Habt ihr schon Pläne für die Sommerferien? Ich muss gestehen, dass ich es immer schwieriger finde, unsere Sommerferien in Europa zu planen. Viele Reiseziele wie die Amalfiküste, Barcelona, Dubrovnik oder Santorini platzen im Juli und August aus allen Nähten und kämpfen mit den Folgen des Overtourism. Die Preise für Flüge, Unterkünfte und Restaurants sind in vielen europäischen Ländern, insbesondere in den Sommerferienregionen, zum Teil enorm gestiegen. Extreme Hitzewellen, Feuersbrünste oder gar Überschwemmungen werden aufgrund der Klimakrise immer häufiger und können Urlauber:innen in schwierige Situationen bringen. Und auch geopolitische Unsicherheiten scheinen leider zuzunehmen und machen die Urlaubsplanung nicht einfacher.
Eine achtsame und umweltbewusste Reiseplanung wird daher immer wichtiger, da der Tourismus große ökologische und soziale Auswirkungen hat. Doch wie kann man umweltfreundlicher reisen, ohne auf besondere Erlebnisse zu verzichten oder Unsummen auszugeben? Ich habe mal konkrete Ziele und Tipps für einen achtsamen und umweltbewussten Urlaub zusammengestellt. Vielleicht helfen euch meine Ideen ja bei der Planung eurer Sommerferien in Europa.
Sommerferien in Europa:
Ziele und Tipps für einen achtsamen und umweltbewussten Urlaub
- Sommerferien in Europa:
- Ziele und Tipps für einen achtsamen und umweltbewussten Urlaub
- #1 Anreise: Umweltfreundlich unterwegs
- #2 Umweltbewusste Urlaubsunterkünfte
- #3 Reiseziele abseits des Massentourismus
- #3.1. Skandinavien – Vorreiter in nachhaltigem Tourismus
- #3.2. Finnland – Naturverbunden und umweltbewusst
- #3.3. Polen – Nachhaltig unterwegs in Osteuropa
- #3.4. Wales – Ein unberührtes Reiseziel in Großbritannien
- #3.5. Schweiz – Natur pur mit nachhaltigem Fokus
- #3.6. Österreich – Nachhaltigkeit in den Alpen
- #3.7. Bosnien-Herzegowina – Naturparadies abseits der Massen
- #3.8. Montenegro – Grüne Abenteuer zwischen Bergen & Meer
- #3.9. Portugal – Nachhaltigkeit auf dem Vormarsch
- #4 Slow Travel und Nachhaltigkeit auf Reisen
- Ziele und Tipps für einen achtsamen und umweltbewussten Urlaub
#1 Anreise: Umweltfreundlich unterwegs
Die Anreise zum Urlaubsort macht oft den größten Teil der CO₂-Emissionen einer Reise aus. Je nach Verkehrsmittel können die CO₂-Emissionen jedoch stark variieren. Bahn und Fernbus sind klimafreundliche Spitzenreiter, werden aber inzwischen in vielerlei Hinsicht vom Elektroauto eingeholt.
Dass Flugzeuge von Natur aus große Klimasünder sind, dürfte inzwischen fast jedem bekannt sein. Deshalb lasse ich sie hier außen vor. Absolutes Schlusslicht sind allerdings Kreuzfahrtschiffe, die auf dem Wasser eine wahre CO₂-Schleuder sind. Kommt für mich daher gar nicht in Frage. Mein persönlicher Favorit ist die Bahn, dicht gefolgt vom eigenen Auto (leider noch kein Elektroauto). Fliegen tun wir nur, wenn es keine Alternative gibt.
#1.1. Die Bahn
PRO: Da Züge in vielen Ländern (z.B. Deutschland, Frankreich, Schweiz) inzwischen mit Ökostrom fahren, sind sie sehr klimafreundlich unterwegs. Das Umweltbundesamt ermittelte für den Schienenfernverkehr zuletzt einen durchschnittlichen CO₂-Ausstoß von 31 Gramm pro Personenkilometer. Damit emittiert die Bahn im Schnitt bis zu 96,5 Prozent weniger CO₂ als ein vergleichbarer Flug. Da die Bahn viele Passagiere transportiert, ist sie einfach sehr energieeffizient.
Besonders in Europa sind viele Ziele sehr gut mit der Bahn zu erreichen. Dabei erleben Nachtzüge wie der ÖBB Nightjet oder der EuroNight ein Comeback und werden immer komfortabler. Wir reisen jedenfalls sehr gerne mit der Bahn, wie hier mit dem Nachtzug nach Kroatien, weil sie im besten Fall eine stress- und staufreie Reise ermöglicht. Außerdem kann man den Weg zum Ziel machen und unterwegs noch weitere spannende Orte entdecken. Dass man mit der Bahn immer viel länger braucht, als zu fliegen oder mit dem Auto zu fahren, kann ich auch nicht bestätigen. Von Köln aus ist man mit dem Zug de facto schneller in der Londoner City als mit dem Flugzeug und auch schneller in den Alpen als mit dem Auto.
CONTRA: Leider sind Bahntickets im Vergleich zu Flügen immer noch viel zu teuer und je nach Zielort kompliziert zu buchen. Eine langfristige Planung ist ebenfalls nicht wirklich möglich. Außerdem sind sie, zumindest wenn es sich um die Deutsche Bahn handelt, die leider über die Jahre kaputtgespart wurde, mitunter sehr unzuverlässig. Das schreckt immer noch viele vom Bahnfahren ab. Wenn jedoch alles gut läuft, sind sie vom Erholungswert und Zeitfaktor her extrem gut.
Gut zu wissen: Um halbwegs günstige Zugtickets zu finden, lohnt es sich 3 bis 6 Monate vorher zu buchen, beliebte Reisetage zu meiden und Rabattaktionen & die Bahncard zu nutzen.
#1.2. Fernbus
Auf gleicher Stufe mit der Bahn stehen mittlerweile Fernbusse, mit denen ich in Europa allerdings noch keine Erfahrungen gemacht habe. Gerade für Familien finde ich sie eher unpraktisch. Auf Mittelstreckenfahrten in Asien haben wir jedoch nur positives erlebt. Für Alleinreisende ist diese Transportform aber auf jeden Fall interessant. Laut ifeu-Studie stößt ein Fernlinienbus nämlich nur 23 Gramm CO₂ pro Personenkilometer aus und schlägt damit sogar die Bahn. Zudem bieten Fernbusunternehmen in der Regel günstige Preise an und sind damit eine gute Alternative auf Mittelstrecken in Europa.
#1.3. (Elektro-)Auto
Unser Familienauto wird hier recht häufig für Reisen genutzt und ist für uns meist das unkomplizierteste Fortbewegungsmittel. Wirklich nachhaltig ist es aber leider nicht. Der CO₂-Ausstoß pro Person reduziert sich (je nach Strecke) zumindest auf 40 bis 60 Gramm, wenn wir zu viert unterwegs sind. Bei einer allein reisenden Person steigt der CO₂-Ausstoß aber bereits auf 150 – 200 g. Je nach Reiseziel (z.B. Südfrankreich) muss zudem mit langen Staus, einem hohem Benzinverbrauch und teuren Mautgebühren gerechnet werden. Da wir am Urlaubsort aber meist auf ein Auto angewiesen sind, ist es derzeit meist noch die beste Alternative. Co-Autorin Petra fährt übrigens seit einigen Jahren ein Elektroauto und hat damit nur positive Erfahrungen gemacht. Ihre Erfahrungen und die CO₂-Bilanz für Urlaubsreisen mit dem E-Auto hat sie bereits hier und hier zusammengefasst.
#2 Umweltbewusste Urlaubsunterkünfte
Immer mehr Reisende legen Wert auf Nachhaltigkeit – auch bei der Wahl ihrer Unterkunft. Umweltbewusste Unterkünfte setzen auf ökologische Bauweise, Energieeffizienz & erneuerbare Energien, Wasser- & Abfallmanagement, regionale und biologische Qualitätsprodukte sowie ressourcenschonende Konzepte. Darüber hinaus stehen sanfter Tourismus & Naturschutz, die Unterstützung lokaler Umweltprojekte sowie ein respektvoller Umgang mit der Natur und die Förderung der Kultur im Vordergrund.
Das Angebot ist mittlerweile groß und man hat die Qual der Wahl. Ob schicke Öko-Hotels, stylische Ferienhäuser, Glamping & Eco-Lodges, Tiny Houses, Bio-Bauernhöfe und Agrotourismus oder naturnahe, umweltfreundliche Campingplätze. Eines haben diese Unterkünfte jedoch meist gemeinsam: Sie sind in der Regel etwas hochpreisiger. Wer sich jedoch für eine umweltfreundliche Unterkunft entscheidet, trägt aktiv zum Schutz der Natur bei. Hier eine kleine, aber feine Auswahl von Unterkünften, die sich diesem Thema verschrieben haben: Vom Campground im Schwarzwald bis zum stylischen Feriendorf in der Schweiz.
#3 Reiseziele abseits des Massentourismus
Überlaufene Städte wie Venedig, Amsterdam oder Barcelona ächzen unter dem Massentourismus. Vor allem in den Sommerferien. Leider sind Familien explizit an die Ferienzeiten gebunden und haben wenig Spielraum bei der Buchung. Wenn man Glück hat, beginnen die Ferien schon Mitte Juni oder gehen bis in den September hinein. Wer aber im Juli/August verreisen muss, hat kaum Möglichkeiten auszuweichen und knubbelt sich mit den Massen herum. Dann kann man eigentlich nur noch auf weniger frequentierte Alternativen ausweichen.
#3.1. Skandinavien – Vorreiter in nachhaltigem Tourismus
Ob Dänemark, Schweden oder Norwegen – die skandinavischen Länder sind Vorreiter in nachhaltigem Tourismus. Sie beziehen bis zu 80 Prozent ihres Stroms aus erneuerbaren Energien, haben viele Naturschutzgebiete, fahrradfreundliche Städte und immer mehr Elektromobilität. Alle drei Länder sind grundsätzlich teuer, aber das Beste gibt es gratis: die wunderschöne Natur. Dazu lädt auch das Jedermannsrecht (Allemannsretten) ein: Jeder darf sich frei in der Natur bewegen, so oft er will. Wir haben alle drei Länder schon oft besucht, wobei Norwegen unser Favorit ist. Das liegt aber auch an unserer norwegischen Familie ;).
Coolcation:
Aufgrund der immer heißer werdenden Sommer in Südeuropa hat sich in den letzten Jahren ein Reisetrend entwickelt, der als „Coolcation“ bezeichnet wird, den es aber auch zu beobachten gilt. Um der Hitze zu entfliehen, fahren immer mehr Menschen in den Sommerferien in die skandinavischen Länder, was natürlich auch dort zu Overtourism führt. Pittoreske Orte wie die Lofoten werden überrannt, gigantische Kreuzfahrtschiffe durchqueren die malerischen Fjorde und immer mehr Einwohner:innen beklagen sich über den Wohnmobiltourismus. Die Lage ist also fragil! Dennoch kann man in den skandinavischen Ländern immer noch Urlaub fernab der Touristenmassen machen.
Meine Tipps:
- Bucht einen Strandurlaub an der idyllischen dänischen Riviera
- Macht einen Roadtrip durch Südnorwegen
- Mietet euch eine beschauliche Hütte in Småland, Skåne oder Blekinge län
#3.2. Finnland – Naturverbunden und umweltbewusst
Auch Finnland gehört zu den naturverbundenen und umweltbewussten Ländern Europas. Das Land ist zu großen Teilen von Wäldern bedeckt, hat über 40 Nationalparks, 80.000 Inseln und wird nicht umsonst als das Land der 1000 Seen bezeichnet. Wir waren zwar bisher nur im Herbst und Winter in Finnland, aber ich bin mir sicher: Wer hier keiner Menschenseele begegnen will, schafft das auch im Sommer.
Das ganze Land eignet sich perfekt für nachhaltige Outdoor-Abenteuer, Wandern & Camping und verfügt über ein gut ausgebautes Bahn- und Fährnetz für umweltfreundliches Reisen. Man kann daher perfekt mit dem Zug von Helsinki bis nach Finnisch Lappland reisen (was noch auf meiner Bucketliste steht).
Meine Tipps:
- Mietet euch ein Mökki in den tiefen Wäldern des Landes
- Macht Inselhopping durch die Schärenwelt Westfinnlands
- Macht den Weg zum Ziel und reist slow mit Finnlines an
#3.3. Polen – Nachhaltig unterwegs in Osteuropa
Polen wird als Reiseziel immer noch stark unterschätzt, dabei ist das Land unglaublich vielfältig und setzt zunehmend auf nachhaltigen Tourismus. Polen hat 23 Nationalparks, eine wunderschöne Ostseeküste mit herrlichen Dünenlandschaften, unberührte Naturparadiese wie die Masurische Seenplatte und spektakuläre Bergwelten. Außerdem ist Polen im europäischen Vergleich immer noch relativ günstig und man erreicht es ab Deutschland sehr gut mit der Bahn.
Wir haben vor ein paar Jahren einen Roadtrip von Danzig entlang der Ostseeküste und durch die Mitte des Landes zurück nach Deutschland gemacht. Nach Danzig sind wir übrigens mit der Fähre aus Schweden gekommen. Und ich verrate an dieser Stelle schon mal, dass es im Sommer wieder nach Polen geht. Also stay tuned!
Meine Tipps:
- Macht einen Roadtrip durch Polen
- Legt einen Strandurlaub an der polnischen Ostsee ein
- Erkundet die reiche Kultur des Landes
#3.4. Wales – Ein unberührtes Reiseziel in Großbritannien
Noch immer haben nur wenige Touristen Wales auf ihrem Reiseplan. Dabei ist das kleine Land im Vereinigten Königreich ein Paradies für Naturliebhaber und umweltbewusste Reisende. Wales ist bekannt für seine atemberaubenden Küstenlandschaften und setzt sich mit drei Nationalparks und mehreren Naturschutzgebieten stark für den Erhalt seiner Natur ein. Außerdem ist das kleine Wales das Land mit den meisten Burgen der Welt und hat eine sehr kuriose Sprache.
Wir haben Südwales auf einem Roadtrip entdeckt und uns sofort in die unberührte Natur verliebt. Das Land ist mit dem eigenen Auto (oder alternativ mit dem Zug von London aus) recht einfach zu erreichen und man kann dabei auch noch so zauberhafte Orte wie z.B. die englischen Cotswolds entdecken. Wales ist zum Glück noch weit vom Overtourism entfernt, aber wie alle britischen Länder nicht gerade günstig.
Meine Tipps:
- Macht einen Roadtrip durch das kleine Wales
- Entdeckt die Highlights der Pembrokeshire Coast
- Legt auf der Anreise einen Stop in den englischen Cotswolds ein
#3.5. Schweiz – Natur pur mit nachhaltigem Fokus
Die Schweiz fällt vielen Menschen wegen der relativ hohen Kosten zunächst nicht als Sommerurlaubsziel ein. Wir waren aber gleich zweimal innerhalb eines Jahres in dem kleinen Alpenland und mussten feststellen: Natürlich ist es teuer. Aber da auch unsere Preise stark gestiegen sind, ist der Unterschied nicht mehr so krass wie früher. Was übrigens die wenigsten Deutschen wissen – in der Schweiz gibt es die Reka-Reisekasse, die familienfreundliche und (für Schweizer Verhältnisse) relativ günstige Ferienunterkünfte anbietet. Und Naturerlebnisse gibt es ja sowieso kostenfrei, und dafür fährt man ja in erster Linie in die Schweiz.
Seit einigen Jahren setzt die Schweiz unter dem Motto Swisstainable zudem auf Nachhaltigkeit. Naturerlebnisse, regionale Küche, autofreie Städte und Bergdörfer sowie nachhaltige Berghotels und Bio-Unterkünfte stehen dabei im Mittelpunkt. Und da die Schweiz über ein perfektes Bahnnetz verfügt, lassen sich auch entlegene Winkel bequem erreichen – mit Aussichten wie aus dem Bilderbuch.
Meine Tipps:
- Genießt Italienflair im sonnigen Lugano
- Erlebt nachhaltige Familienabenteuer im Kanton Graubünden
- Macht einen abwechslungsreichen Urlaub in Fribourg
#3.6. Österreich – Nachhaltigkeit in den Alpen
Österreich ist in Sachen nachhaltiger Tourismus ebenfalls ein Vorreiter und lässt sich dank ausgezeichneter Bus- und Bahnverbindungen sehr gut ohne Auto bereisen. Wir waren in den letzten Jahren mehrmals in den Sommerferien in Österreich und haben ganz unterschiedliche Regionen besucht. Nicht zuletzt ist es aber auch Co-Autorin Petra, die in der Nähe von München lebt, zu verdanken, dass auf diesem Blog wohl die meisten Beiträge von Österreich und auch Südtirol handeln.
In den Sommermonaten badeten wir in azurblauen Bergseen und bestiegen Berggipfel. Wir übernachteten in Biohotels, erkundeten charmante Bergdörfer und erlebten kulturelle Highlights. Und wer sich jetzt über das Foto mit dem Leuchtturm wundert ….. Ja, auch den gibt es in Österreich. Und zwar am Neusiedler See im Burgenland, wo so perfekte Windverhältnisse herrschen, dass es das Windsurfing-Mekka von Österreich ist. Dort kann man übrigens auch hervorragend mit dem E-Bike die Gegend erkunden, bis nach Ungarn fahren und das Land noch einmal ganz anders erleben.
Meine Tipps:
- Erlebt Surferlifestyle und Puzta-Feeling am Neusiedler See
- Macht einen abwechslungsreichen Familienurlaub im PillerseeTal
- Macht spannende Wanderungen und Ausflüge im Alpbachtal
#3.7. Bosnien-Herzegowina – Naturparadies abseits der Massen
Bosnien-Herzegowina ist ein völlig unterschätztes Reiseziel im Herzen Europas, in das wir uns vor einigen Jahren auf den ersten Blick verliebt haben. Abseits der touristischen Highlights wie Mostar oder Sarajevo bietet das Land atemberaubende Naturerlebnisse und sanften Tourismus. Es ist ein Paradies für Wanderungen und Trekkingtouren, Wildwasserrafting und Kajakfahren und bietet entspannende Momente in der Natur.
Leider gibt es in Bosnien und Herzegowina viele wilde Müllkippen, doch abseits davon setzt man auf nachhaltige Pensionen und Bauernhofunterkünfte, die regionale Produkte anbieten und auf Naturverbundenheit setzen. Was viele nicht wissen: BIH hat sogar einen winzigen Küstenabschnitt mit Zugang zum Meer, mitten in der kroatischen Region Dalmatien. Und weil BIH nicht zur EU gehört, ist es auch immer noch recht preiswert. Wir waren leider viel zu kurz in dem bezaubernden kleinen Balkanland und werden sicher irgendwann wieder hinfahren.
Meine Tipps:
- Macht einen Roadtrip durch Bosnien-Herzegowina
- Verbringt ein paar Nächte in Mostar (der volle Charme entfaltet sich, wenn die Tagestouristen abgereist sind)
- Entdeckt die tragische Geschichte der hübschen Hauptstadt Sarajevo
#3.8. Montenegro – Grüne Abenteuer zwischen Bergen & Meer
Montenegro hat sich in den letzten Jahren verstärkt dem nachhaltigen Tourismus verschrieben. Die beeindruckende Mischung aus Gebirgen, tiefen Schluchten und Küstenlandschaften macht es zu einem idealen Ziel für umweltbewusste Reisende. Wir haben Montenegro auf einem Roadtrip durch Kroatien und Bosnien-Herzegowina entdeckt und uns auf Anhieb in das wilde Hinterland mit dem Durmitor Nationalpark verguckt. Dort gibt es zahlreiche Campingplätze aber auch Eco-Lodges und Bauernhof-Übernachtungen.
Wunderschön ist auch die Bucht von Kotor, die wegen zahlreicher Kreuzfahrtschiffe in den Sommermonaten jedoch von Overtourism bedroht ist. Wer in den Sommermonaten von Kotor aus Richtung Strand fahren möchte, steht in dieser Zeit mitunter stundenlang im Stau. Die Lage ist in dieser Zeit also fragil. Checkt für einen Besuch daher vorab am besten, an welchen Tagen Kreuzfahrtschiffe anlegen. Dies entscheidet eklatant darüber, wie voll es in der Bucht ist.
Meine Tipps:
- Fahrt durch die spektakuläre Piva-Schlucht
- Verbringt ein paar Tage im Durmitor Nationalpark und checkt im Eco Village Nevidio ein
- Geht in der Bucht von Kotor baden (checkt aber unbedingt die Zeiten der Kreuzfahrtschiffe)
#3.9. Portugal – Nachhaltigkeit auf dem Vormarsch
Portugal ist ein wunderbares Reiseziel für umweltbewusste Reisende. Das Land setzt verstärkt auf nachhaltigen Tourismus, insbesondere in den Bereichen sanfte Mobilität, Öko-Unterkünfte und regionale Produkte. Die Algarve ist zwar generell recht touristisch, bietet mit ökologischen Bauernhöfen, nachhaltigen Boutique-Hotels und Naturschutzgebieten aber auch eine umweltfreundliche Alternative zum Massentourismus.
Besonders nachhaltig ist das Reisen in weniger touristischen Regionen wie dem Alentejo oder Centro de Portugal, wo man ursprüngliche Dörfer, nachhaltige Weingüter und Bio-Hotels entdecken kann. Auch die Inselgruppe der Azoren, die wir 2019 bereist haben gilt als Vorreiter für sanften Tourismus, mit strengen Naturschutzauflagen und ökologischen Wanderwegen. Da sie immer noch sehr ursprünglich sind, mag ich sie allerdings kaum bewerben.
Meine Tipps:
- Macht einen Roadtrip von Faro bis nach Lissabon
- Entdeckt die coolsten Surfspots und schönsten Strände in Nordportugal
- Erlebt die bezaubernde Inselwelt der Azoren
#4 Slow Travel und Nachhaltigkeit auf Reisen
Slow Travel scheint vielen Menschen immer noch zu kompliziert zu sein. Gerade in den Sommerferien will jeder möglichst schnell in den Flieger und ab an den Strand. Dabei erlebt man eine Reise viel intensiver, wenn man langsamer reist. Gerade Europa bietet sich für umweltfreundliches Slow Travel perfekt an und man kann in ein paar Wochen Sommerurlaub unglaublich viel erleben. Wir würden zum Beispiel auch gerne mal mehrere Länder per Interrail erkunden. Das heißt aber nicht, dass man auf asiatische Art und Weise 5 Länder in 5 Tagen bereisen muss ;).
#4.1. Unsere Tipps
Wir suchen uns für eine 3-wöchige Reise gerne 2-3 Länder aus, die wir miteinander kombinieren. So haben wir z.B. schon Roadtrips durch Kroatien / Bosnien-Herzegowina und Montenegro, England / Wales oder Dänemark / Schweden / Polen gemacht. Dabei waren wir meist mit dem Auto, aber auch mit Bus, Bahn oder Fähre unterwegs. Da wir in der Regel immer auf unsere Reisekosten achten, konsumieren wir meist regionale und saisonale Lebensmittel und übernachten oft in Unterkünften, die von Einheimischen geführt werden. So unterstützen wir den lokalen Markt. Der respektvolle Umgang mit der Natur und der jeweiligen Kultur ist ohnehin Pflicht, aber auch eine bereichernde Erfahrung. Mit bewusster Planung, umweltfreundlichen Verkehrsmitteln und nachhaltigen Unterkünften kann jeder seinen ökologischen Fußabdruck reduzieren – ohne auf unvergessliche Reiseerlebnisse zu verzichten.
PIN IT AND SAVE IT FOR LATER!
Selbstverständlich gibt es in Europa noch viel mehr zu entdecken. Frankreich, Irland, die Benelux-Länder, Spanien, Italien und natürlich auch das gute alte Deutschland kann man ebenfalls umweltfreundlich und abseits der Touristenmassen bereisen. Wir möchten in den nächsten Jahren auch supergerne osteuropäische Länder wie Rumänien, Bulgarien oder auch Serbien entdecken. Das ist ja das Coole an United Europe ;). Wir haben 47 völlig unterschiedliche Nationen. Bis man die alle bereist hat, ist man alt und grau.