Hohoho! Mit diesem Post läute ich dann mal meine alljährliche Weihnachtspause ein. Dieses Jahr ein wenig früher als sonst, aber irgendwie ist mir gerade nach „Licht aus“. Bis zum Ende der Weihnachtsferien möchte ich es entspannt angehen lassen: Plätzchen backen, Weihnachtsgedudel hören, Bücher lesen, Freunde treffen, PJ´s all day long und Filme gucken, unsere Bude endlich mal einer kleiner Renovierung unterziehen und mir in Ruhe ein paar Gedanken über die Zukunft machen.
Wie immer gibt es vorher jedoch meinen obligatorischen Jahresrückblick, der 2019 etwas anders ausfällt als alle anderen Jahre zuvor.
Mein Review 2019: heiter bis wolkig!
Spontan gesagt: ich bin sehr happy mit meinem Leben. Ich habe einen großartigen Mann und wunderbare Kinder, wir sind gesund, haben ein warmes Dach über dem Kopf, Jobs, genug zu essen und machen tolle Reisen. 2019 waren wir mehrfach in den Niederlanden, in Luxemburg, im Saarland, in Niedersachsen, Berlin, Rheinland Pfalz und Hessen, auf den Kanalinseln, in der Normandie, in Dänemark, Schweden, Polen, Portugal und auf den Azoren. Klar, passieren hier auch immer wieder kleine Dramen, schräge Geschichten und manch ein Wunsch bleibt scheinbar unerfüllbar, aber wir leben wie einst die Könige. Was will ich mehr?
In meinem Gehirn hat es 2019 jedoch gerumpelt und gepumpelt. Die Globalisierung versorgt uns 24 Stunden am Tag mit ner Überdosis an Weltgeschehen, das mich des Öfteren überfordert hat. Ob Rechtsruck, Klimawandel, Overtourism, Stillstand in unserem Land, immer krassere Immobilienpreise, die britische Eigenart sich zu verabschieden ohne zu gehen etc. etc. Realitätsschock nennt es Sascha Lobo in seinem aktuellen Buch, das ich mir derzeit als Hörbuch reinziehe. Aber wie soll man sich dem entziehen, ohne auf eine einsame Pazifikinsel auszuwandern? Und überhaupt…. auswandern… würd ich zu gern machen, nur wohin? Wir haben ja nur diese eine Erde. Das Höher, Weiter, Schneller scheint trotz Fridays for Future in allen Bereichen kein Ende zu nehmen und daher sorge ich mich ernsthaft um unseren Planeten.
Als Reisebloggerin mit einem großen ökologischen Gewissen war 2019 daher wahrlich eine Herausforderung. Denn es bedeutete Jobs abzusagen, die ich so nicht mehr vertreten kann. Ich musste mich also ständig mit der Frage konfrontieren, ob ich meinen Blog so weiterführen kann und wenn ja, wie es weitergehen soll. Manch einer war der Meinung, dass ich mir zuviel Kopp mache. Andere wieder warfen mir vor, „Greenwashing“ zu betreiben weil ich mich für die Azoren in den Flieger gesetzt habe oder Leggins aus recyceltem PET trage. 2019 war also mit „Problemen“ behaftet, die ich bis dato in der Form noch nicht kannte.
Ein kleiner Sneak Peak auf 2020
Planet Hibbel hatte still und heimlich seinen 8. Geburtstag und das möchte ich im Januar dann doch mit etwas Pomp nachfeiern. Ich habe ein grandioses Geschenk für euch im Köfferchen, auf das ihr euch schon freuen könnt. Im Januar wird es dann auch endlich meine Berichte über Polen und die Azoren geben, nach denen mich schon so viele Leser gefragt haben. Außerdem habe ich bereits spannende Reisen für vier europäische Länder sowie zwei deutsche Regionen in der Pipeline, auf die ich euch auf jeden Fall mitnehmen werde.
Desweiteren werde ich die Weihnachtspause dazu nutzen, Planet Hibbel zu überarbeiten. In den letzten 8 Jahren habe ich mich verändert und ergo auch mein Blog. Die wuselige, spontane Frau Hibbel von 2011 ist besonnener, achtsamer und kritischer geworden und auf der Suche nach einem neuen Gleichgewicht und Ich. Und das möchte ich 2020 zum Ausdruck bringen.
Mein Wunsch an euch!
So sehr ich mich jedoch bemühe, werde ich das aber auch in Zukunft nicht perfekt machen können. Ich werde noch Autofahren, denn wir wohnen halt auf dem Land ohne vernünftigen ÖPNV. Ich werde ab und an noch in ein Flugzeug steigen und sicher auch nochmal eine Fernreise machen. Dies aber sehr wohlüberlegt. Ich werde hin und wieder Dinge promoten, die man mit Kindern benötigt und finde sicher auch nicht immer die Worte, die jeden ansprechen. Ich tue jedoch was ich kann und es vergeht kein Tag, an dem ich mir nicht Gedanken über mein Handeln mache. Ich möchte also weder als Klimahysteriker noch als Greenwasher bezeichnet werden.
Außerdem würde mich echt interessieren, was ihr euch von mir für die Zukunft wünscht. Habt ihr spezielle Themen, die euch interessieren oder Fragen, die euch schon immer unter den Nägeln brannten. Dann immer her damit. Ich bin selber gespannt wohin mich meine weitere Blogreise führen wird und brauche euch auf diesem Weg.
Von ♥ DANKE, dass ihr euch in diesen hektischen Zeiten immer wieder die Zeit nehmt, hier auf meinem old-school Blögsche vorbeizuschauen. Manch einer seit 8 Jahren. In Zeiten der Informationsflut und superschnelllebigen Social Media-Welt, fühlt sich so ein Blog manchmal richtig Dinosaurier-mäßig an. Ich weiß, das also sehr zu schätzen und hoffe, ihr begleitet uns auch im neuen Jahr ein bisschen. Habt alle ein wundervolles Weihnachtsfest und kommt gut ins Jahr 2020!
Eure Frau Hibbel 😉
PS: Und ja, wir haben wieder einen Mini-Weihnachtsbäumchen im Topf, den wir hoffentlich erneut ein paar Jahre als Gast haben werden. Der Letzte lebte immerhin 4 Jahre bei uns im Hof, hat im Hitzesommer 2019 aber so gelitten, dass wir ihn kürzlich im Wald ausgepflanzt haben. Dort erholt er sich gerade zwischen seinen Tannenbaum-Kumpels.
Ob das erlaubt sei, fragte mich kürzlich jemand über Instagram? Schließlich könnten nicht 82 Milltionen Deutsche ihre Weihnachtsbäume wild im Wald aussetzen. Gute Frage! Ich denke das es ok ist, weil wir ihn zwischen andere Nadelbäume gepflanzt haben. Mir ist aber natürlich auch klar, dass er bei der nächsten Durchforstung ggfs. dran glauben muss. Falls hier ein Förster mitliest, würde ich mich über eine adäquate Antwort freuen.
10 comments
Liebe Nadine, ich habe nur einen Wunsch an Dich. Bleib bitte genau so wie Du bist. Ich mag Deine ehrliche und authentische Art einfach so gerne und folge Dir deshalb auch schon seit vielen Jahren. Hab ein wunderschönes Weihnachtsfest mit Deinen Jungs und ich freue mich auf 2020 mit Dir. Liebe Grüße, Carla
Ach das freut mich so sehr. Vielen Dank, liebe Carla! ♥ Dir auch ein schönes Weihnachtsfest und wir „sehen“ uns in 2020! LG, Nadine
Liebe Nadine, ich habe keinen Wunsch an Dich zum Planet-Hibbel-Blog, sondern möchte Dir und Deiner Familie nur schöne und erholsame Weihnachten wünschen! Wir lesen uns!
Liebe Grüße Poldi
Wie lieb von Dir, Poldi. Vielen Dank. Das wünsche ich Dir und Deiner Familie auch. LG, Nadine
Hei Nadine, bitte bleib einfach so wie Du bist. Ich lese hier schon so viele Jahre mit und mag Deine ehrliche und reflektierte Art total. Deine Gedanken haben bei mir schon so viel angestoßen und ich habe einiges geändert. Frohe Weihnachten und liebe Grüße, Steffi
Ach, wie lieb. Das freut mich sehr. Ja, ich versuche mir treu zu bleiben. Aber Menschen verändern sich nun mal und manches passt nach 8 Jahren einfach nicht mehr. Ich schreib ja hier auch nicht mehr über Windeln und Kinderwagen. Dir ebenfalls schönen Weihnachten und wir „sehen“ uns im neuen Jahrzehnt. LG, Nadine
Sch… Ach Jahre. Tja liebe Nadine – ich glaub wir sind alt! Mein Blog kommt auch schon ins 8e Jahr. Und auch wenn ich Auf und Abs habe und sich einiges geändert hat – ich will die Zeit nicht missen. Bleib so wie du bist – und halte es wie die Ärzte. „Lass die Leute reden“. Pupsegal. Ups. Darf ich das auf einem Familienblog denn eigentlich sagen?
Janett
Haha! Ja, Pups darfst Du sagen, liebe Janett. Die Jungs lachen sich über alles scheckig, was nicht ganz stubenrein ist ;). Außerdem wachsen die auch so langsam aus den Kinderschuhen raus. 8 Jahre ist in der Tat eine lange Zeit in der virtuellen Welt. Ich sag ja…. wir sind Dinos ;). Ganz liebe Grüße, Nadine
Fröhliche Weihnachten, liebe Hibbeline. Es ehrt Dich, wie selbstkritisch Du bist und wie Du Dich weiterentwickelst. Ich persönlich finde , dass Du da fast ein wenig zu kritisch mit Dir selbst bist. Ich freue mich immer, wenn ich etwas von Dir lese, auch wenn ich nicht ganz regelmäßig in der Bloggerwelt und auf den Social Media Kanälen rumspringe. Bleib, wie Du bist!
Liebste Emigrüße
Vielen Dank, meine liebe Emi! Ich weiß nicht, ob ich zu kritisch bin. Die Menschheit muß sich ja aktuell mit Themen beschäftigen, mit denen sie noch nie zuvor konfrontiert wurde. Wie verhält man sich da richtig? Ich denke halt, dass die Menschen ohne einen kritischen Blick und Selbstreflektion bald an einen Punkt ankommen wird, an dem es nicht mehr weiter geht. Und das betrifft leider in ganz großem Ausmaß unsere Kinder. Ich weiß also gar nicht, ob man da als Eltern zu kritisch sein kann? Und das Thema Reisen ist ja mittlerweile leider ziemlich befleckt. Das ist dann in etwa so, als würde ich noch in einem Braunkohletagewerk arbeiten. Ich mache mir allerdings nun auch nicht Tag und Nacht Gedanken und blende vieles aus. Man muß trotz allem auch noch das Gute und Schöne sehen. Und davon gibt es zum Glück ja auch genug. Habt ein schönes Weihnachtsfest. GlG, Nadine