Im Sommer haben wir den weltberühmten Klosterberg Mont Saint-Michel in der Normandie besucht. Der stand schon sehr lange auf meiner To See-Liste, aber irgendwie haben wir ihn immer verpasst. Diesmal lag er praktischerweise auf unserem Weg von der normannischen Region Calvados nach Nantes. So konnten wir einen mehrstündigen Stop einlegen und uns das Highlight der Normandie endlich mal live anschauen.
Und was soll ich sagen? Der Mont Saint-Michel ist noch viel imposanter und beeindruckender als auf jedem weichgespülten Foto. Er ist, zusammen mit dem Eiffelturm und Schloss Versailles, eins der meistbesuchten Sehenswürdigkeiten Frankreichs und zieht jährlich ca. 3 Millionen Menschen an. Abstand halten, ist also manchmal etwas schwer. Man sollte einen Besuch daher gut planen, um nicht stundenlang anstehen oder sich durch die engen Gassen schieben zu müssen.
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Der Mont Saint-Michel in der Normandie:
Tipps für einen Besuch des weltberühmten Klosterberges
Fakten und geschichtliche Hintergründe
Der Mont Saint-Michel liegt an der Grenze der Normandie zur Bretagne und gehörten zu den schönsten Bauten Frankreichs. Von der Normandie kommend, sieht man seine markante Silhouette schon von Weitem aus dem flachen Land ragend. Seine Bucht ist Schauplatz der stärksten Gezeiten Europas, weshalb der einstige Damm durch eine Brücke ersetzt werden mußte. Bei Ebbe zieht sich das Meer bis zu 15 km zurück, was ich auch schon auf der nahegelegenen Kanalinsel Guernsey beobachten konnte. Seit 2015 wird der Klosterberg an ein paar wenigen Tagen im Jahr, zu einer Insel. Dies geschieht jedoch nur bei Springflut. Hier findet ihr die genauen Daten und weitere Infos: Gezeiten am Mont Saint-Michel Es ist daher nicht verwunderlich, dass der Mont-Saint-Michel auch „La Merveille“ („das Wunder“) genannt wird.
Seine Ursprünge gehen auf das Jahr 708 n.Chr. zurück, als dem Bischof von Avranches der Legende nach, drei Mal der Erzengel Gabriel auf dem Felsen erschienen ist. Dieser beauftragte den Bischof mit dem Bau einer Abtei auf der kleinen Insel, die etwa einen Kilometer von der Küste entfernt ist. Der Mont-Saint-Michel ist seit 1979 UNESCO Weltkulturerbe und bis heute leben dort ca. 33 Menschen, von denen 10 Mönche und Klosterschwestern sind.
Besuchermassen
In den letzten beiden Corona-Sommern ist das internationale Publikum weitestgehend ausgeblieben. Gut besucht und voll war es bei unserem Aufenthalt trotzdem. Man hatte uns vorab geraten, so früh wie möglich vor Ort zu sein, um dem größten Besucherandrang zu umgehen. Das haben wir aufgrund unserer Anreise aus der Normandie aber leider nicht hinbekommen. Wir waren, zusammen mit unzähligen anderen Touristen, pünktlich zur Mittagszeit dort. Zum Teil war es dann auch so voll, dass wir weder unsere Füße sehen noch die pittoreske Altstadt genießen konnten. Was sehr schade war, denn sie ist wirklich sehr pittoresk. Aufatmen konnten wir dann jedoch in der luftigen und wunderschönen Abtei, deren Besucherzahl limitiert ist.
Sobald man das Eingangstor zum Klosterberg durchschritten hat, kommt man auf die schmale Hauptstraße Grand Rue. Diese ist gesäumt von unzähligen Restaurants, Cafés, kleinen Hotels und Souvenirläden und es gibt auch ein paar kleine Hotels. Wer wie wir, zur falschen Tageszeit kommt, schiebt sich dann mit unzähligen Menschen durch die enge Gasse hoch bis zur Abtei. Allerdings besucht nur ein Bruchteil der Touristen auch das Innere der Abtei. Dabei ist die Abbaye du Mont Saint-Michel unbedingt einen Besuch wert.
Die Tickets für die Abtei bucht man am Besten für den frühen Morgen vor. Dann soll es noch ruhig sein und man kann direkt zum Ticketschalter durchgehen. Aber auch während der vollen Mittagsstunden, war die Abtei ein Ort der Ruhe und Besinnlichkeit. Von der Terrasse aus hat man einen wundervollen Ausblick auf Land, Meer, Inseln und kann bei gutem Wetter sogar bis Saint-Malo in der Bretagne blicken. Man wandelt durch die Krypta, den wunderschönen Kreuzgang auf dem Merveille, die Kapelle, das Refektorium (Speisesaal), diverse Gewölbe, Gärten und über den Friedhof. Das Kloster ist eine Sehenswürdigkeit für sich und sollte man wirklich nicht verpassen.
Tipps für einen Besuch des Mont Saint-Michel
ANREISE:
Der Mont Saint-Michel liegt ca. 360 km von Paris entfernt und ist auf diversen Wegen erreichbar. Wir waren mit unserem Auto vor Ort, wer mag kann aber auch mit der Bahn einen Tagesausflug ab Paris machen. Hier findet ihr alle Infos zur Anreise. Aus meiner Sicht sollte man einen Besuch aber am Besten mit einer Reise durch die Bretagne oder die Normandie verbinden. Wir lieben beide Regionen sehr.
Der Parkplatz und das Informationszentrum sind ca. 2 1/2 Kilometer vom Klosterberg entfernt. Diese kann man entweder zu Fuß, mit dem kostenlosen Shuttle-Bus oder der kostenpflichtigen Pferdekutsche überbrücken. Wir sind den Weg, der z.T. über eine neue Stegbrücke führt, recht zügig in ca. 45 Minuten gelaufen. Der kostenlose Shuttlebus fährt alle 10 bis 15 Minuten bis 400 Meter vor den Eingang. Da die Warteschlange jedoch sehr lang war, sind wir beide Wege gelaufen. Wir Großen fanden es toll, dem Klosterberg zu Fuß immer näher zu kommen, allerdings war das Gejammer der Kinder auch groß ;).
PARKEN:
Parken ist nur auf einem der ausgewiesene Parkplätze möglich, auf dem Platz für ca. 4000 Fahrzeuge ist. Im Juli 2021 war es recht voll, aber es gab noch Platz. Für unseren PKW haben wir 14,20 € / Tag gezahlt. Ein Campervan oder Wohnmbil kostet 17,80 €/ Tag. Weitere Infos und Preise könnt ihr hier nachsehen.
EINTRITT:
Die Insel selber kann man zu jeder Tageszeit frei besuchen. Der Klosterberg mit der Abtei und die Touristeninformation haben zu folgenden Zeiten geöffnet:
- Hochsaison (Osterferien bis Ende September): 9 – 19 Uhr.
- Nebensaison (Oktober bis ca. Apirl): 10 – 18 Uhr
- Geschlossen: 25.12. (Weihnachten) und 1.1. (Neujahr)
Checkt hier aber am Besten nochmal die Zeiten. Naturgemäß ist es in den Sommermonaten Juli/ August und insbesondere in den französischen Sommerferien am Vollsten.
Die Altstadt kann man frei besichtigen. Die Besichtigung der Abtei kostet jedoch 11 € für Erwachsene. Unter 26 Jahren ist der Eintritt frei, allerdings muß man trotzdem vorab ein Online Ticket reservieren. Ein Audio-Guide kostet 3 €.
ÜBERNACHTUNG:
Wer Zeit hat, sollte wohl am Besten eine Nacht vor Ort bleiben und die Stille des frühen Morgens oder der Abendstunden nutzen. Sowohl im nahen Umland als auch in der Altstadt des Klosterbergs gibt es mehrere Hotels. Außerdem findet man ein paar nahegelegene Campingplätze. Vom Camping du Mont Saint-Michel hat man sogar Blick auf den Klosterberg und kann zu Fuß dorthin laufen.
SONSTIGES:
Auch die Bucht des Mont Saint-Michel soll sehr sehenswert sein. Uns hätte z.B. eine geführte Wattwanderung rund um den Klosterberg interessiert. Außerdem hätte ich mir gerne ein paar Dörfchen mit den typischen Steinhäusern aus Granit sowie das nahegelegene Saint-Malo angeschaut. Wir waren vor ein paar Jahren mal für eine Nacht in der Ecke und haben in einem phantastischen Baumhaus übernachtet. Für uns steht also fest: Wiederkommen ist Pflicht, denn es gibt noch so viel zu entdecken!
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Offenlegung: Unsere private Reise wurde freundlicherweise in Form von Eintritten von Normandie Tourismus und der Abbaye du Mont Saint-Michel unterstützt und enthält daher Werbung.
2 comments
Hi Nadine.
Der Mont Saint-Michel ist wirklich ein dickes Muss! Wir sind ebenfalls gelaufen, das ging auch mit kleinen Kids super. Und wie du schon schreibst: Es ist traumhaft, sich Stück um Stück diesem tollen Berg zu nähern. Nur die Abtei mussten wir leider auslassen, da haben die Mädels nicht mitgespielt. Nächstes Mal halt. Der nahe Campingplatz ist (natürlich) meist ausgebucht, da muss man sich frühzeitig kümmern.
LG, Nicole
Liebe Nicole, wie schade….. da habt ihr wirklich etwas verpasst. Die Abtei ist eine Attraktion für sich. Da müsst ihr wohl wirklich nochmal wiederkommen, wenn Deine Mädels etwas größer sind. GlG, Nadine