchte ich Euch erneut ein paar Tipps mit auf den Weg geben, da die Blutsauger leider echt ein Dauerbrenner bei uns sind und sich aus meiner Sicht auch immer mehr verbreiten. Ich hatte als Kind jedenfalls nie Zeckenstiche und war auch nur draußen in der Natur.

Die besten Vorsorgemaßnahmen gegen Zecken:

#1 Möglichst nicht mit offenen Schuhen und kurzen Hosen durch hohes Gras laufen, sondern auf geeignete Kleidung achten. Hierzu gehören lange und helle Kleidung, Socken über die Hose sowie festes Schuhwerk oder gar Gummistiefel.

#2 Einsprühen mit Insekten-Repellents.

#3 Da sich Zecken in der Regel unbemerkt auf dem Körper setzen und stechen, ist gründliches Absuchen des ganzen Körpers nach jedem Aufenthalt in der Natur unabdingbar. Zecken bevorzugen weiche, warme Körperstellen wie z. B. Knie- oder Armbeugen, Leisten, Nacken.

#4 Eine Zeckenpinzette anschaffen, falls doch mal schnellstmöglich eine entfernt werden muss. Diese gibt es in allen Drogeriemärkten im praktischen Set für unterwegs zu kaufen.

#5 FSME-Risikogebiete sind beispielsweise große Teile Bayerns, Baden-Württembergs sowie Teile Südhessens und Thüringens. Wer in diesen Landesteilen lebt oder in einem Risikogebiet seinen Urlaub verbringt, sollte über eine entsprechende Impfung nachdenken. Denn diese kann das Risiko an FSME zu erkranken, verringern. Im Jahr 2016 gab es 59 % mehr FSME-Fälle in Deutschland als im Jahr zuvor. Eine gute Nachricht gibt es dazu aber immerhin: Ende April 2017 hat das Robert Koch-Institut vermeldet, dass es keine neuen FSME-Risikogebiete gibt.

Nicht mal in einem Stadtpark ist man vor ihnen sicher – Zecke am Fuß (siehe schwarzes Pünktchen.)

Infos über FSME und die entsprechende Impfung:

FSME ist eine Erkrankung der Hirnhaut und des zentralen Nervensystems. Nach zunächst grippeähnlichen Symptomen kommt es bei rund 50 Prozent der Betroffenen zu einer Entzündung der Hirnhaut, bei ca. 40 Prozent zusätzlich zur Entzündung des Gehirns. Einige tragen schwere gesundheitliche Folgen mit dauerhaften Lähmungen, Schluck- und Sprechstörungen oder Atemschwäche davon. FSME ist nicht ursächlich behandelbar und kann schwere gesundheitliche Folgen haben und sogar lebensgefährlich sein. Borreliose hingegen kann mit Antibiotika therapiert werden.

Da Zecken mittlerweile fast ganzjährig unterwegs sind, sollte der Impfschutz bestenfalls auch das gesamte Jahr über bestehen. Mit dem Aufbau des Impfschutzes kann jederzeit begonnen werden. Für einen mehrjährigen Impfschutz werden drei Impfungen in einem fest gelegten Zeitraum über mehrere Monate benötigt. Danach erfolgt eine regelmäßige Auffrischung. Steht die Zeckensaison unmittelbar bevor, kann auch kurzfristig ein Impfschutz für die aktuelle Saison aufgebaut werden. Lasst euch hierzu am besten von eurem Arzt beraten. Die Ständige Impfkommission (STIKO) empfiehlt jedenfalls eine FSME-Impfung für Menschen, die in Risikogebieten mit Zecken in Kontakt kommen können.

Trotz aller gruseligen Zeckengeschichten sollte man, was das Thema angeht, aber auch nicht überreagieren. Aus meiner Sicht gibt es nämlich auch einige Mythen und Irrtümer, die sich rund um die kleinen Blutsauger ranken.

10 Mythen über Zecken

Mythos 1: Zecken fallen vom Baum.

Zecken lassen sich nicht von Bäumen fallen, denn sie sitzen auf Grashalmen, an Buschzweigen und im Unterholz. Dort lauern sie auf Warmblüter wie Tiere oder Menschen. Im Vorübergehen lässt sich die Zecke dann von ihnen abstreifen. Daher haben Erwachsene Zecken auch meist an den Hosenbeinen oder auf den Schuhen sitzen. Kinder dagegen haben sie aufgrund ihrer geringen Größe, dann aber auch direkt an allen Körperstellen sitzen. Und mitunter wandern sie auch, wie bei meinem Sohn letztes Jahr, bis hoch zum Augenlid.

Mythos 2: Zecken beißen.

Auch wenn man meinen könnte, dass Zecken sich festbeißen, ist es doch tatsächlich so, dass Zecken wissenschaftlich gesehen stechen. Sie besitzen einen Stechrüssel, durch den sie Blut saugen und dazu scherenartige Mundwerkzeuge, mit denen sie die Haut des Wirts aufreißen. Daher spricht man auch von einem Zeckenstich und nicht Zeckenbiss.

Mythos 3: Nur Bauern, Jäger und Forstarbeiter sind Opfer von Zecken.

90 Prozent derjenigen, die durch einen Zeckenstich mit FSME infiziert werden, sind Menschen, die ihre Freizeit mit Gartenarbeit, Camping oder Wandern gestalten und sich häufig in der Natur aufhalten. Ehrlich gesagt, kann ich mich aber nicht daran erinnern, als Kind je eine Zecke gehabt zu haben. Vielleicht sind Zecken 35 Jahre später durch klimatische Bedingungen einfach sehr viel heimischer in unseren Gefilden geworden. Denn gewandert, gegärtnert und gecampt haben die Menschen früher auch schon.

Mythos 4: Das Frühsommer-Meningoenzephalitis-(FSME)-Virus wird nur im Frühsommer übertragen.

Der Name der Krankheit täuscht: Zecken, die das FSME-Virus übertragen, sind ab sieben Grad Celsius aktiv. Liegt im Winter über einen längeren Zeitraum die Temperatur an mehreren aufeinanderfolgenden Tagen darüber, bleiben die Zecken aktiv und können auch in dieser Jahreszeit zustechen und Menschen infizieren. Der Begriff „Frühsommer“ beruht darauf, dass die Krankheit in diesem Zeitraum erstmals beschrieben wurde.

Mythos 5: Bei uns besteht keine Infektionsgefahr durch Zeckenstiche.

In ganz Deutschland gibt es Zecken, die die Erreger der Krankheit Lyme-Borreliose übertragen können. Zecken, die das FSME-Virus übertragen, sind jedoch hauptsächlich in Süddeutschland aktiv. Allerdings beobachtet man in den letzten Jahren eine Ausweitung der FSME-Risikogebiete in Richtung Norden. Ein Grund, warum ich mich sofort gegen FSME impfen lassen würde, wenn es bei uns empfohlen wäre.

Mythos 6: Mit der richtigen Kleidung kann man sich 100%ig schützen.

Einen sicheren Schutz vor Zecken gibt es nicht: Gummistiefel und lange Hosen halten Zecken auf ihrer Wanderung über den Körper zwar auf, aber irgendwann finden sie auf ihrer Suche nach einer geeigneten Stichstelle immer ein Plätzchen. Daher ist gründliches Absuchen direkt nach dem Spaziergang im Wald unabdingbar.

Mythos 7: Rechtzeitiges Entfernen der Zecke reicht aus.

Das stimmt nur bedingt. Ist die Zecke mit dem FSME-Virus verseucht, wird dieser Virus sofort nach dem Stich übertragen. Bei der Borreliose nimmt man an, dass die Übertragung der Bakterien erst nach längerem Saugen der Zecke (12-24 Stunden) erfolgt.

Mythos 8: Eine Zecke dreht man heraus.

Man sollte es tunlichst vermeiden, eine Zecke herauszudrehen, denn die Spinnentiere haben kein Drehgewinde. Die Gefahr beim Drehen den Stechapparat abzureißen, ist daher groß. Wird die Zecke senkrecht aus der Haut gezogen, kann sie meist sauberer entfernt werden. Nach dem Entfernen sollte die Wunde dann gründlich gereinigt und desinfiziert werden.

Mythos 9: Zecken entfernt man mit Klebstoff und Öl.

Beides sollte man auf keinen Fall verwenden! Die Zecke erstickt dadurch und kann im Todeskampf Viren (FSME) und Bakterien (Borreliose) in das Blut abgeben. Nutzt lieber eine spitze Pinzette oder eine Zeckenkarte und fasst die Zecke hautnah. Bewegt diese ein bisschen hin und her, um die Widerhaken am Stechapparat der Zecke zu lockern und zieht sie dann heraus. Ist keine Pinzette oder Zeckenkarte zur Hand, die Zecke vorsichtig zwischen den Fingernägeln packen (nicht quetschen!) und senkrecht aus der Haut ziehen. Die Stichstelle anschließend reinigen und desinfizieren. Ich muss zugeben, dass ich mich an dieser Stelle echt ekel und auch Angst habe, der Zecke den Kopf abzureißen. Daher überlasse ich diesen Teil gerne meinem Mann oder gar einem Arzt. Letztes Jahr hat z. B.. unser Kinderarzt dem Sohnemann auf die beschriebene Weise die Zecke vom Augenlid entfernt.

Mythos 10: Waschmaschinen sind der sichere Tod für Zecken.

Zecken sind zäh und überleben in der Regel jeden Waschgang bei 40 Grad. Wenn schon Wäsche dann mind. 60 Grad. Diese Temperaturen überlebt der Parasit in der Regel nicht.

Ich bin mir sicher, dass auch euch der ein oder andere Zecken-Mythos bekannt vorkommt und hoffe, mit diesen Infos ein wenig zur Aufklärung beitragen zu können. Vorsicht ist die Mutter der Porzellankiste, aber man muss auch nicht panisch sein. Gegen Zecken ist auf jeden Fall ein Kraut gewachsen.

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1 comment

Spannende Teutoschleifen: Wanderung an den Dörenther Klippen 16. Dezember 2020 - 0:11

[…] Armen, Beinen, Rücken und der Kopfhaut gezogen. Was zu beachten ist, habe ich flott auf dem Blog Planet Hibbel nachgeschlagen. Am nächsten Morgen habe ich noch eine Zecke bei der Kleinen entdeckt, und beim […]

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