Die Eifel ist für uns Rheinländer das Ausflugsziel Nr. 1, wenn die Natur ruft. Der nördliche Teil der Eifel ist nur eine Autostunde von uns entfernt und daher machen wir eigentlich regelmäßig und zu jeder Jahreszeit Tagesausflüge dorthin. Das Gebiet der Eifel ist allerdings recht groß. Es lohnt sich also, auch mal einen längeren Aufenthalt einzulegen.

Sie ist Teil eines hohen Mittelgebirges in Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen und geht in die belgischen und luxemburgischen Ardennen über. Sie ist reich an Gewässern und tiefen Wäldern, bietet spektakuläre schroffe Felsformationen, märchenhafte Burgen, romantische Dörfer und eine spannende vulkanische Vergangenheit. Deshalb habe ich für euch mal ein paar tolle Ausflugstipps quer durch die Region zusammengestellt. Von Nord nach Süd und von Ost nach West.

Unsere Eifel Highlights:

Die 10 schönsten Ausflüge quer durch die Eifel

#1 Die Teufelsschlucht

Die abenteuerliche Sandsteinfelsenlandschaft der Teufelsschlucht war schon in meiner Kindheit ein Highlight. Auch heute hat die faszinierende Felsenwelt nichts von ihrem Reiz verloren und ist ein absolutes Must-See. Die Teufelsschlucht liegt in der Eifel und geht in das luxemburgische Mullerthal über, das ebenfalls spektakulär ist.

Unzählige Wanderwege führen durch märchenhafte und bizarre Landschaften. Hinter der nächsten Biegung könnte man Feen, Zwerge oder Trolle vermuten.

#2 Der Wild- und Erlebnispark Daun

Es ist zwar schon ein paar Jahre her, dass wir im Wild- und Erlebnispark Daun waren, aber ich habe den Aufenthalt mit unseren Kindern als sehr lustig in Erinnerung. Dort steht man nämlich Auge in Auge mit Emus, Affen und Lamas. Der Wildpark Daun ist mit 220 Hektar so groß, dass man wie bei einer Safari direkt mit dem eigenen Auto durchfahren und an verschiedenen Stationen aussteigen kann, um die Tiere zu füttern. Dabei kommt man in direkten Kontakt mit den Tieren, die zum Teil sehr neugierig sind.

#3 Die Vulkaneifel

Spannend und idyllisch zugleich ist die Vulkaneifel. Vor ca. 13.000 Jahren war diese Region ein vulkanischer Hotspot und noch heute kann man bis zu 60 Vulkanberge erkennen. Der Laacher See war einst für die größte Vulkankatastrophe auf europäischem Boden verantwortlich und hatte eine Sprengkraft von etwa 500 Hiroshima-Bomben. Noch heute blubbert und brodelt es am Ostufer des Sees. Die mit Wasser gefüllten Vulkankegel (Maare) sind ein weiteres Markenzeichen der Region.

Besonders eindrucksvoll kann man dies im Lava Dome & Keller in Mendig erleben. Hier werden die gewaltigen Kräfte der Natur auf spektakuläre Weise demonstriert. In Andernach befindet sich der höchste Kaltwassergeysir der Welt und auch in Wallenborn gibt es einen kleinen Geysir, der etwa alle 35 Minuten ausbricht. Warum also noch nach Island oder in den Yosemite Nationalpark fahren?

#4 Die Burg Eltz

Die Burg Eltz gehört für mich zu den schönsten und malerischsten Burgen Deutschlands. Die Höhenburg aus dem 12. Jahrhundert liegt etwas versteckt im Tal der Elz und ist im Vergleich zu beispielsweise Schloss Neuschwanstein bei ausländischen Touristen noch eher unbekannt. Allerdings hat der Instagram-Tourismus schon vor Jahren zugeschlagen und es kann sehr voll werden.

Ich empfehle daher sehr, früh morgens oder abends hinzufahren. Das Burginnere kann man dann natürlich nicht mehr besichtigen. Am schönsten finde ich es im Herbst, wenn die Wälder bunt gefärbt sind und die Burg vielleicht sogar mystisch in Nebelschwaden gehüllt ist.

#5 Das mittelalterliche Städtchen Monschau

Das Städtchen Monschau liegt an der Grenze zu Belgien und ist für sein mittelalterliches Zentrum mit Kopfsteinpflaster, Fachwerkhäusern und der über der Stadt thronenden Burg Monschau bekannt. Unweit der Stadt befindet sich auch der Nationalpark Eifel mit vielen, wunderschönen Wanderwegen und dem Hochmoor Hohes Venn.

#6 Das Hohe Venn

Das Hohe Venn ist eine grenzübergreifende Moor- und Heidelandschaft, die man sonst nur in nördlichen Breitengraden findet. Wir haben das Hohe Venn bisher nur im verschneiten Winter besucht. In allen anderen Jahreszeiten kann man dort jedoch über Holzstege wandern und die Naturschönheiten des Hochmoors bestaunen. Eine Miniaturform vom Hohen Venn gibt es auch in Todtenbruch im Hürtgenwald.

#7 Die Buntsandsteinroute im Rurtal

Sehenswert ist auch die Buntsandsteinroute in der nördlich gelegenen Rureifel. Im Eifelstädtchen Nideggen steht die gleichnamige Burg, von der aus man herrliche Wanderungen durch Wälder, vorbei an bunten Felswänden, Aussichtspunkten und beeindruckenden Steintoren unternehmen kann.

#8 Der Nationalpark Eifel

Der einzige Nationalpark in NRW besticht durch Wald, Wasser und Wildnis. Er ist Heimat der letzten Wildkatzen und Schwarzstörche und man kann ihn u.a. mit geführten Rangertouren entdecken. Wer mag, kann ihn aber auch auf eigene Faust entdecken und auf einem der 6 Trekkingplätze übernachten. Um die Wildnis für jeden zugänglich zu machen, wurde der Wilde Kermeter & Wilde Weg geschaffen. Hier kann man z. T. auf barrierefreien Pfaden der Natur ganz nah kommen.

#9 Das Fachwerkdorf Monreal

Wunderschön ist auch das Fachwerkdörfchen Monreal mit seinen unzähligen Häusern aus dem 15. Jahrhundert. Über den romantischen Gässchen thronen die Ruinen der Löwenburg und der Ort ist auch Ausgangspunkt für den Traumpfad Monrealer Ritterschlag.

#10 Das Ahrtal

Das Ahrtal gehört zur sogenannten Ahreifel und gehört mit seinem romantischen Flusslauf, den bizarren Felsformationen, den Burgruinen und pittoresken Weinterrassen, wohl mit zum Inbegriff deutscher Romantik. Man kann hier wunderschöne Wanderungen über den Rotweinwanderweg machen und sich anschließend in hübschen Orten wie Altenahr ins Jahr 1960 zurückbeamen ;). Hier findet ihr mehr zu einem unserer Ausflüge ins Ahrtal.

Die Eifel ist wirklich sehr vielfältig und bietet sich daher auch perfekt für einen Urlaub an. Im Reisehandbuch „Deutschland im Winter“* habe ich ein Kapitel über die Eifel geschrieben. Denn gerade im Winter, wenn dort z. T. viel Schnee liegt, findet man in der Region auch tolle Rodelberge, Eisfälle und bezaubernde kleine Weihnachtsmärkte in den kleinen Fachwerkdörfchen.

Eine dringende Bitte:

Bitte besucht kleine Eifel Örtchen wie Monschau oder Monreal nicht als Instagram-Tourist. Dort leben Menschen, die ihren Alltag gerne so unbehelligt und normal weiterführen möchten wie bisher. Natürlich darf jeder Fotos machen, aber es muss nicht sein, dass man sich vor jeder pittoresken Haustür umzieht und in Szene setzt. Zudem wäre es sinnvoll, Stoßzeiten zu meiden, da diese Orte nur eine ganz gewisse Anzahl an Besuchern verkraften. Es gibt wenig Parkplätze und Busladungen an Menschen halten diese kleinen Ortschaften einfach nicht stand.

PIN ME:

[aktualisierter Beitrag vom 8.6.2020]

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