Dies & Das im September, Oktober und November

Italo Amore, Lost in Coronation und Selfcare

by nadine

Holy Moly, was war das bitte für ein Herbst? Der hatte es echt mal in sich und war für mich mit echten Höhen und Tiefen gespickt. Im September wurden wir hier von einem kleinen Tsunami erfasst, im Oktober von der traumhaften Natur Norditaliens geerdet und im November wieder mal nach „Coronation“ katapultiert.

Irgendwie bin ich von einem Monat zum Nächsten gestolpert und wusste manchmal kaum wo oben und unten ist. Kaum hatte ich es geschafft mich auf das Wesentliche zu besinnen, kam schon wieder die nächste Krise. Am Ende des Herbstes stehen wir nun vor einem weiteren Corona-Winter, der mich wirklich sehr besorgt. Ich versuche mich jedoch täglich auf das Gute in unserem Leben zu fokussieren und dem Wahnsinn nicht zuviel Platz einzuräumen.

Dies & Das im September, Oktober und November 2021

#1 Shipwrecked

Im September hat uns das Leben einen Knüppel zwischen die Beine geworfen, der uns erstmal vollkommen aus der Bahn geworfen hat. Typisch multitasking Mama, funktionierte ich wochenlang wie ein Duracellhase auf Speed und versuchte die Kontrolle zu behalten. Gleichzeitig fühlte ich mich schiffbrüchig und sah an manchen Tagen kaum Land. Mir war klar, dass ich dieses Tempo nicht lange durchhalten würde und anderen Menschen nur helfen kann, wenn ich mich darüber nicht selber vergesse.

Zum Glück kam unsere Reise nach Italien dazwischen, die mir mental sehr geholfen hat. Noch ist das Licht am Ende des Tunnels nicht zu sehen und vielleicht wird es das auch nie. Ich habe jedoch eine Sache gelernt: Der Kopf muss lernen loszulassen, damit die Seele wieder atmen und das Herz zur Ruhe kommen kann.

#2 Italo Amore

Dass ausgerechnet Italien meine Medizin sein würde, hätte ich dabei nicht unbedingt erwartet. Eigentlich wollten wir nämlich nach Finnland reisen. Diesen Trip mußten wir jedoch aus den o.g. Gründen absagen und ich war einigermaßen betrübt. Die finnische Ruska stand schon seit Jahren auf meiner Must-See-Liste.

Kurzentschlossen folgten wir dann jedoch dem Ruf der Sonne und landeten ziemlich unvorbereitet am Gardasee. Eine Region, die mich bis dato nie interessiert, dann aber auf Anhieb bezaubert hat. Das Nordufer des Sees hat was von einem norwegischen Fjord, die Luft ist mild, das Feeling mediterran und die Natur einfach nur wunderschön. Italien hatte wahrlich heilende Kräfte und hat meinen Akku wieder aufgeladen.

#3 Meine Klima Bubble

Viel erhofft hatte ich mir von unserer Bundestagswahl ja nicht, dennoch war ich über das Ergebnis erstmal leicht schockiert.  Mir wurde klar: ich lebe scheinbar in einer Bubble, die mir vorgaukelt, dass ich mit der Sorge um unseren Planeten nicht alleine bin. Die Wahl hat jedoch gezeigt, dass den meisten Menschen andere Dinge immer noch wichtiger sind. Selbst junge Leute, deren Zukunft akut bedroht ist, wählen z.T. lieber pro Wirtschaft als pro Klima. Wenn ich mir unseren neuen FDP Verkehrsminister so anschaue, ist mir jedenfalls vollkommen unklar, wie wir mit so wenig Einsatz und soviel Egoismus, die Erderwärmung auf 1,5 Grad begrenzen wollen.

Zumindest steht mit der Ampel-Regierung eine neue Zeit an, die hoffentlich doch noch ein paar positive Veränderungen mit sich bringen wird. Im Zuge dessen, kann ich jedem nur das Buch Deutschland 2050: Wie der Klimawandel unser Leben verändern wird* ans Herz legen. Die Lektüre beschreibt sehr eindrucksvoll, unaufgeregt und anhand wissenschaftlicher Fakten, was uns hierzulande in gerade mal 28 Jahren blühen wird. Und zwar nur durch das CO2, das bereits in der Atmosphäre ist. Wer bereits heute einen Depri schiebt und sich Gedanken um die Corona-Lage oder unsere Wirtschaft macht, sollte es jedoch besser nicht lesen. Trägt nicht gerade zur allgemeinen Erheiterung bei.

#4 Lost in Coronation

Bin ich mütend oder einfach nur noch desillusioniert und lost? Ich kann meine Corona-Gefühle mittlerweile gar nicht mehr in Worte fassen. Das Gefühl, das Deutschland und ich uns auseinandergelebt haben, nimmt jedoch immer mehr zu und ich kann Ute vom Bravebird Blog nur zustimmen. Die zunehmende Aggressivität in allen Lebensbereichen, der enorme Leistungs-, Erfolgs- und Profitdruck sowie der unglaubliche Egoismus, ist mitunter einfach unerträglich.

Ich bin mir jedenfalls ziemlich sicher, dass wir uns diesen weiteren traurigen Corona-Winter mit Weitsicht, Prävention und vor allen Dingen Solidarität hätten ersparen können. Ich warte nun auf meine Booster-Impfung und hoffe, dass diese (dank neuer afrikanischer Super-Mutante) überhaupt noch was bringt. Meine größte Sorge ist jedoch: wie bringe ich meine Jungs gesund durch einen weiteren Corona-Winter? Denn Fakt ist, dass Kinder und Jugendliche am Meisten unter dieser Situation zu leiden haben.

#5 Selfcare

In all dem Irrsinn ist es einfach am Besten, im Dezember in Verbindung mit der Natur und meinem inneren Spirit zu gehen. Daher werde ich die Pforten hier für ein paar Wochen schließen und ganz viel Selfcare betreiben. Es wird weder einen Adventskalender noch Gewinnspiele geben, keinen Jahresrückblick oder Aussichten auf 2022.

Wenn mich die letzten 2 Jahre nämlich eins gelehrt haben dann, dass wir jahrzehntelang in einer Blase der Glückseligkeit gelebt haben und nichts mehr planbar ist. Gesundheit und Zeit mit unseren liebsten Menschen, ist das Wertvollste was wir haben. Gerade unsere Kinder brauchen jetzt eine Extraportion Liebe, Freude und Aufmerksamkeit und auch ich, möchte mir endlich mal exklusive Zeit für mich einräumen, um ein paar Ideen in die Tat umzusetzen oder auch einfach mal zu Niksen.

Ich wünsche euch allen daher schon an dieser Stelle eine achtsame und gemütliche Weihnachtszeit und einen gesunden und guten Rutsch ins Jahr 2022! Passt auf euch auf und verliert nicht die Zuversicht. Irgendwie werden wir auch diese Zeit überstehen und hoffentlich gestärkt daraus hervorgehen.

Habt es fein!

Eure Nadine

 

 

 

You may also like

4 comments

Ute 30. November 2021 - 12:49

Liebe Nadine,
vielen Dank für die Lese-Empfehlung und es freut mich, dass du die Situation ähnlich einschätzt… wenn es eigentlich nicht so traurig wäre. Und auch, wenn ich keine Kinder habe, macht es mich total betroffen, wie man hier die Kinder vernachlässigt.
Ich drücke dir die Daumen und weiterhin gutes Durchhalten!
Alles Liebe aus Südtirol
Ute

Reply
nadine 30. November 2021 - 18:35

Liebe Ute! Die Lage der Kinder ist wirklich ein Desaster und welchen geringen Stellenwert Familien in Deutschland haben, ist spätestens seit Corona nicht mehr zu leugnen. Wenn wir hier nicht noch ein paar Jahre gebunden wären, würde ich ebenfalls das Land verlassen. Italien finde ich auch toll, aber meine Wahl würde wohl auf Skandinavien fallen. Dir alles Liebe und einen guten Start der neuen Heimat, Nadine

Reply
Katrin 30. November 2021 - 19:00

I feel you.
In allen Bereichen.
Außer, dass ich eher #teamlagomaggiore bin.

Alles Beste für Deinen/Euren Dezember, Katrin

Reply
nadine 2. Dezember 2021 - 9:58

Also eigentlich bin ich ja Team Jonsvatnet. Mein Herz schlägt trotz allem für den hohen Norden. So wie Deins. Aber Italien ist auch nicht zu verachten. ;). Alles Liebe auch für Dich und einen koseligen Dezember, Nadine

Reply

Leave a Comment

Wichtiger Hinweis, bevor Du einen Kommentar abschicken kannst:

Wenn Du einen Kommentar abschickst, erklärst Du Dich mit der Speicherung des oben angegebenen Namens und der E-Mailadresse durch diese Website einverstanden. In meiner Datenschutzerklärung erfährst Du mehr dazu.