Städtereisen mit Kindern

Meine 7 Lieblingsziele für den Familienurlaub

by nadine

[Ein Beitrag von Co-Autorin Petra]

So langsam kommen unsere Kinder in ein Alter, in dem Städtereisen durchaus spannend sind. Die Zeiten von Kinderwagen, Buggy und Rückentrage sind vorbei und mittlerweile können wir uns also nicht nur besser in einer Stadt bewegen, auch ihr Bewusstsein für das, was eine Stadt ausmacht, ist definitiv ausgeprägter als noch zu Kleinkind-Zeiten.

Nachdem wir vorletztes Jahr bereits London und Paris besucht haben, habe ich überlegt, welche weiteren Städtereisen mit Kindern denn spannend sein könnten. Und ich bin dann erst einmal bei den Städten hängen geblieben, die auch für mich was Besonderes darstellen. Alle habe ich bereits selbst schon mal besucht. Allein, als Paar oder junge Mama und bei allen finde ich: Sie sind so schön, dass ich sie auch gerne meinen drei Kindern zeigen möchte. Im folgenden Beitrag habe ich euch also mal meine 7 Lieblingsziele für den Familienurlaub zusammengeschrieben.

Städtereisen mit Kindern:

7 Lieblingsziele für den Familienurlaub

#1 Wien

Wien kenne ich über gute Freunde und behaupte immer, das wäre die Stadt, in der ich nach München am liebsten wohnen würde. Tatsächlich finde ich, sind sich beide recht ähnlich, wenngleich Wien, wie ich finde, nochmal eine Liga mehr an Glanz und Coolness zu bieten hat (sorry, München). Tatsächlich bin ich auch mit Kind schon einige Male in Wien gewesen, aber das war zu Babyzeiten und daher noch nicht so ganz das, was man unter „Städtereisen mit Kindern“ versteht. Zeit wäre es, sich mal wieder dort blicken zu lassen, denn von München aus kommt man easy mit dem Zug dorthin. Nadine hatte hier für Wien mit Kindern btw auch schon einige Tipps.

Wien mit Kindern:

Ich finde Wien ist eine sehr unkomplizierte Stadt mit Kindern. Weil es viel Grün gibt, viele Parks, den Schlosspark von Schönbrunn, den Prater … dazu auch kulturell eine tolle Mischung und kulinarisch ist die Stadt auch mit Kindern top. Ich meine: Schnitzel geht hier immer. Ich persönlich würde dann noch einen Abstecher ins NENI am Naschmarkt machen und mich dann mit einem Drink auf die Dachterrasse des 25Hours Hotels am Museumsquartier* setzen. Das sind nämlich so meine Lieblingsspots aus der Zeit vor den Kids. Also so aus Nostalgiegründen.

#2 Berlin

Ach ja, Berlin. Hier bei Planet Hibbel findet ihr bereits viele Tipps für die Hauptstadt mit Kindern und Teenagern im Schlepptau. Mit Berlin verbindet mich persönlich aber so viel mehr als ein paar Besuche. Meine Mutter ist in (Ost)-Berlin geboren, die Familiengeschichte ist eng mit dieser Stadt verbunden und so war Berlin immer präsent. Vielleicht war es mir deswegen so wichtig, Zeit in dieser Stadt zu verbringen, also bin ich während des Studiums für ein Praktikum dorthin gegangen.

Ehrlich gesagt war das eine ziemlich wilde Zeit, in diesem Berlin Anfang der 2000er, das gerade dabei war, sich neu zu erfinden. Und das sich seitdem, glaube ich, zigfach neu erfunden hat. Das will ich unbedingt meinen Kindern zeigen. Und ich glaube, sie sind auch bereit dafür, mehr über die Verbindung der Familie zu Berlin zu erfahren.

Berlin mit Kindern:

Mit dem Zug ist man mittlerweile auch von München aus ziemlich flott in Berlin. Also rein in die Bahn und in der Hauptstadt dann direkt vom Bahnhof ins 25hours Bikini Hotel am Zoo*. Nachdem wir das mal thematisiert haben, sind unsere Kinder nämlich fasziniert von der Tatsache, dass es dort Zimmer mit Blick auf den Zoo gibt. Und dann das volle Standard-Berlin-Programm. Ist ja die Hauptstadt! Für alles weitere habe ich so viele Sachen im Kopf, dass das hier den Rahmen sprengen würde. 

#3 Hamburg

Hamburg ist eine Stadt, in der ich selbst gerne öfter wäre. Aus irgendeinem Grund klappt es aber nicht. Dabei ist es so schön dort! Alleine der Hafen ist für uns als Südmenschen ja ein Erlebnis. So was gibt’s hier in Alpennähe nun eben nicht. Und genau das würde ich auch meinen Kindern super gerne einmal zeigen. Noch dazu finde ich, hat Hamburg diese spannende Mischung aus Eleganz und einer gewissen Schrabbeligkeit. Ich habe das in ganz wunderbarer Erinnerung und würde das selbst gerne mal wieder erleben. Denn ich war viel zu lange nicht mehr dort! 

Hamburg mit Kindern:

Hier herrscht eine große Faszination für Schiffe und Boote. Von daher ist der Hafen so was von gesetzt. Für alles weitere war ich viel zu lange nicht mehr dort und muss mich erstmal orientieren. Ich vermute mal, es gibt hier sicher Menschen, die ein paar gute Tipps auf Lager haben – her damit! Nadine war aber natürlich auch schon mehrfach dort und hat jede Menge Tipps für Hamburg mit Kindern.

#4 Oslo

Als wir gerade ein paar Monate Eltern waren, hatten wir die Idee, einfach irgendwohin zu fahren, wo wir noch überhaupt niemals waren. Und so kamen wir auf Oslo. Damals war AirBnB noch recht frisch und wir buchten ein Appartement in Grunerløkka, weil sich so anhörte wie „mitten drin“. Was wir damals nicht bedacht hatten war, dass es Anfang Mai in Skandinavien noch echt frisch sein kann. Und deswegen fanden wir uns in einem ziemlich kalten Oslo wieder, in dem noch Schneehaufen lagen. 

Aber egal: Die knappe Woche die wir in der Stadt und der Umgebung verbracht haben, war wunderbar und besonders. Das Baby von damals wird dieses Jahr nun 12 Jahre alt und da dachte ich daran, dass es vielleicht an der Zeit wäre, auch Norwegen mal wieder einen Besuch abzustatten. 

Oslo mit Kindern:

Im Grunde würde ich es genauso machen wie damals. Viel zu Fuß unterwegs sein, ins Leben der Stadt eintauchen. Ans Wasser gehen, mit dem Schiff fahren. Schade ist, dass das Wikingerschiffmuseum aktuell geschlossen ist. Wäre ein Highlight (damals waren wir mit Kinderwagen dort und das Baby von damals fände die Schiffe dort toll), ist aber bis 2027 wegen Renovierung geschlossen. Und ich hab ja auch noch Nadine, die mit ihren norwegischen Wurzeln den ein oder anderen Tipp beitragen kann. Ihr letzter Besuch in Oslo ist allerdings ähnlich lange her wie meiner.

#5 Rom

Wer bei Planet Hibbel ab und zu mitliest, weiß vielleicht von meiner tiefen Liebe zu Italien. Umso erstaunlicher, dass unsere Kinder noch nie in Rom waren. Bislang haben wir immer einen Bogen um die Stadt gemacht. Warum? Ich weiß es nicht.  Also wäre es unbedingt Zeit, das zu ändern. Es gäbe sogar eine Nachtzug-Verbindung von München aus als Alternative zum Flug. Noch dazu hat das Tochterkind seit fast 2 Jahren Latein in der Schule – was läge näher als sie mal zur Quelle dieser Sprache zu bringen. 

Das erste Mal in Rom war ich mit 17 und übernachtete mit dem Zelt auf einem staubigen Campingplatz irgendwo im Umland. Man war ewig mit dem Linienbus unterwegs in die Stadt. Das würde ich ehrlicherweise nicht mehr machen. In einer Stadt finde ich sollte man mitten drin sein. Gerade in einer Stadt wie Rom, wo das Leben am Abend so richtig spannend wird und die Piazza der Treffpunkt für alles und jeden wird. 

Rom mit Kindern:

Italien mit den Bambini ist einfach immer herrlich. Weil sie immer irgendwie ein normaler Teil des Lebens sind und man sie daher einfach immer mitnehmen kann. Ich liebe das. Statt auf dem Campingplatz würde ich wie erwähnt mittlerweile immer eine Unterkunft „mitten drin“ bevorzugen. Unbedingt mit Dachterrasse, denn Dachterrassen in Rom sind ein Highlight.

Und dann: Stadt erkunden. Die antiken Sachen. Den Vatikan. Die ganzen Klassiker. Und dazwischen? Das was man halt so macht in Italien. Mit einem Aperitivo in der Hand auf der Piazza sitzen. Sich vorstellen, man würde hier leben und so tun als wäre das alles einfach immer so easy wie in diesem Moment.

#6 Bilbao

Wenn mich jemand nach einer spannenden Stadt fragt, die ein wenig abseits vom Städtereisen-Mainstream der großen Metropolen liegt, fällt mir sofort Bilbao ein. Ich hab mich sehr in diese Stadt und das komplette Baskenland verliebt, als ich vor etlichen Jahren zu einer Hochzeit dort eingeladen war. Die Stadt ist übersichtlich und durch die Kunst, die nicht nur durch das spektakuläre Guggenheim-Museum überall präsent ist, ein echter Kracher. Bilbao ist aber auch eine Industriestadt und dieser Kontrast ist also super spannend. 

Bilbao mit Kindern:

Nicht nur Bilbao selbst, auch das gesamte Baskenland ist eine Reise wert. Die Landschaft ist toll, es gibt Küste und Weinberge, dazu tolle Hotels (Architektur ist ein großes Thema!) genauso wie hervorragendes Essen, von Tapas (die dort Pintxos heißen) bis hin zur Sterneküche (es gibt im Basenland an die 40 Restaurant, die mit Michelin-Sternen ausgezeichnet sind). Von daher ist die Route klar: Bilbao auschecken und dann einmal quer durchs Baskenland. Lässt sich auch gut mit dem Südwesten Frankreichs verbinden. Biarritz ist nicht weit weg.

#7 New York

Ich habe etwas hin und her überlegt, ob ich New York mit auf die Liste nehmen soll, als einziges Fernreiseziel. Wer nach New York will, muss das Flugzeug nehmen. In Zeiten von Klimawandel ist das eine Diskussion, die wir auch hier auf dem Blog oft führen. Und trotzdem gehört New York auf meine Liste. Weil die Stadt für mich eine besondere Bedeutung hat und weil ich finde, dass sie einzigartig ist. Noch dazu verbindet mich auch mit New York eine besondere Geschichte. 

Nach dem Studium bin ich eine Zeit lang nach Los Angeles gezogen und wohnte dort mit einer Texanerin zusammen, die gerade aus New York kam und in Kalifornien neu anfangen wollte. New York war immer präsent und wir waren einige Male gemeinsam dort. Und dann war da noch diese eine letzte große Reise, bevor ich Mama wurde. Nun ja, sie ging wohin? Ja, nach New York. Und war bis heute die letzte Fernreise, die ich unternommen habe, seit mehr als 12 Jahren. Vielleicht wäre es an der Zeit, meinen Kindern von dieser tollen Stadt zu erzählen und sie ihnen irgendwann auch zu zeigen.

New York mit Kindern:

Vermutlich reicht für eine Stadt wie New York die Zeit niemals aus. Weil es immer noch mehr zu sehen und zu erleben gibt. Ich würde, wie in allen Städten, viel zu Fuß unterwegs sein, weil man so am besten eintauchen kann. Würde ihnen die unterschiedlichen Viertel zeigen. Den Central Park. Das touristische, blinkende New York rund um den Times Square. Die Lower East Side und Chinatown als Kontrast dazu. Die Wall Street und die hippen Quartiere rund ums West Village und den Meatpacking District.

Die High Line, diese in einen Park umgewandelte ehemalige Hochbahn-Trasse, die ich für einen der tollsten Orte in Manhattan halte. Und zussehen, dass sie einen Ahnung davon bekommen, was New York ist. Irgendwie so viel mehr als nur eine Stadt. Nadine war mit ihren Kids übrigens ebenfalls schon in New York, aber das ist tatsächlich auch schon 11 Blogjahre her.

Städtereisen mit Kindern: Meine Tipps

Mit Kindern in einer Stadt unterwegs zu sein, ist nicht immer easy. Dabei spielt natürlich auch das Alter der Kids eine Rolle. Ein Kleinkind ist anders als ein Teenager. Wissen wir natürlich. Deswegen ist so ein Städtetrip wie viele andere Reisen ja auch immer auch eine sehr individuelle Sache. 

Ich habe hier noch ein paar Tipps und Erfahrungen zusammengefasst, die uns bisher in Städten immer gut getan haben:
  • Nicht zu viel auf einmal planen. Ein Highlight pro Tag ist genug. Drum herum ist genug Freiraum für Pausen im Park oder auf dem Spielplatz, rumschlendern, Eis essen, Leute beobachten.
  • Vorab planen. Der Hunger kommt immer und Kinder können meiner Erfahrung nach sehr ungnädig werden, wenn sie hungrig sind und noch dazu vielleicht müde von Besichtigungen, von Hitze, Staub und anstrengender Stadt-Atmosphäre. Daher schauen wir immer vorab, wo wir gute Stopps einlegen können. Speisekarte vorher online checken. Das erspart es euch, vor dem angesagten Bistro zu stehen und zu merken, dass es dort nur Austern gibt.
  • Zu Fuß gehen. Eine Stadt kann man wunderbar zu Fuß erkunden. In der U-Bahn verpasst man total viel. Auch in großen Städten wie Paris geht das erstaunlich gut. Und man entdeckt garantiert kleine Perlen am Wegesrand – einen süßen Park, ein nettes Café, tolle Architektur … 
  • Verkehrsmittel variieren. Auch wenn sie sehr touristisch sind – um sich in einer Stadt zu bewegen, finde ich Hop-on-Hop-off-Busse nicht verkehrt. Man sieht viel mehr als unter der Erde (siehe U-Bahn oben) und kann an einem Tag viele Highlights erkunden. Wenn’s langweilig wird, steigt man halt einfach aus. In Paris und London zum Beispiel gibt es das Ganze auch auf dem Wasser.
  • Umland erkunden. Bisschen raus aus der City macht nach ein paar Tagen schon Spaß. Es gibt in jeder Stadt Viertel, die ein wenig am Rand liegen, die aber super für einen relaxten Tag im Grünen sind.
  • Mit der Bahn fahren. In Europa würde ich zur Anreise auf jeden Fall die Bahnfahrt dem Auto oder dem Flug vorziehen. Dann entfallen Parkplatzfragen und die Ökobilanz ist besser. Oftmals ist es total überraschend, wie gut die Metropolen angebunden sind. Einfach mal ausprobieren!

Meine Liste ist ganz sicher noch erweiterbar und ich würde mich freuen, wenn ihr sie gerne für euch noch ergänzt. Vielleicht habt ihr auch noch aktuelle Tipps für die ein oder andere Stadt. Oder eure eigene Lieblingsliste. In Nadine`s Bucketliste findet ihr vielleicht auch nochmal ein wenig Inspiration.

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2 comments

Jens 28. Mai 2024 - 0:35

Liebe Petra,
ein schöner Artikel, der auch mich zu Reiseträumen mit den größeren Kids ermuntert. Viele der Städte haben wir auch tatsächlich schon mit unseren Töchtern besucht. Ich würde vielleicht noch ein paar dazu nehmen. Zum Beispiel Venedig und Amsterdam, denn diese Städte sind nochmal ganz anders und unsere Kinder waren in Venedig begeistert von den Erkundungsspaziergängen. Etwas zu weit entfernt von Deutschland, aber sehr schön mit Kindern: Madrid und Toledo. Da waren wir im letzten Jahr und haben selbst in der Sommerhitze wunderbare Tage verbracht. Lissabon muss ich wohl auch erwähnen, denn hier wohnen wir und wäre die Stadt nicht so weit im Südwesten, sie wäre unbedingt Deiner Liste hinzu zu fügen. Näher dran an München: Prag, Krakau, Strassburg, Kopenhagen… es gibt eben sehr viele schöne Städte, die ich gerne meinen Töchtern zeigen möchte.
Bestimmt laufen wir uns einmal in einer dieser tollen Städte über den Weg!
Herzliche Grüße,
Jens

Reply
nadine 28. Mai 2024 - 11:06

Hallo Jens! Da Petra gerade auf Reisen ist, melde ich mich mal bei dir. Venedig ist auf jeden Fall auch cool. Petra war da schon ein paar Mal und hat hier auch einen Beitrag dazu geschrieben. Ansonsten kann ich Dir nur zustimmen. Es gibt viele tolle und abwechslungsreiche Städte in Europa und die Ziele, die Du genannt hast, sind alle toll. In Madrid war ich vor 30 Jahren als Au Pair. Da würde ich gerne noch mal mit meinen Jungs hin. Krakau steht auf jeden Fall auch fett auf meiner Liste. Toll finde ich auch Sarajevo, Helsinki, Amiens, Mechelen in Belgien, Luxemburg oder fast alle Städte in den Niederlanden. Es gibt viel zu entdecken! Auch abseits der obligatorischen Megacities. LG, Nadine

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