Dankbarkeit, Selbstfürsorge & Akzeptanz
So bewahre ich mir meinen inneren Frieden in schweren Zeiten

17. März 2022

Die Zeiten sind schwierig…. als wären die täglichen Anforderungen, privaten Krisen und menschlichen Probleme nicht schon genug, schlagen wir uns seit geraumer Zeit mit existenziellen Bedrohungen wie der Klimakrise und Pandemie herum. Nun gesellt sich auch noch ein Krieg in Europa hinzu und das sind wohl mehr Bad News, als die Meisten von uns ertragen können.

Auch mich hat die aktuelle Situation erstmal überrollt und fassungslos gemacht. Die erschreckenden Bilder kann ich kaum sehen, ohne dass Tränen laufen. Die Menschheit schlittert von einer Katastrophe in die Nächste und man könnte meinen, die 7 biblischen Plagen hätten uns heimgesucht. In all dem Leid, das aus der Ukraine direkt in unsere Wohnzimmer getragen wird, kann einem das restliche bisschen Sorgenfreiheit und Lebensfreude mitunter vollkommen vergehen. Dabei hatten wir uns doch gerade erst auf ein wenig Erholung von der Pandemie und leichte Frühlingsmomente gefreut.

Stattdessen erneuter Weltschmerz, Ohnmacht, Angst vor einem dritten Weltkrieg und die bange Frage, ob das nun für alle Zeiten so weitergehen wird?

So bewahre ich mir meinen inneren Frieden in schweren Zeiten

Ich habe kein Patentrezept dafür, wie man locker-flockig und immerzu frohen Mutes, durch schwere Zeiten kommt. Auch wir durchleben  privat anstrengende Zeiten und in Punkto Kopfkino, bin ich leider relativ gut. Aber eins weiß ich ganz genau: ich will nicht nur noch in Angst, Depression und Schrecken leben. Denn ich habe nur dieses eine kleine Leben und mit meinem MitLEID, ist niemandem geholfen. Daher habe ich mal aufgeschrieben, wie ich mich täglich darin übe, mir meinen inneren Frieden zu bewahren.

#1 Auf Medien-Hygiene achten

Ich bin schon seit Jahren der Meinung, das wir uns eine krank machende Mediennutzung angewöhnt haben. Das fängt schon bei den Jüngsten der Gesellschaft an, die sich in den Weiten des www jeden Abgrund reinziehen können. 24 Stunden am Tag werden wir mit schlechten Nachrichten zugeballert, die uns schlichtweg überfordern. Erst Recht, wenn wir wenig bis gar keinen Einfluss darauf haben. Das Bedürfnis auf dem Laufenden zu bleiben finde ich verständlich und sinnvoll, aber wir dürfen uns nicht in einen Katastrophen-Sog begeben.

Daher habe ich meinen Nachrichten-Konsum eingeschränkt und achte auf meine Medien-Hygiene. In der Regel schaue ich abends die  Tagesschau/ Tagesthemen oder lese alternativ Spiegel Online. Das war´s. Facebook, Twitter oder sonstige Push-News habe ich schon lange von meinem Handy verbannt. Wenn ich mich explizit über ein Thema informieren möchte, wie z.B. den Ukraine Krieg, schaue ich auf Youtube MrWissen2Go oder folge auf Instagram Journalistinnen wie Elisabeth.Koblitz. Wichtig sind seriöse Quellen und Hans oder Franz, die auf Tiktok ihr Bestes geben, gehören sicher nicht dazu. 

#2 Schlechte Gefühle annehmen

Wenn die Umstände scheiße sind (pardon!), muss man das auch mal aussprechen können. Egal, ob es sich um den Ukraine-Krieg, Krankheit, Liebeskummer, finanzielle Not oder andere schlimme Sorgen handelt. Natürlich ist verlassen werden nicht so schlimm wie Bombenhagel und Flucht. Schlecht fühlt man sich trotzdem und es hilft einem auch nicht, wenn das Problem „klein geredet wird“. Nach 2 Jahren Pandemie hängen mir die ewigen Stay Positive-Mantras mitunter zum Halse raus und schlechte Zeiten auszublenden oder einfach nur wegzulächeln, empfinde ich als toxisch.

Es ist natürlich nie verkehrt mit einer positiven Grundeinstellung an eine Sache heranzugehen. Krieg ist jedoch zu schrecklich und sinnlos, um ihn „schön zu denken“. Mir hilft es jedoch, mit Anderen über meine Ohnmacht und Angst zu sprechen und diese bewusst wahrzunehmen. Denn meist sieht die Welt am nächsten Tag schon wieder ein klein wenig rosiger aus. Außerdem gibt mir gezielter Aktionismus das Gefühl, nicht völlig ohnmächtig und hilflos zu sein. Auch wenn ich mit einer Geld- oder Sachspende, einem Protestplakat oder sonstiger Flüchtlingshilfe sicher kaum Einfluss auf die Gesamtsituation habe – ich kann zumindest mein Mitgefühl ausdrücken und fühle mich zusammen weniger allein.

#3 Den Blick für das Positive bewahren

Nichtsdestotrotz versuche ich Negativspiralen zu vermeiden und mir auch in schwierigen Zeiten immer den Blick für das Positive zu bewahren. Es ist nämlich niemandem geholfen, wenn ich mich in Mitleid verliere und darüber depressiv werde. In 50 Lebensjahren habe ich nämlich auch gelernt, dass sich die meisten meiner Sorgen und Befürchtungen eher nicht erfüllen. Es bringt daher nichts, mir in meinem Kopfkino die schlimmsten Szenarien auszumalen. Ich arbeite daher ständig daran, dieses gar nicht erst in Gang zu setzen und mich stattdessen auf die schönen Dinge zu besinnen. Und da gibt es in meiner komfortablen 1. Welt-Blase immer noch so so viel.

„Deine Sorgen nehmen Dir nicht die Probleme von morgen,

sie nehmen Dir die schönen Momente von heute.“

– Unbekannt

#4 Mich in Dankbarkeit üben

Dankbarkeit ist auf jeden Fall der Schlüssel für mehr Zufriedenheit. Zu Beginn der Pandemie habe ich mit einem Dankbarkeits-Tagebuch angefangen und jeden Morgen und Abend drei Dinge notiert, für die ich dankbar bin. Das waren z.T. ganz profane Dinge wie Vogelgezwitscher, eine heiße Dusche, meinen Kaffee in Ruhe zu trinken, ein nettes Gespräch mit der Supermarkt-Kassiererin, das Lachen meiner Kinder etc.

Das Glück findet sich nicht immer nur in den ganz großen Highlights, wie der nächsten Reise. Wir haben in unserem Überfluss verlernt, die kleinen Annehmlichkeiten wertzuschätzen und nehmen sie oft gar nicht mehr wahr. Wie bedeutsam Wasser aus der Leitung, Strom, ein Dach über dem Kopf und ein gut gefüllter Kühlschrank sind, können die Menschen in der Ukraine aber nun leider täglich am eigenen Leib erfahren.

#5 Gute Gefühle tanken

Gerade in diesen Zeiten, versuche ich mir soviel Zeit wie möglich für mich selbst zu nehmen. Das ist im trubeligen Familienalltag nicht immer leicht, aber gute Gefühle zu tanken ist einfach essentiell. Denn nur wenn es mir gut geht, kann ich auch für andere Menschen da sein.

Ich gehe fast täglich eine Stunde an die frische Luft, meditiere jeden Morgen, achte meistens auf genügend Schlaf und Bewegung, treffe mich mit Freundinnen etc. Stille und Ruhe tun mir besonders gut, daher lösche ich Instagram hin und wieder für paar Tage von meinem Handy und verbringe stattdessen lieber Zeit im Wald oder im Garten. Ich gönne mir eine Thai-Massage oder Auszeit bei der Kosmetikerin, plane unsere nächste Reise, baue mit meinem Mann eine neue Gartenbank oder halte mal 20 Minuten inne und meine Nase in die Frühlingssonne.

Diese Youtube Kanäle kann ich euch außerdem für Meditationen und positive Inspirationen sehr ans Herz legen:

PIN ME:

#6 Akzeptieren, dass sich die Zeiten ändern

Die letzten 70 Jahre haben wir in einer friedlichen Wohlstandsbubble gelebt und die Vorstellung, dass sich dies nun ändern könnte, ist quasi ungeheuerlich. Auch mir fällt das schwer, aber ich glaube wir müssen diese Veränderung akzeptieren und dementsprechend anpassen. Shoppen bis der Arzt kommt, ständig durch die Welt jetten, auf unsere vermeintlich persönlichen Rechte pochen und so leben als gäbe es kein Morgen, ist nicht mehr angebracht.

Unsere Welt war und ist schon immer in Bewegung gewesen. Es gab unzählige Kriege, Dramen und klimatische Veränderungen und darüber sind Lebensformen und ganze Kulturen ausgestorben. Unser Leben in Saus und Braus ist nicht selbstverständlich und kann von jetzt auf gleich in 1000 Stücke zerbrechen. Daher bin ich für jeden Tag in Frieden, Freiheit und Fülle wahnsinnig dankbar.

„The bad news is,
nothing stays forever.
The good news is,
nothing stays forever.“

– J. Cole

#7 Spread Love: Denn jeder kann die Welt zum Besseren verändern

Eine berühmte 80er Jahre Studie hat gezeigt, dass wir uns glücklicher fühlen, wenn wir Lächeln. Selbst dann, wenn uns gar nicht danach ist und es nur vortäuschen. Wir können uns so zwar nicht aus Krisen lächeln, aber es lohnt sich auf die eigene Mimik und Körperhaltung zu achten. Denn in der Regel reagiert fast jeder Mitmensch positiv auf ein Lächeln und ist dann ebenfalls besser drauf.

Vielleicht können wir damit sogar eine Kettenreaktion auslösen. Denkt nur an die Chaostheorie und den Schmetterling, der mit seinem Flügelschlag einen Orkan entstehen lassen kann ;).

„Und ein Schmetterling schlägt seine Flügel
Die ganze Erdkugel bebt
Wir haben überlebt
Und du glaubst nicht an Wunder“

– Marteria

Wenn ein einziger Mensch die Welt in den Abgrund stürzen kann, kann er sie bestimmt auch zu einem besseren Ort werden lassen. Ich bin jedenfalls der Meinung, dass wir mit jeder noch so kleinen Entscheidung täglich Einfluss darauf haben, wie wir unser aller Leben auf unserem Planeten gestalten. Oder was meint ihr?

 

 

 

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