Heiho 2021!

Meine Feel Good-Mantras, Gedanken und Wünsche für das neue Jahr(zehnt)

by nadine

Heiho 2021! Du bist nun bereits 11 Tage alt, aber irgendwie schwebe ich immer noch in meiner „Rauhnächte“-Blase und komme nicht so recht in die Gänge. Normalerweise bin ich nach den Weihnachtsferien immer voll motiviert, aber hier geht es ja nun erstmal auf unbestimmte Zeit im Homeschooling-Modus weiter. Neues Jahr, neues Glück? Oder auch same procedure as every year? Man weiß es (noch) nicht. Die aktuellen Nachrichten machen mir gerade eher Lust auf einen gaaanz langen Winterschlaf.

So oder so wünsche ich euch allen aber natürlich allen ein dankbares, achtsames und vor allen Dingen gesundes 2021!

Große Pläne oder gar Vorsätze habe ich für das neue Jahr nicht. Dafür ist die Viruslage einfach zu instabil. Dennoch hatte ich 2020 sehr viel Zeit nachzudenken, manch einen Blickwinkel neu auszurichten und an dem ein oder anderen Mantra zu feilen.

Meine Feel Good-Mantras, Gedanken und Wünsche für das neue Jahr(zehnt)

#1 Lebe den Moment

2020 hat mich gelehrt, dass man jeden Augenblick genießen und nix auf die lange Bank schieben sollte. Mir war zwar klar, dass es oft anders kommt, als man denkt, aber das dieser Zustand ein volles Jahr und länger andauert, war auch mir als Wohlstandskind neu. Rückblickend bin ich mal wieder unfassbar froh darüber, dass ich so Dinge wie meine einjährige Weltreise 1999 oder meinen einjährigen Australien-Roadtrip im Campervan 2002, schon damals gemacht habe. Vielleicht werden wir ja nie wieder so unbeschwert und frei reisen können.

Ja, Corona hat uns alle ganz viel gelehrt. Viel Doofes, aber tatsächlich auch Gutes. Ich habe darüber sogar ein paar Dinge über mich erfahren, die mir neu waren. Unter anderem, dass mein Fernweh gar nicht mehr so groß ist, wie ich immer dachte und es mich dafür immer mehr zurück zu meinen Wurzeln zieht.

#2 Sei ein optimistischer Realist

Ich bin von Natur aus ein hinterfragender Mensch, der alles abwägt und darüber auch gerne mal zu schnell ins Grübeln kommt. Als uneingeschränkte Optimistin würde ich mich daher auch selber nicht bezeichnen. Auf jeden Fall aber als Realistin. Ein Glas ist halt nicht einfach nur halb voll oder halb leer. Es ist zur Hälfte mit Wasser und zur Hälfte mit Luft gefüllt. Die Welt ist daher auch nicht einfach nur schwarz oder weiß, gut oder böse.

Natürlich ist es auch in einer Krise dringend notwendig, hoffnungsvoll und optimistisch zu bleiben. Diese ewigen Stay Positive-Mantras finde ich aber nicht unbedingt realistisch. Wer ist denn bitte immer nur happypeppy gut drauf? Manche Tage und Zeiten sind halt kacke. Punkt! Und das darf man dann auch mal so fühlen und reflektieren. Am nächsten Tage sieht die Welt meist schon wieder rosiger aus.

#3 Tägliches Mantra: sei dankbar

Und wenn das Gedankenkarussel mal nicht aufhört sich zu drehen, dann sag Stop. Und sei dankbar. Und da gibt es unfassbar viel, für das ich sehr dankbar bin. Meine norwegische Oma, die ein echter Sonnenschein war, hat sich jeden Tag laut dafür bedankt, wie gut es ihr geht. Als Kind fand ich das irgendwie eigenartig. Heute weiß ich, dass es ihr oft gar nicht so gut ging. Mit dieser Dankbarkeits-Affirmation hat sie sich aber ihr Glück immer wieder ins Gedächtnis gerufen und wertgeschätzt.

Meine alte Omi war also schon ein Trendsetter, bevor es sowas wie eine Achtsamkeits-Bewegung überhaupt gab. Wofür man am Ende des Tages alles dankbar ist, kann man sich z.B. jeden Abend in ein Dankbarkeits-Tagebuch schreiben. Auch an schlechten Tagen gibt es immer noch viele Dinge, für die man sehr dankbar sein kann. Die 5 Minuten Ruhe die man mal für sich hatte, das Lachen seiner Kinder, Vogelgezwitscher, der Spaziergang durch den Wald …. sei es auch noch so klein und auf den ersten Blick unbedeutend. Ich finde Dankbarkeit relativiert vieles und macht das Leben leichter. Mir reicht meist schon ein Blick in den Jemen, nach Syrien, Lipa oder Moria, um ziemlich dankbar zu sein.

#4 Gehe Deinen Weg

In den letzten Jahren war ich hier mit dem Blog auf einer emotionalen Sinnsuche und habe euch meist dabei mitgenommen. Ich habe offen über meine Flugscham gesprochen und das ich mit der dramatischen Entwicklung des weltweiten Reisekonsums und den Folgen hader. Ich habe angekündigt nur noch max. einmal pro Jahr fliegen zu wollen und unbequeme Themen wie Klimawandel, Insta-Tourismus oder Reisen während Corona angesprochen. Das hat mir des Öfteren Whataboutism und destruktive Kommentare eingebracht und war gelinde gesagt anstrengend. Einen Reiseblog zu schreiben ist im Jahr 2021 in etwa so, als wäre man Betreiber eines Kohlekraftwerks. Man sitzt ständig auf einem Pulverfass und kann eigentlich gar nichts mehr richtig machen. Ich habe also nicht nur einmal darüber nachgedacht das Handtuch zu werfen.

Tatsächlich hat sich mein Wandel in Richtung Nachhaltigkeit aber für mich ausgezahlt. Natürlich hat auch mich die Krise erwischt, denn niemand wollte mehr Reiseberichte über Norwegen, Frankreich oder Italien lesen. Dafür haben sich aber umso mehr Menschen dafür interessiert, wie man in Zukunft achtsamer und umweltfreundlicher reisen kann und auch meine Tipps für Deutschland waren sehr populär. Dadurch haben sich neue spannende Jobs ergeben und ich hatte aufregende Anfragen von diversen Medien in meinem Postfach. Wenn ich also eins gelernt habe, dann:

Sei du selbst die Veränderung, die du dir wünscht für diese Welt.

– Mahatma Gandhi

#5 Mein Achtsamkeitstraining: Yoga, Meditation und tief durchatmen

Ich mache seit fast 20 Jahren Yoga und seit 3 Jahren Meditation. Mit Unterbrechungen wegen der Kinder. Für mich genau das Richtige, um mich regelmäßig aus dieser lauten Welt auszuklinken und Körper und Geist zu pflegen. Aber das ist natürlich Typsache. Andere gehen lieber joggen oder boxen. Da ich hier auf dem Dorf kein Studio um die Ecke und in Pandemiezeiten nur selten Ruhe Zuhause habe, stehe ich seit Monaten immer etwas früher als der Rest der Familie auf. Ich finde z.B. die Yoga-, Meditations- und Affirmations-Videos von Mady Morrison, Inner Garden und Annika Henkelmann wunderschön und kann sie euch nur ans Herz legen.

Auch tief duchatmen und auf den Atem fokussieren, hilft mir sehr häufig. Dreimal tief ein- und ausatmen kann nachweislich schon den Blutdruck und Puls spürbar senken. Überlebenstraining, wenn man einen Teenie in da House hat ;). Diese 20 bis 30 Minuten am Tag für mich müssen einfach sein und das ist etwas, dass ich definitiv pflegen, bis ich ne alte Schrulle bin.

#6 Gönn Dir ne Dramenpause

An manchen Tagen könnte man meinen, dass unsere Welt ein rabenschwarzer Ort ist. Blöderweise werden uns ja nur die doofen Nachrichten im Minutentakt ins Wohnzimmer getragen und nicht die good News. Die fallen aus einem ominösen Grund meist unter den Tisch. So wie der Mensch lieber meckert und lamentiert, als zu loben und wertzuschätzen. Das liegt wahrscheinlich auch an der menschlichen Sucht nach Dramen. Wer guckt schon den Bachelor, das Dschungelcamp oder GNTM, wenn dort nur Friede, Freude, Eierkuchen herrscht ;)?

Manchmal kann man die Dramen der ganzen Welt aber nicht mehr auf seinen zarten Schultern tragen. Und dann wird es dringend mal Zeit für ne Nachrichtenpause und stattdessen ne schnöde Liebesschnulze oder Komödie. Btw ich fand ja die norwegische Weihnachtsserie Hjem ti Jul herrlich seicht, lustig und erfrischend.

#7 Take a walk on the wild side

Angeblich hat sich das gute alte Spaziergehen im letzten Jahr zu einem Trend entwickelt. Man kommt zur Ruhe, kann die Gedanken schweifen lassen, sich unterhalten oder ein Hörbuch hören, es ist gratis und man kann es überall machen. Ich gehe schon seit vielen Jahren spazieren und ein Tag ohne Sonne, Wind oder Regen im Gesicht, erscheint mir fast wie ein verlorener Tag. Corona hat uns definitiv nicht nur einen guten Hype gebracht.

#8 Feel the Nature

Gerade in dieser Pandemie bin ich unglaublich froh über den großen Wald vor unserer Haustür. Es gibt immer wieder Wege und Ecke, die ich noch nicht kenne und eine Wanderung durch den Wald erdet mich immer. Ohne regelmäßige Ausflüge in die Natur und Wanderungen würde ich diesen Lockdown wahrscheinlich auch nicht aushalten. Aktuell muß man diese aber natürlich achtsam planen und Hotspots meiden. Wenn wir alle mehr in die Natur gehen würden und verstehen würden, dass wir Teil von ihr sind, wäre die Welt sicher ein besserer Ort.

#9 Let´s get koselig

Und wenn doch mal gar nichts geht, weil es Bindfäden regnet, machen wir es uns so richtig koselig. Auf  Youtube gibt es ganz wunderbare Soundtracks von Regen und Gewitter, Vogelgezwitscher oder Meeresrauschen, um sich die Natur ins Haus zu holen. Oder auch gerne mal ein virtuelles Kaminfeuer. Wir backen Kuchen oder Waffeln, kochen was Leckeres, machen Kerzen an, spielen gute alte Brettspiele oder hören Hörbücher. Unser sicheres Zuhause habe ich in den letzten Monaten definitiv sehr zu schätzen gelernt und daher haben wir, wie so viele andere auch, den ein oder anderen Raum aufgepimpt.

Etwas das wir in den letzten Jahren sehr vernachlässigt haben, da wir so oft unterwegs waren. Nun wurden jedoch Problemzonen offensichtlich und unsere Interior-Fantasie geweckt. Weil das Thema für mich auf Instagram aber nicht mit unseren Reisen zusammengepasst hat, habe ich einen neuen Account eröffnet. Frau Hibbel und Frau Koselig sind also ein und dieselbe Person ;).

#10 Meine Wünsche und Hoffnungen für das neue Jahrzehnt

Die Weichen für eine bessere, nachhaltigere Welt müssen in den nächsten 10 Jahren gestellt werde. Das Packeis Grönlands gilt bereits als unwiderbringlich verloren. Das Gleiche können wir bald über unsere Korallenriffe und Regenwälder sagen. Dann werden wir auf 3 Grad Erderwärmung und unvorhersehbare Naturkatastrophen im Erdsystem zusteuern. Es ist bereits 12 Uhr und mein größter Wunsch ist daher, dass wir das Ruder noch irgendwie herumreißen können. Die Realistin in mir sagt mir leider zu oft, dass dies am Egoismus der Menschheit scheitern wird. Die Optimistin denkt aber zeitgleich, dass wir eine herausragende Spezies sind und das Wissen und Know How haben, dies zu schaffen. Jede Krise bringt auch ein Umdenken, Innovationen und die Motivation, Dinge zu verändern mit sich.

Never waste a good crisis.

– Winston Churchill

Ich hoffe daher, auf die schnellstmögliche Abschaffung von Kohlekraft und ein Umschwenken auf erneuerbare Energien. Ich wünsche mir grüne, verkehrsberuhigte Städte, die es sich zum Ziel machen CO2-neutral zu werden. Ich fände Fahrrad-Autobahnen und Elektrobusse cool, die auch auf auf den Dörfern regelmäßig hin- und herpendeln. Ich möchte mit Nachtzügen quer durch Europa reisen können. Das Flugzeug möchte ich nur noch nutzen, wenn ich alle paar Jahre mal für ein paar Wochen eine Fernreise mache. Ich wünsche mir eine starke Reduzierung des Fleischkonsums, das Tiere würdevoll behandelt werden und eine Ökologisierung der Landwirtschaft.

Mein allerdringlichster Wunsch ist jedoch, dass wir diese Pandemie überwinden und meine Familie 2021 geimpft wird. Eine Impfung ist aus  meiner Sicht, der einzige Weg um Covid19 auszurotten und unsere Freiheit wiederzuerlangen. So wie wir zuvor z.B. auch schon Masern, Pocken, Kinderlähmung, Diphterie oder Röteln nur durch Impfungen in den Griff bekommen haben. Ich bin btw überzeugte Impfbefürworterin, daher möchte ich darüber auch keine Diskussionen führen ;).

So und nun ab auf die Couch, Virus aussitzen und dann Ärmel hoch und auf in dieses neue Jahrzehnt! Wie geht es euch am Anfang dieses Jahres und wie sehen eure Mantras und Wünsche aus? 

Hier gibt es im Übrigen nochmal meine Corona-Überlebenstricks ;), von vor 10 Monaten:

Die Welt steht Kopf: 30 Dinge, die mich trotzdem glücklich machen und bei Laune halten

Offenlegung: Da dieser Beitrag Verlinkungen enthält und das nach derzeitiger Rechtslage als Werbung gilt, kennzeichne ich ihn hiermit als WERBUNG. Bitte beachtet jedoch, dass fast alle meine Beiträge persönliche Tipps, Menschen oder Orte enthalten. Dies geschieht entweder im Rahmen meiner redaktionellen Themenauswahl oder als persönliche Empfehlung. Jede bezahlte Kooperation auf Planet Hibbel wird immer als solche gekennzeichnet.

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4 comments

Melanie 11. Januar 2021 - 18:22

Ohja! Winterschlaf, das wäre es. Aber da hier drei Kinder auf mich warten die bespasst und beschult werden wollen, muß ich mir wohl bis zum Frühling die ein oder andere Pfeife rauchen und Deine Feel Good-Mantras reinziehen. Danke für Deine Beiträge, die mich immer wieder zum Lächeln und Nachdenken bringen. Auf bessere Zeiten! LG, Melanie

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nadine 12. Januar 2021 - 16:27

Haha! Pfeife rauchen. Alles klar. Bin dabei, liebe Melanie. Mein Mantra des Jahres hab ich btw vergessen: Am Ende wird alles gut und wenn nicht, betrinken wir uns halt! In diesem Sinne, alles Liebe und bleibt gesund, Nadine

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Anja 13. Januar 2021 - 10:57

Liebe Nadine! Ich kann mir sehr gut vorstellen, dass die Zeiten für Reiseblogger schwierig sind. Ich muss gestehen, dass es mich derzeit auch irritiert, wenn Influencer z.B. Schneebilder posten und so dafür sorgen, das noch mehr Menschen dorthin fahren. Auch wenn ich natürlich weiß, dass das Blödsinn ist. Vielleicht liegt der Schnee ja auch vor der Haustür. Deine Zweifel verfolge ich hier schon seit ein paar Jahren und daher möchte Dir mal sagen, dass ich es ganz toll finde wie Du dbzgl. Deinen Weg gehst. Davon können sich wirklich viele eine Scheibe abschneiden, die weiterhin so tun als wäre nichts. Du hast mich schon oft inspiriert. Danke dafür und mach bitte weiter so. VG, Claudia

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nadine 15. Januar 2021 - 14:59

Das weiß ich wirklich sehr zu schätzen. Vielen lieben Dank, Anja!

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