Bevor wir nach Singapur und Malaysia gereist sind, habe ich mir ziemlich viele Gedanken zum Thema Moskitoschutz gemacht. Gerade mein 7jähriger Sohn reagiert nämlich ganz extrem auf Insektenstiche. Nach einem Mückenangriff und mehreren Stichen im Gesicht, ist ihm mal die ganze Stirn und Augenpartie besorgniserregend angeschwollen. Und das war in Schweden, wo Mücken in der Regel keine gefährlichen Krankheiten übertragen. Mücken lieben meinen Sohn einfach. Wenn wir zu Viert in einem Raum übernachten, wird unter Garantie nur er gestochen. Ich machte mir also Sorgen und wollte auf unserer Reise in tropische Gefilde gut vorbereitet sein.
Ihr fragt mich über die sozialen Netzwerke immer wieder mal nach unseren Tipps gegen Mücken. Daher habe ich die heute mal für euch zusammengefasst.
Pin me:
Welche Krankheiten übertragen Mücken?
Die von Mücken übertragenen Krankheiten sind wahrscheinlich zahlreich, aber die bekanntesten und auch gefährlichsten sind eindeutig:
- Malaria
- Denguefieber
- Gelbfieber
- Zika-Virus
- West-Nil-Fieber
Außer für das Gelbfieber gibt es bisher keine entsprechenden Impfungen. Man muß also schauen, dass man sich selber bestmöglich vor Stichen schützt. Das klappt natürlich nicht immer. In Venezuela bin ich mal mit Verdacht auf Dengue im Krankenhaus gelandet. Und nach mehreren Zeckenbissen in Norwegen, habe ich mal eine dubiose Erkrankung bekommen. Ich weiß also, wovon ich spreche. Die lästigen Blutsauger sind klein, hinterlistig und gerade tagsüber nahezu geräuschlos. Zudem spürt man ihren Stich meist erst, wenn es schon zu spät ist. Gerade wenn man in die Tropen reist, ist Schutz also unerlässlich.
Welche Mücken stechen überhaupt?
In der Regel stechen nur die weibliche Mücken. Männliche Mücken ernähren sich wohl bevorzugt von Blütennektar. Weibliche Mücken sind dagegen aktiv auf der Suche nach Blut. Sie bevorzugen Blut, das reich an Proteinen und Nährstoffen ist. Dieses benötigen sie zur Erzeugung und für das Wachstum ihrer Eier.
Wo halten sich Mücken vorwiegend auf?
Natürlich bevorzugt in wasserreichen Gegenden. Aber auch im Wald, Dschungel und überhaupt dort wo viel Gestrüpp ist und sie sich verstecken können.
Wann sind Mücken aktiv?
Die meisten Mücken tummeln sich bevorzugt in der Zeit kurz vor Sonnenauf- und Sonnenuntergang herum. Es gibt jedoch auch tagaktive Mücken wie die Tigermücke, die so gefährliche Krankheiten wie das Denguefieber oder Zika-Virus übertragen. Die asiatische Tigermücke liebt Wärme und erobert leider auch immer mehr unsere Gefilde. Es wurden bereits mehrere eingeschleppte Populationen in Deutschland gesichtet, allerdings waren diese bisher frei von gefährlichen Viren. In Südeuropa übertragen sie vereinzelt mittlerweile jedoch auch das Denguefieber.
Unsere 10 Tipps gegen Mücken. Auf Reisen und Daheim.
#1 Fliegengitter an den Fenstern. Unser Haus haben wir quasi fast hermetisch abgeriegelt. Fast alle Fenster haben Fliegengitter*. Daher achte ich auch auf Reisen möglichst darauf, dass die Unterkunft welche hat. Ich bin jedoch immer wieder überrascht, wieviele Hotels und Ferienhäuser keinen Wert darauf legen. Da sich trotz Netzen, immer wieder mal ein Moskito durch die Eingangstür ins Haus verirrt, suchen wir vor dem zu Bett gehen die Schlafräume immer auch nach Mücken ab.
#2 Moskitonetze über den Betten. Finde ich gerade in tropischen Ländern extrem wichtig. Oftmals nehmen wir eigene mit, damit wir sie spontan irgendwo befestigen können. Die haben uns schon sehr häufig vor äußerst unangenehmen Insekten und anderen Tieren bewahrt. Ich sag nur monströse Spinnen in Südafrika und Australien oder zig Kakerlaken in einem Hostel in Costa Rica. Es schläft sich sehr viel beruhigter. Ich empfehle solche Moskitonetze*. Sie sind leicht und kommen mit einer Tragetasche und Hängeset. Packt euch am Besten auch immer noch einen Nagel, Haken und Schnur mit ins Gepäck, damit ihr sie im Notfall provisorisch aufhängen könnt. Oder einfach diese Tesa Powerstrips Deckenhaken*.
#3 Moskitocoils und Duftkerzen. Gerade wenn man in den Abenstunden noch draußen auf seiner Terrasse sitzen möchte, bewähren sich Kerzen oder besonders auch diese Insektenspiralen*, die einen Duftstoff von sich geben, den Mücken äußerst abstoßend finden.
#4 Moskitoabwehrende Outdoor-Kleidung von Craghoppers. Auf die Marke bin ich vor unserem Trip durch Recherche aufmerksam geworden. Da wir immer sehr aktiv in der Natur unterwegs sind, haben mich die Klamotten direkt überzeugt. Craghoppers bietet jede Menge Outdoorbekleidung an, aber die Nosilife Collection* wurde speziell zur Abwehr von Insekten entwickelt. Wir haben mehrere Kleidungsstücke wie z.B. diese Kapuzenjacke Sweatjacke* für mich, dieses Longsleeve Shirt* für meinen Mann, diese Longsleeves* für die Kinder sowie eine Trekking-Hose, mit abnehmbaren Beinen (siehe Bild, die scheint es aber leider nicht mehr zu geben) und fanden sie alle toll.
Die Craghoppers Collection Nosilfe bietet lt. Hersteller einen permanenten 90%igen Mückenschutz, ist feuchtigkeitsregulierend und hat einen UV-Sonnenschutzfaktor 40+. Für den Moskitoschutz wurde der insektenabweisende Wirkstoff Permethrin in das Gewebe verwoben. Dieser schützt einen so gegen Insekten wie Mücken, Zecken oder Sandflies. Für Menschen ist Nosilife harmlos, Mücken werden jedoch abgetötet, sobald sie auf der Kleidung landen. Für Allergiker und hautempfindliche Menschen soll der Wirkstoff ebenfalls nicht reizend sein. Auch bei meinem empfindlichen Sohn konnte ich in der Hinsicht nichts feststellen.
#5 Lange Kleidung in den Abendstunden. Das ist natürlich gerade in tropischen Ländern nicht unbedingt angenehm und ich muß zugeben, das ich da auch eher schludrig mit umgehe. Aber ich mag mich bei 30 Grad nur ungerne in lange Hosen und Oberteile werfen. Nichtsdestotrotz schützt es natürlich. Und meinen Kindern habe ich abends auch meist die Longsleeves von Craghoppers aufschwatzen können.
#6 Moskitorepellent. Hier ist die Qual der Wahl wirklich groß und wirkliche Geheimtipps habe ich nicht. Ich habe schon viele ausprobiert, ob chemische oder natürliche Produkte, lande jedoch immer wieder bei Autan*. Natürlich ist es nicht toll, sich und seinen Kindern Gift auf die Haut zu sprühen, aber ich sehe hier keine Alternative. Lieber trage ich kurzfristig Moskitoschutz auf freie Hautstellen auf, als mir eine gefährliche Tropenkrankheit einzufangen. Alternativ gibt es auch noch Produkte von Anti Brumm oder Nobite.
#7 Moskitostecker. Was ich zudem für die Nacht empfehlen kann, sind diese Insekten-Stecker von Raid*. Wir haben sie immer in zweifacher Ausfertigung dabei, also für jeden Schlafraum einen. Durch die erzeugte Hitze verdampft die Flüssigkeit über Nacht und und hält so die Moskitos aus den Schlafzimmern fern.
#8 Moskitoarmband. Für meinen 7jährigen Sohn hatte ich vor der Reise zudem dieses ParaKito Mückenschutz Armband* gekauft. Ob es hilft kann ich jedoch leider nicht sagen. Der Herr hatte es nämlich nach sage und schreibe 2 Stunden schon verloren. Scheinbar störte es ihn beim Händewaschen und er hat es daher abgemacht. Nun läuft vielleicht ein Malaie damit durch die Weltgeschichte.
#9 Tipps gegen Mückenstiche. Und wenn doch mal ein Mücke zugeschlagen hat, habe ich zwei recht wirkungsvolle Tipps für euch:
- Der Elektronische Stichheiler Bite Away* ist echt ein fieses Ding, aber er hilft. Sofort nachdem die Mücke zugeschlagen hat, hält man sich den Bite Away auf den Stich (3 Sekunden für Kinder / 6 Sekunden für Erwachsene) und dieser zerstört durch die entstehende Hitze (51 Grad), sofort das juckende Speichelsekret, das die Mücke hinterlassen hat. Das Procedere hat was von Zigarette auf der Haut ausdrücken, wirkt aber fast immer. Wenn nicht, kann man das Ganze wiederholen. Es arbeitet nur mit Wärme und ist chemiefrei. Es hilft im Übrigen auch bei Wespen, Bienen oder wie bei mir….Bissen einer Hummel.
- Gegen den Juckreiz helfen außerdem so Salben wie Fenistil oder das kühlende Tigerbalm. Für die Kinder haben wir zudem den Arnidol Stift* gegen Stiche und wir finden, der hilft recht gut gegen den Juckreiz und die Schwellung.
#10 Tipps von unserem (Kinder)Arzt. Gerade wenn man allergisch auf Insektenstiche reagiert, ist noch mehr Vorsicht geboten. Ich habe darum auf Anraten unseres Kinderarztes immer eine Packung Rectodelt wegen eines evtl. allergischen Schocks in unserer Reiseapotheke. Das ist ein verschreibungspflichtiges Medikament und nichts was man sich einfach so einschmeißen sollte. Informiert euch daher unbedingt vorher beim Arzt. Wir hatten das aber schon immer in unserer Apotheke, da meine Kinder beide auch mit Pseudokrupp zu kämpfen hatten. Außerdem nimmt mein Sohn prophylaktisch vor solchen Reisen das homöopathische Mittel Ledum ein, das ihn vor Stichen schützen soll.
Hier habe ich im Übrigen auch über unsere Tipps zur Vermeidung von Zeckenstichen geschrieben.
Habt ihr noch Tipps gegen Insektenstiche? Dann gerne her damit!
Offenlegung: Da dieser Beitrag Verlinkungen enthält und das nach derzeitiger Rechtslage als Werbung gilt, kennzeichne ich ihn hiermit als WERBUNG. Bitte beachtet jedoch, dass fast alle meine Beiträge persönliche Tipps, Menschen oder Orte enthalten. Dies geschieht entweder im Rahmen meiner redaktionellen Themenauswahl oder als persönliche Empfehlung. Jede bezahlte Kooperation auf Planet Hibbel wird immer als solche gekennzeichnet.
*Dieser Beitrag enthält mit * gekennzeichnete Produkte mit Link im Rahmen eines Affiliate-Programms sowie Produktplatzierungen. Alle verlinkten Materialien wurden von mir mit Sorgfalt ausgewählt. Wie immer, empfehle ich nur Produkte, die ich auch selber benutze und/ oder kaufen würde. Falls Ihr über einen Link etwas bucht oder kauft, unterstützt Ihr mich mit einer kleinen Provision. Nur durch solche Einnahmen, kann ich diesen Blog überhaupt am Leben erhalten. Vielen Dank für Eure Unterstützung!
4 comments
Hallo Nadine,
und noch Chikungunyafieber sthet auch immer in den Auflistungen. Mich mögen die Mücken wahnsinnig und können so zersecken, daß ich nur noch ein „Sieb“ zum Schluß bin. 🙂 Bei mir hilft in den Tropen zu wirklich nur Mittel mit hochkonzentrierten DEET, aber es ist auch kaum zu schaffen, daß elle deine Quadratcm eingeschmiert werden. Z.B. in Mexiko sind wir im Dschungel in Cenoten (Süßwasser Höhlen) geschwommen und von dem Eingang der Höhle war ca. 100 m weit weg der Schrank, wo unsere Klamotten aufbewahrt waren. Bis wir dorthingelaufen sind, war ich schon wieder zerstochen.
Zu Hause haben wir seit paarJahren auch überall Netzte machen lassen, da wir immer bei offenen Fenstern schlafen.
Bei den Unterkünften gibt es sehr selten einen Netz über dem Bett, wenn ja, dann waren diese z.B. in Afrika mit 10-20 cm großen Löchern, Rissen voll. 🙁
Ich liebe diese Spiralen, aber nützen was nur, wenn du direkt daneben sitzt und meine Nachbaren beschweren sich, daß die stinken, abe rich liebe wie sie riechen.
Von den Klamotten habe ich auch schon gelesen, aber man hat doch jeden tag was anderes an, daher sprühe ich eher die Klamotten mit Kleidungschutz mit Deet ein. Leider alle andere Methoden, die du schreibst, sind bei mir ziemlich unwirksam oder kurzfristig.
Dieses elektrisches Ding haben wir bei FFreunden ausprobiert, ich fand es furchtbar unerträglich heiß, als wenn 100 Grad wäre, und die 3 Sekunden schienen für eine Ewigkeit, mir was es kaum auszuhalten, hat aber tatsächlich für paar Stunden gut geholfen. Mir hilft gar nichts, egal was ich drauf schmiere, es lindert nur ein bißchen…Ich hasse diese Vieher und habe schon viel Angs wegen unserer Costa Rica Reise, da dort auch viele Sandmücken sind, die haben uns in Mexiko zwerstochen, ihre böse Bisse jucken noch monatenlang extrem und sie verbreiten sehr gefährliche Parasiten. 🙁 🙁
Liebe Grüße
Liebe Flögi! Von dem Chikungunyafieber habe ich echt noch nie gehört. Und ja, das elektronische Bite Away ist nix für Weicheier ;). Aber ich finde man gewöhnt sich dran und es hilft wirklich. Selbst mein fast 12jähriger Sohn hält das mittlerweile aus. Wenn man so ein Mückenmagnet ist, ist das echt übel. Hast Du schon mal prophylaktisch versucht homöopathische Mittel einzunehmen? Es gibt ansonsten ja auch noch andere Präparate, die Dich vom Geruch her uninteressant für die Viecher machen sollen. Muß man halt nur rechtzeitig vor einer Reise einnehmen. Ich drück Dir die Daumen für Costa Rica. LG, Nadine
Hallo Nadine,
ich hätte eine Frage zu dem homöopathischen Mittel Ledum. Wie lange vor der Reise und in welcher Dosis müssen das die Kids einnehmen? Unser Sohn ist 7 Jahre alt, wir haben Ledum D12 besorgt. Übrigens eine tolle Liste oben, wir haben uns entsprechend eingedeckt und fühlen uns gut gerüstet für unsere nächste Reise.
Viele Grüße
Liebe Kerstin, puuuuh….das weiß ich jetzt aktuell leider nicht mehr. Google das vielleicht mal. Wir haben das ansonsten aber schon ein paar Wochen vorher eingenommen. LG, Nadine