So bewahre ich mir meinen inneren Frieden in schwierigen Zeiten

Dankbarkeit, Selbstfürsorge und Akzeptanz

by nadine

Die Zeiten sind seit 2020 durchgehend schwierig…. Als wären die täglichen Anforderungen, privaten Krisen und menschlichen Probleme nicht schon genug, müssen wir uns seit einigen Jahren nun auch noch mit existenziellen Bedrohungen wie der Klimakrise und einer Pandemie herumschlagen. Nun kommt auch noch ein Krieg in Europa hinzu und das sind wohl mehr schlechte Nachrichten, als die meisten von uns verkraften können.

Man könnte meinen, die sieben biblischen Plagen seien über uns hereingebrochen. Wir stolpern von einer Krise in die nächste. Bei all dem Leid, das aus der Ukraine direkt in unsere Wohnzimmer getragen wird, kann einem schon mal der letzte Rest an Unbeschwertheit und Lebensfreude abhanden kommen. Hatten wir uns doch gerade auf ein wenig Erholung von der Pandemie und auf leichte Frühlingsmomente gefreut. Stattdessen neuer Weltschmerz, Ohnmacht, Angst vor einem dritten Weltkrieg und die bange Frage, ob das nun ewig so weitergehen wird?

Ich habe kein Patentrezept, wie man locker-flockig durch schwierige Zeiten kommt. Natürlich durchleben auch wir privat immer wieder mal schwierige Zeiten und ich bin leider relativ gut im Kopfkino. Aber eines weiß ich ganz genau: Ich will nicht nur noch in Angst, Depression und Schrecken leben. Denn ich habe nur dieses eine kleine Leben und mit meinem MitLEID ist niemandem geholfen. Deshalb habe ich mal aufgeschrieben, wie ich mich täglich darin übe, mir meinen inneren Frieden zu bewahren. Nämlich mit ganz viel Dankbarkeit, Selbstfürsorge und Akzeptanz.

So bewahre ich mir meinen inneren Frieden in schwierigen Zeiten:

Dankbarkeit, Selbstfürsorge & Akzeptanz

#1 Auf Medien-Hygiene achten

Ich bin schon seit Jahren der Meinung, dass wir uns eine Mediennutzung angewöhnt haben, die krank macht. Das fängt schon bei den Jüngsten der Gesellschaft an, die sich in den unendlichen Weiten des www in jeden dubiosen Abgrund stürzen können. 24 Stunden am Tag werden wir mit schlechten Nachrichten bombardiert, die uns schlichtweg überfordern. Vor allem, wenn wir wenig bis gar keinen Einfluss darauf haben. Das Bedürfnis, auf dem Laufenden zu bleiben, finde ich verständlich und sinnvoll, aber wir dürfen uns nicht in einem Katastrophen-Sog hineinziehen lassen.

Deshalb habe ich meinen Nachrichtenkonsum eingeschränkt und achte auf meine Medienhygiene. In der Regel schaue ich abends die Tagesschau/Tagesthemen oder lese alternativ Spiegel Online. Das war’s. Facebook, Twitter oder andere Push-News habe ich schon lange von meinem Handy verbannt. Wenn ich mich explizit über ein Thema informieren möchte, wie zum Beispiel den Krieg in der Ukraine, schaue ich auf Youtube MrWissen2Go oder folge Journalistinnen wie Elisabeth.Koblitz auf Instagram. Wichtig sind seriöse Quellen und da gehören Hans oder Franz, die auf Tiktok ihr Bestes geben, sicher nicht dazu.

#2 Schlechte Gefühle annehmen

Wenn die Umstände scheiße sind (pardon!), muss man das auch mal sagen dürfen. Sei es der Krieg in der Ukraine, Krankheit, Liebeskummer, finanzielle Not oder andere schlimme Sorgen. Natürlich ist verlassen werden nicht so schlimm wie Bombenhagel und Flucht. Aber man fühlt sich trotzdem schlecht und es hilft auch nicht, wenn das Problem „heruntergespielt“ wird. Nach 2 Jahren Pandemie hängen mir die ewigen Stay-Positive-Mantras jedenfalls manchmal zum Halse heraus und das Ausblenden oder einfach weglächeln von schlechten Zeiten empfinde ich als toxisch.

Natürlich ist es nie verkehrt, positiv an eine Sache heranzugehen. Aber Krieg ist zu schrecklich und sinnlos, um ihn sich „schön zu denken“. Es hilft mir daher, mit anderen über meine Ohnmacht, Ängste und Sorgen zu sprechen und mir diese bewusst zu machen. Meistens sieht die Welt am nächsten Tag dann schon wieder ein bisschen rosiger aus. Außerdem gibt mir gezielter Aktionismus das Gefühl, nicht völlig ohnmächtig und hilflos zu sein. Auch wenn ich mit einer Geld- oder Sachspende, einem Protestplakat oder sonstiger Hilfe für Flüchtlinge sicher kaum Einfluss auf die Gesamtsituation habe – ich kann zumindest mein Mitgefühl ausdrücken und fühle mich gemeinsam weniger allein.

#3 Den Blick für das Positive bewahren

Trotzdem versuche ich, Negativspiralen zu vermeiden und auch in schwierigen Zeiten das Positive nicht aus den Augen zu verlieren. Denn es ist niemandem geholfen, wenn ich mich in Mitleid verliere und darüber depressiv werde. Denn in 50 Lebensjahren habe ich auch gelernt, dass die meisten meiner Sorgen und Befürchtungen eher nicht eintreten. Es bringt also nichts, mir im Kopfkino die schlimmsten Szenarien auszumalen. Ich arbeite deshalb ständig daran, es gar nicht erst in Gang zu setzen und mich stattdessen auf die schönen Dinge zu konzentrieren. Und da gibt es in meiner komfortablen 1. Welt-Blase immer noch so so viel.

„Deine Sorgen nehmen Dir nicht die Probleme von morgen,
sie nehmen Dir die schönen Momente von heute.“

– Unbekannt

Persönlicher Tipp: Monatelange Dunkelheit und Tristesse? Der Winter ist nun echt nicht meine liebste Jahreszeit und da bei Laune zu bleiben, fällt sicher nicht nur mir schwer. Hier habe ich daher mal meine Tipps und happy skills für die dunkle Jahreszeit zusammengefasst.

#4 Mich in Dankbarkeit üben

Dankbarkeit ist auf jeden Fall der Schlüssel zu mehr Zufriedenheit. Ich habe zu Beginn der Pandemie mit einem Dankbarkeitstagebuch begonnen und jeden Morgen und Abend drei Dinge notiert, für die ich dankbar bin. Das waren zum Teil ganz profane Dinge wie Vogelgezwitscher, eine warme Dusche, in Ruhe meinen Kaffee trinken, ein nettes Gespräch mit der Kassiererin im Supermarkt, das Lachen meiner Kinder usw..

Das Glück liegt nicht immer in den ganz großen Highlights wie der nächsten Reise. In unserem Überfluss haben wir verlernt, die kleinen Annehmlichkeiten zu schätzen und nehmen sie oft gar nicht mehr wahr. Wie wichtig Wasser aus der Leitung, Strom, ein Dach über dem Kopf und ein gut gefüllter Kühlschrank sind, erfahren die Menschen in der Ukraine leider täglich.

#5 Gute Gefühle tanken

Gerade in diesen Zeiten versuche ich, mir so viel Zeit wie möglich für mich selbst zu nehmen. Das ist im hektischen Familienalltag nicht immer einfach, aber es ist einfach wichtig, sich selbst ein gutes Gefühl zu geben. Denn nur wenn es mir gut geht, kann ich auch für andere da sein.

Ich gehe fast täglich eine Stunde an die frische Luft, meditiere jeden Morgen, achte generell auf genügend Schlaf und Bewegung, treffe mich mit Freundinnen etc. Stille und Ruhe tun mir besonders gut, deshalb lösche ich ab und zu für ein paar Tage Instagram von meinem Handy und verbringe lieber Zeit im Wald oder im Garten. Ich gönne mir eine Thai-Massage oder eine Auszeit bei der Kosmetikerin, plane unsere nächste Reise, baue mit meinem Mann eine neue Gartenbank oder halte einfach mal 20 Minuten inne und meine Nase in die Frühlingssonne.

Diese Youtube Kanäle kann ich euch außerdem für Meditationen und positive Inspirationen sehr ans Herz legen:

#6 Akzeptieren, dass sich die Zeiten ändern

Wir haben in den letzten 60 Jahren in einer friedlichen Wohlstandsbubble gelebt und der Gedanke, dass sich das jetzt ändern könnte, ist fast ungeheuerlich. Auch mir fällt das schwer, aber ich glaube, wir müssen diese Veränderung akzeptieren und uns darauf einstellen. Shoppen bis der Arzt kommt, ständig durch die Welt jetten, auf unsere vermeintlich persönlichen Rechte pochen und leben als gäbe es kein Morgen ist nicht mehr zeitgemäß.

Unsere Welt war und ist in Bewegung. Unzählige Kriege, Tragödien und Klimaveränderungen haben ganze Lebensformen und Kulturen verschwinden lassen. Unser Leben in Saus und Braus ist keine Selbstverständlichkeit und kann von heute auf morgen in tausend Stücke zerbrechen. Deshalb bin ich unglaublich dankbar für jeden Tag, den wir in Frieden, Freiheit und Überfluss leben dürfen.

„The bad news is,
nothing stays forever.
The good news is,
nothing stays forever.“

– J.Cole

#7 Spread Love: Denn jeder kann die Welt zum Besseren verändern

Eine berühmte Studie aus den 80er Jahren hat gezeigt, dass wir uns glücklicher fühlen, wenn wir lächeln. Auch dann, wenn uns nicht nach Lächeln zumute ist und wir es nur vortäuschen. Wir können uns zwar nicht aus Krisen herauslächeln, aber es lohnt sich, auf die eigene Mimik und Körperhaltung zu achten. Denn in der Regel reagiert fast jeder Mitmensch positiv auf ein Lächeln und ist dann ebenfalls besser gelaunt.

Vielleicht können wir damit sogar eine Kettenreaktion auslösen. Man denke nur an die Chaostheorie und den Schmetterling, der mit seinem Flügelschlag einen Orkan auslösen kann ;).

„Und ein Schmetterling schlägt seine Flügel
Die ganze Erdkugel bebt
Wir haben überlebt
Und du glaubst nicht an Wunder“

-Materia

Wenn ein einziger Mensch die Welt in den Abgrund stürzen kann, dann kann er sie sicher auch zu einem besseren Ort machen. Ich bin jedenfalls der Meinung, dass wir mit jeder noch so kleinen Entscheidung, die wir täglich treffen, Einfluss darauf haben, wie wir alle unser Leben auf diesem Planeten gestalten. Oder was meint ihr?

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